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Archiv "Kontrasteinlauf bei bettlägerigen Patienten problematisch" (29.01.1993)

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zielt bei bestimmten Erregern (Neu- geborene, sekundäre Meningitis etc.) einzusetzen.

Für eine intrathekale Antibioti- kaapplikation gibt es kaum noch eine begründete Indikation.

Fälle mit verzögerter bakteriel- ler Liquorsanierung verdienen be- sondere Aufmerksamkeit, da sie nach neueren Untersuchungen in ei- nem höheren Prozentsatz von Spät- schäden begleitet sind. Die Ursachen für diese verzögerte Liquorsanierung sind uneinheitlich. Sie erfordern aber Beachtung, und auch die früh- zeitige Nachpunktion nach Behand- lungsbeginn ist aus diesen Gründen weiterhin sinnvoll (8).

Die Empfehlungen der Arbeits- gemeinschaft Meningitis der Paul- Ehrlich-Gesellschaft von 1984 (3) haben weiterhin Gültigkeit, wobei 1988 die Arbeitsgemeinschaft die mi- nimale Behandlungsdauer, wie aus der Anlage ersichtlich, insbesondere im Hinblick auf die lange Halbwert- zeit von Ceftriaxon, heruntergesetzt hat. Auch haben verschiedene kon- trollierte und vergleichende Studien der siebentägigen gegen die zehntä- gige Therapie keine Unterschiede in den Akutergebnissen erbracht.

Die Letalität und die Spätfolgen der Neugeborenenmeningitis — der- zeit überwiegend durch B-Strepto- kokken, Listerien und E. coli sowie andere Enterobacteriaceae bedingt — haben erst durch Einführung hoch- wirksamer Antibiotika (Ampicillin, Cephalosporine der 3. Generation) deutlich abgenommen. Hier wird zur Initialbehandlung heute überwie- gend Ampicillin und Cefotaxim (eventuell plus Aminoglykosid) ver- wendet. Nach Erregeridentifizierung Reduzierung auf die optimale Mo- no- und Zweifachtherapie. Die Be- handlungsdauer beträgt bei der Neu- geborenenmeningitis mindestens 14 (bis 21) Tage.

Bakterielle Meningitis durch Pneumokokken mit verminderter Penicillin-Empfindlichkeit (MHK 0,1-1 mg/1) kann in der Regel mit Cefotaxim beziehungsweise Ceftri- axon erfolgreich behandelt werden.

Hoch penicillinresistente Pneumo- kokken (MHK > 2mg/1) sind in der Regel auf Cephalosporine resistent.

Hier wird Vancomycin als Mittel der

Wahl alternativ Imipenem empfoh- len (17). Diesen Erregern ist künftig besondere Beachtung zu widmen und in allen Fällen bakterieller Me- ningitis ist eine MHK-Bestimmung der Erreger, wo irgend möglich, an- zustreben.

Dt. Arztebl. 90 (1993) A 1 -197-198 [Heft 4]

Kontrasteinlauf bei bettlägerigen Patienten problematisch

Nicht selten ergibt sich die Si- tuation, daß bei einem älteren bett- lägerigen Patienten eine Dickdarm- untersuchung erforderlich wird. Zur

„Schonung" des Patienten wird dann nicht selten auf eine Koloskopie ver- zichtet und ein Kontrasteinlauf durchgeführt. Dieses Procedere ist nicht unproblematisch, wie die Er- gebnisse einer Untersuchung aus Bo- ston zeigen. Dabei wurden von 171 Patienten eines Altersheimes mit ei- nem Durchschnittsalter von 85,3 Jahren Untersuchungen über das Er- gebnis eines Kontrasteinlaufes veröf- fentlicht. 51,5 Prozent der durchge- führten Untersuchungen wurden als unzureichend qualifiziert, in der Re-

Nabelschnurblut statt Knochenmark- transplantation?

Eine experimentelle hämatologi- sche Studie aus England weist auf ei- ne Alternative zur herkömmlichen allogenen Knochenmarktransplanta- tion hin. Die Untersucher konnten nachweisen, daß kryokonserviertes Nabelschnurblut ebensoviele häma- topoetische Stammzellen enthält wie normales Knochenmark mit einem sogar noch höheren Anteil primitiver Zellkolonien. In Langzeitkulturen auf vorbehandeltem und bestrahltem Knochenmark war die Produktion

Die in Klammem gesetzten Zahlen beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, zu beziehen über die Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Helmut Helwig Chefarzt der Fachabteilung für Kinderheilkunde und

Jugendmedizin St. Hedwig des St.-Josefs-Krankenhauses Hermann-Herder-Straße 1 W-7800 Freiburg

gel wegen ungenügender Darmreini- gungsmaßnahmen. Dies traf insbe- sondere auf Patienten zu, bei denen ein langjähriger Abführmittelabusus vorlag. Die Autoren empfehlen zur Vorbereitung für den Kontrastein- lauf die von der Koloskopie her be- kannte orthograde Darmspülung mit Golytely, wobei offen gelassen wer- den muß, ob dann nicht besser gleich eine Koloskopie durchgeführt wer- den sollte.

Gurwitz, J. H., J. P. Noonan, M. Sanchez, W. Prather: Barium Enemas in the Frail Elderly. Am. J. Med. 92: 41-44, 1992.

Hebrew Rehabilitation Center for Aged and the Program for the Analysis of Clini- cal Strategies, Beth Israel Hospital and Harvard Medical School, Boston, MA 02115, USA.

von Blutzellvorstufen sowie die Überlebensdauer der Kulturen mit Nabelschnurblut signifikant größer als mit normalem Knochenmark.

Die Autoren sehen aufgrund ih- rer Untersuchungen eine Überlegen- heit der hämatopoetischen Stamm- zellen aus Nabelschnurblut gegen- über denen aus normalen Knochen- mark und propagieren daher den kli- nischen Einsatz bei Transplantatio- nen für Leukämien und anderen hä- matologischen Erkrankungen. acc

Hows, J. M. et. al.: Growth of human um- bilical-cord blood in longterm haemato- poetic cultures. Lancet 340 (1992) 73-76.

Dr. J. M. Hows, Dep. of Haematology, Southmead Hospital, Westbury-on-Trym, BS10 5NB, England.

A1-198 (56) Dt. Ärztebl. 90, Heft 4, 29. Januar 1993

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