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Archiv "Fluvastatin: Sichere Langzeit- Therapie" (26.12.1994)

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Academic year: 2022

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VARIA AUS DER INDUSTRIE

Kaum ein Studienergeb- nis hat in letzter Zeit für so viel Aufsehen gesorgt wie das der 4-S-Studie (Scandi- navian Simvastatin Survival Study). Ihre Daten wurden bei den 67th Scientific Sessi- ons der American Heart As- sociation in Dallas (Texas/

USA) zum ersten Mal vorge- stellt. Sogar die Nobel- preisträger Prof. Michael Brown und Prof. Joseph Goldberg, die mit der Be- schreibung der LDL-Rezep- toren gewissermaßen den Grundstein für die Choleste- rin-Hypothese gelegt hatten, gaben ihre Zurückhaltung auf und nannten die Studie einen „Meilenstein in der Se- kundärprävention".

Ziel von 4-S war es zu be- legen, daß eine aggressive Senkung erhöhter Choleste- rinwerte bei Patienten mit manifester koronarer Herz- krankheit und/oder bereits überlebtem Myokardinfarkt die Prognose verbessert und gleichzeitig in anderen Berei- chen nicht schadet. Die ma- gische Zahl „vier" spiegelt sich nicht nur im Namen der Studie wider, sondern auch in der Patientenzahl: 4 444 Pati- enten in 94 klinischen Zen- tren in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Is- land wurden eingeschlossen, wenn nach einer zweimonati- gen Vorlaufphase mit blut- fettsenkender Diät das Ge- samtcholesterin zwischen 212 und 309 mg/dl lag — ein ei- gentlich moderat erhöhter Wert, wie Prof. Anders Ols- son (Linköping/Schweden) ausführte, aber repräsentativ für etwa 90 Prozent der KHK-Patienten. Behandelt wurde doppelblind randomi- siert über im Mittel 5,4 Jahre mit dem CSE-Hemmer Sim- vastatin (Zocor®) oder Pla- zebo. Reichten 20 mg nicht aus, um das Gesamtcholeste-

rin unter 200 mg/dl zu sen- ken, wurde nach zwölf Wo- chen — von einem unabhängi- gen Überwachungskomitee und weiterhin für Arzt und Patienten blind — die Dosis auf 40 mg erhöht. Am Ende der Studie betrug die durch- schnittliche Abnahme unter Simvastatin beim Gesamt- cholesterin 25 Prozent und beim LDL-Cholesterin 35 Prozent. Das HDL-Choleste- rin hatte um acht Prozent zu- genommen.

In der Plazebo-/Diätgrup- pe gab es dagegen keine nen- nenswerten Veränderungen.

Aus dieser Reduktion der Blutfettkonzentrationen un- ter Simvastatin resultierte — und das war das Sensationel- le — sowohl eine Abnahme der kardiovaskulären Leta- lität (minus 42 Prozent) als auch, zum ersten Mal an ei- ner ausreichend großen Pati- entenzahl bewiesen, ein Rückgang aller Todesfälle (minus 30 Prozent). Gleich- zeitig nahm auch die Zahl nicht tödlicher beziehungs- weise stiller Myokardinfark- te sowie überlebter Herz- Kreislauf-Stillstände ab. Die Rate aller kardiovaskulären

— tödliche und nicht tödliche zusammengerechnet — Ereig- nisse war unter Simvastatin im Vergleich zu Plazebo um 34 Prozent und der Bedarf an invasiver Therapie wie PT- CA oder Bypass-Operation um 37 Prozent niedriger. Stu- dienkoordinator Prof. Terje Pedersen (Oslo) hob beson- ders hervor, daß alle Patien- ten gleichermaßen profitiert hätten, unabhängig davon, ob männlich oder weiblich, älter oder jünger als 60 Jahre oder ob sie vor Studienein- schluß relativ hohe oder rela- tiv niedrige Lipidwerte ge- habt hätten.

Endgültig Schluß scheint nun auch mit dem Gerücht

zu sein, zu stark gesenktes Cholesterin erhöhe die Rate an Suiziden oder traumatisch bedingten Todesfällen bezie- hungsweise fördere die Krebsbildung. Auch dieser Frage wurde in 4-S nachge- gangen: 49 Patienten in der Plazebo- und 46 Prozent in der Simvastatin-Gruppe star- ben an nicht kardiovas- kulären Ursachen, die Krebsinzidenz war ebenfalls mit 96 und 90 Patienten in beiden Gruppen ähnlich, auch hinsichtlich der Lokali- sation des malignen Gesche- hens. Pedersen betonte auch die gute Verträglichkeit von Simvastatin und die daraus resultierende Compliance:

nur insgesamt sechs Pozent (129/126) der Patienten bra- chen die Studie vorzeitig ab.

Gabriele Blaeser-Kiel

Erste Hilfe bei Ingestion von Waschmitteln

Eine neue Informations- Broschüre über Hilfe bei ver- sehentlicher Einnahme von Wasch-, Reinigungs- oder Pflegemitteln im Haushalt hat der Industrieverband Körperpflege- und Wasch- mittel (IKW) soeben heraus- gegeben. Auf 40 Seiten sind wesentliche Informationen und weitergehende Informa- tionsquellen zusammenge- stellt, damit der behandelnde Arzt schnell die Zusammen- setzung der Produkte sowie ihre Wirkungsweise erken- nen kann.

Im medizinischen Teil der Broschüre werden die toxi- kologischen Eigenschaften der Inhaltsstoffe aufgeführt und Behandlungsmöglichkei- ten im Falle einer versehent- lichen Einnahme genannt.

Außerdem enthält die Bro- schüre ein Verzeichnis von Informations- und Behand- lungszentren für Vergiftun- gen sowie ein Verzeichnis der Hersteller, so daß zur Klärung von Produktiden- tität und Zusammensetzung direkt beim Produzenten nachgefragt werden kann.

Die Informationsbroschü- re wird Ärzten, aber auch Kliniken sowie Informations- und Behandlungszentren für Vergiftungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie kann angefordert werden beim In- dustrieverband Körperpfle- ge- und Waschmittel, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Karl- straße 21, 60329 Frankfurt, Fax 069/23 76 31, EB

Fluvastatin:

Sichere Langzeit- Therapie

Der Lipidsenker Fluva- statin weist auch in der Lang- zeit-Therapie ein besonders günstiges Nutzen-Risiko- Profil auf. Die Fluvastatin Long-Term Extension Trial zeigt, daß die Senkung von LDL-Cholesterin über länge- re Zeit aufrechterhalten wird. Das Studienkollektiv bestand aus 918 Patienten mit primärer Hypercho- lesterinämie Nach 96 Wo- chen wiesen die Patienten, die täglich 20 mg Fluvastatin erhielten, einen 23,4prozenti- gen Rückgang des LDL- Cholesterins auf.

Ein Rückgang um 30,6 Prozent wurde bei den Pati- enten festgestellt, die 40 mg pro Tag einnahmen. In dieser Studie wurden bisher keine Fälle von medikamentenin- duzierter Myopathie bei den Patienten beobachtet, die Fluvastatin alleine oder in Kombination mit Niacin (Ni- kotinsäurederivat) oder Be- zafibrat erhielten. Fluvasta- tin wird als Locol® von der Sandoz AG und als Cranoc®

von Astra Chemicals GmbH angeboten. EB

4-S-Studie bestätigt Wert cer sekundären <-Prävention

Aggressive Senkung des

Cholesterinspiegels rettet Leben

A-3582 (52) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 51/52, 26. Dezember 1994

Referenzen

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