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in einem Verse des Gerir: oc - -o>- \oy\ g->-ii Ja-J Vt&#34

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587

„Turäb" u. „Hagar" in zurechtweisenden Redensarten.

Von Ign. Ooldziher.

1. Das Wort ^\ j wird in Verbindungen, welche aus

einigen hier anzuführenden Beispielen ersichtlich sind, als ab¬

wehrender Ausruf gebraucht, durch welchen die energische

Ablehnung einer unschicklichen Handlung oder der ungeziemenden

Bede bezeichnet werden soll. So z. B. in einem Verse des Gerir:

oc - -o>-

\oy\ g->-ii Ja-J Vt"*^' »v^i-J ~

,Wenn die Greise Liebeleien anknüpfen wollen, sagen sie (die

Frauen) : Staub für jeden zahnlosen Greis' ').

Der Dichter Mu^l' b. Ijäs (st. 140) wirft in einer muntern

Zechgesellschaft einer Sängerin ein Kusshändchen zu, diese aber

fertigt ihn ab mit dem Ausruf : oIj. Der Dichter klagt darüber

in einem Gedicht, welches mit den Worten schliesst ^) :

JO soj o£jo*

LLi oJls iJLi ^*Lj' ^''^

Im IV. Jhd. finden wir den Ausdruck in einem Vers des Abü-

l-'Alä' al-Ma'arrl'):

JOCO 'jj - > iO-JOS--

i3L«->; (ji-s' ^^'^ V''--' ^r^W;-^ ^^y^^^s vi>.».*j"

„Sie (die Kameele) sehnen sich nach dem Fuwejk (Fluss bei

Aleppo), während der Sarät (Fluss bei Bagdäd) vor ihnen ist

— Staub für sie, die Kameeistuten und Kameelhengste'

d. h. sie verlangen Ungebührliches, was zu erfüllen unmöglich ist,

oder wie der Scholiast umschreibt: L^JLc tlj;J> l^j iC-^i» ^ct

1) AI-MuwassH ed. Brünnow p. l.t", 10.

2) Agäni XII p. av , oben.

3) Sakt al-zand (Bfliäk 1286) 11 p. i-^l v. 1.

(2)

588 Goldziher, „ Turäb ' u. „Hagar" in zurechtweisenden Redensarten.

elliptische Ausdruck soll wohl in folgender Weise ergänzt werden:

,Ich werde, oder man wird, dir (bezw. euch) Sand in«- Antlitz

streuen'. Dies wird aus Beispielen ersichtlich, an welchen jener

Ideengang klarer zutage tritt. Unter den Aussprüchen, in welchen

die überschwängliche Rühmung eines in der Gesellschaft Anwesen¬

den gemissbilligt wii-d (z. B. ^y^\ ^ , wird unter

anderem folgende dem Muhammed zugeschriebene Sentenz angeführt :

UJtjJt ^^*5>lt\Jl ^5 tyi=>l, man möge Sand in das Antlitz

der Lobredner streuen ') d. h. sie reden Dinge , die sich nicht

schicken ''). Vielleicht gehört in dieselbe Gruppe auch die zurecht¬

weisende Redensart: «J-y.^» v_jj" xi bo: möge seine Stime staub¬

bedeckt sein ').

2. Verwandt mit der soeben besprochenen Redensart ist noch

eine andere, iü welcher nicht vom Staub sondern vom Stein die

Rede ist. „Einen Stein in deinen Mund" j_>ussj( t^.f.ki d. h. „dass

du dies nicht aussprechen mögest' ruft man demjenigen zu, der

ein sich kundgebendes böses Omen z. B. den verhängnissvoUen Flug

des Raben mit Bezug auf eine bestimmte Person deuten und an¬

wenden will *). Bekanntlich wird nach dem übereinstimmenden

Aberglauben der verschiedensten Völker das Verhängnissvolle erst

dann bedeutsam, wenn es ausgesprochen, beim Namen genannt wird

(den Teufel an die Wand malen) ; worüber man schweigt , das be¬

steht nichts).

1) Al-Zurkäni zum Muwatta' III p. Ut*.

2) Orientalische Philologen geben verschiedene Erklärungen, durch welche sie beweisen , dass ihnen die ursprüngliche Bedeutung der Redensart bereits abhanden gekommen ist; ich erwähne Al-Mustafraf (lith. Ausg.) II p. fvl;

.1) Al-Buchäri, Adab nr. 37. 43.

4) Agäni XI p. fo 13. XXI p. vi, 25.

5) Vgl. das talmudische: psb T'O DnN HnO'' bS Beräkh. fol.

19 a unten.

(3)

Goldziher, „Turdb" u. „Hagar" in zurechtweisenden Redensarten. 589

Zur Redensart liSvfftJ können einige Varianten erwähnt

werden ; z. B. das verschiedenartig erklärte : .^iL-^ÄJ L^Li ') und

. OP OP

yjii^l u5Uaj Das Wort v_-JIj^! ist auch sonst Synonym von

die juridische Regel ^js^saJU j^ljiJJj (jiljaiJ JJ^t, welche

in der Hadithliteratur häufig zu finden ist'), führt Abü Däwüd*)

r

mit der Variante an : i.^JLj'bSt j^ljtLIj . Die Redensart „einen Stein

in deinen Mund" hat man hyperbolisch weitergeführt in einem

Sprichwort ^) , in welchem dem Feinde ein ganzer Berg , AI-Bark,

in den Mund gewünscht wird: i^jUiLi iJTJ J»^.

3. Eine Varietät der Anschauungsweise, dass man demjenigen,

der Ungeziemendes thut oder spricht, Sand ins Antlitz streuen solle,

stellt die muhammedanisch-persische Redensart dar: ^^^Ju (Sis>

„Staub in meinen Mund' , expression, que les Perses emploient

souvent pour exprimer le regret d'avoir prof6r6 ou d'etre oblige

de proförer un blasphäme ou simplement de prononcer un mot

irreverencieux' ''). Dieser Sprachgebrauch steht wohl mit der unter

2. angeführten arab. Redensart im Zusammenhang; an Stelle des

Steines ist wieder „Staub" v_j! j" getreten. Ein bekanntes Beispiel

für diese Redensart bietet das frivole Epigramm des 'Omar

Chejjäm'), welches nüt den Worten schliesst: o^"^

j-* • Dichter selbst spricht hier die zurechtweisende

Formel, die aus dem Munde des anwesenden Frommen, der die

Blasphemie hört, zu erwarten wäre: ^.s^'^s^vJ! u5Uäj resp. i—'l-iJt.

Nur äusserlich analog, aber von ganz anderer Voraussetzung aus-

1) Al-Mejdäni II p. io . 2) Al-'Ikd I p. \Xo.

3) S. die Stellen in meinen Muliammedanischen Studien 1 p. 188

Anm. 2.

4) Bei Al-Zurkäni, Muw. III p. f.f. Zu einer Zeit, als man sich

der figürlichen Bedeutung dieses nicht mehr bewusst war, hat man eino absurde Deutung versucht, Al-'Ikd III p. fll.

5) Al-Mejdäni II p. r.l , vgl.Fleischer, Kleinere Schriften I p. 492.

6) Nicolas, Les Quatrains de Kheyam (Paris 1867) p. XV note.

7) Nr. 388 ed. Nicolas p. 193.

Bd. XLII. 38

4 1 *

(4)

590 Goldziher, „Turäb" u. „Hagar' in zurechtweisenden Redensarten.

gehend ist dieselbe Redensart im Munde des Magnün Bani

'Amir;!)

VlyJI J^i^ ^ ^ ^! u Li^

d. h. wir härmen uns beide um Lejlä ab, als ob wir ihretwegen

in die Erde beissen würden (vgl. Klagl. 3, 29 i--'E "icya •jp^).

Ein ähnlicher Sprachausdruck dient auch zur Schilderung der Reue

über begangene Fehler^); sonst dient zur figürhchen Bezeichnung

der Reue ') auch das Streuen des Sandes auf das Haupt.

Budapest.

1) Agani II p. f, 4 V. u.

> P P » £ w

2) o'LLi»i lXJs V'y^' Fihrist

p. M, 20, vgl. ZDMG. XXXIII p. 400, 0:1.

3) Z. B. Al-Damiri II p. f.f, 15; bei afrikanischen Völkerschaften

Symbol der Unterwerfung, Ibn ChaldQn, Uist. des Berbferes II p. fol.

« 1 ♦

(5)

591

Zur Geschichte der Polemik zwischen Juden und

Muhammedanern.

Von

Babb. Dl-. Martin Schreiner.

Den grossen Erschemungen der muhammedanischen Welt in

den ersten Jahrhunderten des Isläms stand das Judenthum mit

seiner Lehre, seinen schon abgeschlossenen religiösen ürkunden,

seinen ('religiösen Gesetzen und Gebräuchen gegenüber. Die enge

Berührung der Juden mit der muhammedanischen Cultur hatte

aber einen Eeichthum an mannigfaltigen Erscheinungen des ge¬

sammten Geisteslebens zur Polge , welcher der Geschichte jener

Zeit immer einen besonderen Reiz verleihen wird. Sie schuf eine

sehr fortgeschrittene Sprachgelehrsamkeit, eine wissenschaftliche Exe¬

gese , sie hatte einen grossen Einfluss auf die Behandlung der tal¬

mudisch - midraschischen Literatur , regte an zum Schafifen einer

poetischen Literatur , ja sie führte eine stufenweise Umgestaltung

des rehgiösen Denkens herbei. In der Bearbeitung aller Zweige

der profanen Wissenschaften halfen die Juden eifrig mit und waren

in den sonstigen Culturarbeiten der Muhammedaner nicht unbedeutende Factoren.

Bei diesem regen Verkehre musste natürlich häufig ein Meinungs¬

austausch über die Religion stattfinden, und in der That ist die

grosse bibliographische Zusammenstellung Steinschneiders ein

beredtes Zeugniss für die enge Berührung der Muhammedaner und

Juden. Welchen Werth die Geschichte dieser Polemik auch für

die jüdische Religionsgeschichte hat, braucht nicht besonders hervor-

1) Polemische und apologetische Literatur zwischen Muslimen , Christen und Judeu.

38*

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