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Studie „Freie Berufe in Bayern“ vorgestellt

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248 Bayerisches Ärzteblatt 4/2005

BLÄK informiert

Die Bedeutung der Freien Berufe in Bayern wächst: Die Zahl der Freiberufler nahm von 1999 bis 2003 um 58 Prozent zu. Vor allem bei der Entwicklung des Dienstleistungssektors übernehmen die Freien Berufe mit überdurch- schnittlichen Zuwachsraten eine tragende Rolle.

Im Jahr 2015 werden rund 74 Prozent der Er- werbstätigen in diesem Sektor beschäftigt sein.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Freie Berufe in Bayern“, die Ende Februar 2005 von Dr. Otto Wiesheu, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technolo- gie, Dr. Wolfgang Heubisch, Präsident des Ver- bandes Freier Berufe in Bayern (VFB) und Dr.

Willi Oberlander, Geschäftsführer des Instituts für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Uni- versität Erlangen-Nürnberg, im Münchner Presse- Club vorgestellt wurde. An der Studie nahmen rund tausend Personen und 41 Berufsorganisa- tionen der Freien Berufe in Bayern teil.

Bedeutung der Freien Berufe Zum 1. Januar 2004 waren 129 500 selbst- ständige Freiberufler in Bayern tätig. An der Spitze lägen zahlenmäßig die Ärzte, gefolgt von Rechtsanwälten, Architekten, Steuerbe- ratern und Zahnärzten, skizzierte Heubisch die zahlenmäßige Verteilung in den einzelnen Berufsgruppen. Bemerkenswert sei auch der hohe und zunehmende Frauenanteil in den Freien Berufen, der sich besonders positiv bei den Rechtsanwälten und Steuerberatern ent- wickelte. Mittlerweile sei in diesen vormals stark von Männern dominierten Arbeitsfel- dern fast jede dritte Berufsangehörige eine Frau. Auch als Arbeitgeber spielten die frei- beruflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Ateliers in Bayern mit 406 000 sozialversi- cherungspflichtig Beschäftigten und über 26 450 Auszubildenden eine bedeutende Rolle.

Wiesheu, dessen Ministerium gemeinsam mit dem VFB die Studie in Auftrag gab, ergän- zend: „Mit einer Bruttowertschöpfung von rund 29 Milliarden Euro und einem Gesamt- umsatz von rund 40 Milliarden Euro haben die Freien Berufe einen erheblichen Anteil an der Wirtschaftsleistung in Bayern. Die Freien Berufe stehen für rund 9,2 Prozent der Bruttowertschöpfung in Bayern.“

Die Studie sei mehr als ein Zahlenbild, so Oberlander, dessen Institut mit der Durch- führung beauftragt war. Sie sei die Bestands-

aufnahme einer Berufsgruppe, die sich in ei- nem tief greifenden und beschleunigten Wan- del befinde, forciert durch rechtliche, struktu- relle und ökonomische Entwicklungen.

Chancen im 21. Jahrhundert Für das 21. Jahrhundert prognostizierte Wiesheu einen weiter anhaltenden Trend zur

„Tertiärisierung“ der Wirtschaft. Das heißt, gegenüber dem primären und sekundären Sektor würden die Dienstleistungen auch weiterhin zunehmen mit einem überpropor- tionalen Anstieg der sekundären Dienstleis- tungen (F+E-Tätigkeiten, Planung und Kon- struktion, Organisation und Management).

Vielfältige Chancen für Existenzgründungen und Einkommenserhöhungen eröffneten sich für die Freien Berufe auch durch das Entste- hen neuer freiberuflicher Dienstleistungen.

So würden aufgrund des demografischen Wandels Gesundheitspflege und Betreuungs- dienste vermehrt benötigt werden. Wachs- tumspotenziale sieht der Bayerische Wirt- schaftsminister zudem im Freizeit- und Bildungsbereich.

Heubisch wies angesichts des beachtlichen Wachstumspotenzials in den Freien Berufen darauf hin, diese nicht durch staatliche Re- glementierung und Regulierung zu behin- dern. Trotz der höchst erfreulichen Entwick- lungen dürfe die schlechte wirtschaftliche Situation in einzelnen Berufsfeldern nicht aus dem Blickwinkel geraten. Hinsichtlich der Entwicklung im europäischen Binnenmarkt sieht er eine offene Diskussion über die von der Europäischen Kommission vorgelegte Dienstleistungs-Richtlinie als notwendig an.

Wiesheu warnte davor, den Abbau von Regu- lierungen für die Freien Berufe im EU-Bin- nenmarkt als falsch zu bewerten. Reine Dere- gulierung genüge nicht. Vielmehr bedürfe es

sinnvoller Regelungen für den Markt, damit Qualitätsstandards, die das Hochlohnland Deutschland brauche, auch gehalten werden könnten. Die Studie komme seiner Meinung nach zur rechten Zeit, denn „sie bietet in der politischen Diskussion gute Argumente, die Bedeutung der Freien Berufe zu verdeut- lichen und deren positive Entwicklung voran- zutreiben“.

Susann Leder (BLÄK)

Studie „Freie Berufe in Bayern“ vorgestellt

„Die Studie rückt Leistung und Wirtschaftskraft der Freien Berufe verstärkt in das Blickfeld der Öffentlich- keit“, so Dr. Otto Wiesheu (2. v. li.) bei der gemeinsa- men Präsentation mit Dr.

Wolfgang Heubisch, Ulrike Nover (Moderatorin) und Dr. Willi Oberlander (v. li.).

Die Studie „Freie Berufe in Bayern“ steht zum Download unter www.freieberufe-bayern.de be- reit oder kann kostenfrei bei der Geschäftsstelle des VFB unter Telefon 089 2723424 bestellt werden.

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