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Archiv "Osteoarthritis: topische NSAID nach zwei Wochen wirkungslos" (10.09.2004)

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rer Konfiguration normalisieren (32).

Kommen unterschiedliche Defekte bei einem Patienten vor, ist auch die Kom- bination verschiedener Techniken mög- lich, um den individuell vorliegenden pathologischen Veränderungen gerecht zu werden.

Mittel- und langfristige Erfahrungen liegen für das Operationsverfahren vor, bei dem die Dilatation der Aortenwur- zel durch Reimplantation der nativen Aortenklappe korrigiert wird (25, 28, 53, 112). Das Risiko des Eingriffs ist ge- ring, die Freiheit von Reoperation liegt bei 95 Prozent nach fünf und 90 Prozent nach zehn Jahren (25, 28, 53). Auch die Korrektur der Wurzeldilatation durch Einnähen einer passend konfigurierten Dacron-Prothese (Remodellieren der Aortenwurzel) kann die weitgehende oder vollständige Suffizienz der Aor- tenklappe bewirken (8, 15, 25, 34, 111, 131). Das operative Risiko ist ebenfalls niedrig, die langfristige Stabilität gut bis befriedigend; die Freiheit von Reopera- tion liegt in den meisten Serien bei 90 Prozent nach fünf und zehn Jahren.

Dieses Vorgehen scheint trotz vorder- gründig physiologischerem Bewe- gungsmuster der Aortenklappe (70) bei Patienten mit Marfan-Syndrom eine ge- ringere langfristige Stabilität als die Reimplantation zu besitzen (28). Die systolische Funktion der erhaltenen und so rekonstruierten Aortenklappe in Ruhe und unter Belastung ist physiolo- gisch (48).

Vergleichsweise geringe Fallzahlen wurden zur isolierten Rekonstruktion der Aortenklappe veröffentlicht, das heißt die Korrektur von Taschenprolaps oder Retraktion ohne zusätzliche Wur- zeldilatation (20, 35, 39, 50, 64, 66, 81, 100, 117, 124). Auch bei diesen Eingrif- fen ist das operative Risiko gering; die Freiheit von Reoperation nach fünf Jah- ren reicht von 50 bis 90 Prozent. Die Progredienz einer offensichtlich vorbe- standenen, mäßigen Dilatation der Aortenwurzel kann zum erneuten Auf- treten der Insuffizienz beitragen (81).

Die Autoren haben festgestellt, dass eine Kombination aus pathologischen Veränderungen von Klappe und Wurzel bei einem großen Teil der Patienten mit Aorteninsuffizienz besteht (66, 110).

Entsprechend wurden konsequent die rekonstruktiven Ansätze für Wurzel

und Klappe bei Bedarf kombiniert.Trotz weiterer zusätzlicher herzchirurgischer Eingriffe bei einem großen Teil der Patienten ist das Risiko von elektiven oder Notfalleingriffen eher geringer, als es für den Ersatz der Aortenklappe zu erwarten wäre. Eine Endokarditis der rekonstruierten Aortenklappe trat in einer kumulativen Nachbeobachtungs- zeit von 700 Patientenjahren nur einmal auf. Auch bei der Kombination rekon- struktiver Eingriffe an Klappentaschen und Aortenwurzel liegt die Freiheit von Reoperation nach fünf Jahren bei mehr als 90 Prozent, die Stabilität der Korrektur ist bei bikuspiden Aorten- klappen besser als bei trikuspider Ana- tomie (Grafik 3).

Schlussfolgerungen

Die Rekonstruktion der insuffizienten Aortenklappe ist heute bei vielen Pati- enten möglich; das operative Risiko ist gegenüber dem Klappenersatz nicht er- höht. Die mittelfristige Stabilität einer solchen Korrektur ist gut und bei spe- ziellen Konstellationen (zum Beispiel bikuspide Aortenklappe) vergleichbar der Mitralrekonstruktion. Die hämo- dynamische Funktion rekonstruierter Aortenklappen ist physiologisch und somit den Klappenprothesen überle- gen. In Analogie zur Mitralrekonstruk- tion erscheint es möglich, dass mit der Rekonstruktion der Aortenklappe die klappenbedingte Morbidität und Leta- lität verringert wird.

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Manuskript eingereicht: 11. 3. 2004, angenommen:

8. 4. 2004

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2004; 101: A 2475–2479 [Heft 37]

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3710. September 2004 AA2479

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit3704 abrufbar ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schäfers Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie Universitätskliniken des Saarlandes Kirrberger Straße 1

66421 Homburg/Saar

E-Mail: chhjsc@uniklinik-saarland.de

Topisch applizierte nichtsteroidale An- tiphlogistika (NSAID) sind lediglich in den ersten zwei Wochen der Be- handlung einer Osteoarthritis wirksa- mer als ein Placebo, aber zu keinem Zeitpunkt so effektiv wie oral verab- reichte NSAID. Dies berichten Jinying Lin und Kollegen von der Universität in Nottingham, England.

In der präsentierten Metaanalyse bewerteten die Autoren die Ergebnis- se von 13 randomisierten placebokon- trollierten Studien, in denen insgesamt 1983 Patienten untersucht wurden. Im Gegensatz zu einer 1998 erschienenen systematischen Übersichtsarbeit wur- den nicht nur die ersten zwei Behand- lungswochen betrachtet, sondern das Follow-up auf vier Wochen ausge- dehnt. Hierdurch wiesen Lin et al.

nach, dass lediglich in den ersten 14 Tagen die Schmerzen und die Funkti- on besser topisch als mit einem Place- bo behandelt werden können. Steif- heit und eine mindestens 50-prozenti- ge Besserung der Schmerzen wie der allgemeinen Symptomatik wurden le- diglich in der ersten Behandlungswo- che dokumentiert. Topisch verabreich- te Antiphlogistika waren zu jedem Untersuchungszeitpunkt wirkungsär- mer als oral eingenommene Medika- mente. Lin und Mitarbeiter vermuten, dass nur einige NSAID äußerlich an- gewendet effektiv sind und nicht die gesamte Medikamentenklasse.

Die Autoren folgern, dass die ameri- kanischen und europäischen Richtlini- en, die einen Einsatz von topischen nichtsteroidalen Antiphlogistika emp- fehlen, überarbeitet und Studien mit ei- nem längeren Follow-up initiiert wer-

den sollten. me

LIn J, Zhang W, Jones A, Doherty M: Efficacy of topical non-steroidal anti-inflammatory drugs in the treatment of osteoarthritis: meta-analysis of randomised control- led trials. BMJ 2004; 329: 324–326.

Weiya Zhang, Academic Rheumatology, University of Nottingham, City Hospital Nottingham, NG5 1PB, Eng- land, E-Mail: weiya.zhang@nottingham.ac.uk

Osteoarthritis: topische NSAID nach zwei

Wochen wirkungslos

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