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leber das auf muhaDmiedaDischeD MüDzeo vorkommeDde

t'f-

Sendschreiben des STR. Dr. v. Erdmann an HR. Dr. Stickel

in Jena.

Nowgorod d. J4. Oct.= 5. Nov. 1853.

Sie haben sich in Ihrer Ireflliehen Scbrift: Das Grossherzogliche Münz¬

cabinet in Jena. Leipzig 1845. Heft 1, S. 54 ff. auch über das schwierige g,j g>j verbreitet. Es bedeutet nach Ihnen nicht, wie Fraehn wollte, Glüclt aufl Glüclc auf! sondern wohl, gut, vortrefflich, so dass die Münzen, auf denen es steht, von besonders gutein Schrot und Korn seyn müssten. Sie lassen endlich den Snid, als Münzmeister, für die Güte der Münzen mit seinem Namen einstehen und das wiederholte , so wie das hinzugefügte JUkS», den hüclisten Grad von Feingebalt bezeichnen. Sie widerlegen jedoch selbst alles früber Gesagte dureb Ihre Schlussworte, denen zufolge die Stücke mit diesem Wörtchen keineswegs durchweg die schwereren , sondern sogar die leichteren an Gewicht sind und aucb Ihre Untersuchungen mit dem Pro¬

biersteine keinen Vorzug der Müozen mit go vor denen ohne dasselhe er¬

geben haben. Nichtsdestoweniger halten Sie an Ihrer Deutung fest, weil

Münzen mit^, welches Fraehn gewiss ganz richlig durch rechtes Ge¬

wicht erkläre , sich gleichfalls keineswegs durch ihre Schwere vor andern

auszeichnen. Das Aufprägen von ^ g.J oder ^ oder g^p wäre demnach

ein politischer Kunstgriff oder, geradezu gesagt, eine officielle Lüge gewesen, um auch Müozen von geringerem Gehalte in Curs zu bringen ']. Hatte die

1) So schlimm scbeint mir die Sache nieht zu liegen. Wenn einerseits das Bedenken , das ich selbst erbob , durch diesen ganzed Brief so stark urgirt wird, so wäre vielleicht andererseits auch die Weise, wie ich es zu heben suchte , nicht mit Stillschweigen zu übergeben gewesen. S. 57 a. a. 0.

ist beigefügt: „Die Nota (go) scbeint nur gewissen Münzpartien , die für einen bestimmten Zweck , etwa Soldatenlöbnungen oder Tributzahluogen oder dergleichen ausgeprägt wurden , als besooderes uod ausdrückliches Zeichen voller Gültigkeit io manchen ' Zeiten und Münzhöfen beigegeben worden zu seyn, wobei zuweilen freilich auch Schrötlinge von etwas leichterem Gehalt absichtlich oder aus Versehen mit unterliefen. Für ein bestimmteres Urlheil von Seilen der Gewichlsverhältnisse aus müssen erst noch viel mehr genaue Wägungen vorgenommen werden , als bis jelzl vorliegen." Ich habe in der Tafel S. 30—32, weil bei Abfassung des Haudbuchs z. morgenl. .Müuzkuude mir nicbt mehr brauchbare Exemplare vorlagen , das Gewichl von nur 96 Dirhems angegeben, ura wenigslens einen Anfang mit dergleichen Gewichtsbestim¬

mungen zu macben. Was will aber diese kleine Zahl besagen im Verhällniss zu den vielen Tausenden, die allein in europäischen Cabinelleu bewahrt wer-

(2)

V. Erdmann, über das auf muhammed. Münzen. 607

Regierung einen solchen Betrug nöthig, wiirde dann wohl der Unterthan durch diese Zeichen sieh haben bestimmen lassen . schlechteres Geld für besseres,

den? Den Schlüssen, die auf dieses Gewichtsverhältniss gestützt werden, scbeint zur Zeit also noch keine sehr grosse Kraft beizulegen zu seyn. — Jedoch aftch nur diese unsere kleine Münzreihe zu Grunde gelegt, stellt sich das Re¬

sultat für die vorgeschlagene Erklärung günstig genug. Nimmt man von dem schwersten Gewicht 3,2 Gramm und dem leichtesten 2,54 Gramm ( das eine letzte E.xemplar ist als ganz abnorm ausser Rechnung zu lassen ) das Mittel

2,87 Gramm, so tragen von den 32 überwichligen Münzen 11 Stück das

gj oder go gJ, von den 57 unterwichtigen aber ebenfalls nur 11 Stück«

Das Verbältniss stellt sich wie 34375 zu I9298|^4; also fast das Doppelte der mit g»J bezeichneten Münzen zäblt zu den Uberwichtigen ; oder es ist so viel wahrscheinlicher, dass go Vollwichtigkeit bedeute, wie viel die erstere Zahl grösser ist als die zweite. Dies Verhältniss wird noch gün¬

stiger, wenn man die vor dem Jahre 148, in welchem das g.j zuerst vor¬

kommt, geschlagenen Stöcke ausser Rechnung stellt. — Allein so in das Allgemeine, die abbasidischen Dirhems 'der verschiedensten Zeiten und Präge¬

orte durch einander und zusammengenommen , darf die Rechnung gar nieht gefiibrt werden. Unseres Dafürhaltens hat das g.: eine relative Bedeutung, bezüglich nur auf die Schwankungen des Münzgewichts in bestimmten Zeitepochen und Landschaften. Dass diese wirklich staltgefunden haben, wird uns, an¬

derer Zeugnisse und Beobachtungen nicht zu gedenken ( vgl. mein Handbuch S. 30), mit klaren Worten von Ibn Cbaldun in de Sacy's Chrest. arah. IL S. lif berichtet ; es werden auch von Makrizi in seiner Geschichle der arabiscben Münze (S. 21.) und von Elmakin (siehe Eichhorn's Repertor. d. bibl. u.

morgenl. Literat. IX. S. 210.) die Cbalifen, die Slallhalter und die Präge¬

slätten, welche den Münzgehall verbesserten oder verschlechterten, nament¬

lich aufgeführt, und damit zusammenstimmend lässt sich beobachten, dass der Gebrauch des ^ sich auf gewisse Prägeslätten und Ji^rgruppen be¬

schrankt. Sehr beachtenswerth hierfür scheint es mir z, B. , dass auf den Münzen Bagdad's vom Jahre 150 bis 158 das oder ü^) go regelm'ässig erscheint, dann aber von diesem Jahre ab ebensu regelmässig verschwindet,

— ein einziges Stück vom J. l60 bei Tornberg IVumi Culici S. 24. No. 70 macht eine Ausnahme , für dessen Rückseite ein älterer Stempel benutzt seyn kann, — und erst vom Jahre 165 un einige Mal wieder auftritt. In dem Jahre des Verschwindens gelangte aber al-Mahdi zur Regierung, welclier der Münzverwaltung besondere Aufmerksamkeit zuwendete. Wur nun in den Pro- vinzial-Munzstätten unter al-Manssnr, dessen Vorgänger, eine Verschlechterung des Geldes vorgekommen, welcher enigegen in der Münze der Residenz viel¬

leichl scbon unler Mitwirkung des Thronfolgers ul-Mahdi , dessen IVame be¬

reits mit auf Münzen gesetzt wurd , ein besseres geschlugen wurde , so. lag es gewiss sehr nahe, ein Zeugniss Tür diesen bessern Gehall, gegensätzlich zu dem der Provinzial-Münzen . uuf di<r Münze zu bringen, zumal das v_A«.b

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608 ^- Erdmann , über das g.j go auf muhammed. Münzen.

ja flir das beste anzunehmen ? Dem Unterthan ist der relative Werth der Landesmünze gleichgültig, wenn sie nur im Handel und Wandel den vollen

auf ältern Stücken schon gebräuchlich gewesen war , und nicht minder das ähnliche >>}^!' auf den Pehlewi-Münzen. Ebenso natürlich aber mnsste al- Mahdi, nachdem er auf den Thron gelangt war und die Verbesserung (fes Geldgehaltes durch das ganze Reicb angeordnet hatte, die Beifügung des go in unserem Sinne für überflüssig halten. Es blieb deshalb weg, bis gegen Ende seiner Regierung vielleicht doch wieder die Unterscheidungsnota, auf die er als Kronprinz gekommen war, sich wegen nachlässiger Münzmeister In den entfernten Provinzen des Reiches nothwendig machte. Auf solche Art wird im Zusammeubang mit dem geschichtlichen Verlauf und nach Analogie der andern ziemlich zahlreichen Bezeichnungen, die auf Münzgehalt deutbar

sind, wie (JkXc , ol}, j^^^ — lehrreiche Zusammenstellung

bat so eben Hr. Soret gegeben in seiner Lettre ä M. Lelewel sur quelques medailles orientales inedites. Bruxell. 1854. S. 11. — das Erscheinen wie das Verschwinden des go verständig begreiflich ; wogegen, nach der Deutung des verehrlichen Hrn. Briefstellers, in dem Setzen oder Weglassen einer my¬

stischen Amuletformel nur Zufall und Willkür gewaltet hätte. — Weder also von einer „officiellen Lüge" kann deshalb die Rede seyn , weil die mit gj bezeichneten Stücke zwar vollwichtig genannt werden, aber nicht gegen alle ohne das go die schwereren sind, denn sie konnten dieses Prädicat in Vergleich nur mit gewissen andern , gleichzeitig ausgemünzten mit vollem Rechte tragen ; nocb ist durch unsere Wahrnehmung eines leichtern Gewichts mancher gj-Münzen aucb unsere Erklärung dieses gj aufgehoben. Vielmehr sind mir, seit icb sie aufstellte, noch mancherlei damals unbekannte Data zur Bestätigung dafür geworden. Am wichtigsten erachte ich es , dass von dieser AuB'assungsweise aus noch eine Reibe anderer, sonst unerklärlicher Siglen und Worte der Münzlegenden verständlich werden, wohin icb mir auch die bei(^n in dieser Ztschr. VI. S. 118. VII. S. III. besprochenen VVorle

^jS\ und zu rechnen erlaube, die in der Aufzählung des Hrn. Soret a. a. 0.

noch nicTit bemerkt sind. Für meine frühere Vermuthung, es möchten z. B. zu Soldaten-Löhnungen vollwichtige Geldsorlen nolhwendig gewesen seyn, finde ich

nun einen positiven Beweis in den militärischenDiHaren, Vielehe

in einer von Caspari Grammatic. arab. S. 238 angezogenen Stelle erwäbnt sind, und die uach de Sacy Relat. de l'Egypte par Abd-Allatif S. 594 nicht unbedeutend schwerer wogen, als die gemeinen. Zur Zeit des Cbalid al-Kasri hat man Dirhems nach einer dreifachen Währung ausgemünzt; vgl. Elmakin S, 65. Solcbe schwerere Stücke mussten doch wohl äusserlich merkbar aus¬

gezeichnet werden. Ich halle dafür, dass auch scbon das ^jjsl auf den Pehlewi-Münzen, welches Hr. Prof. Olshausen, wahrscheinlich durch die irr¬

thümliche Erklärung Fräbn's von |>^m bewogen, als eine Art Segensformel.

augeatur I erklärte und das noch Hr. Dr. Mordtmann unerklärt gelassen hat,

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V. Erdmann, Uber das g^j auf muhammed. Münsen. 609 Nominalwerth hat. Noch weniger konnten diese Zusätze dem Ausländer im- ponircn, der seine Preise gewiss nach dem relativen Gehalte des Geldes bestimmte und demgemäss das Steigen oder Sinken des Curses veranlasste.

Im Hinblick auf die Auszüge, welche Tychsen und Frähn aus dem Kamus und Castel, desgleichen Sie S. 55 aus dem Kamus und Zamachsari gegeben haben, kann ich mit voller Zuversicht behaupten, dass diese Lexicographen das gJ gJ nur unvollkommen erklären. Es ist nach ihnen eine Interjection

zum Ausdrucke des Wohlgefallens und äer Bewunderung , zum Lobe und

Preise einer Person oder Sache. Ich muss dies dahin erv^eitern , dass die¬

selbe Partikel anch das Gegentheil, also Verachtung, Verfeinerung oder Verspottung bezeicbnet. Sic entspricht in dieser Hinsicht dem deutschen bah! bnhl (zuweilen: pnh!), dem französischen bah! ah bah! und kommt der schon in Meninski stehenden zweiten Bedeutung: vox nbigentis cnium vel cnncm ') sehr nahe. Als Beleg hiezu genüge ein Beispiel. Mirchond erzählt unter nndern Anecdoten von I.lag^ag ben Jüsuf auch folgende :

0>^tXf^ »>ä>«'« ^ij-i er? ^)^^ <ßjfj ^ *^)^

^^»c gJ go .iviS AJLi» j^jt sS 'Xf^Mj^ iAJL> jt i^äy»

c>.rS' «J^i uXJLi- »A^iÄ {^^'^ *) LN'L* qaI

^B .p''< ^y, (f^^i jhw.^ sS (W;*«jÖ sS ,\i.^=>ytM lAiR

t.^ ^fjtsi c^*=» 0*-^" j'j* X*o ik^f ^*«Xil er ^ÄjjiS Aä^>'-Lo5

>}1 »JCÄS' Aj>>j-^-*-* o*-*-~»-j vJjLa-i^ V;-**—^ "^j*^^

„Man erzählt, dass l.Iaggäji einst vor Chalid ben Jezid ben Mu'äwiah vor-

nls Particip. mit abgeworfenem » von j^Ojjsl , also ndauctum, dem arab. js!j entsprechend , auf Vollwichtigkeit der Münze geht. Selbige schon lang ge¬

hegte Vermuthung ist mir dann durch die erfreuliche Entzifferung des sehr häufig dahinter sichenden, bis dahin für ein Münzzeichen geballcnen Wortes, das Hr. Dr. Mordlmann als j»a*« 5i7icr gelesen hal, bestens beslätigt worden.

f^M, argentum auctum , reichlich Silber, auf Silbermünzen , was kann bessern Sinn geben ? Dabei kann man sich , auch dem neuen Erklärungs¬

versuche des Hrn. Slaalsralhes Dorn gegenüber (vgl. Die Peblewy-Münzen d.

asial. Mus. d. Kaiserl. Akad. d. Wiss. E.xtr. 9. Decbr. 1853), gar wohl be¬

ruhigen. Sollte aber eine Kupfermünze diese Legende tragen , was vielleicbt Hr. Dorn S. 259 andeutet, so wird dies ebenso zu erklären seyn, wie wenn abbasidische Fulus in der l'mschrift Dirhems genannt werden , nämlich durch

den Gebrauch eines falschen Stempels. Slickel.

1) Nicbl dem nrnbischen g-J , sondern dem persischen gi giebt Me¬

ninski nacb Ferhengi Su'iiri obige Bedeutung. FI.

2) Abulfedae Annales 1, S. 426.

3) Ebend. 1, S. 424 (st. im J. d. H. 82, Chr. 701).

4) Ebend. I, S. 355.

IX. Bd. 39

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610 EMmann, über das g.j g.i auf muhammed. Mümen.

überging. Jemand fragle den Chälid : Wer ist dies? Chälid anlwortete : Bah! hah! dies ist'Amr ben 'Äs. Als Ita^^ä^ diese Worte hörte, trat er zu Chälid und sprach: Ich schwöre hei Gott, dass ich durchaus nicht damit zufrieden hin, der Sohn des "Äs zu heissen. Ich hin der Sohn des Takif •) und hoehangesehener IJoreisilen ; ich hin es, der hundert tausend Menschen hinrichteu liess, weil sie deinen Vater des Weintrinkens nnd der Schein- glänbigkeit beschuldigten." Rasiduddin theilt dieselbe Begebenheit mit:

^ ^L? Jb sLXjLj S^O^^ U^_yi (ir) JU

^ «jüL. \^ ü* li' r^^ ü^

ijjUul g.L? >Ji ^y *-*A^ ' 5/** a*'

AJ oiÄÄj ^L:^ Ailiyi j^j^ O^AJ, j\f A*o »Ui"

jt j_y^a<^-* cj*-i>>^ »w>^«^ vXj^ ÄJL>

er".' ü>*r ^-'' iJ** i' 'i*-~Ai' j'

i^AäS jl i:r «I" r'"^ i^-**^' i^-l* a/*c c^äJ" aä w*»ac

oüf "^-i-^" Ij ef*^ Jr^

SL-i-J" <^--> A-jOy.i' .ÜA^y^ .iUi^ Vj-i^i I; o,>X-<.

Hieraus ersehen wir zur Genüge, dass die Worte: „Bah! bab! dies ist "Amr ben "Äs " den IJa^^ä^ in Zorn versetzten und dass ^ gj eben deswegen hier nur in verächtlichem oder spöttischem Sinne genommen werden kann

1) Abulfedae Annales I, S. 421 Not. 182; S. 425 Not. 188.

2) Es scheint mir sehr bedenklich , auf Grund jener einzigen Stelle für das g.J g>J eine Bedeutung anzunehmen, welche die Lexikographen nicht kennen und weicbe mit der von ihnen angegebenen in Widerspruch steht. Dass Rasiduddin bei Erzählung derselben Anekdote fast mit den gleichen Worten

das ^ nicbt hat, könnte Verdacht gegen dessen Aechtheit erregen;

jedenfalls ist daraus klar, dass nicht das g.j go als eine Aeusserung des Spottes oder der Verachtung die Ursache des Zornes für ^Ja^^ä^ war , denn sonst hätte es nicht weggelassen werden können; sondern dass er für'Amr ben 'Äs ausgegeben wurde, das erzürnte ihn. Durch etwas tieferes Eingehen in di'e Sache und die Charaktere der handelnden Personen bekommt die Stelle einen vollkommen guten Sinn , aurb wenn dem gj go seine anerkannte Be¬

deutung gelassen wird. Zuerst isl sicher, dass Chälid den IJa^gä^ nicht wirklich für den "Amr ben'Äs gehalten oder ausgegeben hat. Dieser Lelzlere, der bekannte Feldherr, welcber Aegypten dem Islam unterwarf und es ver¬

waltete , war voll Reue über sein Leben (vgl. Abulfed. Annal. I. 1.39.) nach Ibn Ijioleiba (herausg. von Wöstenfeld S. 146.) im J. 43 d. H. , nach Andern 42 oder 51 gestorben, w'ährend Iia(^^ä(^ ersl im J. 43 geboren ward; denn im J. 76 hei Uebernahme der Verwaltung von Irak war er 33 Jahre alt (lb|

Ijoteiba a. a. 0. S. 202.). Die Antwort Chalid's kann also nur den Sinn

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V. Erdmann, über das ^ auf muhammed. Münzen. 611 Auf Münzen angewandt, würde die letzte Bedeutung insofern dem Thatbe- stande entsprechender seyn , als nach Ihrer Untersuchung die mit g>J go

haben, dass Ilaji^ä^ ein zweiter'Amr ben 'Äs, diesem vergleichbar sey.

Da ^a^gä^ dies übel nimmt, so hat dem'Amr ein Flecken angehaftet. Diesen kennen wir. 'Amr ben 'Ä-s wurde nämlich zu den drei berüchtigten, gott¬

losen Spöttern gezählt, die den Propheten durch Schmähungen und Satyren gelästert hatten (Abulfed. a. a. 0. S. .351), und noch war er durch seine Härte und Grausamkeit übel berufen. So hatte er bei der Unterwerfung der Provinz Afrika dem Stamme der Lcwata eine Steuer mit der Clausel auferlegt, dass sie zu deren Aufbringung ihre geliebten Kinder verkaufen sollten (de Sacy Cbrest. arab. I. S. 494). Darum weist Ha^^a^ die Vergleichung seiner Grau¬

samkeit mit der des 'Amr ben 'Äs entrüstet zurück , indem er dem Chälid den Schimpf zurückgiebt mit der Bemerkung, er habe nur um ChÄlid's der Lüderlichkeit bezüchtigten Vaters willen die vielen Menschen hinrichten las¬

sen. Es sind schlagfertige Spott- und Stachelreden, die, immernoch in den Schranken einer gewissen Urbanität, zwischen den beiden hoch- und einander nahgestellten .Männern gewechselt werden. Von Chälid wird ausdrücklich be¬

richtet, er sey ein gescheidter Mann gewesen. Diesem Verhällniss scheini es mir völlig angemessen, wenn Chälid, über den vorübergehenden Ha^ga^

befragt, scheinbar mit einem Ausruf der Bewundrung und des Lobes gj go antwortete, aber durcb die beigefiigte Vergleichung mit einem zwar durch seine Waffenlhaten ausgezeichneten, übrigens aber verabscheuten Statthalter jene Exclamation zu einem so zweideutigen Lobe umwandelte, dass ^a^^&^

dadurch gereizt ward. Indem gj also in belobendem Sinne, aber mit ironi¬

scher Wenduny , gefasst wird, ^winnl die Rede eine so wohl angebrachte Feinheit, dass ich nicht sehe, warum dieser Stelle halber eine andere Be¬

deutung des fraglichen Wortes angenommen werden müsste. St.

Diese durchaus spracb- und sachgemässe Erklärung der Stelle Mirchonds beseitigt vollkommen die oben angenommene Bedeutung des arab. g^j, übe^

welches man noch nachsehen kann ^lariri, 1. Ausg., S. Iff Z. 4 u. S. fuf 1. Z. m. d. Anm. Dass übrigens die Ableitung und Bedeutung des g,j oder go gj auf Münzen unter den morgeuländiscben Gelebrten selbsl nicht ganz feststeht, zeigt der türkische Kämus unter ^_y,^uJl : selteti Jc^»

wird von Geld gesagt, auf welches das Wort ».i geprägt ist, wie das, - o -

auf welches das Wort ^ geprägt ist, ^«*«^ ^enmint wird. Man sagt

^i^j eine Drachme auf die gJ geprägt ist. — Der (commentator

- - o - - o -

sagt : Obgleich es nach Analogie von ^^.«»«^ heissen sollte ^j^,^. , hat man sich doch, weil der Buchstabe g schwer auszusprechen ist, auf ein einmaliges go beschranht. — Der [türkische] Uebersetzer sagt: Nach der

39»

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612 ^- Erdmann, über das go g.j auf muhammed. Münzen.

versehenen Miinzen grüsstenlhcils von schlechtem Korne sind ; wie liesse cs sich abe* denken, dass die Regierung solches Geld mit soJcÄer Empfehlung in die Welt geschickt halte?

Die nach Ihrer Erklärang des g>j gleich bedeutenden JiXc JAc , OijLi JAc, (*J JAb würden dem auf europäischen Münzen vorkommenden:

fein .Silier u. dgl. entsprechen. Wenn dem so wäre, wozu dann noch das

gj oder JjkC wiederholt, wozu der Beisalz OijLs oder welcher, ab¬

gesehen von dem Ungewöhnlichen des Ausdrucks, ganz überflüssig wäre, wogegen bei ^♦S (vgl. S. 60) eben so, wie fein bei Silier, ein noth¬

wendiger Beisalz isl ; wozu das i-Xa=»- , da die Wiederholung des Wortes scbon den höchsten Grad der Güte ausdrückt »); wozu endlich noch das

Äuseinnndersetzung in ^^LäsM iC^^l^ und i-j^.«.!! ist das adj. relnt.

^_g^i in fj^i e)'^ entweder von einem Emir gj, der jene Drachmen ge¬

schlagen hat, oder von dem Worte änJ,o welches ausdruckt dass man etwas gut und schön findet, herzuleiten, oder es bedeutet, dnss jeder, der diese Drachmen siebt, weil sie sehr rein und gut ( ^jLao t>\._i.) sind, gj g«J sagt." Die beiden lelzlen Erklärungen gehen auf eine zurück, dieseihe welche Hofralh Stickel zur höchsten Wahrscheinlichkeit erhoben hal.

Ein Emir gj isl erst noch nachzuweisen, und schwerlich würde ein solcher Eigenname doppell siehen, während das interjcctionelle A^j auch anderswo

einfach und doppell gesetzt wird. ^ Fl.

1) Dass die Münzpräger ein solches doppeltes , auf den Münzeurs bezüg¬

liches Prädicat keineswegs für überflüssig gehallen haben , wird , meines Er- achlens, unwiderleglich durch eine höchst schätzbare Kupfermünze von Istaehr J. 140 d. H. bewiesen, welche so eben von Hrn. Soret a. a. 0. S. 4. in Abbildung vorgelegt und crklUrt worden isl. Hier lesen wir in der Umschrift des Reverses vollsländig deutlich ;jLs» gangbar, cursfähig (vgl. Journ. asiat.

1839. VII. S. 434.) und ehenso deutlich auf dem Advers unlen im Felde

L_s^It unler den Worlen: j^x^ü ^/«l »Ut iAac iüJt U<

Auf Befehl des Knechtes Gottes 'Abdallah, des Fiirslen der Gläubigen. Ich wüsste nicht, wie man Angesichts des 0I5 richtigen Gewichts, das an der¬

selben Stelle so gewöhnlich auf deo MUnzen und Glaspaslen, auf letztem hinter dem Namen des Prägeherrn und dem rail Worlen ausgedrückten Ge¬

wicht vorkommt, bei jenem \.iyl\ an etwas anderes als eben diese Beden¬

tung von richtigem Gewicht zu denken bcrechligl seyn könnte. Man ver¬

gleiche nur eines von den Beispielen in der lehrreichen Memoria di C. 0.

Castiglioni Dell' Uso cui crano deslinali i velri con epigrafi cufiche. Milano 1847., wie o'j '^a/^ CJ''/'^ '-'^ Jls** Gewicht eines richtigen Fels von zwanzig Charubn, oder .„s'^ ^^^J jjjj Gewicht eine's richtigen Dirhem u. dpi. Und noch erinnere man sich, da.ss dio volle Formel, die aber keine

(8)

V. Erdmann,- über das g-J g>J auf muhammed. Münzen. 613

ganz unnütze j in jiSJj j-o? *) Zu der Annahme des belobenden Sinnes hat Sie das auf den ältesten L'maijaden-Müuzen vorkommende wyJa veranlasst.

Dies war aher wahrscheinlich nothwendig, um nach dem Verbote des grie¬

chischen und persischen die Annahme des so eben eingeführten arabiscben Geldes zu fördern. Dieses w«.*ij steht immer nur einmal , obne Wieder¬

holung, und ist ein Wort welches den verlangten Sinn schlicht und klar ausdrückt Kann man aber das die Dynastie anzeigende Jac auf Osmanli- Münzen ') auch für eine Bezeichnung des Silber- oder Goldwerthes halten, oder die sich auf die Ilandelscompagnic beziehende Wage, wie Sie, nach

Frähn deuten? Ich überlasse die Antwort Ihrem eigenen Ermessen Soll

Koranstelle ist: JAäJ'j Hyi^i sii\ yt\ Gotl hat Beobachtung des richtigen Maasses und Gewichtes befohlen, wie Makrizi berichtet, aucb wirklich auf Münzen aus dem zweiten Jahrhundert, also ungefähr gleichzeitig jener Münze von Istaehr, gefunden worden ist; vgl. Frähn's Samml. klur. Abhdlg. 1.

S. 153. Da bei der Münze drei Dinge: das Korn das Schrot

und das landesherrliche Placet oder Münzrecht &^ , in Betracht kom¬

men, so sehe ich nichl, warum das Vorkommen mehrerer Prädieale auf einem

Münzslück Anstoss erregen müssie. St.

1) Dieser von dem eingeschobenen j entnommene Einwand, der später noch einmal gellend gemachl wird, erledigt sicb dadurch, dass das Vorkom¬

men dieses j urkundlich nichts weniger als gesichert ist. Meines Wissens trägt nur die eine in Frähn's Recens. S. 31. No. 66 aufgeführte Münze das

^ 3 gj , Frähn selbsl hal den zwischenstchenden Zug nicbl für «in $

gehallen; bei der Ansicht eines zweiten Exemplares hat er auch auf mich nur den Eindruck einer Verzierung gemacht, wie ein solcher überflüssiger Zug mit go z. B. aucb bei Tornberg a. a. 0. Taf. V. Cl. II. 310 geboten isl. St.

2) 1st dies eine Verwechselung mit^iAc, dem Dichternamen des osmani¬

schen Sultans Mahmüd II., der auf seinen Münzen erscheint? Fl.

3) Dass die im Gleichgewicht hängende Wage mit darunter stehendem Richtigkeit, wie solches Bild auf der .Münze der Oslindischen Compagnie z. B, vom Jahre 1791 erscheint, auf das richtige Metallgewicht der Münze bezogen werden könne, ist mir um so gl.iublicher, da so eben durch Hrn.

Sorel a. a. 0. S. 8. ein Münzslück vora J. 770 d. H. verölfentlicht worden ist, welches ebenfalls eine Wage mit darunterslehcndem ^^l^'« darbietet uod welches zu einer Handclscumpagnie gar keine Beziehung hat ; denn es wird von dem Herausgeber mit Wahrscheinlichkeit den Dscbelairiden zugewiesen.

Zwar bliebe allerdings, wie Hr. Sorel bemerkl, die Beziehung auf das Zo¬

diakalzeicben der Wage möglicb, aber Angesichts solcher Verbindungen, wie auf den von Casliglioni beschriebenen kulischen Glaspaslen ^J^^Ija.«, wo ^.j'^j^y olfenbar Richlpfennig bezeichnet, erscheint mir die Frähn'sche Deutung des jAc auf Münzeu mil dem Bilde der Wage und ohne dasselbe noch immer als die annehmbarsle ; mindestens liegt sie ungleich näher, als

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614 V. Erdmann, über das g«J g-J auf muhammed. Münzen.

aber die Wiederbolung des Wortes oder der Zusatz oder oijLj u. s. w. deo hScbsteo Grad der Feinheit, also durchaus ganz reines Silber oder Gold ausdrücken, so frage ich Sie, ob dies möglich ist, da keine Müuze obne irgend eine Legirung beslehen kann

Sie berücksichtigen in ihrer Auseinandersetzung weder die allerdings nur flüchtig hingeworfene Meinung Dorn's der in dem g? gJ u. a , Muham¬

med Mengeli's Angabe zufolge , Aufungsbuchstaben oder Abkürzungen von Ehrennamen Goltes, wie auf den gefeieten Helmen, vermulhet, noch die Bemerkung Hammer's »), duss die Münzbenennungen Bachi und Mumu'i, oder nuch dem Ferhengi Suuri (II, 202) Femeiijumel, Kulhuwalluhy und Ichlusy, aber aucb Chosrewäny , erst in sp'alern Zeiten, als man die Bedeutung der resp. Münzzeicheu selbst nicht mehr kannte, entstanden sind. Gewiss kannten die Lexicographen, als sie schrieben dass die mit ä^j versehenen Münzen Bach! genannt würden, die Bedeutung dieses Bachi selbst nicht mehr; sonst würden sie dieselbe binzugefügt haben. Eben so ergebt es andern INationen.

Fragen Sie den Russen, warum er seine Kupfermünzen Kopeh nennt, so wird er Ibnen wahrscheinlieh sagen : das weiss icb nichl ; oder Sie erhalten eine Antwort die auf die falsche Ansicht Kaiainsin's gegründet ist. l'nd doch habe icb bewiesen dass diese Benennung ihren L'rsprung den Talaren verdankt, von denen die Russen ihre früheren Münzen entlehnten; indem jene den auf ibren Münzen vorkommenden, aber sebr grob durgeslelllen Sonnenlöwen Köpeh d. h. Hund ♦) uud weiterhin auch ähnliche Münzen Hunde nannten.

Es ist bekannl, dass hei den Asiaten von den ällestcn bis auf die jüng¬

sten Zeilen nirgends Talismane und Amulete als Schutz und Schirm gegen böse Einflüsse fehlen dürfen. Sie bestehen aber, — worüber icb mich im Jabre' 1828 ') und wieder im Jahre 1844 ') verbreitet habe — grossentheils in heiligen ljur'ansprücben oder mystischen Zeichen , Buchstaben und Zahlen, die enlweder Abkürzungen der Ehrennamen oder mystischen Numen Gottes wenn wir dubei mit dem geehrten Briefsteller an einen talismanischen oder mystischen Gebrauch eines von den 99 göuliehcn Ehrennamen denken sollen.

Sind doch schon Karansprüche und Gotlesnuinen genug uuf den Münzen, dass es rür solchen talismanischen Zweck, wenn cr sich Uberhaupt bestimmt er¬

weisen liesse, kaum nuch einer weitern Beigabe bedurft hätte. St.

1) Ich habe niclil geobnel, dass es einer besondern Bemerkung bedürfe, jener „höcitste Grnd der Feinheit" sey natürlich nur in der Beschränkung

zu verstehen, in welcber die technische Ausführung ihn zulässt; will aber

dies jetzt hiermit nachgeholt haben. St.

2) Bullelin scientifique de l'Academie Imperiale de St. Petersbourg. T. II, No. 13, S. 200.

3) Wiener Jahrbücher der Literatur. 1836. Bd. 76. S. 245.

4) Erklärung einiger russischer aus den asiatischen Spraehen enlleÜnler Wörter, (russ.) Moskau 1830. S. 5 ff.

5) Expedilio Russorum Berdaam versus. Tom. II, S. 162 ff.

6) L'eher die Pferdezucht hei den westusiatischen Völkern (russ.), in dem russischen Journal für Pferdezucht und Jagd. 1844. T. VI, April, No. 4, S. 284 (f.

(10)

V. Erdmann, über das g.j auf muhammed. Münzen. 615 sind, oder durch ihren Zahlenwerlh den in ihnen enthaltenen IVamen dar¬

stellen. Die Talismane, welche Kindern und Erwachsenen, Gesunden und Kranken, Pferden und anderem Vieh angelegt werden, welche sieh auf Wän¬

den, Thüren, Helmen u, s. w. heflnden, entsprechen daher den Kreuzen, welche das gemeine Volk in einigen Gegenden Europa's an gewissen Festtagen oder bei andern feierlichen Gelegenheiten zur Abwehrung teulliscber Einflüsse mit Kreide überall anzuschreiben pflegt. Münzen können unter besondern Be¬

dingungen dieser Talismane eben so wenig entbehren. Daher balte ich die oben besprochenen Münzzeichen Tür Abkürzungen wie sie, auf Talismanen und Amuleten vorkommen. Durch eine solche Annahme fallen alle Schwierigkeiten weg, auf welche auch Sie schon S. 89 hingewiesen haben. Doch es entsteht

nun die Frage, welche Wörler namenllich in go, g.j go, gO;go

enihalten sind.

Das g.J oder g>J go kann keine Abkürzung irgend eines der hundert ge¬

wöhnlichen Ehrennamen Gottes seyn, so dass v—i der Anfang und ^ das Ende dieses Wortes wäre, weil es ein solches nicht giebl. Demnach isl es aucb nicht denkbar, dass dasselbe Wort mit j wiederholt wäre. Eben so wenig wird man in g.j die Anfangsbuchstaben zweier verschiedener Ehrennamen , als (ja5l> ^j^i u. a. , suchen und gj j g.j z. B. durch ^Ajj ^JasLi'

^A^j«. erklären dürfen. Aber wohl ist go eine Abkürzung des mystischen Goltesnamens ^i^i , welcbem vor allen andern die grösste talismaniscbe Kraft inwohnt *). g>J, als Anfangs- und Eudbuchstabe dieses Wortes, ein¬

fach gesetzt, stellt die Zahlen 2 und 8 dar, in denen durch Division und Ad¬

dition auch die Zahlen 4 und 6 stecken. Verdoppelt giebl es die Zahlen

2.8.2.8., oder umgekehrt 8.2.8.2., d. h. die in enthaltene Zahl

2468; denn Iheill man nach Amuletenregel 8 durcb 2, so erhält man 4, welches zu 2 addirt die Zahl 6 giebl Siebt es doppell mit so deutet das j die den beiden j >« deren Mille es steht, angehörende mater lectio¬

nis an. Dem Einwurfe, dass ^i^i nicbl mit g sondern mit ^ gescbrieben wird, begegne ich durcb die Annahme, dass die Le.xicographen oder die¬

jenigen , welche diese Münzen erst nach Verlauf eines langen Zeitraums nannten , das auf Münzen ohne diakritische Zeichen stehende go dem in der Sprache vorbandenen g; unterordneten und daraus das adj.

^j^i bildeten. Die übrigen analogen Wörter , >Aa> (»Aa:S^), (•^'"j

Jac (^jjjCj »aUc, ^ftc) u. a. gehören ja auch zu den hundert gött¬

lichen Ehrennamen •) »).

1) S. de .Sacy, Chrestomathie arabe. Ui, S. 365. 366. Reinaud, De- scriptiou des monumens musulmuns elc. II, 243. N. Journal Asiatique. 1830.

S. 72. Asialic Journal. 1834. Dec. No. LX. Hammer, Wiener Jahrbücher.

1834. Bd. CI, S. 65.

2) Hammer-Purgstall , die Geschichle der Ilchane, 11. S. 253. 366. ,367.

3) Auch ^jLs» cursfähig? Sl.

4) Vgl. noch Flügel in Zeilschr. d. D. M. G. Kd. VII, S. 87 -IT.

(11)

616 V. Erdmann, über das go g.j auf muhammed. Münzen.

Es fragt sich non noch, aaf welchen Münzen dieses go oder g«J und warnm es gerade auf ihnen steht.

Doppelt steht es auf Münzen der

geschlagen in der Stadt geschlagen im Jahre

1) 'Abbasiden a) Bagdäd •48. 150 (rfoj*?j) 154. 156.

157. 158T

b) Zeren^ 171.

c) Ifrikijah 176. 179.

d) Fostäj 180.

2) Samaniden a) Binket 306.

b) Samarkand 344.

S) Edrisiden a) 184.

Einfach steht es auf Münzen der

1) 'Abbas iden a) Bagdäd 149. 150. 151. 152. 153. 157.

165. 166.

b) 'Abbäsijah 158. 159. 161. 162. 170. 171.

172. 173.

c) German 166. 169.

d) Muhammedijab 167. 168. 169. 170.

e) Zeren^ 172. 174. 181. 185. 186.

r) Ifrikijah. 173. 174. 175. 176. 178.

g) Mubärekah 175.

b) Balch 181. 185. 186. 187. 188.

2) Samaniden a) Samarkand 281. 293. 299.

b) Balch ' 299.

c) Säs 300.

d) Binket 306.

e) Buchara 315. 333. 334. 336. 337. J39

344. 349. 357. 365 ').

3) Edrisiden (?) 186.

Man ersieht aus dieser Tabelle, dass die Zahl der Städte, nuf deren Münzen das go oder g.j go vorkommt, ziemlich gering ist, und zugleich, dass es vorzüglich auf Münzeu steht , welche in den H.iupt- oder hauptsächlichsten Städten des Reichs geschlagen wurden , daher vor den Einflüssen des Bösen mehr als andere bewahrt und dem Schutze des Höchsten ganz besonders anempfohlen werden sollten. Ein solcher Münzstempel erscheint zuerst wäh¬

rend des im J. 145 ( 762/763) begonnenen Aufbaues von Bagdäd, und die stärkste Beschwörungsformel steht auf der Bagdädiscben Münze vom J, 150 (767/768), dem ersten Jahre nach der vollständigen Erbauung dieser Haupt¬

stadt des Isläm

1) Zum letzten Male erscheint es im J. 365, aber nicht im J. 344.

2) Dieser Ausrührung gegenüber und angeregt durch sie , erlaube ich

mir zu bemerken , dass aus dem Semitischen für das mit der hier

(12)

V. Erdmann, über das go ^ auf muhammed. Münzen, 617 Bei dieser Annahme muss man übrigens nieht vergessen, dass die andern einfachen oder doppelten Buchstaben auf Münzen zum Theil auch Zeichen des

in Betracht kommenden Bedeutung zwar keine zusagende Etymologie aufge¬

funden werden kann, denn g*-^? 'st von der Partikel abzuleiten, nicht umgekehrt; aber das Wort ist aueh im Persischen vorhanden und hat dort seine Heimath. Es tritt in den Formen ^ und »Jj auf als „interjeclio ap- probantis et admirantis" (vgl. Vullers Le.xic. pers. latin.) und wird hier so verdoppelt, wie es auf den Münzen vorkommt. In der für die Münzlegenden von mir angenommenen und durch die nationalen Lexikographen bezeugten Bedeutung viel, reichlich, gut, trtffiich findet es im Indogermanischen seinen Stamm und seine etymologische Verwandtschaft. ■Nach der Correspondenz des 4. in mit dem h (vgl. Vullers Institut, ling. pers. S. 19.) gehurt es mit sanskr.

^

bahu (multum) und bnh, auch vnh gescbrieben, und vermöge der Vertauschung der Lippenbuchstaben mit mah, ferner nach der Permutation des » iti «.J mit sh (vgl. Vullers a. a. 0. S. S4.) auch mit push, dem zend. fshu und neupersischen ^^,0^^s! zusammen, denen allen die Bedeutung des augcri , crescere gemeinsam ist; auch pushka-\-la bei Wilson excellent, eminent, chief, best, much, mang, full, complete, und vielleicht das pers. w bonus gehören zu dieser Familie. Nacb seiner Etymologie . kommt also das gj iu der Bedeutung mit den arabiscben o'^ , waaL, J-kS', 'Xj^i überein, die ebenfalls auf dem alten muslimischen Gelde gebraucbt sind , und Uber deren Bezügliehkeit auf den Münzgehalt das Urtheil im Allgemeinen doch wohl festgestellt ist, sowie mit dem i^jj-sl adauctum (argentum) auf den Pehlwi-Münzen. Angesichts dieser etymologischen Sicherung des gj als* eines in sich abgeschlossenen, auf organischem Wege erwachsenen Wortes, mit einer zur Anwendung auf Münzen wohl passenden, durch die Analogie anderer Le¬

genden empfohlenen Bedeutung , erscbeint mir der Versuch des geehrten Herrn Correspondenten, cs in einzelne Buchstaben zu zerschlagen, diesen mit Verwerfung der lexikalischen Tradition und mit zur Hütfenahme nocb einer Verwechslung des g mit um zu dem mystischen ^i'^ ^" gelan¬

gen, nur auf die FemiutAun^ hin, dass die Münzen auch Amuletnoten ge¬

tragen haben, so gewagt, dass ich mich zu dieser Meinung nicht bekennen kann.

Ein Bedenken über die Aufnahme eines persischen Wortes, des gj, Seitens der Araber können wir darum nicht befürchten , weil es sich um eine Bezeichnung der .Münzwährung handelt und die Araber bekanntlicb in den ersten Zeiten des Islam nur persisches Silbergeld in Gebraucb hatten , wie ja eine der Benennungen des Geldes selbst (|frAM>) aus Persien in Aramäa eingebürgert worden ist, vgl. Lorsbach's Archiv f. d. bibl. u. morgenl. Lit.

II. S. 308. Wenn aber das gj nicht gleich in den erslen Jahrzehenden auf den arabischen MUnzen erscheint , so findet das in der anränglichen grösseru Einfachheit der Legenden, in welche selbst die Chalifennameu nocb nicht auf¬

genommen wurden , vielleicht nuch in der grössern Gleichförmigkeit des Münz 4 1

(13)

018 e***em Briefe des Dr. E. Trumpp an Prof. Rolh.

Münzwardeins seyn können , wie sieh Entsprechendes auch bei nndern Völ¬

kern findet. Dies wird aber wegen des Stillschweigens der Schriflsteller darüber wahrscheinlich nie entschieden werden können.

Genehmigen Sie u. s. w.

Aus einem Briefe des Dr. E. Trumpp an Prof. Rotli *).

Kurrachee in Sindh am 11. April 1855.

Ich schiffte mich den 4. September 1854 an Bord des Dampf¬

schiffes Bombay nach Kurrachee ein. Die Fahrt war äusserst stürmisch , da auf dem Meere noch der Monsun raste ; das Schiff wurde slark beschädigt, der Vordermasl brach und ein Theil des Verdeckes wurde von den Wellen weggesebweinint, docb erreichten wir glücklich den Hafen von Kurrachee nacb sechstägiger Fahrt. Wer aus Indien nach Sindh kommt, sieht auf den erslen Blick, dass er in einem ganz anderen Gebiete ist. Der Anblick des Landes, der Bewohner isl ganz verscbieden von dem was ich bei den Mahrallen ge¬

sehen habe. Das Land isl eine ungeheure Fläche bedeckt mit dünnem Sand und einer weissen Salzkruste ; es erscheint dem Auge als eine vollkommene Wüste; nur niedriges Gesträuch, hie und da ein verkrüppellcr Baum unter¬

brechen die Einförmigkeit. Am Eingang des Hafens erhebt sicb links ein Fels ungefähr 120 Fuss hoch, auf welchem ein elendes kleines Fort slehl, das jetzt als Leuchllhurm benutzt wird. Zur Linken landeinwärts in einer Entfernung von elwa 10 bis 15 engl. Meilen erheben sich die nackten zacki¬

gen Berge von Belutschislan glühend von der Alles versengenden Sonne und ohne einen Grashalm oder Busch, das unbeslriltene Gebiel giftiger Scblangen und Skorpionen.

Kurrachee selbsl, die Sladt der Eingeborenen, ist ein unregelmässiger Haufe von elenden Lehmhülteu, gerade wie die Fellahdörfer in Egypten.

Dicke finstere Staubwolken verdunkeln die Luft ; ehe man die Augen rechl geöffnet hal, sind sie voll Sand, wie auf der Strasse von Bulak nacb Cairo.

Die Häuser in Sindh sind meist zweistöckig mit kleinen Fenslergillerchen im oberen Slockwejk, um die Luft zuzulassen ; der unlere Slock bal in der He¬

gel keine Fenslcröffnungen , sondern nur eine enge niedrige Thüre, durch

fusses zu Anfang des arabischen Prägens seine Erklärung. Jedenfalls stimmt es mit unserer Ansichl wohl zusaiuinen , dass , wie aus der voranstehenden Tabelle des Hrn. von Erdmann zu ersehen ist — die übrigens nur aus Torn¬

herg's iVuini Cufici noch mehrfach zu vervollständigen wäre — in den zu Persien gehörigen oder ihm nächstgelegenen .Münzstätten , Bagdad und Mu¬

hammedia , das vielbesprochene ^ zuersl in Gebrauch gekommen isl. Sl.

1) S. oben S. 265.

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