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Archiv "Wer wußte das?" (26.02.1981)

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liefen, lagen all diese Informatio- nen noch nicht auf dem Tisch. Entsprechend dem in den Grund- sätzen zum Arzneimittel-Höchst- betrag verankerten Prinzip der frühzeitigen und gestuften Infor- mation sind sofort alle Kassen- und Vertragsärzte auf die besorg- niserregende Entwicklung auf- merksam gemacht worden. Die ergangene "Frühwarnung'' mit der Aufforderung an jeden Kassen-/Vertragsarzt zur verant- wortlichen Prüfung seiner Verord- nungstätigkeit ist als Maßnahme zum Schutz der Kassenärzte vor ärgerlichen Arzneiregressen zu verstehen. Sie steht aber auch in Einklang mit den Maßnahmen zur lnformierung des Arztes, die mitt- lerweile in fast allen KV-Bereichen flankierend zu den Aktivitäten auf Bundesebene im Interesse der Kassenärzte und zum Erhalt der Kostenstabilität auf dem Arznei- mittelsektor eingeleitet bezie- hungsweise verwirklicht sind. So werden in manchen Bereichen die Kassenärzte in bestimmten Zeitab- ständen laufend über die Entwick- lung der Arzneimittelverordnun- gen von ihren Kassenärztlichen Vereinigungen informiert.

..,.. Hervorragende Arbeit leistet in diesem Zusammenhang die Kas- senärztliche Vereinigung Bayerns.

So bekommt jeder bayerische Kas- senarzt viermal im Jahr eine Stati- stik der Arzneimittelausgaben, ge- ordnet nach Kassenart, Anzahl der Rezepte und Kosten je Rezept.

Seit dem 4. Quartal1980 läuft dar- über hinaus eine Information über verordnete Heil- und Hilfsmittel an. Aufgrund besonderer Abkom- men mit den RVO-Krankenkassen erhält die Kassenärztliche Vereini- gung Bayerns an jedem Quartals- ende Magnetbänder mit den Ba- siswerten und ist somit in der La- ge, diese Statistik zu erstellen. ..,.. ln Nord-Württemberg be- kommt ebenfalls jeder Arzt einmal im Quartal Arzneikostenver- gleichswerte, bezogen auf seine Fachgruppe. Anhand solcher stati- stischer Informationen kann jeder

Wer wußte das?

Die Zahl der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik Deutschland be- trug im Durchschnitt des Jahres 1979 25,548 Millionen.

Nach der Arbeits- und Sozialstati- stik erreichte der Krankenstand bei den Pflichtversicherten die Höhe von durchschnit11ich 5, 7 Prozent.

Das sind, bezogen auf die Zahl der Erwerbstätigen, 1 ,456 Millionen Beschäftigte im Krankenstand.

• Etwa die gleiche Zahl an Ar- beitslosen hinzugerechnet, also rund 1 ,5 Millionen kranke Er- werbstätige plus rund 1 ,5 Millio- nen Arbeitslose, ergibt sich eine Gesamtbelastung von rund 3 Mil- lionen nicht arbeitender Erwerbs- fähiger, die die Wirtschaft jährlich zu verkraften hat.

Arzt sich selbst orientieren, wie er mit seiner Verordnungstätigkeit im Vergleich zum Durchschnitt liegt.

..,.. Die Kassenärztliche Vereini- gung Schleswig-Holstein versen- det solche Informationen, auf AOK-Material beschränkt, einmal im Jahr und verzeichnet dabei auch Arbeitsunfähigkeitstage und Krankenhauseinweisungen, alles mit einem Fachgruppenindex ver- sehen.

..,.. ln Niedersachsen werden die Kassenärzte vierteljährlich über Arzneimittelkosten, Heil- und Hilfsmittelverordnungen, AU-Be- scheinigungen und Krankenhaus- einweisungen informiert, wobei al- lerdings die größte Versicherten- gruppe, die der AOK-Versicherten, zur Zeit noch fehlt. Inzwischen ist aber auch mit den Ortskranken- kassen die Überlassung von Ma- gnetbändern mit solchen Daten abgesprochen worden.

Bei der KV Nordrhein sind Ver- handlungen über eine solche In- formation der Kassenärzte im Gange.

..,.. Gezielt werden "Verordnungs- rekordler" in Bremen bei Kosten-

Die Information:

Bericht und Meinung Kassenarzt-lnformationen

Überschreitung von mehr als 40 Prozent des Fachgruppendurch- schnitts informiert, in Westfalen- Lippe bei "deutlicher Überschrei- tung", im Bereich der Kassenärzt- lichen Vereinigung Koblenz bei 40 Prozent, verbunden mit einem Be- ratungsangebot der Kassenärztli- chen Vereinigung bei 15 Prozent, in Nordbaden bei mehr als 50 Pro- zent Überschreitung und in Süd- baden bei 25 Prozent.

..,.. Die Kassenärztliche Vereini- gung Saarland schickt jedem Kas- senarzt, der den Vorjahreswert überschreitet, monatlich eine In- formation über die Arzneimittel ko- sten, und wer über seinem Fach- gruppendurchschnitt liegt, wird vierteljährlich informiert.

..,.. Die KV Berlin schließlich ver- sendet vierteljährlich Vergleichs- werte zum Fachgruppendurch- schnitt, allerdings nur auf dem Material der Ortskrankenkassen basierend.

ln Rheinland-Pfalz waren die Ver- handlungen einzelner Kassenärzt- licher Vereinigungen mit den Krankenkassen über einen Daten- austausch zur generellen Informa- tion der Ärzte bisher erfolglos. Al- lerdings bestehen hier Vereinba- rungen mit regionalen Kassen.

Dieser Überblick zeigt, daß die ln- formationstätigkeit der Kassen- ärztlichen Vereinigungen fast überall weit über die in den Grund- sätzen zum Arzneimittel-Höchst- betrag festgelegten Erfordernisse hinausreicht. Die Unterschiedlich- keit der Zeitabstände, des infor- mierten Ärztekreises und der Zu- verlässigkeit des teils von den Kas- sen, teils von Apotheken-Rechen- zentren zur Verfügung gestellten

Materials ließ aber, gerade auch in Anbetracht der jüngsten Ausgabenentwicklung für Arznei- mittel, verstärkt den Wunsch auf- kommen, die Informationspraxis noch zu verbessern und vor allem zu vereinheitlichen.

Es steht zu erwarten, daß hierzu auch die Arbeit der nach der Bun- DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 9 vom 26. Februar 1981 379

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