Beratungsbilanz Bayern 2002 des IFB Nürnberg
01/2003
Nahezu 1.900 Beratungskontakte in Bayern
Die Beratungsdienste des Instituts für Freie Berufe Nürnberg (IFB) werden fortschreitend verstärkt nachgefragt. Die Beratungsbilanz des Instituts weist für 2002 eine Steigerung um annähernd 24 % gegenüber 2001 aus. Damit konnten fast 1.900 Freiberufler auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt werden.
Die Beratungsbilanz des Instituts für Freie Berufe Nürnberg zeigt auch für das Jahr 2002 eine deutlich positive Entwicklung auf: 1.895 (potenzielle) Gründerinnen und Gründer in Freien Berufen aus Bayern erhielten Unter
stützung vom Beratungsteam des IFB. Dies entspricht einer Steigerung um 23,7 % gegenüber dem Jahr 2001.
An den Veranstaltungen des IFB haben im Jahr 2002 456 Personen teilge
nommen. Damit waren Beratungstage, Workshops und ähnliche Veran
staltungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 22 % häufiger frequentiert.
Auch bei den Einzelberatungen an den Standorten Nürnberg und München konnten mit mehr als 31 % hohe Zuwächse erzielt werden: 251 Freiberuf
lerinnen und Freiberufler nahmen dieses Angebot wahr. In seiner Funktion als fachkundige Stelle zur Prüfung von Gründungskonzepten für den Zu
gang zum Überbrückungsgeld wurde das IFB in 214 Fällen aktiv gegenüber 100 Konzeptabnahmen im Jahr 2001.
Neben diesen Beratungsformen kommt der Beantwortung von Gründungs
anfragen im Leistungsbild des Instituts eine besondere Bedeutung zu. Tele
fonische und schriftliche Anfragen sowie die Versendung von Gründungs
informationen haben mit insgesamt mehr als 51 % den zahlenmäßig größten Anteil an den Beratungskontakten. Hier konnte gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um mehr als 12 % auf 974 Anfragen erreicht wer
den. Die telefonischen Anfragen sind dabei in der Regel bereits mit einer individuellen Kurzberatung verbunden.
Abb. 1 Abb. 2
3
Das Berufsspektrum der Ratsuchenden umfasst nach wie vor den Kreis der Freien Berufe in weiten Teilen. Ingenieure und Architekten, Bildende Künst
ler oder Psychologen waren ebenso vertreten wie Beratende Betriebswirte, Rechtsanwälte, Trainer, Schauspieler oder Journalisten. Besonders groß war die Nachfrage von Seiten der technisch-naturwissenschaftlichen Berufe (25,8 %), gefolgt von den rechts- und wirtschaftsberatenden Berufen (18,7 %), den freien Kulturberufen (14,3 %) sowie den Heilberufen (12,6 %).
Frauen und Männer waren unter den Ratsuchenden nicht ganz paritätisch vertreten: 53,4 % Berufsangehörigen männlichen Geschlechts standen 46,6
% Freiberuflerinnen gegenüber. Eine Differenzierung nach Berufsfeldern zeigt, dass es dabei überdurchschnittlich hohe Männeranteile in den tech
nisch-naturwissenschaftlichen (76 %) sowie den rechts-, steuer- und wirt
schaftsberatenden Berufen (65 %) gab. Dagegen überwiegen weibliche Ratsuchende in den Sozialberufen (71 %), den Heilberufen und heilpäda
gogischen Berufen (jeweils 68 %), den unterrichtenden Berufen (66 %) sowie den Kulturberufen (63 %).
Seit gut zwei Jahren wird das Coachingprogramm für Existenzgründer in Freien Berufen in Bayern über das Institut für Freie Berufe abgewickelt. An
tragsberechtigt sind Existenzgründer oder Betriebsübernehmer in Freien Berufen mit Geschäftssitz in Bayern, deren Gründung nicht länger als drei Jahre zurückliegt. Das Coachingprogramm für Freiberufler wird vom Baye
rischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie und aus EU-Mitteln finanziert. Aufgrund der großen Nachfrage wurde das Budget für dieses Programm von 50.000 Euro im Jahr 2001 auf insgesamt 160.000 Euro im Jahr 2002 erhöht. Die durchgeführten Coachingmaß
nahmen stiegen von 30 (2001) auf 120 Fälle. Im Schnitt wurden 2002 2,2 Beratertage pro Maßnahme bewilligt.
Die größte Nachfrage nach dem Programm gab es in den Heilberufen (27,5 %), gefolgt von den rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Beru
fen (23,3 %) sowie den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen (22,5 %).
Fragen der Unternehmensführung und des Marketing spielten dabei eine zentrale Rolle. Diese inhaltlichen Schwerpunkte der Beratungen wurde von
Abb. 3
Abb. 4 Abb. 5
Abb. 6
Institut für Freie Berufe Nürnberg Informationen Nr. 1/2003 Stand: Februar 2003
Gründungsberatung nach Art der Beratung in Freien Berufen in Bayern*
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
82 % der geförderten Gründer genannt. Für 64 % der Gründer waren auch Finanzierungs- und Investitionsfragen von Bedeutung. Weitere Themen waren Personal- und Sozialwesen, Finanz- und Rechnungswesen, Organi
sation und Datenverarbeitung sowie Controlling und Betriebswirtschaft.
Der große und weiterhin steigende Beratungsbedarf, der sich aus der Be
ratungsbilanz 2002 des IFB ergibt, ist nicht zuletzt Ausdruck der Dynamik des Wachstums im Dienstleistungsbereich Freie Berufe. Allerdings muss zu
nehmend davon ausgegangen werden, dass der Schritt in die Freiberuflich
keit mangels beruflicher Alternativen nicht ganz freiwillig erfolgt. Hinzu kommt eine vielfach schwierige Marktlage. Der Nachwuchsdruck ist in eini
gen Berufen unvermindert hoch (z.B. Rechtsanwälte, Architekten). Umso wichtiger ist eine gründliche Vorbereitung auf die Selbstständigkeit. Hier
Abb. 7
könnte der Hauptgrund für die große und weiter zunehmende Nachfrage im Beratungsbereich des Instituts für Freie Berufe liegen.
Abbildung 1
Gründungsberatung nach Art der Beratung in Freien Berufen in Bayern*
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)B e r a tu n g s ta g - &
S e m in a r te iln e h m e r
©CGKIMU:5270-t\Fol\\Beerrunngsaaatttiisstik/Btunsgg/beerraaaung20000222-bay.ppttt
V e rs e n d u n g / I n fo 2 4 ,1 % 2 4 ,1 %
E in z e lb e ra tu n g e n 1 3 ,2 %
251 456
214 135
456
383
T e le fo n is c h e B e ra t u n g e n
2 0 ,2 % K o n z e p ta b n a h m e n
1 1,3 % S c h r ift lic h e
B e ra t u n g
Insgesamt:
7 ,1 % 1.895
* Anzahl der Beratungskontakte - Mehrfachzählung von Personen möglich
Quelle: Eigene Erhebung © IFB 2003
Gründungsberatung nach Berufsfeld der geplanten Niederlassung in Freien Berufen in Bayern*
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
Gründungsberatung nach Art der Beratung in Freien Berufen in Bayern* (Jahresvergleich 1999 - 2002)
5
Abbildung 2
t
Quelle: Eigene Erhebung
©CGKIMU:\5270rat\Folien\beratungsstatistik\Beratungstag2002/beratung-vergleich-bay99-02.ppt
Gründungsberatung nach Art der Beratung in Freien Berufen in Bayern* (Jahresvergleich 1999 - 2002)
3 2 1 8 0
5 1 8 6 7
1 0 0 2 1 0
3 9 4
1 7 2 3 8 8 7 6 7
1 9 1
3 7 4
2 1 4 9 7 4
2 5 1
4 5 6
G r ü n d u n g s a n fr a g e n E i n z e l b e r a t u n g e n B e r a t u n g s ta g - &
S e r m i n a r te i l n e h m e r
K o n z e p ta b n a h m e n 1 9 9 9 2 0 0 0 2 0 0 1 2 0 0 2
*Anzahl der Beratungskontakte in absoluten Zahlen
© IFB 2003
Abbildung 3
Gründungsberatung nach Berufsfeld der geplanten Niederlassung in Freien Berufen in Bayern*
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
0 , 8 %
4 , 0 % 2 , 9 %
4 , 4 % 6 , 8 %
9 , 5 %
1 2 , 6 %
1 4 , 3 %
1 8 , 7 % 2 5 , 8 %
Freie Heilberufe
Weitere beratende Berufe
Freie heil
pädagogische Berufe
Freie rechtssteuer- und wirtschaftsberatende Berufe Freie
Sozialberufe Unterrichtende
Freie Umweltberufe 0,1%
Tätigkeiten Freie technische und
naturwissenschaftliche Andere
Berufe Freie Medien-,
Informations- und Kommunikationsberufe
Berufe
Basis: 1.594 Fälle mit
Freie Informationen über
Kulturberufe geplante Niederlassung (insgesamt 1.895 Kontakte)
* Anzahl der Beratungskontakte - Mehrfachzählung von Personen möglich
Quelle: Eigene Erhebung © IFB 2003
Institut für Freie Berufe Nürnberg Informationen Nr. 1/2003
©CGKIMU:5270-t\Folbeunngtatisssttiik\\\beerrruns0022/beaaaaatungggbaberruf--y2002.pptt
Stand: Februar 2003
Gründungsberatungen nach Geschlecht in Freien Berufen in Bayern
* (Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
Abbildung 4
© IFB 2003 Quelle: Eigene Erhebung
©CGKIMU:\5270-rat\Folien\beratungsstatistik\beratungstag2002\beratung-geschl-bay2002.ppt
Gründungsberatungen nach Geschlecht in Freien Berufen in Bayern
* (Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)0,1%
46,6%
53,4%
Insgesamt:
1.895 1.011 883
*Gezählt wurden Beratungskontakte. Mehrfachberücksichtigung von Personen innerhalb sowie zwischen einzelnen Beratungskategorien ist möglich und kann zu leichten Verzerrungen führen.
nicht festgestellt
Abbildung 5
© IFB 2003 Quelle: Eigene Erhebung
Gründungsberatung nach Geschlecht und Berufsfeld der geplanten Niederlassung in Freien Berufen in Bayern*
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
Feie Kulturberufe Freie technische und naturwissenschaftliche Berufe
Freie rechts- und wirtschaftsberatende Berufe
Freie Heilberufe Freie Medien-, Informations- und
Kommunikationsberufe Freie Sozialberufe Freie heilpädagogische Berufe
Unterrichtende Tätigkeit Weitere beratende Berufe
Andere Berufe
3 4 ,5 % 4 7 ,8 % 6 5 ,7 % 6 8 ,2 % 7 1 , 4 %
6 1 ,8 % 6 8 ,2 %
3 4 ,9 % 2 4 , 1 %
6 3 ,2 % 3 6 ,8 %
7 5 ,9 % 6 5 ,1 % 3 1 ,8 %
3 8 ,2 % 2 8 ,6 %
3 0 ,8 % 3 4 ,3 %
5 2 ,2 % 6 5 ,5 %
Weiblich Männlich
©CGKIMU:\5270-rat\Folien\beratungsstatistik\Beratungstag2002/beratung-nieder--geschl-bay02.ppt
* Berechnet nach der Anzahl der Beratungskontakte - Verzerrung durch Mehrfachzählung von Personen möglich
-
Durchgeführte Coachingmaßnahmen in Freien Berufen in Bayern nach Berufsfeld
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
7
Abbildung 6
Abbildung 7
Gründungsberatung nach Art der Beratung in Freien Berufen in Bayern - Indices*
(Jahresvergleich 1999 - 2002)
* Basisjahr: 1999
%
©CGKIMU:57-Folbeerrtungtasssiiik\\\\Berunnbeaungstttttaaaag2000/v-baerrggleichy99-0222--in..ppppdttt
Stand: Februar 2003
© IFB 2003 Que
2 4 7 , 2 1 9 4 , 7
2 2 0 , 1
1 1 9 , 5 9 0 , 9
8 5 , 7
2 6 5 , 1 2 2 5 , 6
2 1 7 , 4
6 6 8 , 8
1 0 0
3 1 2 , 5
1 5 9 , 4
0 200 400 600 800
1 9 9 9 2 0 0 0 2 0 0 1 2 0 0 2
Konzeptabnahmen
Einzelberatungen
Gründungsanfragen Beratungstag &
Seminarteilnehmer
lle: Eigene Erhebung
Durchgeführte Coachingmaßnahmen in Freien Berufen in Bayern nach Berufsfeld
(Zeitraum: 01.01.2002 bis 31.12.2002)
6 1 7 1 8
2 7
2 8 3 3
Freie Heilberufe (27,5%)
Freie technische und naturwissenschaftliche Berufe (22,5%)
Freie Kulturberufe (15,0%)
Andere Berufe (5,8%)
Freie Medien-, Informations- und Kommunikationsberufe (5,0%)
Freie rechtssteuer- und wirtschaftsberatende Berufe (23,3%)
Freie Umweltberufe (0,8%)
Absolute Anzahl insgesamt: 120
Quelle: Eigene Erhebung © IFB 2003
Institut für Freie Berufe Nürnberg Informationen Nr. 1/2003
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