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Archiv "Gesundheitstelematik: Dossier im Internet abrufbar" (25.04.2008)

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A858 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1725. April 2008

A K T U E L L

Angesichts des erwarteten Anstiegs von Krankheits- und Pflegekosten plädiert der Kieler Gesundheitsex- perte Prof. Dr. med. Fritz Beske für eine Zusammenführung von Kran- ken- und Pflegeversicherung. „Das deutsche Gesundheits- und Sozialwe- sen in seiner jetzigen Form ist nicht auf die demografischen Veränderun- gen vorbereitet“, warnte der Leiter des Fritz-Beske-Instituts für Gesund- heits-System-Forschung (IGSF) bei der Vorstellung einer neuen Studie.

Die ständig steigende Zahl chro- nisch kranker älterer Menschen ma- che ein „wohnortnahes vernetztes Angebot von medizinischen und pflegerischen Leistungen“ erforder- lich. Pflegeversicherung und medi- zinische Rehabilitation der gesetzli- chen Rentenversicherung sollten daher in die gesetzliche Kran- kenversicherung (GKV) integriert werden.

Beske zufolge ist bis zum Jahr 2050 eine Verdoppelung der Ausga- ben für Krankheitskosten zu erwar- ten, die von den dann erwerbstäti- gen Menschen aufgebracht werden müssten. Zusätzlich sei mit einer Verdreifachung der Kosten für die Pflege zu rechnen. Diese Entwick-

lung erfordere „intelligente und eff- ziente Lösungen“, mahnte Beske.

Die alten Strukturen könnten dies nicht mehr leisten.

„Die anstehenden Probleme wer- den nur vor Ort in den Kommunen zu lösen sein“, sagte Beske voraus.

„Wir müssen die regional handeln- den Personen und Institutionen dazu

befähigen und ihnen auch einen fi- nanziellen Handlungsspielraum ge- ben.“ Mit der Zusammenführung von Krankenversicherung, Pflege- versicherung und medizinischer Re- habilitation unter dem Dach der GKV lägen die Aufgaben von Prä- vention, Behandlung, Rehabilitati- on und Pflege „in einer Hand“, heißt es in der IGSF-Studie.

Ein solches Konzept würde der Studie zufolge auch bedeuten, dass Einsparungen durch Prävention und Rehabilitation nicht anderen Sozial- systemen zugute kämen, sondern im gleichen System verblieben. Dies habe einen „Motivationsschub“ zur Folge. Mit einer Zusammenführung der Zuständigkeiten könne zudem die „dringend erforderliche Verlage- rung von Rehabilitationsmaßnah- men aus dem stationären in den kos- tengünstigeren und wohnortnahen ambulanten Bereich“ erfolgen. ddp

Wer im Onlinearchiv des Deutschen Ärzteblattes (DÄ) zum Thema Tele- matik im Gesundheitswesen recher- chiert, stößt im Jahr 2002 erstmals

auf den Begriff „elektronische Ge- sundheitskarte“ (eGK). Seitdem hat das DÄ sowohl in zahlreichen eige- nen als auch in Fremdbeiträgen die Auf- und Abschwünge des komple- xen Projekts begleitet. Fragen des Datenschutzes, der Akzeptanz, der Praktikabilität und der Finanzie- rung standen dabei im Mittelpunkt, ebenso wie technische Details, Zeit- pläne und der Blick auf die Telema- tikstrategien der europäischen Nach- barn. Auch der elektronische Heil- berufsausweis zählt zu den The- menschwerpunkten.

Inzwischen wird die Gesund- heitskarte, die jeder Versicherte per Gesetz eigentlich schon zum 1. Ja- nuar 2006 in den Händen halten

sollte, immerhin in sieben Testre- gionen erprobt – mit durchaus offe- nem Ergebnis, wie zuletzt die Pro- bleme mit der PIN-Eingabe in der Testregion Flensburg gezeigt haben.

Im Internet ist jetzt ein Dossier zum Thema verfügbar, das sämtli- che im DÄ erschienenen Artikel ab dem Jahr 2002, chronologisch und nach Jahr geordnet, als PDF-Datei- en bereitstellt und so einen kompri- mierten Überblick über die Thema- tik ermöglicht (www.aerzteblatt.de/

dossiers/telematik). Darüber hinaus sind wichtige Zusatzinformationen, wie etwa Verordnungen und Geset- ze, Positionspapiere und die Kos- ten-Nutzen-Analyse von Booz, Al- len und Hamilton, abrufbar. KBr

Zahl der Woche

57

Prozent der Medikamente, die 2007 zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung an Patienten abgegeben wurden, waren Generika.

Alles aus einer Hand:Laut einer Studie wären medi- zinische Rehabili- tation und Pflege besser im Aufgaben- bereich der Kran- kenkassen aufge- hoben.

Die Telematik im Überblick:Unter www.aerzteblatt.de gibt es ab sofort ein Dossier.

GESUNDHEITSTELEMATIK

Dossier im Internet abrufbar

Foto:Photothek Foto:Photothek

STUDIE

Kranken- und Pflegeversicherung zusammenlegen

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1725. April 2008 A859

A K T U E L L

Im Rahmen ihrer Förderinitiative zur Versorgungsforschung unterstützt die Bundesärztekammer eine Studie zu den „Auswirkungen unterschied- licher Trägerstrukturen von Kranken- häusern auf die Qualität der Kranken- versorgung der Bevölkerung“. Pro- jektleiter sind Prof. Dr. phil. Holger Pfaff vom Zentrum für Versorgungs- forschung Köln (ZVFK) und Priv.- Doz. Dr. med. Günther Heller vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Den Schwerpunkt dieser Studie bildet eine bundesweite, stan- dardisierte schriftliche Befragung ärztlicher Direktorinnen und Direk- toren in Krankenhäusern mit mindes- tens einer Grundversorgung. Diese wird zum 30. April starten.

Geklärt werden soll die Frage, ob oder inwieweit bestimmte Träger-

strukturen die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern be- einflussen. Der Fokus wird hierbei insbesondere auf das Qualitätsma- nagement und die Sicherheitskultur in deutschen Krankenhäusern ge- legt. Nach der Befragung werden die schriftlich-postalisch erhobenen Daten mit Routinedaten des Wis- senschaftlichen Instituts der AOK verknüpft und entsprechend der Fra- gestellung ausgewertet. Die Bundes- ärztekammer sowie die beauftragten Forschungseinrichtungen erhoffen sich eine breite Beteiligung an der Befragung und zum Ende der Studie eine Klärung dieser derzeit kontro- vers diskutierten Frage. TG

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat auf die anhaltende Diskussion reagiert, wonach die Bundesbürger Impfmuffel seien und die Ärzte- schaft sich stärker für einen Impf- schutz der Bevölkerung engagie- re solle. Der BÄK-Vorstand be- schloss kürzlich mehrheitlich eine

Klarstellung zum Thema Impfen.

Darin wird festgehalten, dass es sich bei der umfassenden Impfleis- tung um eine Tätigkeit handelt, die im Rahmen der ärztlichen Ausbil- dung erlernt wird. Sie sei, heißt es,

„keine fachärztliche Tätigkeit, die im Rahmen der ärztlichen Weiter- bildung erlernt wird“. Dennoch will die Bundesärztekammer er-

neut an das Bundesgesundheitsmi- nisterium herantreten mit der Bitte, die Approbationsordnung zu än- dern. Aufgenommen werden soll ein obligater Impfkurs, um die Qualität der Ausbildung in diesem Bereich zu verbessern und Ärztin- nen und Ärzten die Bedeutung des Impfens bereits während des Studiums zu verdeut- lichen.

Durch das GKV-Wettbe- werbsstärkungsgesetz sind zumindest Schutzimpfun- gen seit April 2007 Pflicht- leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Vor- aussetzung dafür ist eine Empfehlung der jeweiligen Impfung durch die Ständi- ge Impfkommission. Auf dieser Ba- sis hat der Gemeinsame Bundesaus- schuss im Juni 2007 erstmals Ein- zelheiten zur Leistungspflicht der Krankenkassen bei Schutzimpfun- gen festgelegt. Seine Richtlinie hat- te Diskussionen darüber ausgelöst, welche Arztgruppen bestimmte Imp- fungen vornehmen dürfen (DÄ, Heft 36 und 43/2007). Rie

Das sensorische Empfinden ist in al- len Lebenslagen wichtig: Glückliche Paare können sich gut riechen, wir betrachten lieber schöne Menschen und finden sie zudem sympathi- scher, unsere Kleidung muss mit

„Perwoll“ gewaschen sein, weil sie sich dann weich anfühlt. Wenn wir als Schüler die Kreide an der Tafel

kratzen hörten, vibrierten die Zähne.

Und unsere Geschmacksnerven sind inzwischen vor lauter Kochsendun- gen so geschult, dass es nicht nur gut, sondern „michelinsternverdäch- tig“ schmecken muss.

Laut dem „Handelsblatt“ möchte die Pharmaindustrie, die sich wahr- scheinlich schon lange den Kopf darüber zerbricht, wie nur das Sprichwort „bittere Pillen schlucken“, im allgemeinen Sprachgebrauch landen konnte, jetzt diesen Trend nutzen. Die Sterneköche für gute Rezepte sind bereits gefunden: die Sensorikforscher. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass ein fabrikneues Auto auch so riecht, seine Türen

„satt“ (sicher) zufallen und die Scho- kolade auf der Zunge zergeht.

Ein kanadisches Sensorikinstitut untersuchte dem Bericht zufolge, wie man Kindern Schmerzmittel schmackhaft machen kann. Ergeb- nis: Bonbonartige Pillen wie zum Beispiel „Bubblegum Burst“. Frucht- geschmack scheint ohnehin der Renner zu sein: MSD-Sharp & Dohme hat eine spezielle Asthma-Kautablet- te mit Kirscharoma im Sortiment und Bayer Health Care ummantelt den bitteren Wirkstoff Ciprofloxacin mit einem Erdbeeraroma. Über Sinn oder Unsinn dieser Entwicklung lässt sich trefflich streiten. Zu Recht wird aber davor gewarnt, dass Medika- mente so schnell zu „Nahrungsmit- teln“ werden könnten. Aber wer will schon eine Tablette mit leichtem Nussaroma, umhüllt von einem zar- ten Selleriemantel zu sich nehmen?

RANDNOTIZ

Michael Schmedt

Bittere Pillen

Weitere Informationen zu der Studie im Internet unter: www.zvfk.de

@

Impfen als Thema für das Studium:Die BÄK will sich für die Ände- rung der Appro- bationsordnung einsetzen.

IMPFUNGEN

BÄK engagiert sich für Impfkurs im Studium

Foto:ddp

KRANKENHAUS-UMFRAGE

Auswirkung der Trägerstruktur auf die Qualität

Referenzen

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