Y1{(561 DES VERDAUUNGS TRAKTEs
UNTER MITARBEIT VON BERND GUZEK UND REINHARD HAUSS
Fakten, pragmatische Antworten und Orientierung im Richtungsstreit
findet der Arzt im Fachbuch
„Mykosen des Verdauungstraktes".
Herausgegeben von Professor Siegfried Nolting,
dem Präsidenten der Deutschsprachigen Mykologischen
Gesellschaft.
ISBN 3-9803957-0-7 • 38 DM
Weitere Publikationen aus dem medi Verlag:
Neuburger/Arend/Guzek
Kompendium Umweltmedizin
Orientiert an den Richtlinien für die Zusatzbezeichnung „Umweltmedizin".
Mit umfangreichem Symptom- und Noxen- register. Erscheint Ende Dezember 1995.
Ca. 280 Seiten, 68 DM,
Zeitung für Umweltmedizin
Das Fachblatt für die neue Fachrichtung.
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AUS UNTERNEHMEN
Hibernierendes Myokard
Nisoldipin verbessert selektiv die Funktion
Der akute Herzinfarkt zieht häufig eine langanhal- tende linksventrikuläre Dys- funktion nach sich. Der chro- nisch ischämische, aber über- lebensfähige Anteil des Herzmuskels wird als hiber- nierendes, also gleichsam überwinterndes Myokard be- zeichnet. Ob in dieser Situati- on Kalziumantagonisten in- diziert sind, ist noch nicht de- finitiv geklärt.
Verschiedentlich wurde nämlich beobachtet, daß sich unter Kalziumantagonisten eine chronische Herzinsuffi- zienz, meist das Resultat ei- ner linksventrikulären Dys- funktion, verstärken kann.
Zudem werden durch einige dieser Pharmaka Katechol- amine stimuliert.
Die Arbeitsgruppe um Prof. 0. Gurnd (Brüssel) wollte herausfinden, ob es in- nerhalb der heterogenen Gruppe der Kalziumantago- nisten nicht doch Substanzen gibt, von denen die Patienten mit linksventrikulärer Dys- funktion profitieren. Seine doppelblinde und placebo- kontrollierte Studie umfaßte 17 Patienten, die kurz zuvor einen Vorderwandinfarkt er- litten hatten. Die mittlere Auswurffraktion betrug 41 Prozent. Die Verumgruppe erhielt zwei Monate lang täg- lich zweimal 10 mg Nisoldipin (Baymycare, ein Kalzium- antagonist aus der Klasse der Dihydropyridine der zweiten Generation.
Die Analyse der kardia- len Funktionsparameter er- gab, daß Nisoldipin im Ver- gleich zu Placebo in den in- farzierten, hibernierenden Arealen zu einer selektiven Verbesserung der regionalen Myokardfunktion geführt hatte, berichtete Gurnd auf einem von der Bayer AG ge- sponserten Symposium im Rahmen des First Meeting of the Task Force an Heart Fail-
ure in Amsterdam. Wie diese Funktionsverbesserung zu erklären ist, wurde anhand einer weiteren Erhebung un- ter die Lupe genommen. Die 28 Patienten hatten einen Monat zuvor einen Herzin- farkt durchgemacht. Die Fol- ge war eine ausgeprägte ischämische Dysfunktion der linken Herzkammer. Die ebenfalls über zwei Monate angelegte Untersuchung lief randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert. Die aktive Medikation bestand in der täglichen Einnahme von zweimal 10 mg Nisoldipin.
Die einschlägigen Meßgrößen wurden mit Hilfe der Single- Photon-Emission-Computer- Tomographie (SPECT) be- stimmt und die gewonnenen Daten quantitativ analysiert.
Unter Verum hatte sich nach zwei Monaten das Aus- maß der Hypoperfusion bei acht von 14 Kranken zurück- gebildet, jedoch nur bei zwei Patienten des Placebokollek- tivs. Wie bereits in der ersten Studie war auch hier die auf Dauer deletäre Aktivierung neurohumoraler Substanzen ausgeblieben, wie Gurnd mit Nachdruck konstatierte.
Wie sich herausstellte, hatte Nisoldipin die systoli- sche und diastolische Funkti- on selektiv in den hypokineti- schen Arealen positiv beein- flußt, nicht aber in den intak- ten Bereichen des Herzmus- kels. Diese selektive Funkti- onsverbesserung des hiber- nierenden Myokards ist mög- licherweise damit zu er- klären, daß chronisch isch- ämische Myokardareale stär- ker als intakte auf eine Sen- kung der Nachlast reagieren.
Eine weitere mögliche Er- klärung ist eine durch den Kalziumantagonisten be- wirkte Steigerung der Per- fusion in den ischämi- schen, aber überlebensfähi- gen Arealen. Karl B. Filip A-3498 (74) Deutsches Arzteblatt 92, Heft 49, 8. Dezember