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Archiv "TITEL-VERLEIHUNG: Professor ehrenhalber" (15.02.1979)

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Spektrum der Woche Aufsätze ·Notizen

Probleme der "Arzneimitteltransparenz"

pharmakologischen Forschung und zum anderen durch die lange Latenz gesetzt sind, die für die Umsetzung einer wissenschaftlich gesicherten Erkenntnis in die Praxis besteht. Als Folge unseres beschränkten Wis- sens ist eine transparente Darstel- lung auch nur beschränkt möglich.

Die vorhandene Information kann aus verschiedenen Quellen bezogen werden. Diese weisen den Nachteil auf, entweder nicht umfassend oder nicht frei von merkantilen Interessen oder schwer zugänglich zu sein. Es wird darauf hingewiesen, daß Infor- mationen zu Arzneimitteln leichtfer- tig, irreführend und teilweise sogar falsch sein können.

Zu c) Die Wahl eines Therapeuti- kums muß sich in erster Linie am therapeutischen Wert eines speziel- len Arzneistoffes für eine bestimmte Erkrankung orientieren. Die Kosten dürfen nur eine untergeordnete Rol- le bei der Auswahl spielen.

Schlußfolgerungen

..,.. Transparenz ist nur zu erreichen, wenn sich der Therapeut auf eine von ihm überschaubare Zahl von Arzneimitteln beschränkt, ein Präpa- rat erst dann auswechselt, wenn er sich von der Überlegenheit eines neuen ernsthaft hat überzeugen las- sen, wenn er ein neu es Präparat erst dann seiner Auswahl zugesellt, nachdem er überzeugt ist, daß es sich um ein neues Prinzip und nicht bloß um eine neue Variante eines bekannten Prinzips handelt.

..,.. Kostendämpfung kann wir- kungsvoller erreicht werden, wenn diejenigen Präparate gestrichen werden würden, für die eine Wirk- samkeit gefordert wird, ohne daß diese nachgewiesen ist. Diese For- derung ergeht an erster Stelle an den Therapeuten; sie kann ihm aber nicht alleine aufgelastet werden, da die Mitarbeit des zu Therapierenden in vielen Fällen notwendig sein wird; d. h. die Erwartungshaltung des Pa- tienten muß abgebaut werden. ..,.. Transparenz des Arzneimittel- marktes kann bei unserer bestehen-

den Wirtschaftsordnung nur erreicht werden durch kritische Auswertung der Information zu Arzneimitteln.

Die Auswertung dieser Information setzt zum einen chemischen, phar- mazeutisch-technologischen und pharmakologischen Sachverstand voraus und erfordert zum anderen Kenntnisse der Pharmakakinetik und therapeutische Erfahrung. Dar- aus ergibt sich, daß Transparenz in einem hohen Maße erreichbar wäre, wenn sich die Zusammenarbeit zwi- schen den entsprechend Ausgebi 1- deten und Erfahrenen erweitern würde. Mancherorts wird mit gutem Erfolg im Hospitalbereich prakti- ziert, daß nach der Festlegung des Therapieprinzips Arzt und Apothe- ker sich gemeinsam bemühen, das für die beabsichtigte Therapie ge- eignetste Arzneimittel zu finden. Es wäre sinnvoll, derartige gemeinsa- me Bemühungen auf alle Gebiete der Pharmakatherapie auszudeb- nen.

Literatur beim Verfasser Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. rer. nat.

Albrecht Ziegler

Klinikum der Christian-Aibrechts- Universität Kiel

Abteilung Pharmakologie Hospitalstraße 4-6 2300 Kiel

BLÜTENLESEN---,

Herrschaftswissen

"Die wichtigsten menschli-

chen Motive sind Liebe und Furcht. Darum beherrscht die Menschen der, der ihnen Lie- be, wie auch der, der ihnen Furcht bereitet." (Machiavelli) Durrak

Immer noch aktuell

"Verträge, die durch Zwang

zustande kommen, werden weder von einem Fürsten noch von einer Republikeinge- halten. "(Machiavel/i) Durrak

460 Heft 7 vom 15. Februar 1979 DEUTSCHES ARZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

TITEL-VERLEIHUNG

Ein Denkanstoß

Professor ehrenhalber

Nach langer, reiflicher Überlegung bitte ich die niedergelassenen Kolle- gen auf diesem Wege um eine Ab- klärung.

Wie viele niedergelassenen Ärzte können wir fast in jeder Nummer des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES le-

sen, daß wieder einmal ein hochver-

dienter Arzt, der in der Standesver- tretung tätig ist, den Titel Sanitätsrat erhält. Dieser Titel wird auf Vor- schlag der Ärzteorganisation durch die jeweilige Landesregierung ver- liehen*). Nach Altersgruppen: Funk- tionäre der Arztorganisationen (ab- solut nicht abwertend gemeint) er- halten diesen Titel sicher nicht un- verdient mit etwa 55 bis 65 Jahren.

Nicht in den Organisationen Tätige, und das ist doch wohl die Mehrzahl, also nur ihre Pflicht als Ärzte erfül- lende niedergelassene Kollegen be- kommen solchen Titel meist erst über 65 bis 75 Jahren. Ich weiß, daß hier sicher Schwankungen drin sind.

Demnach bleibt - nachdem ich selbst fast zwei Jahre für einen Kol- legen mit erheblichen Anfechtungen gekämpft habe (und er wurde dar- über 71 Jahre) - ein bitterer Ge- schmack zurück. . . Ich möchte auch diese Situation zwar nicht ge- ändert wissen; trotzdem aber möch- te ich vorschlagen, daß man endlich auch Qualifikationen als niederge- lassener Arzt allein würdigt, und würde vorschlagen, daß man den Ti- tel "Professor ehrenhalber" schafft . Es ist nicht zu viel verlangt, wenn man auch dem einfachen prakti- schen Arzt und Facharzt, der über Jahre tätig ist, eventuell auch in der Öffentlichkeit hervorgetreten ist, durch einen neuzubildenden Aus- schuß, nur mit der Würdigung sei- nes ärztlichen Lebens diesen Titel verleihen würde. in Anbetracht der oft schnellen Verleihung des Profes- sorentitels, sicher auch nicht unver- dient, an sehr junge Assistenzärzte- ') Zumindest in Rheinland-Pfalzund im Saar-

land - Die Redaktion

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Briefe an die Redaktion

der Praktiker hat zu einer solchen Titelerwerbung später keinerlei Möglichkeit mehr, sollte allerdings dieser Professorentitel ehrenhalber kein Alterspflästerchen werden. Ich könnte mir jedenfalls sehr gut vor- stellen, daß ein fleißiger, durch Jah- re hindurch mit hohem Ansehen täti- ger Landarzt diesen Professorentitel ab 50 Jahren erhalten kann. Der bit- tere Geschmack, im hohen Alter eventuell einmal Sanitätsrat zu wer- den, wäre damit ausgeräumt. Diese Zeilen schreibe ich nicht, weil ich es noch nicht zum Sanitätsrat „ge- bracht" habe, und auch nicht, um jetzt sog. Professor ehrenhalber zu werden. Sie sind als ehrliche Diskus- sion gedacht und als Findung eines Bausteines sog. Titelverleihungen, für die man uns Deutschen eine so übergroße Liebe nachsagt, zu einer vernünftigen Ehrung ohne Prädesti- nation ex cathedra zu bringen. An- dererseits kann ich auch nicht ein- sehen, daß der Titel Professor von der Universität allein gepachtet bleibt und nur dieser allein das höchste Maß an Vollkommenheit im Wissen darstellt, wie es immer heute noch bei der Bevölkerung landauf, landab die Meinung ist. Übrigens wurden schon in der Vergangenheit verdiente Ärzte mit diesem Titel Pro- fessor geehrt; somit ist diese Dis- kussion an sich nichts Neues, aber auch nichts, was bereits ad acta ge- legt wäre ...

Dr. med. Fritz Schwerdtfeger Mathildenstraße 8

6500 Mainz 1

ÜBER FILZ

Eine Meinung:

Von Fredersdorf

Steuergewerkschafts-Chef Freders- dorf beklagte bei einem „Bild"-In- terview unter anderem „die Verfil- zung innerhalb der SPD" und „die einseitige Bindung an den DGB".

Zumindest letzteres ist offensicht- lich, denn alle 11 Bundesminister der SPD, einschließlich des Bundes- kanzlers, sind Gewerkschaftsmit- glieder! — Ferner meint Fredersdorf

„Viele SPD-Genossen denken nur

an die eigene Karriere" und Arbeits- minister Ehrenberg wäre „ein reiner Karriere-Politiker". Als (ehemaliger) SPD-Genosse mit 26jähriger Partei- zugehörigkeit muß Fredersdorf es ja wohl wissen .. .

Dr. med. Lothar Nath 2803 Melchiorshausen

PARAPSYCHOLOGIE

Zu dem Leserbrief von Prof. Dr. med.

Irmgard Oepen Heft 34/1978:

Hinweise

Frau Prof. Oepen fordert mit Recht eine „objektive wissenschaftliche Klärung" der durch die Parapsy- chologie aufgeworfenen Fragen.

Dieser objektiven Klärung dienen auch die folgenden Hinweise:

C) Das von Dr. Herbert Schäfer der Presse übergebene „Betrugsge- ständnis" des Heiner Scholz sollte man (wenigstens in seiner bisher be- kanntgewordenen Form) eher unter dem Gesichtspunkt einer pseudolo- gischen Aussagestruktur interpre- tieren als unter demjenigen nach- prüfbarer Fakten. Jeder Interessierte sei auf die Dokumentation der Pro- fessoren H. Bender und J. Mischo

„Das ‚Geständnis' des Heiner Scholz" verwiesen, die in Kürze in Nr. 4/1978 der „Zeitschrift für Para- psychologie und Grenzgebiete der Psychologie" (Walter-Verlag, Frei- burg) erscheinen wird.

® Die von dem Wahrscheinlich- keitstheoretiker Prof. E. Tornier ge- äußerte Kritik an bestimmten Vor- aussetzungen der Rhineschen Stati- stik ist mathematisch unhaltbar; je- der Interessierte sei auf den Artikel des Göttinger Hochschulmathemati- kers Prof. U. Krengel „Begründung und Kritik der statistischen Auswer- tung parapsychologischer Experi- mente" verwiesen, der ebenfalls in Nr. 4/1978 der genannten Zeitschrift erscheint.

® Wer sich vom wissenschaftlichen Status parapsychologischer For- schung, ihren derzeit gängigen Me-

thoden, Ergebnissen und Proble- men ein unverzerrtes Bild verschaf- fen will, sei auf das von B. B. Wol- man herausgegebene „Handbook of Parapsychology" (New York: Van Nostrand 1977) verwiesen, zu des- sen Autoren u. a. 16 Psychologen, 4 Psychiater, 3 Mathematiker und Sta- tistiker und 2 Biologen zählen.

Dipl.-Psych. Eberhard Bauer Lehrstuhl für Psychologie

und Grenzgebiete der Psychologie des Psychologischen Instituts der Universität

Belfortstraße 18 7800 Freiburg i. Br.

NIEDERLASSUNG

Stellungnahme zu dem Leserbrief „Mei- ne Erfahrungen" von Frau Dr. med. Ute Behnert-Breitländer, Fachärztin für inne- re Medizin, Poststr. 4, 4500 Osnabrück- Gretesch, der in Heft 1/1979 erschien:

Wechsel

Frau Dr. Behnert-Breitländer über- nahm am 1. April 1968 die durch Todesfall verwaiste Praxis in Osna- brück-Lüstringen als Praktische Ärztin. Zum 5. Oktober 1970 gab sie ihre Tätigkeit als Praktische Ärztin auf und ließ sich zum gleichen Da- tum in Osnabrück-Lüstringen als Fachärztin für innere Medizin nie- der. Durch die Niederlassung als In- ternistin wollte Frau Dr. Behnert- Breitländer den ihr als Praktische Ärztin auferlegten Prüfmaßnahmen entgehen. Die Beendigung ihrer Tä- tigkeit als Praktische Ärztin machte die Ausschreibung dieser Stelle für einen Praktischen Arzt/Arzt für All- gemeinmedizin zur Sicherstellung der kassenärztlichen Versorgung dringend erforderlich. Da sich kein deutscher Arzt um diese Stelle be- warb, wurde ein ausländischer Kol- lege an der kassenärztlichen Versor- gung beteiligt, der seine Praxis aber nicht in den Räumen des verstorbe- nen Arztes einrichtete.

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

Bezirksstelle Osnabrück Rolandstraße 8

4500 Osnabrück

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 7 vom 15. Februar 1979 461

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