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Sparen wir uns krank?

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Bayerisches Ärzteblatt 9/2014

nach Erreichbarkeit vorschreibt. Auch für den ambulanten Bereich forderte Kaplan mehr Ar- beitsteilung zwischen den Gesundheitsberufen und neue Kooperationsformen. „Wir müssen endlich weg von Strukturen, die die Schnitt- stellenproblematik verstärken“, betonte er. Dies entlaste jeden Einzelnen und diene letztlich dem Wohl des Patienten.

Gesundheitsökonom Leidl argumentierte aus betriebswirtschaftlicher Sicht und riet, das DRG-System mehr an dem veränderten Ver- sorgungsbedarf auszurichten. Beim Thema Krankenhausfinanzierung wies er darauf hin, dass das Planungswissen der Bundesländer hinsichtlich notwendiger Investitionen sehr unterschiedlich ausfalle und forderte, die Investitionskostenfinanzierung mit der Be- triebskostenfinanzierung besser aufeinander abzustimmen. Weitere Themen der Diskussion waren die evidenzbasierte Medizin und der Diskurs über Priorisierung, beispielsweise im schwedischen Gesundheitssystem.

Sophia Pelzer (BLÄK)

Kathrin Sonnenholzner, Dr. Max Kaplan und Professor Dr. Reiner Leidl diskutierten über die Herausforderun- gen des Gesundheitssystems.

Professor Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser, De- kan der Medizinischen Fakultät der LMU und Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, sprach in seinem Grußwort von Problemherden im stationären Bereich, wie dem Investitions- stau an Universitätskliniken, internen Vertei- lungskämpfen und veralteten Diagnosis Rela- ted Groups (DRGs) und mahnte hier zu einem sensibleren Umgang. Er hob den medizinisch- technischen Fortschritt hervor, betonte aber gleichzeitig, dass gerade innerhalb der Groß- gerätemedizin, wie zum Beispiel bei Untersu- chungen mit der MRT, auf daraus resultierende differenzierte Diagnosen eine entsprechend zielgerichtete Therapie folgen müsse.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es um weitere Problembereiche des Gesund- heitssystems. Beim Thema Finanzierung verwies Sonnenholzner auf die stets gleichbleibenden sieben Prozent des Bruttoinlandprodukts, die für das Gesundheitssystem ausgegeben wür- den. Es sei genügend Geld im System, jedoch müsse man zu einer gezielteren Verteilung der Gelder kommen, gerade um einer Fehl- und Überversorgung vorzubeugen. Präsident Ka-

plan lobte das hohe Niveau des Gesundheits- wesens. Gleichzeitig nannte er die Heraus- forderungen, denen das Gesundheitssystem heute ausgesetzt sei: So seien der demografi- sche Wandel, bei gleichzeitigem technisch-me- dizinischem Fortschritt sowie die veränderten Vorstellungen der nachwachsenden Ärztege- neration Bereiche, die bei der Planung und Si- cherstellung der medizinischen Versorgung in den folgenden Jahren berücksichtigt werden müssten. Gerade beim Punkt Arbeitsbedingun- gen müsse man den Bedürfnissen der jungen Ärztinnen und Ärzte mehr entgegenkommen.

Teilzeitverträge und Angestelltenverhältnisse seien im Trend, nicht jeder Arzt sehe sich als Praxis-Manager. Für den stationären Bereich warnte Kaplan davor, die Krankenhauspla- nung dem freien Markt zu überlassen. Mehr Vernetzung und Schwerpunktbildung kön- ne innerhalb der Krankenhauslandschaft die finanzielle Situation entschärfen. Stets ginge es darum, den steigenden Versorgungsbedarf der Bevölkerung zu berücksichtigen und hier- bei Sektoren zu überwinden. Sonnenholzner pflichtete bei und verwies auf den Koalitions- vertrag, der die Planung von Krankenhäusern

Sparen wir uns krank?

Mitte Juli veranstaltete das Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, angesiedelt an der Ludwigs- Maximilians-Universität (LMU) München, eine Diskussionsrunde über die Zukunft des Deutschen Gesundheitswesens.

Bereits zum zweiten Mal organisierte MeCuM-SiGma, das für „Medizinisches Curriculum-Simulation Gesundheitsma- nagement“ steht und einen gleichnami- gen Kurs anbietet, ein Sommerevent, an dem rund 60 Studierende der Medizin teilnahmen. Auf dem Podium waren: Dr.

Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Kathrin Sonnen- holzner, MdL, Vorsitzende des Ausschus- ses für Gesundheit und Pflege im Bayeri- schen Landtag und Professor Dr. Reiner Leidl, Direktor des Instituts für Gesund- heitsökonomie und Management im Ge- sundheitswesen.

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