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Archiv "Osteoporose-Forschung: Leptin reguliert die Knochendichte" (11.02.2000)

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A-280

S P E K T R U M AKUT

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 6, 11. Februar 2000

Osteoporose-Forschung

Leptin reguliert die Knochendichte

E

s gibt offenbar kaum eine Funktion im Kör- per, die nicht durch Leptin beeinflusst wird.

Bislang enthielt die Liste: Hunger, Körperge- wicht, Temperatur, Geschlechtsreifung, Fettstoff- wechsel, Blut- und Gefäßbildung, Funktion von Bauspeicheldrüse und Immunsystem. Wenn sich am Menschen bestätigt, was eine deutsch-amerikanische Forschergruppe an Mäusen entdeckt hat, dann ist das vor allem von der Speckschicht gebildete Hormon Leptin zudem ein wichtiger Regulator des Knochen- stoffwechsels. Die Gruppe um Michael Amling und Johannes Rueger von der Universität Hamburg schildert in Cell (2000; 100: 197), dass das Fehlen von Leptin oder seinem Rezeptor bei Nagern zu einer deutlichen Zunahme der Knochendichte führt.

D

ie Forscher haben mit zwei Mäusestämmen experimentiert, denen durch einen geneti- schen Defekt das Hormon beziehungsweise sein Rezeptor fehlten. Die Konsequenz ist, dass die Tiere massiv übergewichtig werden und zudem die Reifung der Geschlechtsorgane unterbleibt.

Während Hypogonadismus bei Säugern normaler- weise zu einer Schwächung des Skeletts führt und Osteoporose beschleunigt, erwies sich das Knochen- gerüst der Mäuse paradoxerweise als ausgesprochen robust. Die Experimente zeigten dann, dass die Zu- nahme der Knochendichte offenbar unabhängig von der Gewichtszunahme ist. Nach den Analysen hemmt Leptin offenbar den Knochenaufbau, indem es die Aktivität der Osteoblasten vermindert. Er- staunlicherweise hat das Hormon aber keine direkte Wirkung auf Osteoblasten, sondern seine Effekte scheinen indirekt – über den Hypothalamus – vermit- telt zu sein.

D

as zeigte ein einfaches Experiment: Wenn die Forscher kleine Leptin-Mengen in die Gehir- ne der Tiere injizierten, nahm die Knochen- dichte schnell ab. Die Knochenbildung wird dem- nach zentral reguliert. Der Fund könnte erklären, warum Osteoporose bei Übergewichtigen seltener ist. Nach den bisherigen Daten weisen Übergewichti- ge keinen Leptin-Mangel, sondern eher erhöhte Spiegel auf. Das weist auf eine Leptinresistenz hin.

Die Folge der Resistenz könnte sein, dass bei Über- gewichtigen nicht nur die „sättigende“ Wirkung des Hormons vermindert ist, sondern auch sein hemmen- der Einfluss auf den Knochenaufbau. Die Forscher hoffen, dass sich auf Basis dieser Erkenntnisse neue Ideen zu Prävention und Therapie der Osteoporose

ableiten lassen. Klaus Koch

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