Von Juni an:
Neue Rezeptblätter für Betäubungsmittel
BERLIN. Zum 1. Juni 1996 läuft eine Übergangsre- gelung aus, die für den Re- zeptbezug bei der Bundesopi- umstelle (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin- produkte) galt. Von diesem Tag an dürfen zum Verschrei- ben von Betäubungsmitteln im ambulanten Bereich nur noch die neuen querformati- gen Rezepte verwendet wer- den. Alte Formblätter sind bis zu drei Jahre nach ihrem Erhalt, längstens jedoch bis zum 31. Dezember 1998 auf- zubewahren. Danach müssen sie vernichtet werden. Die Lieferfristen für die neuen Rezepte liegen derzeit bei ein bis drei Wochen (Rückfra- gen: Bundesopiumstelle, Tel 0 30/45 48-51 01). WZ
GKV-Beiträge werden eingefroren
BONN. Die Koalitions- fraktionen von CDU/CSU und FDP haben zur Umset- zung der Sparmaßnahmen am 10. Mai den Entwurf für ein „Beitragsentlastungsge- setz“ beschlossen. Er soll am 24. Mai in erster Lesung im Bundestag behandelt wer- den. Am gleichen Tag wird sich voraussichtlich der Bun- destagsausschuß für Gesund- heit damit befassen.
Das Entlastungsgesetz nimmt wesentliche Kosten- dämpfungselemente vorweg, die ursprünglich für das
„GKV-Weiterentwicklungsge- setz“ und das „Gesetz zur Neuordnung der Kranken- hausfinanzierung 1997“ vor- gesehen waren. Ziel ist es, die Beitragssätze in der Kranken- versicherung für 1996 kurzfri- stig festzuschreiben und zum 1. Januar 1997 um 0,4 Prozent- punkte auf durchschnittlich 13 Prozent zu senken.
Insgesamt sollen 7,5 Milli- arden DM zugunsten der Krankenkassen eingespart werden. Dies soll insbesonde-
re dadurch geschehen, daß Fehlbelegungen im Kranken- haus abgebaut werden (Ein- sparvolumen: 800 Millionen DM pro Jahr).
Außerdem sind um eine DM erhöhte Zuzahlungen bei Arzneimitteln und der Wegfall des Kassenanteils für Brillenfassungen (20 DM) ge- plant. Darüber hinaus soll der Zuschuß zum Zahnersatz wegfallen. Bei Kuren werden die Patienten zu weiteren Zu- zahlungen veranlaßt. Des weiteren soll das Kranken- geld um 10 Prozent gesenkt
werden. HC
Kasse finanziert Gesundheitsberatung durch Apotheker
DÜSSELDORF. Die Apothekerkammer Nord- rhein und die Hauptverwal- tung der Barmer Ersatzkasse in Wuppertal haben vor kur- zem eine Rahmenvereinba- rung abgeschlossen. Sie bein- haltet die Vermittlung von
qualifizierten Apothekern für Veranstaltungen und Se- minare der Kasse zur Ge- sundheitsförderung und ist am 1. Mai in Kraft getreten.
„Mit dem Vertrag werden erstmals in der Geschichte der deutschen Pharmazie Ho- norare für eine Beratungs- tätigkeit geregelt“, schreibt die Apothekerkammer. Die ersten Veranstaltungen sind geplant. Das Honorar für ein Referat beträgt 200 DM.
Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine erfolgreich absolvierte Weiterbildung im Bereich der Gesundheits- oder Ernährungsberatung.
Die Kurse werden nach Aus- kunft der Barmer weiterhin auch von Ärzten und eigenen Mitarbeitern gehalten. SD
Weltweiter Tag der Nichtraucher
KÖLN. Am 31. Mai ist der inzwischen neunte Welt- nichtrauchertag. Der interna- tionale Leitgedanke der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu diesem Tag „Play it tobacco free!“ ist in Deutschland auf die Formel gebracht worden: „Aktiv und kreativ – rauchfrei!“ JM
Aufruf: Ärzte gesucht als Sachverständige
SCHWERIN. Rund 100 Ärzte haben sich auf einen Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Mecklen- burg-Vorpommern hin ge- meldet. Gesucht wurden Kol- legen, die als medizinische Sachverständige bei Gerich- ten zur Verfügung stehen.
Rund zwei Drittel der Rück- meldungen stammen von nie- dergelassenen Ärzten, etwa ein Drittel von ermächtigten Krankenhausärzten.
Hintergrund des Aufrufs im Journal der KV war die Erkenntnis, daß als Sachver- ständige vor Gericht häufig hochspezialisierte Professo- ren herangezogen werden.
Dr. med. Dietrich Thierfel- der, KV-Vorsitzender, schrieb jedoch, oft seien diesen die
Verhältnisse und Notwendig- keiten der niedergelassenen Vertragsärzte fremd. th
Berufskrankheiten:
Liste soll ergänzt werden
BONN. Der Ärztliche Sachverständigenbeirat beim Bundesministerium für Ar- beit und Sozialordnung hat empfohlen, die Berufskrank- heiten-Verordnung um „Er- krankungen der Leber durch Dimethylformamid“ (DMF) zu ergänzen. DMF ist eines der am meisten verwende- ten organischen Lösemittel.
Hauptabnehmer ist die Kunstlederproduktion. Die Substanz wird aber auch bei der Herstellung von pharma- zeutischen und kosmetischen Produkten, von Polyacrylni- tril-Fasern, von Pflanzen- schutzmitteln und Spezial- lacken sowie bei der Kunst- stoffbeschichtung eingesetzt.
In der wissenschaftlichen Begründung für diese Emp- fehlung heißt es, daß DMF generell geeignet sei, Erkran- kungen der Leber im Sinne einer Leberverfettung zu ver- ursachen. Die vollständige Empfehlung wurde im Bun- desarbeitsblatt 4/1996 veröf-
fentlicht. EB
A-1384 (20) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 21, 24. Mai 1996
P O L I T I K NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Vor 20 Jahren wurde die Zeitschrift gegründet, vor kurzem ist die 100.
Ausgabe erschienen – „Dr. med. Ma- buse“. „Mabuse wird geschrieben von und für Menschen, die ein solidari- sches und humanes Gesundheitswesen und einen anderen Umgang mit Pati- entinnen und Patienten wollen“, be- schreibt die Redaktion zum Jubiläum ihre Haltung. Keine runden Zahlen ohne Neuigkeiten: „Mabuse“, bisher nur in alternativen Buchhandlungen oder im Abonnement zu bekommen, ist nun auch bundesweit an allen Bahnhofskiosken erhältlich. th
Vertreterversammlung der KBV im Vorfeld des Deutschen Ärztetages
KÖLN. Die nächste Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung (KBV) findet am 3. Juni 1996 statt. Im Mittelpunkt stehen die EBM-Reform und ihre Weiterentwicklung sowie der Bericht zur Lage von Dr. med. Winfried Schor- re, dem Ersten Vorsitzen- den der KBV. Veranstal- tungsort ist das Dorint- Kongress-Hotel, Helenen- straße 14, 50667 Köln.
Die Vertreterversamm- lung beginnt um 9 Uhr und endet voraussichtlich gegen 18 Uhr. KBV