491
IV.
Aus Dschami's Liebosliodeiii.
Von Fr. Rückert.
(S. Bd. V. S. .MS ff.)
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Alle Bcliüoen Gützeu sind gewandt im Raub der Herzcusrub,
Unter ibnen allen aber kein gewandter su wie du.
Keisetubrer, setze nicht den Zug in Trab!
Meine Tbränen schneiden heut den Weg euch ab.
Was kann vom zerrissnen Herzen solch ein Wildfang wissen .
üer wie du sich nur deu Saum der Kleides kat zcrrisseu !
Ist ins Garn gleicli alle Welt — so scbön bist du — gefallen,
Keinem doch ist zugefallen, was mir zugefallen.
1) von Jei- Sjiilzc des S.itzes in Jie Mille vcrsoUl.
3
492 Riickerl, aus Üschami's Licbesliedfi u.
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Vor die Füsse fiel dus Herz mir, und der Leib zu Boden;
Sulcbe Unglücksluosse sind mir Nu um Nu gefallen.
Ueberull but deiner Sclitinbeit Blitz geleucbtet, aber
Jeder Stral ist in den Speieber meiner Rub gefallen.
Andre traf dein Streich , vor Neid darüber starb ieb, Wunder.'
Dort ist das Gescboss, und bier das Wild dazu, gefalleo.
.Mag die Lamp' im Winkel sitzen! denn vor deinen bellen Wungen
Heute Nacbt ist meine Zelle ganz in Mondscbein aufgegangen.
Sei mir kein I..cbcn obne dicb gegeben.
Wenn icb kaun wünschen obue dicb zu leben!
Rau ten kör ner brennt man gegen Zauber.
Dein Angesicht ist lauter Mondenglanz,
Das dunkle Mual darauf ist reizend ganz.
Vor bösem Auge bist du wohlbehut:
Das Ruuleukoru liegt auf des Feuers Glut.
Hiil ket I , aus Dschami's Lifbeslieileni. 4j);{
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Wirret ibr mich nicht noch erst mit gutem Rath!
Wirr genug ist scbon mein Zustand in der That.
Wenn du nichts rechtes weisst, sag etwas letzes!
Nach eioem Wörtcheu lechzt mein Ulir; o letz' es!
Tausend Wunden nlt sind mir von deinem Schwert am Herzen ;
Komm! kein Ualsam ist dafür als neuer Wunde Schmerzen.
Ü komm zu mir! denn ohne dich wohn' icb im wüsten Schlosse.
Was hilft ein Uaus mir, wo der Freund nicbt ist mein Hausgenosse!
Wie von deiner Unhuld soviel Hartes auf mich dringet ein.
Da gebührt es, meinen Leib zu machen, wie deiu Herz, von Stein.
Spiele mir nicbt immer an auf schöne Sladtaufrübrer !
Denu von aller Welt bist du mein einz'ger Herz Verführer.
1) t,f pj| construirt wie fc^ilAwÄjj oder ik^ijiAjj.
4»)4 /Lückert , aus Dschami's Liebesliedei-n.
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Bald in meinem, bald in meines Nebenbuhlers Scboossc;
Nur in deinem Scboosse rubn des (ilücks und Unglücks Lonsse.
Dessen cw'ge Hand gezogen dieses Bartes Aluskusstrieb,
Uimmel, welche Wunderzüge seiner Feder zeigen sicb!
Aus der Kette willensfreier Herzen ausgestossen sei ,
Wer sicb bält von deiner Locken ungezwungnem Kräuseln frei.
Ziehst du das Schwert, so reiche mir die Hand dabei zum Kusse,
Uud mit dem Uandkuss abgetban hast du des Blutes Busse.
Weil den hohen Werth des Glückes deiner Näh' ich nicht eikannt.
Dafür ist mein Lohn, dass du der Trennung Maal mir eingebrannt.
0 du, von welchem Weh und Leid mir liebe Herzgenossen sind,
Gclind sind alle Härten mir, die deiner Hand entllossen siud.
Itiirkrrl , ans Dsrhnmi's Lirhr'.Uodi'ni.
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Wils mit des Herzens Clutc sull icli schreiben auf der Wung-e Blutt,
Da hier des Herzens Züge dir im Unsen unverschlossen sind!
Uci solcher Wange wie du trügst, was soll der Rose Sage;
Uud da mein Ach du hörtest, was will Nacbtigallenklage!
Der bedenkliche Rubin des Mundes.
Das baare Leben geben für deinen Kuss wir hin;
Was bat nocb für Uedenkeu beim Handel dein Rubin !
Vögeln, die im Liebeswirtsbaus sicb genistet ein,
Dünkt kein Korn und Wasser besser als Konfekt und Wein.
Uaum wolle als Pfropf.
Lass dir wie der Flasche ziehn die UaumwoH' aus des Geistes Ohr,
Dann verstehst du das Geheimnis welches klagt aus Sait' und Rohr.
1) X-/ Q_A_Ä_*r. w ie S. 493 &_S' q-j' ; wie qui = cum is ; quiilis rr-.-cum l.Ttis.
496 Hiiikerl , a\is Dsrhami's Liebesiiedern.
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Cnter deinen Wänden klag' ich alle Nächte, bis es tagt;
Trit in einer Nacbt auf den Balkon und frage, wer da klagt!
Nur im Traum dein Angesicht zu sehn wünscht alle Welt indes.
Bis beschieden ach dies Glück scyn wird den wachen Augen wcs ?
Krank alswie dein Auge schmacht' ich; wär' es dir nicht unbequem
Auch einmal mit einem Blicke mich zu fragen: krank vun wem?
Sänger, füg', um Gutt, den Namen Dschami's diesem Lied nicht bei;
Denn meiniMond wird es nicht hören, wenn er hört, vun wem es sei!
Vom Freunde nimm den Schwcrtschlag hin, u Herz, von Lust
berührt ;
Sieh nicht das Scbwert an, sondern sieh die Hand an, die es führt.
Anfangs wärest du alles, und alles zuletzt bist du wieder;
Was denn mit Daseyn will prahlen dazwischen die Welt >
Hinterm Knie des Kummers lehn' icb, ob er lehn' am Kniee wem?
Zu ihm ziehet mein Gemüt, ub sein Gemüt zuziehe wem?
Rückert, aus Dschami's lÄebesliederti. 497
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Auf (Ics Knices Sclieibe blickt' ich wie in einen Spiegel, ob
Jetzt mein Mond sicb , wie ein Spiegel , Aug' in Auge liebe wem !
Wenn er bier lustwandelnd schreitet, dort spazieren reitet;
Welche Ros' ist es die reitet, welcber Baum der schreitet!
Mir trüunite gestern deinen Mund zu küssen, o des Wahnes,
Auf deiner Lippe seh' icb beut die Spur noch meines Zahnes.
Ach, ein üerzensräuber , den ich kenn', icb sage nicht, wers ist;
Ob man mir das Haupt vom Rumpfe trenn', ich sage nicht, wers ist.
Der, von dem getrennt hernieder brennt mein Herz der Kerze gleicb.
Ob von Kopf zu Fuss man micb verbrenu', icb sage nicht, wers ist.
Ob mein Busen dureh die Tbriine ward ein Meer, vou Flut berannt;
Welcher Perle nacb die Mecrilut renn', ich sage nicbt, wers ist.
Viele .Schöne gehn vorm Auge mir vorüber, einer uur
Wohnt im Herzen still verborgen, denn ich sage nicht, wers ist.
VI. Bd. 33
498 Rückerl . aus Dschami's [Aebesliedem.
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Bittres Leid erregt ein Siissgcli|i|iter mir; was snll irli thun <
Nie wird dieses Leid sich legen, wenn ich sage nicht, wer's ist.
Falsch und treulos schalt den Dschami jüngst der Freund , doch
Dschami sprarli :
Falsch und treulos! oh ich wohl ihn kenn', ich sage niclit, wer's ist.
Die Stadt des Nichts ist dem Derwisch znr AVohnungstäte genug,
Des Hausgerätlies Knthclirung zum Hausgerätlie genug.
Und fehlt zum Lager ein Teppich, gestreift von Farben, so ist
Die eigne Seite gestreifet vom barten Brete genug.
In der .Schule deiner Liebe sitzt, wie viel er sonst versteh.
Der i'erstand als wie ein Knabe, der nirht kennt das A vom B.
t) 'ds Hrüdlcat mit znei Noininativcn, des Suhjcclcs und eines
Nebenprädicates (genug wozu?).
2) _jJ ^ sprich ! Wie weiter oben von bniierlt worden , vergisst
uuch dieses seinen Ursprung ganz, wenn es mil dem linpcruliv construirt, die dritte Person des Imperativs vorstellt: ijiL»/«_^ er oder es «oll, miigc nicbt seyn. Was nun nicht scyn soll, — hier "S^j, "Ii" I' ai'he, — ist dabei durchaus nichl mehr Voeativ (wie nach dem L'r.sprun(;c : sage: o Farbe sei uii'hll), sondern iVominaliv , wie die hinzutretenden l'ersonunbezüge beweisen : Kurliu sai nicht mir.
3) Das Persische hat slalt des „Breies" die im Deulschen nicht reimende Binse, die zu den SlreiTen der Seite des darauf Liegenden schöner passt.
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4) Auf J< statt Lj reimt sich ^/J«-*, y , Eigentlich Imälel wie in
Itiu kuli , au.i DschaiiiPs Lifliediedern, 499
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O sieli den Dünkel des Mannes! die Wege lehrt er nns gehn,
Und hut von Pilgern des Weges nicht Fuss noch Stupfe gesehn.
Nie uus sich selber gethun bat cr einen Schritt oder zwei,
Docb hut er einen Uekanuten aus Ruin uud einen aus Rei.
Schenke, thu den Deckel auf des Kruges an des Tigris Bord;
Schweninie die Unsauberkcitcn Bagdads aus dem Sinn mir fort.
Leg' ein Siegel vor dem Mund durch deu gefüllten Becher mir;
Denn von hies'gen Landsgenossen ist nicht einer werth ein Wort.
An des Schahes Goldstre!f|iolster soll mein Sinn nicbt streifen!
Meinem nackten Leibe giiit die Binsematte Streifen.
Dureb die Schineiclielband des Weltglücks werde nicht zum Thoren,
Denn es hat des Unglücks Faustschlag hinter deinen Ohren.
^CkJ (^^aJj , abiti-kürzi ^5.J) aus q_S'5S. Darauf reimen sich auch die
araUisohen Infinitive ronj. 5. fi. verh. defect. , die sonsl statt des arab. ^
im Persischen ein I (Klif) haben, hier aber ^ z. B. ^^^^ .
\) — was geht CS un.« .in? es hat kein (icpräge fnr uns, passl nieht für nns.
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500 ßücfterl, aus Dschami's'Liebesliedern.
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Leg den Stein dir nntern Kopf nnd nilie snnfl! niclit ohne
Kopfweh für den Herrscher isl die schwcrgesteinte Krone.
Wus der Schuh sucht' und niehl fand im weilen HerrKcliuflslinnse,
Findel ungesucht der Itclller in der engen Klunse.
Wer uiif seines Hochsinns l'rUfstcin mag uls gleich erprohen
(iold uud Krz, ist alchimisl'scher Künste überhöhen.
Kommt die Zeit bald, wo man Himmels Goldgehäng' entliiingcn
wird ,
Von der Sonne Liebesfaden Krdenkugel drüngen wird !
Wo, weil all des Kreisens Kinlrag Schwindel bleibt, am Reisepaek
Im Azur man Sternenglöcklein reissen von den Strängen wird !
Kette ward den Liebenden des Daseyns Harmoniegewind ;
Heil der Stunde, wo der Wahnsinn seine Ketten sprengen wird!
Denn wie kann das Herz die Hand hier legen an des Wunsches
Saum ,
Wenn ihm selbst Verstand und Wahn stets an den Saum sich hän¬
gen wird !
Hückeri, aus Dschami's Liebesiiedern. 501
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"'a/*>J5!" J^ ^isj v.a<-iir jjLi (2 lX-Uj cj^i^IjAi ^^LüLc ^jL> jl^^.
Dscliami's Scelcnvogel wird sich sckwingen aus dem grünen Nest ,
Wann kein irdisch Itand mehr seines Fittigs Schwung beengen wird.
Eh die Kerze deiner Wangen leuchtend aufgegangen ist,
Werden Vögel starker Schwinge deine Schmetterlinge seyn.
All sobald des Frühtrunks Becher bat dein Lippenrand gewürzt,
Werden deines Becherrandea Fliegen alle Seelen seyn.
So ist Nachts von Herzensglut das Haus mir voll in allen Ecken ,
Dass ein Nachbar, wenn er will, kaun aus dem Fenster Licht
anstecken.
Wenn zur Rosenzeit ich ohue dich zum Garten gehe, kaum
Thu' ich einen Schritt, so hängt mir rechts und links ein Dorn
am Saum.
Gar um deiner Wange Kerze wagt mein Herz zu kreisen nicht,
Da es schon so viel verliebte Seelen flattern sieht ums Licht.
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1) Plur. ca». obl. von ^Lä» ^ j ; das 8 gew. voll geschrieben : ^^1 ^tjjjt^.
2) ^^^j = sS i^f^^j, da so viel. In gleicher Kraft auch .
502 Riickerl, aus Dschami's Livbrslicäcrii.
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■^y*Jff ^Ji-ii-C jLXj ^'^r" >X*C vliA^ilAi ,.j(o Jj_3-jL^_j 5j pvA^i; j„A_i ».Ä..J1
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.i;/^*M,X*:>- vi^AsLL) «rNlAS ^^-Ai^y Lj Jk_i
Aufs Kiii« des Kummers stütz* icli mein Hau|)l, und nianclicr denkt.
Mein Sinnen sei, wie seines, auf ein Geschäft gelenkt.
Im Geschäft der Liebe ging der Jugend Zeit mir hin, und nucb,
Obscbun alt geworden, halt' icb mich zu dem (■eseliät'te doch.
Eng ist dem der Tempel, wer in deinem Gan darf weilen;
Von der Kaaba bis zu deinem Gau sind tausend Meilen.
Dnser Fuss ists, der aufs Haupt der Welt um deinetwillen (ritt;
Auf der Königsstrasse deiner Lieii' ist das der erste Schritt.
Deine I.iipp' auf meinen Mund, so Iass dirs kurz bescheiden;
Denn zu lang ist die Erzählung meiner langen Leiden.
Vom Krieg und Frieden mit der Welt bat mieli dein Gram befreit;
Ich habe weder Lust zum Uund mit wem, noch Lust zum Streit.
Rückert , aus Dschami's Liebesiiedern. 5Q3
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Mrmals kürzt die Sage sirk von deiner Locke Säuseln,
Iiis zum jüngsten Tage wird sich die GescIiicLte kräuseln.
Naclittrunk ist nielit wertli des Schwindels , der um Tagesanbruch lauselil ;
Wohl dem Trinker, den der Morgentrunk der Ewigkeit berauscht.
Eiue R.iuchpfann' aus Smaragd ist jede Knosp', in welcher glüht
Rosenfeuer, zu verbrennen einer Nachtigall Gemüt.
Die feinste Schönheit, ein Härchen
und ein Nichts.
Schmuckester der schief Beliaubten,
|!m rill Haar legst du den Gürtel .
Deines Leibes Mitt' ist das.
Liehliebsler der Zuckerlipp'geii ,
Nur von Nichts sind deine Reden;
Ist dein Mund denn irgend was (
Halte deine Liebenden in Ehren ;
Schaiies Riihiii beruht nnf seinen Heeren.
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504 Rückerl, aus Dschami's Liebesiiedern.
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Kür uns (Ins !\laiiss des Lebens ist deines rnigangK Frist;
Aeb wie das Maass des Lebens su kun gemessen isl!
Das arme Herz bat niebt gewünsebl vum Freunde sicb zu trennt
Was bilftsl das Schicksal will kein Recht dem Wunsche zuerkenn
Aus den Augen schied der Freund, duch Tag uud Nacbt ist
mir nah ;
Wenn er ist abwesend leiblieh, aber geistig ist er da.
Wu der Freund zugegen, ist es .Sünde schauen bin und her;
Herz, sei einmal recht zugegen! denn der Liebste schauet ber.
Mein Gemütc fühlt allein mit seiner Liebeslast sich leicht.
Weil Ja alles ausser Liebe Liebenden zur Last gereicht.
Seit der Liebesbettler schmeckte der Geduld und Dankbarkeit
Süssen, ist er deinem Grull geduldig, daukbar deinem Leid.
505
Aiiszüj^e ans Saalebi's Buche der Stützen des
sich Beziehenden und dessen worauf
es sich beziehl.
Von Vrellierr v. Hamiiier-PurgHtall.
Fortsetzung (s. S, 4Ö If.)
VIX. Hauptstück. Von den Wörtern, deren ite-
z i c Ii II n g nuf Etwas d u r c Ii das vorgesetzte S ii , d. i.
begabt mit —, ausgedrückt wird. 403) J)ie Itrijablen
Jcinfim sind die köuige Jemens , deren mehrere in ihrem \amen
das Su führen, als: 1) iiu Schenalir, der mit Ohrgehängen Be¬
gabte, der zwar nicht aus dem königlichen Geblüte der Tobbaa,
aber aus den .Makawil , d. i. Magnaten Jemens, war. 2) Su I\'uwas,
der mit herabhängenden Locken Begabte, welcher den Vorher¬
gehenden , der ibn inissbraucben wollte , erstach , und dann zum
König ausgerufeu ward; cr ist der Inhaber der Feuergrube,
deren im Koran ( Sur. 8.1, V. 4) Krwähnung geschieht, indem
er Alle, welche sich nicht zum Judentbum bekehren wollten, iu
eine solche Grube werfen liess. 3) Sul-Mciiar , d. i. der mit Fana¬
len Begabte, weil er sich der Erste im Kriege Leuchten vor¬
tragen liess. 4) Su Hoain, der mit Roain (Name eines jeineni-
schen Schlosses) Begabte. Sein Name ist metonymisch für einen
Genussmenschen; so singt OIwi el-Hainani:
Am Tag, wo irrte meiner Augen Schein L'nd ieh nur schwelgte gleich wie S u Roain, Wo der Vertrauten Märchen mir gcGelen L'nd ich die Lanze Tusstc nur zum Spielen ; Hütt' ieh gerürchtct nicbt der Nacht Verrutb , Wär" ich ein Held geworden in der That.
5) Su Merhab, der mit Willkommen Begabte, weil er der Erste
Jedem, dem er begegnete, Willkommen zurief. 6) üu Ji^cii und
sein Sohn Seif, welcber die Herrschaft Jemens , deren sieh die
Abyssiuier bemächtigt hatten, denselben eutriss. 404) Der mil
P/ühlen Uegable. Wer derselbe cigeutlicb gewesen , wird uicht