Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 1–2⏐⏐8. Januar 2007 A67
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utes Tun und gleichwohl or- dentliche Renditen erzielen ist für viele Anleger durchaus von Interesse. Gäbe es mehr Invest- ments, bei denen sich ein ökologi- scher Hintergrund mit wirtschaftli- cher Kompetenz paart, und dabei auch noch was herausspringt, wür- den sich etliche dafür erwärmen. Der gedankliche Ansatz ist ja auch gut.Allein die Realität mahnt zur Vorsicht. Oft genug wird die Lust auf eine ökobasierte Rendite von windigen Geschäftemachern ausge- nutzt, die unter dem Deckmäntel- chen, etwas für die Umwelt zu tun, das Herz des Anlegers zu gewinnen gedenken, wo sie doch nur an dessen Kohle wollen. Anscheinend schaf- fen es diese Herrschaften auch oft genug mit ihren „ehrbaren“ Trickse- reien. Ähnliches mag unseren Vor- fahren widerfahren sein, als sie trotz frevelhaften Verhaltens durch den Ablasshandel Befreiung von ihrem schlechten Gewissen erlangten.
Nun gut, es gilt, die Hoffnung nicht aufzugeben. Vielleicht ver- birgt sich hinter dem Prospekt der
„ForestFinance“, der mir dieser Ta- ge in die Hände fiel, endlich mal ein Produkt, dessen Initiatoren es ehr- lich mit dem Anleger meinen. Es fängt ja richtig spannend an. Die ForestFinance, nach eigenen Anga- ben Deutschlands erste „BaumSpar- Kasse“ (www.baumsparkasse.de), offeriert mehrere Möglichkeiten, in
„nachhaltige Tropenholz-Auffors- tungen“ zu investieren.
Die dabei erzielbaren (genann- ten) Renditen sind alles andere als bescheiden. Beim „BaumSparVer- trag“ (original aus dem Prospekt:
„Wir pflanzen für Sie einen Baum.
Der wächst 25 Jahre, dann ernten wir ihn, verkaufen das Holz, und der Ertrag gehört Ihnen.“) wird eine Rendite von jährlich circa 9,65 Pro- zent als erzielbar angesehen. Mein lieber Schwan, ich würde mich nicht trauen, so auf den Busch zu klopfen.
Noch toller geht es beim „Wald- SparBuch“ zu. Den Angaben zufol- ge findet hier einerseits über einen Grundstückskaufvertrag „der Ein- stieg in den eigenen Wald“ statt, gleichzeitig wird über einen zweiten
„Forstdienstleistungsvertrag“ die ge- kaufte Fläche nachhaltig aufgefors- tet. Die Leute von ForestFinance scheuen sich nicht, eine Rendite- prognose von jährlich 6,85 Prozent abzugeben. Dass die grundbuch- rechtliche Eintragung erst in zwölf Jahren vorgesehen ist, so sie wirk- lich erfolgt, hat mir eine gute Minu- te Fassungslosigkeit eingebracht.
Später habe ich dann auch noch gelesen, dass beim ebenfalls ange- botenen „WoodStockInvest“ neben einer möglichen Rendite von bis zu 11,5 Prozent auch noch augenzwin- kernd die Ausreise nach Panama wohlfeil angeboten wird, aber das habe ich dann nur noch lustig gefun- den. Übrigens, der „echte“ Vertrags- partner sitzt heute schon in Panama, viel Spaß also beim Prozessieren.
Wer dennoch in die Hölzer von ForestFinance investieren will, mag es tun. Auf einen grünen Zweig wird er meiner Meinung nach nicht kom- men. Eher auf den Holzweg. I BÖRSEBIUS