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Archiv "KBV-Vertreterversammlung in Eisenach: Aufbruch zu neuen Ufern?" (23.05.1997)

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A-1373

Seite eins

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 21, 23. Mai 1997 (1)

KBV-Vertreterversammlung in Eisenach

Aufbruch

zu neuen Ufern?

er 100. Deutsche Ärztetag in Eisenach ist geschichts- trächtig. Dafür steht die Jubiläumszahl. Er ist aber ebenso zukunftsweisend, denn immerhin berät das Ärzteparlament die Novellierung der (Muster-)Berufs- ordnung und der Weiterbildungs- ordnung in Sachen Allgemein- medizin.

Nach vorne gerichtet ist auch der Blick der Vertreterversamm- lung der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, die traditionell im Vorfeld des Ärztetages zusam- mentritt. Es ist die erste Arbeitsta- gung nach den Neuwahlen des KBV-Vorstandes im März dieses Jahres. In Eisenach sollen – nach einer langen Durststrecke – die Weichen für die Weiterentwick- lung der ambulanten Versorgung gestellt werden. Vier Jahre zuvor hatte ebenfalls ein weitgehend neuformierter Vorstand die Arbeit aufgenommen: hoch ambitioniert und engagiert. Dennoch standen den rund 115 000 Kassenärzten äußerst schwierige Zeiten bevor.

Eingezwängt in die starre Budget- politik des Gesundheitsstruktur- gesetzes blieb der KBV-Führung kaum mehr als die „bestmögliche Verwaltung des Mangels“. Erst zum Ende der Amtszeit zeichnete

sich eine Wende zum Besseren ab:

Das 2. GKV-Neuordnungsgesetz läßt auf ein wenig mehr Spielraum für die kassenärztliche Selbstver- waltung hoffen. Eine Chance, die genutzt werden muß.

Daß der neue KBV-Vorstand um Dr. med. Winfried Schorre fest entschlossen ist, die Sachfragen in den Vordergrund zu stellen und die (nicht wenigen) anstehenden Probleme im Konsens zu lösen, zeichnet sich von Anfang an ab.

Die „Chemie“ in der Führungseta- ge der Kassenärzteschaft scheint zu stimmen.

In Eisenach will der Vorstand mit der Vertreterversammlung ein Arbeitsprogramm diskutieren, das in einer mehrtägigen Klausur zu- sammengestellt worden ist. Es um- faßt hauptsächlich strukturelle Fragen wie etwa die Förderung vernetzter Praxisstrukturen und das Verhältnis zwischen ambulan- ter und stationärer Versorgung.

Die Weiterentwicklung des EBM ist ein zentrales Anliegen, ein drängendes allemal. Die Kassen- ärzte sollen ihre Praxisumsätze endlich wieder kalkulieren kön- nen. Das 2. GKV-Neuordnungsge- setz schafft dafür die Vorausset- zung, indem es die Vereinbarung von festen Punktwerten vorsieht.

Auch das Arzneimittelbudget mit seiner unsäglichen kollektiven Haftung durch alle Kassenärzte wird bald der Vergangenheit an- gehören. Richtgrößen treten an seine Stelle. Der KBV-Vorstand hat hierzu bereits Eckpunkte for- muliert.

Von weitreichender Bedeu- tung dürfte schließlich die ange- strebte Überprüfung des Lei- stungskataloges der Gesetzlichen Krankenversicherung sein. Wenn eine Flurbereinigung zu neuen Strukturen im Gesundheitswesen führen kann, dann diese.

Wie auch immer sich die Din- ge in der nahen Zukunft ent- wickeln werden: Eisenach steht für einen Neuanfang mit Chancen und Risiken. Die Chancen liegen in ei- ner mutigen Strukturpolitik, die die Handlungsfähigkeit der Selbst- verwaltung unter Beweis stellen kann. Die Risiken sind bei den Ärzten selbst zu suchen. Gelingt es nicht, innerärztliche Gräben zu schließen und gemeinsam die (fach-)übergreifenden Anliegen zu verfechten, treten die Kassen- ärzte weiter auf der Stelle.

Eisenach im Vorfeld des 100.

Deutschen Ärztetages kann der Wendepunkt sein – und der Wind steht günstig. Josef Maus

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