Kritische Arzneitherapie
Arzneiverordnungen
Ratschläge für Arzte und Studenten
Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
17. Aufl. 1992, 896 S., 4 Abb., 34 Tab., Taschenbuch, DM 58,–/ öS 452,–/ SFr 57,–
ISBN 3-7691-1105-2
Arznei- verord-
nungen
Ratschläge für Ärzte und Studenten Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
17. Auflege 1992 Deutscher Ärzte-Verlag Köln
Dieser Ratgeber zur Arzneitherapie für den Arzt bietet unabhängige und kritische Informationen, die in Klinik und Praxis die individuelle Auswahl des geeigneten Arzneimittels erleichtern.
Angesichts des umfangreichen Arzneimittelangebotes leisten die hier weitergegebenen Erfahrungen der Mit- glieder der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Hilfestellung und tragen damit zur Sicher- heit des ärztlichen Handelns bei. Studenten erhalten ein praxisorientiertes Arbeitsbuch.
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Ac cositas-Gen entc ec (t
Wie das Gewicht reguliert wird
S
chlankheitskuren sind selten auf Dauer erfolg- reich, weil das Scheitern der Diäten gewisser- maßen „vorprogrammiert" ist. Denn die Menge des Fettgewebes im Körper wird von einem „Adiposta- ten" festgelegt. Dieses Regelzentrum, dessen Sitz im Hy- pothalamus vermutet wird, funktioniert wie ein Ther- mostat: Eine Signalsubstanz informiert über den Istzu- stand, und der Adipostat steuert so lange „gegen", bis ein voreingestellter Sollwert erreicht ist. Für die Ratte konn- te dieses feedback-System bereits in den 40er Jahren ge- zeigt werden; nach einer Studie von Rudolph Leibel ver- fügt der menschliche Organismus über einen ähnlichen Regelmechanismus (NEJM 332;1965;521-628). Hierbei wurden 41 Probanden mit einer Flüssigkost unterschied- lichen Energiegehaltes ernährt, so daß sie zehn Kilo- gramm Körpergewicht zu- oder abgenommen hatten.D
er Energieverbrauch war bei der Reduktionsdiät vermindert, in der Mastphase hingegen gestei- gert. Der Unterschied war jeweils größer, als dies durch die Veränderung des Körpergewichts erklärt werden konnte. Der Körper arbeitete also jeder Ände- rung des Fettpolsters entgegen. Bei Diäten schaltet er auf Sparflamme, bei einer „Mast" wird der Energieverbrauch gesteigert. Beides geschieht so lange, bis Istwert und Soll- wert wieder übereinstimmen. Der „Adipostat" arbeitet nicht nur äußerst zuverlässig, er hat auch ein langes Ge- dächtnis. In der Framinghamstudie betrugen die Abwei- chungen des Köpergewichts bei den Erwachsenen über 20 Jahre weniger als zehn Prozent. Für die Existenz eines„Adipostaten" spricht auch die kürzlich gemachte Ent- deckung eines Adipositas-Gens bei der Maus. Das Gen- produkt konnte noch nicht gefunden werden
A
ufgrund der Gen-Sequenz vermutet man jedoch, daß es sich um einen von den Fettzellen freige- setzten, im Blut löslichen Faktor handeln muß.Damit könnte das Genprodukt die Signalsubstanz sein, die dem „Adipostaten" den Istwert des Fettgewebes mit- teilt. Die amerikanische Gentechnikfirma Amgen hat ge- rade 80 Millionen Dollar darauf gewettet, daß beide Ver- mutungen zutreffen. So viel waren dem Unternehmen die Exklusivrechte an dem „Dickheitsgen" wert, das besser
„Sättigungsgen" heißen würde. Denn in den Experimen- ten entwickelten nur Mäuse eine Adipositas, bei denen das Gen mutiert, also funktionslos war. Eine vermehrte Bildung des Sättigungshormons signalisiert eine ver- mehrte Fettbildung. Als Medikament gegeben, würde es als Appetitzügler wirken. Amgen hofft deshalb, irgend- wann einen wirksamen und sicheren Schlankmacher zu entwickeln, mit dem das eingesetzte Geld schnell wieder hereingespielt wäre. Rüdiger Meyer A-1202 (4) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 17, 28. April 1995