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Bücherbesprechungen

Festschrift Johannes Friedrich zum 65. Geburtstag am 27. August 1958

gewidmet. Herausgegeben von R. v. Kienle, A. Moortgat, H. Otten,

E. V. Schuleb und W. Zaumsbil. Heidelberg: C. Winter Universitäts¬

verlag 1959. vn, 515 S., 19 Tafeln. 8». DM 52,—.

Die vielschichtigen wissenschaftlichen Interessen des Jubilars (vgl. das

Schriftenverzeichnis von Zaumseil am Schluß des Bandes) spiegeln sieb

im Inhalt dieser Festschrift wieder, die ihm Freunde und Schüler zum 65. Ge¬

burtstag gewidmet haben. Weit gespannt ist der Bogen: von den frühesten

Spuren der Kultur im Zweistromlande, Barda Balka, Hazer Mord, Schanidar

usw. (Pohl) bis zu Naevius und der römischen Annalistik (Altheim) und

zum Dakischen (Reichenkron, Zur Rekonstruktion des Dakischen).

Der Nachdruck liegt, wie zu erwarten, auf dem Hethitischen, insbesondere

auf sprachlichen Untersuchungen: Cop, Zu einigen Bildungen mit Labial¬

formans im Hethitischen, handelt über tarupp- und kaluppa-. Holt, Zwei

hittitische Etymologien, über dampu- und huek-, Kronasseb über eihar iya-,

Laroche über das Adjektiv sarli- in den asianischen Sprachen, Neumann

über äuli- „Blei", Rosenkranz über hethitische Orthographie und Laut¬

lehre.

tjber das Spraehliche hinaus greifen die Abhandlungen von KoboSec

über KBo VI 4 und von Otten über ein Ritual bei Erneuerung von Kult¬

symbolen. Zwei Schilde (^^^kuriu.S), die zu Ehren des ^Zitharija und des

■•^LAMAvon Hatenzuwa im '&^^^kurSaS hängen, werden herabgenommen vmd

dmch zwei neue ersetzt. Die alten Schüde werden nach Hattusa zu den

Festfeiern gebracht; falls sich der Termin der Feste verschiebt, bleiben sie

vorläufig im iS kurSaS. Nach den Feiern in Hattusa wird der Schild des

^Zitharija nach Tuhuppija, der des DLAMA von Hattusa naeh Diurnitta

gebracht. Dort heißen sie dann „Schutzgott des Schildes" (^LAMA

^^^kuräaS) bzw. „Sohutzgott von Zapatiskuwa" (^^LAMA ^^^ZapatiSkuwa).

Über Hethitische Königserlässe als Quellen der Rechtsfindung handelt v. Schü¬

ler. Zugrunde liegt KUB XIII 9 + VAT 13574 (Bab. IV 223), ein Erlaß

Tuthalijas IV., der in Transkription vmd Übersetzung geboten und aus¬

führlich kommentiert wird. Daß Telipinu nieht nur Vegetationsgott ist,

sondern auoh den Gewittergöttern nahesteht, zeigt Güterbock in seinem

Beitrag; verständlich, da das Gedeihen der Vegetation vom Wetter abhängig

ist. iVeue bildhethitische Fragmente aus Syrien: Ayaz (= 'Azaz, siehe Bos¬

seet in Orientalia NS 29, 321), Meharde, Maraj vmd Aintab behandelt

Mebiggi. Bossebt, Bild-Luwisches, geht lexikalisch-archäologischen Fra¬

gen (den Wörtem für Sitzgeräte in den altkleinasiatischen Sprachen) und

den Problemen früher Bezeugungen luw. Personennamen und des Alters

der hieroglyphenhethitischen Schrift nach.

Zum Luwischen äußern sich Benveniste, Das Partizipium im Luwischen

und A. Kammenhubeb, Luwische Kleinigkeiten (appa, appan, appanda,

KBo IX 145, luwische Glückwunschformeln).

Das Rätsel der lange bekannten, aber bisher nicht gewürdigten Tafel

BE III löst Gelb und liefert damit den Beweis für das Auftreten hmriti-

(2)

scher Elemente in Nippur bereits in Sargonischer Zeit. Hurritische Orts¬

namen auf -8(8)6 stellt Goetze zusammen.

Aus babylonischem Bereich verdient der Beitrag Faikensteins, akiti-

Fest und &k.\ti-Festhavs besonders hervorgehoben zu werden. KlIma,

Donationea mortis causa behandelt Urkunden aus Susa (MDP XXII — XXIV

und XXVIII). Statt „er wüd den Schutz Susinaks antasten" (S. 232. 241.

243) sollte man kiden ^SuSinak ilput wohl besser mit „. .. er hat angetastet"

übersetzen, und ul Suhuz (S. 255) ist wohl statt „wird nicht nehmen" besser ,,hat kein Anrecht". Eine Deutung der Wasserpflöcke (Oilg. XI Q3) gibt der Rezensent.

Beiträge zum Phönizischen, dessen Studium der Jubilar durch seine

Phönizisch-Punische Orammatik entscheidend gefördert hat, sind beigesteuert

von RöLLiG, Fl als Oottesbezeichnung im Phönizischen und von Levi Della

Vida, Tracce di credenze e culti fenici.

Mit einem alttestamentlichen Problem Art und Herkunft des Amtes der

Königinmutter im AT beschäftigt sich Donneb, mit den Flüssen des Paradieses

Speiseb. Über einige undeutbare kurze Insehriften aus Oxford und Florenz

handelt Masson, über ein Spielbrett aus Nordsyrien U. Moobtoat-Cobbens.

Der Aufsatz von Abutjunjan über eine martäische Inschrift aus Karmir-

Blm würde gewiß größeren Nutzen stiften, wenn er nicht in schwer zu

meisterndem Russisch, sondern in einer leichter zugänglichen westlichen

Sprache abgefaßt wäre, oder am Ende ein Resumö in einer solchen böte.

Der reiche Inhalt, der hier nm kurz skizziert wmde, ist ein sorgfältiges

Studium wert. Vertreter verschiedener Fächer werden genug Interessantes

in dem Bande finden. Fbiedbich Schmidtke, Münster

Sabatino Moscati, The Semites in Ancient History. An Inquiry into the

Settlement of the Beduin and their Political Establishment. 134 S.,

1 Karte, Register und Index. Cardiff, University of Wales Press 1959.

Italiens maßgeblicher Orientalist, Ordinarius für semitische Sprachen an

der Universität Rom, ist in Deutschland dmch seine ,, Geschiehte imd Kultm

der semitisehen Völker" (Urban-Reihe, Kohlhammer-Stuttgart) bekannt ge¬

worden, in der er den Extrakt einer Reihe italienisch publizierter Unter¬

suchungen zm Frage der semitischen Völker darbot. Hier läßt er nun eine

aus Vorlesungen an der Universität Cardiff vom Februar 1959 entstandene

Studie über das historische Erscheinen der Semiten folgen und stellt in ihr

mit begrüßenswerter Deutlichkeit heraus, daß man die im Kultmland seßhaft

gewordenen, semitisch sprechenden Gruppen der Akkader, Kanaanäer,

Westsemiten Aramäer und Araber (sowie auch die Äthiopier) als „semitische

Völker", mit dem allgemeineren Namen „Semiten" aber ihr beduinisches

Ursprungsvolk, die Nomaden Arabiens, zu bezeichnen habe.

Nach einleitenden Abschnitten über die semitischen Sprachen weist Vf. in

einem ersten Kapitel nach, daß die arabischen Nomaden auf Grund des ge¬

meinsamen Lebensraumes, der gleichen Sprache und der sie verbindenden

historischen und kulturellen Entwicklung den Namen „Volk" rechtfertigen, ja, darüber hinaus auch der gleichen Rasse, nämlich der ,, orientalischen", angehören. Dieses Volk wird indes, wie Vf. weiter klarlegt, historisch erst in

dem Augenblick greifbar, in dem es seine Heimat und seinen nomadischen

Grundstatus verläßt, sich in den Nachbarländern seßhaft macht und in der

Auseinandersetzung mit den dort herrschenden Kultmen zu den genannten,

gegeneinander abgegrenzten „semitischen Völkem" aufgespalten wird. In

(3)

172 Bücherbesprechungen

drei weiteren Kapiteln, die nach der zeitlichen Bezeugung angeordnet sind,

beschreibt Vf. sodann diese Entwicklung in Mesopotamien (vom 3. Jahr¬

tausend an), Syrien (2. Jahrtausend) und den arabischen Randgebieten und

Oasen (1. Jahrtausend). Mit guten Gründen räumt Moscati dabei die bisher

weithin als gültig angesehene Auffassimg beiseite, nach der das Eindringen

der Semiten ins Fruchtland in mehreren voneinander scharf abgegrenzten

Wellen und vorwiegend kriegerischer Form erfolgt sei (man führte hier etwa

die Akkader, Westsemiten, Aramäer und zuletzt die Araber für das Zweistrom¬

land, die Kanaanäer, Amoriter und Aramäer in Syrien an); demgegenüber

weist Vf. nach, daß gewaltsame, zeitlich begrenzte Einbrüche solcher Art

nur gelegentlieh in besonderen politischen Situationen stattgefunden hätten

und als seltene Kulminationspunkte einer ansonsten ohne Unterbrechung

diu'ch die Jahrhunderte vor sieh gehenden friedlichen Infiltration angesehen

werden müßten. Die Berechtigung dieser Korrektur ist offenkundig; in der

Tat zeigt etwa das Beispiel Mesopotamiens, daß Sargon von Akkad Hof¬

beamter in Kisch und seine Leute längst im Lande waren, die ,, Westsemiten"

im Zuge einer langen Entwicklung zur Macht kamen und Ischbierras Rolle

kein Gegenargument bildet, Sehamschiadad I., der Eroberer Assurs, der

Sproß eines schon seßhaft gewordenen Fürstenhauses war und gar die

Aramäer überall im Lande ihre kleinen Seheichtümer hatten, ehe sie — nach

mehreren Vorläufern — mit den ,, Chaldäern" in Babylon den Thron gewan¬

nen. Es darf danach als sicher gelten, daß das Eindringen der Semiten zur

Seßhaftigkeit in den „Fruchtbaren Halbmond" ein Prinzip war, "peaceful in

character, determined by the natural trend towards the more fertile ter¬

ritories of settled cultme" (S. 133), daß es sich dabei aber dennoch — oder

gerade darum — mn einen Vorgang handelte, der im Zusammenhang mit

dem ständigen Druck der Bergvölker aus dem Norden der Geschichte Alt¬

vorderasiens ihre entscheidenden Impulse vermittelte.

Es ist das hohe Verdienst des Autors, diese Zusammenhänge aus bester

Kenntnis heraus knapp, sachlich und überzeugend dargestellt zu haben.

Mehr denn je tut heute die klare und gutfundierte Überschau not. Fach¬

welt und wissenschaftlicher Nachwuchs (welch letzterer hier vorbildlich

instruiert wird) haben S. Moscati, den einige westdeutsche Universitäten

Ende 1959 zu einem Vortrag über das Thema des angezeigten Buches be¬

grüßen durften, für seine ausgezeichnete Darstellung ihren ehrliehen Dank

abzustatten. Habtmut Schmökel, Northeim

Festschbift Fbiedrich Baumgäbtel (Erlanger Forschungen R. A., Bd. 10),

Erlangen: Universitätsbund, 1959. 200 S.

Die Festschrift, die F. Baumgäbtel zum 70. Geburtstag überreicht

wurde und hernach in Druck gegeben werden konnte, vereinigt die Beiträge

von 14 Mitarbeitern des von E. Sellin begründeten ,, Kommentars zum

Alten Testament", dessen Erneuerung und Vervollständigung zwar in Angriff

genommen, aber vom Verlag, der das Werk in Regie nahm, noch nicht ver¬

wirklicht wurde. Diese gemeinsame Aufgabe, die Jubilar und Gratulanten

verbindet, führte dazu, daß ein Teil der Beiträge es mit Fragen zu tun hat,

die sich den Verf. aus ihrer Beschäftigung mit den ihnen zur Kommentierung

übertragenen Büchern ergeben haben. Andere befassen sich mit Problemen

aus anderen Arbeitsgebieten ihrer Verfasser. Zwei eingehende Textaus¬

legungen werden vorgelegt, und je ein Aufsatz behandelt ein Problem atl.

Theologiegeschichte bzw. atl. Hermeneutik.

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K. Elligeb eröffnet mit „Ephodund Choschen" (S. 9—23; auch : VT 8,1958,

19—-35) und weist am dreischichtig gewachsenen Text Ex 28, 6—30 (I :

6. 7b. 8. 15—16. 22. 30; II: 7a. 9—12; III: 13—14. 17—21. 23—28. 29) über¬

zeugend nach, wie zum Ephod, dem um die Lenden geschlungenen Schurz,

über die Schviltern laufende Stücke mit 2 Edelsteinen vorn hinzukamen

und wie der Choschen(-hamispät), die ursprünglich an 2 Goldschniuen um

den Hals getragenen Tasche für Urim-Tummim, hernach mit 12 Edelsteinen

besetzt und in den Ephod einbezogen wurde und welche theologische Be¬

deutung diese Entwicklung hatte. — J. Fichtner (S. 24—40) zeigt, wie

die „Bewältigung heidnischer (das meint: vorjahwistischer wie außer¬

israelitischer) Vorstellungen und Praktiken in der Welt des AT.s" zur Rein¬

erhaltung der Gottesverehrung in Kult und Leben teils durch abwehrende

Verbote, teils durch aushöhlende Entmächtigung und einschmelzende Über¬

nahme erfolgt ist. — G. Fohrer, Überlieferung und Wandlung der Hiob¬

legende (S. 41—62), sucht für die Rahmenerzählung des Hiobbuches fol¬

gende Überlieferungs- und Bearbeitungssohichten zu erheben :I. Änderungen

durch den Hiobdichter (so die Ersetzung von versuchenden Verwandten

durch die Freunde vmd die Versform für die direkte Rede= ?); II. Einflüsse

der Lebensweisheit; III. Frühnachexilische Einflüsse (Satanflgur, doch sei

die Himmelsszene als solche vorgefunden) ; IV. Wendungen aus dem Schrift¬

tum um 600; V. Ältere vorexilische Ausprägung vmd VI. Die (höchst hypo¬

thetische) Form einer vorisraelitischen Erzählungsgestalt. Manehes ist hier

wohl zu subtil. — W. Hebtzberg, Palästinische Bezüge im Buche Kohelet

(S. 63—73; auch ZDPV 73, 1957, 113—124), zeigt vor allem aus dem Bild¬

material, wie vertraut Kohelet mit den Eigenheiten damaligen palästi¬

nischen Lebens war. — Die hermeneutische Arbeit Baumgäbtels nimmt

F. Hesse auf mit seinem Beitrag „Zur Frage der Wertung und der Geltung

atl. Texte" (S. 74—96). Vordringlich geht es dabei um die „Geltung" des atl. Wortes als Wort Gottes an uns, die hier erörtert wird, woraus sich dann

die ,, Wertung" am Maßstab des NT ableitet. Doch können hier weder die

Bedeutsamkeit noch auch was anfechtbar ist an dieser Studie (etwa Ge¬

schichtsbegriff und theologische Problematik des Kanons) näher dargetan

werden. Aber ieh zweifle nicht, daß diese Arbeit das rechte Echo finden wird.

— A. Jepsen, Die Reform des Josia (S. 97—108), stellt in 2. R 23, 4—15

die Verse 11—12. 8b hinter 7 (Meyer, S. 114^, bleibt dagegen bei der Aus¬

scheidung von 8a. 9) und unterscheidet 3 Reformakte: 1. die vor der Auf¬

findung des Torabuches erfolgte Beseitigung der kanaanäischen und assy¬

rischen Fremdkulte, vielleicht (vgl. 2. Chr 34) in das 12. Jahr Josias, 628,

gehörend; 2. die Aufhebung der Jahwe-,,Höhen" in Auswirkung deutero-

nomischer Tendenzen und 3. die Zerstörung der Betheler ,,Höhe". Zur

Literatur wäre nachzutragen: A. Alt in BBLAK 68, 1951, 202—205 (Kl.

Sehr. II, 1953, 297—300). — F. Maass, Die Selbstliebe nach Lev. 19, 18

(S. 109—113): „der Kampf mit der Selbstliebe, die Selbstzucht und Ent¬

haltsamkeit, werden", erstmals bei H vmd P, ,,in den Dienst der Heiligkeit gestellt"; „der Gehorsam gegen Jahwes Gebot und Willen soll der dauernd

erfahrenen Selbstliebe an Kraft, Ausdauer und Radikalismus nicht nach¬

stehen". — R. Meyeb behandelt in „Auffallender Erzählungsstil in einem,

angeblichen Auszug aus der 'Chronik der Könige von Juda'" (S. 114—123)

das Vorkommen von 7 praeteritalen ufgätal-Formen (neben 11 impf. cons,

und 3 praeteritalen perf.) in 2. R 23, 4—15. So sehr um 600 aramäischer

Spraoheinfluß wirksam wird, so kennt die ältere Spraehe doch auch ver¬

wandte syntaktische Erscheinungen (z. B. Jes 1, 2; Gen 15, 6; 34, 5;

(5)

174 Bücherbesprechvmgen

Jdc 3, 33; 5, 26b), die in vorisraebtischer Zeit aucb das Ugaritische bezeugt.

— Der Anlaß der Festschrift ließ O. Plögeb in „Siebzig Jahre" (S. 124—130)

dem Verständnis nachgehen, das diese in Jer 25, llf. und 29, 10 avif die

Dauer der Jerusalemer Verwüstung bzw. der babylonischen Herrschaft vor¬

ausschauende runde Zahl rückschauend in Sach 1, 12 (wörtlich verstanden

als Anbruch restaurativen Heils in der Folge der Tempelerneuerving), in

2. Chr 36, 20f.(dvuch die Deutung auf die mit dem Aufkommen der Perser¬

herrschaft abgeschlossene Gerichtszeit Israels ablehnend Erwartungen einer

noch ausstehenden eschatologischen Restitution entgegengestellt) und in

Dan 9, 2 (durch die Jahrwoohentheorie zur akuten Eschatologisierung ver¬

wendet) gefunden hat. Vgl. dazu auoh: „Theokratie und Eschatologie" , 1959.

— In einer sehr sorgsamen, theologisch tiefgründigen und oft erregend

transparenten Exegese behandelt G. Quell, „Jesaja 14,1—23" (S. 131 bis

157), die ,, reproduzierende und durch ihre Leidenschaft auch produktive

Prophetie" der Umrahmung (vv. 1— 4a. 22—23) und (besonders schön) das

fünfstrophige Lied (4b —21), das eingestellt sei als hebräische Bearbeitung

einer heidnischen Dichtung nach Art ugaritischer Epik. — „Die Wohn¬

stätte des Zeugnisses" , den nur Nm 1, 48—53; 10, llff. (Ex 38, 21) begeg¬

nenden Ausdruck, behandelt L. Rost (S. 158—165), indem er eingehend

die beiden Einzelbegriffe „Wohnstätte" und ,, Zeugnis" untersueht, die dann spät kombiniert wurden. Iiüialt des nach dem priesterlichen Schrifttum in der Lade verwahrten ,, Zeugnisses" sei das Verheißungswort von Ex 29,42ff.

gewesen (wirklich ?). — Den zweiten exegetischen Beitrag gibt W. Rudolph

mit der Behandlung von „Jesaja 23, 1—14". Dem Beispiel des ,,Bibl.

Komm. AT" (hrsg. v. M.Noth) folgend gliedert er in: Literatur, Über¬

setzung, Textkritik, Aufbau, Erklärung, Echtheit und Entstehungszeit,

Religiöser Gehalt. Die jesajanische und echte Drohung richte sich in 3 Stro¬

phen gegen Phönizien (im Mittelstück 7—9. 5 gegen Tyrus, in 10—14 meine

sie besonders Sidon) und stamme aus der Zeit des philistäisohen Aufstandes

zwischen 705 und 701. — H. J. Stoebe gibt interessante „Erwägungen zu

Psalm 110 auj dem Hintergrund von 1. /Som 21" (S. 175—181), die die Je¬

rusalemer Königsvorstellungen in neues Lieht bringen könnten. — W. Voll¬

born, Die Chronologie des Richterbuches (S. 192—196). Die Differenz zwischen den 480 Jahren von 1 R. 6, 1 für die Zeit zwischen Exodus und salomonischem

Tempelbau und den 561 Jahren, die sich aus der Zusammenzählung aller

Einzelangaben für diesen Zeitraum ergeben, gleiehe sich aus, wenn man

für 1. Sam 4, 18 mit G 20 Jahre liest, die Zahlen für Eli und Simson in^

den Zahlen für die Philisterherrschaft enthalten annimmt, die 20 Jahre

von 1. Sam 7, 2 als heilsgeschichtlich irrelevant außer Rechnung läßt und

das letzte Jahr Davids mit dem ersten Jahr Salomos gleichsetzt.

Eine Bibliographie, zusammengestellt von F. Hesse, beschließt den Band,

der genug des Amegenden und Belehrenden bringt. F. Horst, Mainz

E. L. Ehelich: Die Kullsymholik im Alten Testament und im nachbiblischen

Judentum, in: Sjrmbolik der Religionen, herausgegeben von F. Herrmann

Verlag( A. Hiersemann), Bd. III, Stuttgart 1959. 143 S. Preis DM 25,—.

Ursprünglich als ein Artikel im „Handbuch der Symbolik" vorgesehen,

hat die dann als selbständige Monographie in der Reihe ,,Die Symbolik der

Religionen" erschienene Darstellung zvmächst die formale Schwierigkeit zu

überwinden, in weiser Beschränkung einen gleichwohl erschöpfenden vmd

gut orientierenden Überblick zu vermitteln. Eine Monographie hat stets den

(6)

Vorzug, stärker eigene Auffassungen xmd Vorstehungen zur Geltiuig bringen

zu dürfen ; eine Monographie, die zugleich einen Überblick geben will, wird

auch hier eine größere Zurückhaltung üben müssen. Man wird es als einen

Vorzug des Buches bewerten können, daß dem Verfasser beides, ein gut

orientierender Überblick und eine selbständige Erfassung und Darbietung

des Stoffes, gelungen ist, zumal da die einschlägige Literatur, die der Ver¬

fasser gern noch vermehrt gesehen hätte, dem Interessenten eine eigene

Weiterarbeit an einzelnen Punkten ermöglicht.

Das Bueh verzichtet auf eine nach außen hin sichtbare systematische

Gliederung und handelt in 27 Kapiteln, je und dann unterteilt, in loci-ähn-

licher Folge die wichtigen Formen der Kultsymbolik ab, wobei der Bereich

dessen, was imter Kultsjrmbolik verstanden wird, keineswegs zu eng gefaßt

ist. Gleichwohl ist vom Thema her eine gewisse Gliederung insofem spürbar,

als nach einem grundlegenden Kapitel über das Verhältnis von Mythus und

Kult (S. 12—17) in einem ersten Teile stärker die mit den altisraelitisohen

Heiligtümern bzw. mit dem Tempel in Jerusalem zusammenhängenden

kultsymbolischen Gegebenheiten vorgeführt werden, während in einem zwei¬

ten Teil die dmch die synagogale Frömmigkeit geprägte Gemeinde größere

Berücksichtigung findet, wobei die ausführliche Behandlung der israelitischen

Feste und sonstigen Feiertage in gewisser Weise eine Art Überleitung vom

ersten zum zweiten Teil zu geben vermag. Der Leser, der vom AT herkommt,

wird sich mit besonderem Interesse dem zweiten Teil zuwenden, indem er die

Fortführung der in der Frühzeit beginnenden Linien vorfindet, sich an

gewissen Punkten aber auch gern vom Verfasser über das biblische

Zeitalter hinweg in das Mittelalter und in die neuere Zeit führen lassen, deren

bessere Kenntnis nach den unfaßbaren Erfahrungen der letzten Jahrzehnte

dringend wünschenswert wäre.

Kritische Anmerkungen dürften demgegenüber nur eine untergeordnete

Rolle spielen. So wäre z. B. zu fragen, ob etwa in Kap. VII (Das Priestertum, S. 44—49) dem levitischen Priestertum und seiner Eigenart trotz aUer Lücken¬

haftigkeit der Quellen nicht doch etwas ausführlicher Raum gegeben werden

kömite, wie aueh in dem folgenden Kapitel (Kap. VIII Der König, S. 49—52)

die Frage nach der Traditionsgebundenheit des hasmonäischen Königstums

eine gewisse Berücksichtigung verdienen mag. Insgesamt sei im Sinne einer

Anregung die Frage erlaubt, ob nicht die Einleitung (Entwicklungsstufen der israelitisch-jüdischen Religion, S. 9—11) umfangreicher gestaltet werden könnte; dem Fachgelehrten wird sie genügen, da er ohnehin der Darstellung wird folgen können ; falls jedooh ein größerer Leserkreis angesprochen werden sollte, könnte ein ausführlicher Introitus nm förderlich sein.

Otto Plögee, Bad Godesberg

J. Aistlbitneb: Die mythologischen und kultischen Texte aus Ras Schamra

(Bibliotheca Orientalis Hungarica VIII). 113 Seiten. Budapest, Akad6-

miai Kiadö, 1959.

Der dmoh seine „Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen" und

eine Reihe von bedeutsamen Aufsätzen als Ugaritologe wohlbekannte Ver¬

fasser legt in diesem Buch eine deutsche Übersetzimg der ugaritischen

Mythen und Epen zusammen mit den kultischen Texten 2 und 53 vor. Von

den mythisch-epischen Texten wurden lediglieh die kleinen Fragmente

8, 33, V AB Var. A und B, IV AB III 1*—18*, I, II, III MF unberücksich¬

tigt gelassen. Somit liegt nun erstmals eine umfassende deutsche Überset¬

zung dieser höchst bedeutsamen religiösen Dokumente vor.

(7)

176 Bücherbesprechungen

Nach der ganzen Anlage des Buches ist die Übersetzung zunächst für den

Nichtfachmann gedacht: Eine sehr kmze Einleitimg (S. 7—10) informiert

den Leser über die Auffindung^, Datierung und den religiösen Hintergrund, in einem zweiten Teil über die Stilistik dieser Texte. Eine ebenfalls äußerst

kurze spezielle Einleitung ist den einzelnen Texten vorangestellt. Ferner

geben hin und wieder einige Anmerkungen Hinweise bauptsäehhch für den

Leser, der diesen Texten zum erstenmal begegnet. Allerdings sollte sich der

Laie dessen bewußt sein, daß man bei einer Übersetzung ugaritischer Texte

bei dem heutigen Stand der Ugaritologie noch weithin auf Vermutungen

angewiesen ist. Ein Vergleich mit anderen Übersetzungen (Gokdon, Gins¬

berg, Dbiveb usw.) kann dies deutlich vor Augen führen. Aistleitneb gibt

zwar Unsicherheiten in seiner Übersetzung dureh Kleindruck mit zusätz¬

licher Unterstrichelung^ und — wohl einen geringeren Grad bezeichnend —

durch ein hinzugefügtes Fragezeichen an, aber auch dann, wenn eine der¬

artige Bezeiehnung fehlt, ist an vielen Stellen die Übersetzung eben nur eine Interpretationsmögliehkeit. Vielleicht hätte der Verfasser die Unsicherheiten

stärker zum Ausdruck bringen, besonders aber Hypothetisches in der

Einleitung vermeiden sollen (z. B. die aus dem Namen der einen Keule

Ba'als djmr und den beiden Ausdrücken Ihm dj und hmr jn dj an der dunklen

Stelle SS 6 erschlossene Gottesname dj, seine Identifikation mit jm und

Interpretation durch Ea, oder das aus dem Ausdruck ihl mmi [Aistleitneb :

„der Löwe der Mametu"; man vergleiche aber den Hinweis Dussauds auf

j

oUÜ i>^l1] erschlossene Vorkommen von Mametu [die selbst ziegenköpfig

ist: ZA 43, 1—31, Textzeile 47]). Aber ein Eingehen auf alle Unsicherheiten

oder eine Diskussion mit den Facbgenossen lag außerhalb des Rahmens

einer einfachen LTaersetzung und mußte deswegen unterbleiben. Immerhin

werden durch die beigegebenen knappen „sprachliehen Bemerkungen"

(S. 109—110) einige neue Übersetzungen begründet.

Auf die Zusammenstellung eines geschlossenen Ba'alzyklus verzichtet

der Verfasser, der die einzelnen Tafeln wesentlich als Einzelstücke inter¬

pretiert (bis auf den offenbaren Zusammenhang von I* mit I), obwohl er

bisweilen nicht so vorsichtig zu sein brauchte (vgl. z. B. V und II).

Die Ubersetzung ist für den Ugaritologen geradezu eine Fundgrube.

Fast auf jeder Seite begegnet er neuen Interpretationen, von denen eine

ganze Reihe nach dem Wunsche des Verfassers (S. 5) sicherhch Gemeingut

werden, andere manchen Beitrag zur endgültigen Lösung des jeweiligen

Textproblems leisten. Es ist leider durch den festgesetzten Umfang der

Rezension nieht möglich, auch nur die wichtigsten Stellen zu besprechen, die

dem Rezensenten bei einer ersten Durcheicht aufgefallen sind. Aber es seien

wenigstens ein paar Beispiele gegeben : Die bisher unverständliehe Stelle I*

AB I 4—6 dürfte ihre Lösung gefunden haben. Mot nimmt in seiner Her¬

ausforderung Ba'als auf Ba'als siegreichen Kampf Bezug als einer, der sich

entsprechend dafür rächt. Die Strafandrohung findet sieh in 4—6, das obne

Textänderung {krs Ciy /) verständlich wird (allerdings bleibt tkh noch un¬

erklärt). Das durch die Textänderung Albrights {krks) gewonnene Bild war

zudem trotz Ps 102, 27 etc. nicht recht verständlich. — Die Übersetzung

von hrr in I* AB II 5 mit „zur Reife kommen" ist bestechend, zumal die

<iadmch gewonnene Bestimmung der Jahreszeit {khrr. zt. jhl. drs. wpr] '.sm.) 1 S. 7 Z. 3 ist ,, Syrien" statt ,, Libanon" zu lesen.

2 Wohl S. 25 Z. 6 V. u. und S. 48 Z. 8 zu ergänzen.

(8)

für die Interpretation des Ba'almythos ein wichtiges Argument hefert (z. B.

gegen Gordon, Ug. Lit. S. 4 usw.). — Die Übersetzung des Verfassers von I*

AB VII 7 f. ist trotz des noch nicht erklärten psltm einleuchtend, mu bätte man nicht j'r (vgl. IV??) «li* ,, Schere" sondern mit ,,Sohermesser" übersetzen sollen.

Die letzte Interpretation durch Driver zerstörte den Zusammenhang von

14ff. mit 19ff.i — Auch die Übersetzung von I* AB V 13f. gr\\Mh „Schwar¬

ten" (d.h. „äußeres", Hautfett) || „Fett" (d.h. „inneres", Gedärmefett),

vgl. aVn ist man vielleicht geneigt der bisher üblichen ,,Berg" ||

,,Höhe", vgl. akk. halhu, hilbu, vorzuziehen^. Allerdings sind bei der ge¬

wöhnlichen Übersetzung unter gr und Mb keine Opfergaben zu verstehen^,

sondern damit kann dann nur der Verschluß-Berg oder -Felsen am Eingang

zum Jenseitsgelände gemeint sein (man vergleiche damit die jüdische Auf-

fassimg, daß der Zionsfelsen den Mund der Unterwelt verstopft imd die isla¬

mische von unter iji.JI), sodaß die übliche Übersetzimg einen

guten Sinn ergibt.

Diese wenigen Beispiele von den ersten fünf Seiten sollen nur ein Hinweis

darauf sein, welche Bereicherung dieser schmale Band für die ugaritische

Forschung darstellt*. Hartmut Gese, Tübingen

Ad.am, Alfred : Die Psalmen des Thomas und das Perlenlied als Zeu

vorchristlicher Gnosis. (Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche

Wissenschaft 24), Berlin, A. Töpelmann 1959, 90 S., brosch. DM 18,—

R. Reitzenstein hatte 1904 mit seinem ,, Poimandres" auf das schon

längst bekannte, aber wenig beachtete Corpus Hermetieum als eine nieht-

christliehe gnostische Schriftensammlung hingewiesen und später, durch

M. LiDZBARSKis Übersetzungen mandäischer Quellen und durch manichäi¬

sche Funde dazu instand gesetzt, auf die noch heute existierende Sekte der

Mandäer und auf iranische Einflüsse in der Gnosis aufmerksam gemacht und

den vom Christentum unabhängigen Ursprung der Gnosis nachzuweisen

versucht. In der theologischen Forschung ist dann die positive Bedeutung

der Gnosis zum Verständnis des Neuen Testamentes, besonders des Paulus

und des Johannes, in steigendem Maße betont worden. Die Frage harrt aber

1 Das tut der Beobachtung Gasters und Drivers zum hebr. niS?* vor

allem in Ez 6, 6; Mi 5, 13 (= ,, stone daubed with blood") keinen Abbruch (vgl. JRAS 63, 229; JTS 38, 163 f. ; 41, 169); man hätte sich auch gewünscht,

daß das Verständnis Drivers von ©Vd (vUt 15), vgl. Bibl. 35, 157f., aufge¬

nommen wäre.

2 Vgl. sohon JTS N. S. 8, 136f. 3 Gegen JTS N. S. 8, 137.

«Einige störende Druekfehler: S. 16 Z. 6 v. u. del , S. 18 Z. 10 v. u.

1. Ibm oder Jhm, S. 28 Z. 7 1. ^bh oder Dbb, S. 29 Z. 17 1. Ugr, S. 46 Z. 13

1. Hmri, S. 47 Z. 6 1. Htr. Z. 19 1. Htrt, S. 109 Z. 11 1. Qt.

Die Umschrift ist leider sehr inkonsequent; man vgl. Baal, aber 'Anat;

Jm neben Im oder im; Aliian neben 'Aliian; Atrt Jm neben Atrt im und

Atrtim; das genitivisehe s wird mit Bindestrich oder direkt angefügt. An¬

drerseits werden Schreibfehler in der Transskription wiedergegeben: I* AB

V 17 dlijin), I AB I 16* .?pC)n, I* AB V 11 {t)tlj (?). Leider sind neue Text¬

lesungen oder Konjekturen nicht angegeben, z. B. I AB V 20 wird offenbar

ispr gelesen.

12 ZDMG 112/1

(9)

178 Bücherbesprechungen

immer noch der Beantwortung, wo zeithch, örthch und geistesgeschichthch

der Ursprung der Gnosis zu suchen sei, der Gnosis, die man vordem nur als

eine Erscheinung der alten Kirchengeschichte gekannt hatte.

In der vorliegenden Schrift gibt A. eine teilweise neue Antwort auf diese Frage. Nach ihm ist die Grimdlage der Gnosis eine dreifache : „das spätjüdi¬

sche Weisheitsdenken . .., wie es in seinem tiefen Verlangen nach dem Finden

der Heimkehr ins Land der Verheißung die Vorstellung von der erlösenden

Kraft des reohten Gesetzeswissens faßte und ihr das Nachsinnen über Kos¬

mos und Mensch unterworfen hat", dann ,,die parthische Vorstellungswelt

mit ihrer Botschaft von der Göttlichkeit der Seele, ihrem Abstieg in das

Dunkel der Welt und ihrem Aufstieg in das wunderbare Land des Lichtes",

die „Denkermöglichung der Verbindung beider Welten aber wäre" — das ist

das Dritte — „die griechische Philosophie gewesen, wie sie sich in Mesopo¬

tamien seit dem Alexanderzug ausbreitete" (S. 80).

Neu ist hier, daß als Vermittler des iranischen Einflusses nicht die jüdi¬

schen Exulanten im Tiefland von Mesopotamien angesehen werden, sondern

die israelitischen Deportierten des Jahres 722 im nördlichen Mesopotamien.

Als Anhaltspunkte für diese These führt A. an, daß Theodor bar Könai be¬

richtet, daß man die Mandäer auch Dositheaner genannt habe : ein Dositheos aber ist uns als einer der frühen samaritanischen Gnostiker bekannt, Samaria aber führt in das israelitische Nordreich; die vielbesprochene Rolle ferner, die

der Jordan im Mandäismus spielt, verbindet A. — wie er selbst sagt, kühn —

mit der im irsaelitischen Nordreieh spielenden Naemann-Geschichte von

2. Kön. 5; die neue Deutung des Namens Mandäer durch E. S. Dkoweb als

,, Leute des heiligen Zeltes" verbindet er mit der heUigen Lade und dem is¬

raelitischen Laubhüttenfest — Dinge, die aber genau so sehr jüdisch wie

israelitisch sind. Aus einer Frühstufe, auf der die Gnosis ,, lediglich eine gei¬

stige Strömung darstellt, also weder ein festes System hat noch einen fest

abgegrenzten Kreis von Anhängern umfaßt", soll sich im Laufe der Jahr¬

hunderte die in Systemen fest umrissene und faßbare Gnosis entwickelt

haben. Der Doketismus gehört nach A. schon der vorchristlichen Frühstiife

der Gnosis an; die Unterscheidung zwischen der siegreichen himmlischen

Gestalt des Adamas (nicht = Adam, sondern = ,,der Unbezwingliehe") und

einem leidenden Erlöser findet er sohon in der ältesten greifbaren Quelle, den

Thomaspsahnen, sie soll auch der Unterscheidung des Messias' aus Davids

Stamm und aus Ephraim im Judentum zugrunde liegen. Sieht man von der

Begründung und Durchführung dieser Thesen im einzelnen ab, so muß ge¬

sagt werden, daß aus einer solchen Amalgamierung so verschiedener Denk¬

welten die mit revolutionärer Gewalt aufbrechende Gnosis überhaupt nicht

zu verstehen ist. Das eigentlich Gnostische liegt jenseits der iranischen, spät¬

jüdischen oder griechischen Welt oder ihrer wie aueh immer gefaßten Ver¬

bindungen.

Wie steht es mit den Beweisen A.'s für seine Konstruktion im einzelnen ?

Er geht aus von den Thomaspsahnen (die sowohl von den längst bekannten

Thomasakten wie auch von dem neugefundenen Thomasevangelium von

Nag Hammadi zu unterscheiden sind!). Sie sind 1938 als ein Anhang zu dem

von C. R. C. Allberky herausgegebenen Manichäischen Psalm.buch ver¬

öffentlicht. A. bietet eine von W. C. Till überprüfte, die Erstübersetzimg

verbessernde Verdeutschung, bei der besonders der durchgehende Parallelis¬

mus membrorum, teilweise gegen die Übersetzung von Allbebey, deutlich

gemacht worden ist. Dann werden ,, Beiträge zur Auslegung der Thomas¬

psalmen" geboten. Daß diese auf eine semitische Vorlage zmückgehen, hat

(10)

A. mit Recht betont, docb ist der Parahehsmus membrorum nicbt der aus

dem Alten Testament bekannte, sondern, wie T. Säve-Södebbeegh 1949

gezeigt hat, dem mandäiseher Lieder aufs engste verwandt. Der Ausgangs-

punlit für A. ist der 1. Psahn, in dem zunächst von dem ,, Vater, dem freudi¬

gen Licht" und seinen Äonen die Rede ist. Ohne Übergang heißt es danach:

,,Ich habe nicht ergründen können, wo der Sohn des Bösen sie (d. h. die

Äonen des Lichts) erblickt hat ; er erhob sich und sagte : 'Einer wie sie will ich werden'." Dieser ,,Sohn des Bösen" will Krieg gegen die Lichtwelt be¬

ginnen und bereitet ihn vor. Dazu sagt A. : „Ein Dualismus ist zweifellos vor¬

handen, aber in unentwickelter Form ; die systematische Dmchdenkung kann

sowohl zum Monismus als auch zum prinzipiellen Dualismus führen" (S. 30).

Dieser Satz ist wohl nioht nur mir total unverständlich ; einen prinzipielleren

Dualismus als den hier vertretenen kann man sieh kaum denken. — Auf den

geplanten Angriff des Bösen antwortet im Psalm die Liohtwelt mit der Sen¬

dung eines kleinen Kindes, des „Sohnes des Glanzes", der sich gürtete imd

von dem es dann heißt : „Er sprang und eilte hinab in den Abgrund, sprang

und kam in ihre (d. h. der bösen Mächte) Mitte, um mit ihnen zu kämpfen. Er

demütigte den Sohn des Bösen. .." Das erinnert A. an Ps. Sal. 18, 14—16,

wo es in Bezug auf die Passahnacht und die Tötung der ägyptisehen Erst¬

geburt in Exod. 12, 29 heißt: ,,Als ein stilles Schweigen des All umfing und

die Nacht in ihrem schnellen Lauf die Mitte erreicht hatte, da sprang dein

allmächtiges Wort von den Hunmeln aus Königsthronen, ein unerbittlicher

Kämpfer, mitten auf die dem Verderben geweihte Erde und trug als scharfes

Schwert deinen truglosen Auftrag. Es trat hin und erfüllte alles mit Tod, es

berührte den Himmel und sehritt auf der Erde". Diese Sätze sollen nach A.

„offensichtlich anderen Zusammenhängen entnommen" sein und sich bei

näherer Betrachtung als Wiedergabe aus dem Thomaspsalm erweisen. Damit

verbindet A. die m. W. neue These, daß die Sapientia Sal. unter der nord¬

israelitischen Bxulantenschaft verfaßt sei. Der 1. Thomasps. wäre dann

schon gegen Ende des 2. vorchristlichen Jahrhunderts dort bekannt gewesen.

Es wird dann weiter geschlossen, daß Ignatius die diesem Psalm zugrunde

liegende Gesamtvorstellung gekannt habe, da er den Logos „aus Schweigen

hervorgegangen" sein läßt, — obwohl der Thomasps. nicht vom Schweigen,

sondern von Ruhe spricht und das Schweigen in Sap. Sal. 18 etwas ganz an¬

deres ist. A. meint aber weiter, daß nicht nur die offensichtlich anderem

Zusammenhang entnommene Stelle 18, 14—16, sondern das ganze Buch der

Weisheit ein erstes Zeugnis der werdenden Gnosis sei und daß ,,die Erlöser¬

gestalt, die vom Himmel her in die untere Welt hinabsteigt, so daß Mensch¬

werdung und Hadesfahrt mit den gleichen Worten beschrieben werden

können", „bereits der Anschauung von Sap. 18" angehört (S. 81). Es dürfte

aber Sap. Sal. 18, 14—16 viel zu schwach sein, um A.'s Folgerungen zu

tragen. Ob überhaupt eine literarisehe Beziehung zwischen ihr und dem

1. Thomasps. vorliegt und ob, wenn ja, die Sapientia der abhängige Teil ist,

ist vollständig unsicher. Ähnlich unbefriedigend ist es, wenn das Bild der

„Mauer", die die Mächte des Bösen nach Thomasps. 2, 18 um die „Seele"

gebaut baben, im Bild des „Zaunes" von Eph. 2, 14 nachwirken soll: das

Bild vom Zaun, der die Judenschaft zusammenschließt und von den Heiden

abgrenzt, begegnet in der jüdischen Apologetik mehrfach und bedarf über¬

haupt keiner Ableitung.

In der Sammlung der 20 Thomaspsalmen unterscheidet A. die ersten 13,

in der Hauptmasse mythologisch gehaltenen, von dem Rest, der jünger ist

und die subjektive Problematik der enkratitischen Askese zeigt. In dem be-

12*

(11)

180 Bücherbesprechungen

sonders besprochenen 13. Psalm ist eine asketische Tendenz zweifellos sicht¬

bar, doch sollte dabei nicht auf äth. Heu. 15, 7 als Parallele verwiesen sein

und darin ein Ansatz zur Datierung des Thomaspsalms ins 1. Jahrh. v. Chr.

gefunden werden; denn wenn die Henoch- Stelle sagt, daß für die Engel von

Gen. 6, 1 ff. keine Weiber geschaifen seien, so ist das Auslegung der Genesis-

Stelle und hat mit Askese nichts zu tun. Wichtiger ist Thomasps. 13, 29:

,,Ein Menseh rief hinunter in die Welt: 'Selig ist, der seine Seele erkennt'".

Für orientalische Sprache ist die Seele identisch mit dem ,, Selbst". Darum

glaubt A. in der Seligpreisung das griechische yvä^i goluzö^/ erkennen zu

können (im koptischen Text steht allerdings das griechische voetv!), das

eine Sinnverkehrung ins Gnostische erlitten habe ,,und gerade auf diese

Weise hat der Einbruch der griechischen Philosophie in den mesopotamischen Raum seine Wirkung ausgeübt" (S. 37). In dem, der ,,in die Welt hinunter¬

rief", vermutet A. Sokrates und meint, hier zeigten sich ,,die geistigen Ergeb¬

nisse des Alexanderzuges" ,,zum ersten Mal in einem Synkretismus, der die

griechischen, spätjüdischen und iranischen Traditionen zu einer Einheit

zusammenführt ; es ist die Frühstufe der Gnosis, die als lebendige Bewegung

des Geistes und neue Weltdeutung erscheint. Von einem gnostischen System

kann noch keineswegs geredet werden. . ." (S. 38). Aber der Zusammenhang, in dem die genannte Seligpreisung erseheint, dürfte schwerlich eine Frühstufe der Gnosis repräsentieren: wer sind die „großen Erwählten", das „Land des Lichtes", der ,, Freund der Gerechten", ,,der mit dem großen Glänze", der

„Baum, der ganz Leben ist, der Gewalt hat über seine Geliebten" (Vs.

32—35) ?

Den Namen „Thomaspsalmen" verbindet auch A. mit dem Manischüler

Th., es soll sich um das Liederbuch der Sekte der m^nakki'de handeln, der

Thomas wie auoh Mani selbst ursprünglich angehört hat ; jedenfalls gehören

sie, wie auch Säve-Södbbbbbgh vermutet hat, der vormaniohäischen Früh¬

stufe des Mandäismus an. Wichtig ist die Folgerung, die A. daraus zieht,

näinlich, daß die Thomaspsalmen zur so notwendigen Literarkritik der

mandäischen Literatur zu benutzen sind. Die Andeutungen auf S. 41, daß

nur der mittlere Teil der Thomasps. längere Parallelen im Mandäismus hat

und andererseits nm die Schicht der mandäischen Literatur, die iranische

Beeinflussung zeigt, sich mit den Thomasps. berührt, versprechen, weiter¬

verfolgt, manche wichtigen Aufschlüsse.

Als zweites bespricht A. das bekannte Perlenlied aus den Thomasakten.

Er bietet eine neue, strophische Übersetzung des syrischen Textes, wobei er

öfters, wohl mit Recht, gegen Konjekturen früherer Herausgeber den über¬

lieferten Text beibehalten hat. Die Zeit des Liedes liegt nach ihm zwischen der Mitte des 1. Jahrh. v. Chr. (d. h. später als Sap. Sal. wegen der Verwen¬

dung Ägyptens als Bild — die Beweisführung dürfte freilieh reichlich proble¬

matisch sein) und dem Ende der Arsakidenzeit (da danach der im Perlonlied

verwandte Titel ,, König der Könige" nicht mehr verwandt werden dmfte).

Da es zu den ältesten Denkmälern syrischer Spraehe gehört, setzt es A. in die Zeit zwisohen 50 und 70 n. Chr., was allerdings nicht mit Eph. 5,14 bekräftigt

werden kann. Einige Vorschläge zur DeutungdergeographischenNamen wer¬

den gemacht : Warkan : ein Stadtteil von Ispahan ; Sarbug vielleicht = Sarug,

die Landschaft, in der Harran liegt. Vs. 25 ist wohl bar mi^sähe = Sohn der

Salbungen zu lesen; Vs 62 (63) soll (statt des meist zu d-'öte konjizierten dt't) t'rt' = tirta (Gewissen) zu lesen sein, das A. auch in Ps. Thom. 5, 24 hinter

dem koptisierten auvöiS/jaii; vermutet. Aus den Nachwirkungen des Perlen-

lindes im mandäischen Schrifttum schließt A., daß es iu der Gruppe der

(12)

m^nakk^de bekannt war; seine epische, historisierende Form heß seine Über¬

nahme als Ganzes nioht zu; erst recht paßte es nicht in die manichäische

Denkstruktm. Die geistige Welt, in der dieses jedenfalls außerchristliche, nach A. auch vorchristliche Lied christlich benutzt werden konnte, zeigen die

Thomasakten. Ob man diese Kreise freilich als frühgnostisch bezeichnen

kann, ist höchst fraglich.

Bedenlit man, daß von den 90 Seiten der Schrift 39 dem Abdruck der

Übersetzungen und dem Wiederabdruck des griechischen Textes des Perlen¬

liedes (nach LiPSius-BoNNET mit seinem Apj^arat) dienen, so wird deutlich,

daß nieht mehr als einige Anregungen und eine Skizze einer möglichen Ent¬

stehung der Gnosis gegeben werden konnte. Leider scheint mir A.'s Sieht auf

diese Weise nicht begründet werden zu können; leider, denn eine exakte,

durchschlagend begründete Schau vom Ursprung der Gnosis haben wir nicht

— vielleicht noch lange nicht. Denn es scheint nicht so, als ob die an sich so

wichtigen Funde von Nag Hammadi uns in dieser Hinsieht weiter führen

würden.

Es ist A. zu danken, daß er die mit dem Mandäismus zusammenhängenden

Thomasps. in deutseher Übersetzung allgemein zugänglich gemacht, auf

ihre Beziehungen zum Perlenlied hingewiesen und einige Beiträge zu bei¬

der Verständnis geboten hat.

Werneb Foebster, Münster /W.

Kurt Rudolph : Die Mandäer : / Prolegomena : Das Mandäerproblem. Vanden¬

hoeck & Ruprecht, Göttingen, 1960.

It was with pleasure that I read this unbiassed and comprehensive book,

the result of long research by a scholar whose impeccably academic approach

is supplemented by keen and intuitive judgement. His examination of all

that has been written about the Mandaeans, or rather, to use their other

name, the Nasoraeans, has been both exhaustive and meticulous.

Like most of those who have written recently about this still existent

gnostic sect, he smmises that its earliest home, or nursery might be the better

word, was the West, although the existence of Nasoraeans can be shown in

the East as early as the third century of our era (p. 44). Controversy has

raged so long about them, their history and their origin, that Dr. Rudolph's

sober summing-up of all evidence and his consequent conclusions are of the

utmost importance. In his own words (p. 175):

„Sie steht in ihrem Grundbestand im Reigen der judäisierenden (west¬

lichen) Gnosis, die sich ... in den östlichen Randgebieten des syrischen-

palästinischen Kultmlandes in Form von Taufsekten."

It was, in its first avatar, a "Halbjudenthum" standing at the periphery

of orthodox Judaism and antagonistic to it, an antagonism heightened at

some early time by a persecution to which tradition and Mandaean texts

refer in terms which make it probable that it aetually occmred.

My own work has been largely that of a "field-worker" and for thirty

years or more it consisted in tracing manuscripts, acquiring them, and read¬

ing them with the aid of a self-made card index. I had also the rare privilege of personal contact and of seeing and discussing with priests their rituals and

beliefs.lt was a long road, and dming the journey many first impressions and

opinions were modified or rejected. It is gratifying to find that the eonclusions which I now hold, albeit tentatively, for there are several possible answers

to most problems which remain, are in general those of Dr. Rudolph: indeed.

(13)

182 Bücherbesprechungen

there is a surprising unanimity between our views, although, naturally,

there are points about which we shall possibly continue to differ.

Hence several of the opinions which he quotes from my books or articles

written years ago, are no longer mine, as appears in my book The Secret Adam

(Oxford, 1960). Dr. Rudolph has now read this, but too late for any alter¬

ation to appear in his book here reviewed. Amongst points upon which I

find myself not in agreement with him, is Dr. Rudolph's conviction that

Mandaean observance of Sunday as a holy day instead of the seventh day

of the week (which, if originally Jews, they would formerly have kept as

such) is due to Mithraic and Christian influence and was a move against

Jewish orthodoxy. Why should the Nasoraeans have borrowed this or any¬

thing else from a hated sect such as rival Christianity ? An expression which

occurs in one of the Sunday hymns is quoted in support by some people,

anpia yuma. This is translated by Lidzbabski in Mandäische Liturgien as

"Vorabend des Tages", (hence, the evening before Sunday. The translation is based upon a misconception. Anpia (lit. "face", "forepart", "before") should be translated "before day", that is at the break of day, the first dawn.

Mandaeans, like ourselves, begin a day at sunrise not, like Jews, at sunset

the previous evening. The prayer would be said at dawn. The first day of

the week appears in personified form in these hymns and other poems, for a

day dedicated to the Sim, the chief planet, and symbol ofthe King of Light,

would naturally have precedence over other days. HabSaba {had bSdba) is a

saviom-figme, "the lauded, pme guardian of the light which enlighteneth the 'uthras" (Canonical Prayers, No. 113). He is sent by Manda-d-Hiia (Knowledge of Life) "to this world which is all births", a typically gnostic expression. Although sun-worship is denounced by Mandaeans and attributed

by them to the Jews of Jerusalem (and indeed the Temple was orientated in

a way which might suggest sun-eult)^, Sunday, "first of days", would be

naturally preferred by a sect which detested Jewry. This polemical hatred of

Jews went so far that the word mSiha (messiah) is employed only in scorn,

as a. Schimpfwort, and the words Adonai and 'EL for God are used jeeringly.

Even the root MSH for "to anoint" is replaced by the verb R§M "to sign"

(although the words bmisa "in oil", shows that "to anoint" is meant) and this in spite ofthe belief, evident particularly in the "secret" texts, that Primord¬

ial Man (as distinct from the physical father of mankind) was an anointed

and crowned king.

The Nasoraean Anthropos, Adam Kasia, or Adakas, inspired in 1957 an

article by Dr. Rudolph in Zeitschrift für Religions- u. Qeistergeschichte

entitled Ein Orundtyp Gnostischer Urmensch-Adam-Spekulation, an excellent

study which, although at the time he wrote it his theories had not been con¬

firmed by manuscripts since published, has been developed in the present

book. He calls the Adam-gnosis "einen Beweis für das Alter dieser zentralen Lehre im Mandäischen und auch für den Ursprung in der westlich-syrischen Gnosis (cf. Naassener, Ophiten, Apkr. Joh., Poimandres" (op. cit. p. 153).

On p. 173, Dr. Rudolph refers to the importance of the several protago¬

nists of gnosis in Samaria, especially the "Magian" Simon. I submit that in this province of Samaria, sandwiched, as it is, between Galilee and Judaea,

sprinkled with Greek villages, and cheek by jowl with districts under Par¬

thian rule and of Magian religion, we have a likely seedbed for gnosis. In the

^ F. J. HoLLis : Myth and Ritual : the Sun-cult and the Temple at Jerusalem.

Oxford University Press, 1933.

(14)

accounts of heresiologists we read that Simon and Dositheus paid visits to

Egypt and studied with Egyptian priests. Here, no doubt, they would have

met Jews of Philo's type, or, rather, of his school of Hellenised and syncretic

thought. According to Matthew 2, Jesus himself was taken to Egypt by his

parents, thus showing that there was constant contact between the Jews of

the Diaspora and those in Judaea and Galilee and beyond.

One thing more. On p. 115 Dr. Rudolph in a note quotes me as having

given what I know to have been an imfortunate guess at the derivation of

the word Nasuraiia (Nasoraeans). He rightly gives the root-meaning of the

name as NSR "beobachten, behüten, bewahren". There are, however,

finer, and more apposite meanings attached to the verb, see Isaiah xlviii 6

and Ixv 4, nil^l "secret things" and D'llSl "secret places". For a featme of gnosticism is that it enjoins secrecy about its inner teaching, into which only

the worthy are initiated. E. S. Deowee, Oxford

Kurt Rudolph: Die Mandäer II: Der Kult Göttingen; Vandenhoeck

u. Ruprecht, 1961.

Like its predecessor. Das Mandäerproblem, which I was privileged to

review, this new volume is again a well-informed, erudite discussion of a

complex subject by a scholar, and is once more of a 'thesis' character. The

sub-title of the earlier volume was admirably descriptive, and equally

applicable to Dr. Rudolph's new book, for both form notable contributions to a much-discussed and debateable problem.

I suggest that this second work. Der Kult, could have been, indeed

should have been, a book of somewhat different character but offering more;

indeed I believe we have the right to expect this of the author. Mandaeanism

has been the subject of his intensive study for a number of years : he has

become a specialist, and from a specialist we assume every kind of re¬

search. Mandaean ceremonies, sacraments and customs are still practised

in a country where much remains in the cults and customs of other religious

and racial groups which is umecorded but forms part of the spectrum of

Middle-Eastern religious, cultual and seasonal ritual. This being so, it is

rather a pity that Dr. Rudolph restricted himself to material supplied

by others. This gnostic community survives: a community so segregated

and self-protective that its poor remnant continues to observe ancient

rites preserved with comparative fidelity over many centuries. A soj omn

with the Mandaeans — for travel is now cheapened beyond the dreams of any

scholar contemplating such a thing twenty years ago, could have placed

at his feet all this and more.

As it is. Dr. Rudolph finds his information about the celebration of

Mandaean rites such as baptism, masiqta. Blessed Oblation, coronation and

the like in translated and published texts which refer to them in rubrics

and in instructive insertions and comments concerning them. For the

present-day he quotes "eyewitnesses", i. e. Petermann, Sioupfi and myself.

All three, alas, are inadequate. Petermann spent only a few months with

the Mandaeans and most of his time was usefully occupied in transcribing

and collating the Qinza Rba text. Sioufpi's informant, a Christian convert

who claimed to be a yalufa (literate) but barely deserved such an appellation,

gave untrustworthy and fanciful information. My own observations, though

spread over years, suffered from the limitation that for part of every year I

was not in the country so that for some seasonal ceremonies, customs and

(15)

184 Bücherbesprechungen

feasts I was obhged to rely on the accounts of Mandaean friends, and eye¬

witness is vital !

If it be thought unreasonable to posit that field-research is still necessary,

there is cause for regret that the author does not appear to have availed

himself of manuscripts procurable for some years now in Oxford and London.

I refer to scrolls as yet untranslated and unpublished. These woiüd have

been accessible to such a scholar as Dr. Rudolph in England or, had he

requested microphotographs, they could have been sent.

A few extracts from two of these manuscripts appeared in The Secret

Adam}- and the recent publication of another, A Thousand and Twelve

Questions, by the Deutsche Akademie dor Wissenschaften zu Berlin has indi¬

cated how rich in information and suggestion such manuscipts can be.

It is hardly enough to surmise that these scrolls are likely to be "late"

compositions. They may be so, but like the G. R. and J. B. they are mis¬

cellanies, often containing fragments of older documents mingled with

priestly commentary and exposition, so that one can find embedded in the

whole much of value. Such are references to the ancient traditions of the

priesthood, injunctions about rites and explanations intended solely for

priests, for such scrolls are not read by the laity. No doubt, other manu¬

scripts of the same sort are still to be found in priestly libraries.

Dr. Rudolph's first book bore every mark of impeccable research. So

does his second. No available clue is left unfoUowed, no branoh of related

speculation negleeted, especially in the gnostic field. Nevertheless, an im¬

pression remains that Dr. Rudolph, not infrequently, has the trees rather

than the whole wood in sight. One feels that the author has been seeking

a thread of continuity in his new volume but that it has eluded him. But

there must be a eompelling continuous factor! Probably this is best looked

for in the priesthood itself. In origin it is Jewish, for it is the eoncept of

the divine King-priest, anointed and crowned, and appears to be a develop¬

ment of the Messiah-hope which was at fever-point during the first century.

This eoncept forms an unbroken link between the earliest form of Naso-

raeanism, Urmandäismus, and Mandaeanism in Iraq and Iran today.

The word 'Messiah' is used in Mandaean literature only in a derisive

sense, like any term peculiar to hated Jewry. Even the verbal root MSH

'to anoint' is banned and replaced by roundabout substitutes such as ADA

used for making a pass with an oiled finger, and ESM 'to sign' or 'to seal'.

Neverthless, in priestly scrolls the anointed and crowned King-Priest re¬

mains the central figure. He is essentially an exaltation of a rabbinic or

priestly caste, despite the older presentment of this King-Priest as just

Man, 'Adam'. This 'Man' is Ideal Humanity, a perfect conception projected

first into the world of ideas. It became the Macrocosmos in human shape,

and, ages later, appeared as physieal man — the physical Adam, a micro-

cosmos, but no longer King-priest. The first Adam, the heavenly super-tyiae,

is Priest and Soul. Inasmuch as he represents mankind as a whole, he is

perfect humanity, a mankind redeemed by its spiritual counterpart so tbat

Adakas (or Adam-Kasia or Adani-Shaq-Ziwa, for many epithets describe

him) is at once redeemer and redeemed. That Perfect Man is also Perfect

Priest is significant: priests claim that they alone treasure the secret and

true gnosis and that it is only by their ministration that laymen can attain perfection and ascension into worlds of light.

1) Dkowbr, Clarendon Press Oxford, 1960.

(16)

Dr. KuDOLPH remarks with perception (p. 427):

„Gleichfahs beachtenswert ist, daß der Priestersehaft im Laufe der Zeit

seine Stellung als alleiniger Vermittler der im Kult mitgeteilten Heilsgaben erhalten hat; eine 'priesterlose', d. h. ohne kultische 'Funktionäre' bestehende mandäische Religion ist nioht nachweisbar."

A layman, a 'Mandaean', in baptism anticipates his eventual identi¬

fication with the Priest-King. He is 'anointed' as it were with water, which is also the symbol of life eternal. He ist crowned by the green 'klila', a circlet

of leaves, symbolising the crown of life. The sacramental meal on the bank

carries the symbolisation a stage further, for the 'anointing' this time is

with oil, and the coronation is authenticated by the imposition of the priest's

right hand. The 'Letter' ceremony just before death repeats in shortened

form anointing and coronation after immersion, and a priest is buried witb

full regal insignia. The masiqta which raises every soul into its King-Priest- Soul state, providing it with its spiritual body, makes every purified redeemed

soul at one with its redeemer, the Arch-King-Priest. Laufa, 'union' with

'life', with the 'living', is attained and the essential unity of all the faithful,

those 'in the body' and those 'who stand' (i. e. still exist) in the body, is

reaffirmed.

That this concept inspired Urmandäismus as truly as it still does the

modern cult is evident in the oldest surviving literature. It appears to have

been also tho keynote of the El-Kasai Jewish gnostic sect in the early

second century. Their Messiah-figure was only temporarily and more than

once enshrined in a physieal human shape, for he was the ideal Adam, the

perfect humanity. We find him later in the Manichaean Adamas-Ziwa. In

Mandaean texts he appears sometimes as Mara-d-Rabutha, the Father or

Lord of Greatness, a name which occurred also in the Qunuan texts, to

re-appear in Manichaean form as the 'King of Greatness'. He represents

priestly teaching, i. e. rabbinical instruction.

Finally, the priest is his representative on earth; he is a malka (king)

and ordination! is coronation. Baptism in its earliest form was par excellence

immersion to cleanse impurity, usually ritual impurity. ,,Die mandäische

Taufe geht also zurück auf eine gnostische Interpretation jüdischer Wa¬

schungsriten . . ." says Dr. Rüdolph (p. 402). In Mandaeanism we find it

not only a purification, a symbolic rebirth, but also, as said above, a sym¬

bolic coronation. Therefore the King-Priest idea is present in all the baptism texts which we possess.

If this theory be accepted as Grundkonzept, Dr. Rudolph's Teil I, Zeich¬

nung, Salbung und Siegelung falls into place in the Mandaean jigsaw puzzle,

but his statement on p. p. 351 that „die mandäische Ölzeiehnung ... ist

eine Nachahmung christlicher Sitte" becomes an erroneous judgement.

Christian sects practise unction at baptism, but the background is shared;

that of Christianity, like that of Urmandäismus, lies in that which Dr. Ru¬

dolph aptly terms 'Halbjudenthum' ,,das an der Peripherie des offiziellen

Judentum stand und durch die Gnosis in den Strudel des Synkretismus

gerissen wurde."

Like Christianity, Mandaean theology gathered accretions. Its mytho¬

logy displays a richness of symbolic fantasy which gives it moro than one

soter and its soteriology is another gnostic feature which it shares with

Christianity. It luxuriates in hypostasis; it is inconsistent and obscure.

The rites, however, have preserved with great consistency the central in¬

spiration, that of Priest-King, of humanity spiritualised and sublimated.

(17)

186 Bücherbesprechungen

It is difficult to decide in which stratum in the dubious story of the sect,

and under what geographical or racial influences certain priestly cliches

have been adopted. Take, for instance, the term sindirka now employed

for dates on the sacred table and also as 'datepalm', a symbol of the male

creative principle, 'the Father'. On philological grounds Lidzbabski assumed

'sindirka' to have been originally the juniper. Sindirka is usually paired

with Aina, the Wellspring, in what would seem early hymns, and in priestly

commentaries the divine pair eonstantly appear^. Dr. Rudolph states

(p. 41, n. C) that „die Bedeutung 'Palme' ist sekundär". There must, if so,

have been as he says a time when hypostatization of the sweet-smelling

juniper-gum used for incense caused the word to enter symbolic terminology.

But at what epoch ? Its adoption as Datepalm-Father symbol must have

occurred in a milieu where the datepalm was a symbol of life. Gnostioising

circles in Alexandria and tho Jordan valley might have used it as such a

symbol, but in Babylonia it has been this since Sumerian times.

In short, when analysing this and many other details we find ourselves

hampered by laek of firm knowledge and to volunteer any definite pro¬

nouncement is hazardous.

Der Kult is a book which merits careful and critical study. If I have re¬

gistered a little disappointment it is because I have the highest opinion

of Dr. Rudolph's diligence and meticulous scholarship. Proof correction,

especially in transliteration from the Mandaic, leaves to be desired.

E. S. Dboweb, Oxford

Hans Babdtke: Zu beiden Seiten des Jordans. Berlin: Union Verlag 1958.

93 S., 8». DM 23,50.

Dieses Buch verfolgt keine wissenschaftlichen Zwecke, sondern wül Farb¬

aufnahmen, die der Verfasser während einer Studiemeise durcb Palästina

im Jahre 1955 gemacht hat, einem breiteren Publikum darbieten. Es sind

66 gut gelungene Bilder. Eine Einleitung „Grundzüge der Landes- und

Altertumskunde Palästinas" führt den Leser in das Verständnis ein. Die

Orte findet er auf den beigegebenen Karten. Ein Literaturverzeiehnis be¬

schließt das Werk. Wer Palästina aus eigener Anschauung kennt, wird an

Hand der Bilder gern seine Erinnerung auffrischen; wer es nicht kennt,

dem werden sie beim Bibelstudium willkommene Dienste leisten.

Fbiedbich Schmidtke, Münster

Ebebhaed Kuhnt: Syrisch-arabischer Sprachführer. Wiesbaden: Otto Har¬

rassowitz 1958. 147 S. Kl. —8». DM 8.80.

Die immer engeren wirtscbaftliehen Verbindimgen Deutschlands mit den

arabischsprechenden Ländem des Vorderen Orients, wie auch der zunehmende

Tomistenstrom dorthin, hat ein ständig stärker werdendes Interesse an

arabischer Sprache, Geschichte und Kultur zufolge. Diesem Zug der Zeit ist

der Verlag Otto Harrassowitz entgegengekommen, indem er 1958 zwei

Sprachführer veröffentlicht bat: einen (etwas umfangreicheren) ägjrptisch-

arabischen von Kuet Munzel, einem ausgezeichneten Kenner der kairini-

1 In The Secret Adam it is suggested an influx of Harranian Nasoraeans

may have brought with them some terminology, cryptograms and inter¬

pretations of doctrine, but such a theory must remain pure speculation.

(18)

schen Umgangssprache, imd emen etwas klemeren syrisch-arabischen von

E. Kuhnt, zeitweihg deutschem Lektor an der Universität Damaskus, dem

diese Besprechung gilt.

Kuhnt hat — wie es sich gehört — eine bestimmte Mundart, und zwar

(sozusagen selbstverständlich) die in ganz Syrien verstandene von Damaskus,

die die Basis der sich immer weiter ausbreitenden syrisch-arabischen Koine

bildet, der die örtlichen Mundarten langsam aber sicher erliegen werden,

gewählt. Das kann man nur gut heißen, vor allem, wenn man an so manche

Sprachführer denkt, die vorgeben, ,,das syrische" oder ,,das ägyptisehe

Arabisch" zu lehren und dabei ein grausiges Gemisch von Formen aller

mögliohen Dialekte, zuweilen noch mit generöser Beimischung hochara¬

bischer Elemente, bieten. Die Md. von Damaskus gehört bekanntlich zm

Gruppe der syrisch-libanesisch-palästinensischen Stadt-Mdd. (die ihrerseits zu

der der Ansässigen-Mdd. zählt), zu der außerdem die Mdd. von Aleppo

(teilweise), Latakie, Hama (teilweise), Horns, Bairüt, Saida, Safed, Tabariye,

Haifa, Yaffa, Jerusalem, Hebron und öazza (sowie die Berg-Mdd. des Nord-

Libanon, der nördlichen Beqca und des größeren Teils des Anti-Libanon)

zu rechnen sind^, deren Merkmal der Übergang des 5 in / ist.

Nach einer ganz kurzen Einführung betreffs der Verbreitung bzw. der

jeweiligen Sphäre des (Neu-)Hocharabischen und der Umgangssprache,

werden die Phoneme bzw. Laute (auf p. 2—6) vorgeführt. Ihre Beschreibung

ist — den Zwecken des Büehleins entsprechend und dmchaus vertretbar —

einfaeh gehalten und beschränkt sich meist auf Vergleiche mit (den etwa)

entspreehenden Lauten im Deutschen und anderen europäischen Sprachen.

Ein Hinweis darauf, daß s < q stärker artikuliert wird als altes Hamz (')

und (ausgenommen durch Dissimilation) nicht schwindet, wäre nicht fehl am

Platze gewesen. Aueh frage ieh mieh, ob man nach dem Vorbüd des Munzel-

schen Sprachführers nicht für einmal von der rein synehronischen Umschrift

' zugunsten des etymologischen q hätte abgehen sollen. Sie hätte nämlich

den des Sohriftarabischen unkundigen Benutzern des Sprachführers ge¬

stattet, in andern, nahverwandten Mdd. die q artikulieren, dies an der

korrekten Stelle einzusetzen, was ihnen dmch die Umsehrift beider Laute

durch ' unmöglich gemacht wmde. — Im Hinblick auf die Verwendung des

Adjektivs „emphatisch" für s, d, t, z empfiehlt es sich nicht^, h als „empha¬

tisches h" zu bezeichnen, weil der Laie dadmch eine falsche Vorstellung von

der Natur der wirklichen Emphatica bekommt. — Daß h und g, h und

Paare bilden, hätte gesagt werden können. •— Vergessen wurde das Phonem

V, das doch existiert; cf. p. 83 s. v. Krawatte: kräwe {w wie im Deutschen

' S. J. Cantineau, Remarque sur les parlers de södentaires syro-libano- palestiniens, BSL 40 (1939), p. 80 — 88. Dazu jetzt P. H. Fleisch, Premiers resultats d'une enquete dialectale au Liban, Orbis VIII (1959), p. 385—399, besonders p. 395 f.

"Trotz Irene Garbell, Remarks on the Historical Phonology of an

East Mediterranean Arabic Dialect, Word 14 (1958), p. 303—337, besonders

p. 306f.

3 Die Verwendung dieses Zeichens statt des gewöhnlichen ' ist sehr zu

begrüßen, weil dadmch einmal die im Druck leider oft vorkommende leidige

Verwechslung von ' und ' vermieden wird und zum anderen die bei Laien

häufige Vorstellung unterbunden wird, ' (e) sei ein wenig wichtiger Laut,

sozusagen kein „normaler" Konsonant, weil er über der Zeile, statt auf ihr steht.

(19)

188 Bücherbesprechungen

[also v\]). P. 4. hätte unter 2. auch das emphatische n erwähnt werden

sollen, das schon Bebostbässeb^ beschrieb und in seinen Texten bezeichnete.

Feeguson" in seiner Bespreehung von Cantineau-Helbaouis Manuel

elimentaire d'arabe oriental {Parier de Damas), vertritt ja den Standpunkt,

daß in Damaskus 6, m, n eigene Phoneme sind. — Die Arbeit hätte für den

Dialektologen (für den sie freilich nieht bestimmt ist) bedeutend an M'ert

gewonnen, wenn sich der Verfasser die Mühe gemacht hätte, sein Material

auf Grund der Angaben Cantineaus und Febgusons auf den Bestand an

kurzvokaligen Phonemen durchzusehen und das Ergebnis — getrennt nach

betonten und unbetonten Vokalen und offenen bzw. geschlossenen Silben —

in wenigen Worten mitzuteilen, die nicht viel Platz in Anspruch genommen

hätten. Für den gewöhnlichen Benutzer genügt freihch eine hinreichend

genaue und doch möglichst einfache Umschreibung der einzelnen Wörter,

was — soweit ich das beurteilen kann — aucb im allgemeinen der Fall zu

sein scheint.

Auf S. 7 bis 34 wird ein kmzer Auszug der Grammatik geboten, der fast

durchweg dieselben Angaben bietet wie Cantineau-Helbaoui in ihrem

erwähnten Manuel und damit im Gegensatz zu solchen Febgusons a. a. O.

steht. Es wäre von großem Interesse, einmal sorgfältige Aufnahmen (in

phonetischer, nicht phonologischer Notierung!) von dritter Seite vergleichen

zu können^. — Im einzelnen wäre zu erwähnen: die Präposition wie aueh

das Verbalpräfix h werden (nach Bebostbässeb p. 42) — vor allem im

Anlaut — vor stimmlosen Konsonanten zu p. ■— Mnd ,,bei" lautet nacb

Feeguson eand. — Der mask. Imp. sg. des Grundstammes hat Langvokal

(p. 15), also ktöb, Sräb. — Das t der 2. Ps. und des V. Stammes wird vor

d, z, z zu d (Bergstbässeb 42; s. Kuhnt p. 51 s. v. borgen: dayyini für

tdayyini). — Das Verb räh „gehen",, lautet, wenn als Hilfsverb verwendet,

meist rah od. Iah, fem. rahajlaha mit kurzem (od. halblangem ?) Vokal

(p. 50 s. V. ,, bleiben" ist laha verzeiehnet). Überhaupt wäre vielleicht ein

Wort über die Kürzung von Langvokalen — vor allem in doppelt geschlos¬

sener (vom Verfasser berücksichtigt beim Verb zäb mit Präposition l-, p. 29,

dagegen z. B. nicht beim Wort für ,, allgemein" eämm, p. 39, besser mmm) und offener Vortonsilbe (Pluraltyp faeälil > jaealil) angebracht gewesen

(man vgl. Bebostbässeb p. 29f.). — Das Suffix der 3. Ps. masc. sg. nacb

Vokalen, eigentlich -h (z. B. dawäh ,, seine Meoizin") wird wohl überhaupt

nicht mehr gesprochen bzw. gehört. Die schwierige Interpretation dieser

Tatsache (s. die Kontroverse Feeguson — Cantineau in Word IS, 1957,

p. 461ff. und ebd. 12, 1956, p. 126ff.) braucht uns hier nicht zu beschäftigen.

— Die feminine Status constr.-Endung -et lautet vor Suffixen naeh Feegu¬

son -dt (hier -et, p. 29); eala „auf" mit Suff. d. 1. Ps. sg. hieße nach demselben ealiyyi* nicht ealayyi, das Relativ yalli statt ydlli und die echtdamaszeni-

sohen Plurale des Demonstrativs für ,,jene" handdnk, hadank, wenn man

aueh die in Syrien weitverbreitete Form hädölik ebenfalls hören könne

(p. 31), die Zahlwörter für 3 und 8 tht und tman (statt mit e = eji), das für

11 öfter 'idaeS (neben hdaeä). Genauer als bei Cantineau-Helbaoui ist die

Regel über das Vorkommen und die Verwendvmg von 'üla ,, erste" (p. 33).

Das Personalpronomen der 1. Ps. pl. lautet (immer noch nach Feeguson)

1 Zum arabischen Dialekt von Damaskus I (Hannover 1924), p. 37.

2 Language XXX (1954), p. 564—570.

3 S. dazu Anm. 1 auf der nächsten Seite.

* So schon bei Oesteup, Contes de Damas (s. ZDMG 51 [1897] p. 172 oben).

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