Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Allgemeinmedizin besondere Auf- merksamkeit. Dieses müsse bereits bei den Auswahlverfahren zum Nu- merus clausus und bei der Hoch- schulausbildung berücksichtigt werden. Auf Befragen erklärte der Vorsitzende des CDU-Gesundheits- ausschusses, daß er zwar Grup- penpraxen große Zukunft gebe,
daß aber auch die Einzelpraxis ihre Chance behalten müsse, „denn sie wird von der Bevölkerung nach wie vor angenommen".
Auf die Frage, welche Möglichkei- ten er sehe, die Bevölkerung zu ei- nem kostenbewußten Verhalten zu veranlassen, verwies er zunächst auf die Gesundheitserziehung; die Forderung des Vize-Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Horst Bourmer, das Fach Gesundheits- lehre an den Schulen einzuführen, sei „ein richtiger Ansatz". Zu dem heißen Eisen Kostenbeteiligung äu- ßerte sich Beske bewußt vorsich- tig: Niemand habe dazu eine ab- schließende Meinung, eine Beteili- gung müsse aber „in den Kranz der Überlegungen einbezogen wer- den". Grundsätzlich müsse Kosten- senkung nicht Abbau sozialer Lei- stungen bedeuten. Worauf es an- komme, sei, die Leistungen nach Notwendigkeit und Zweckmäßig- keit zu gewähren.
Anlaß für die Pressekonferenz des CDU-Bundesausschusses für Ge- sundheitspolitik (an der auch die Mitglieder Frau Dr. Hanna Neumei- ster MdB und Botho Prinz zu Sayn- Wittgenstein-Hohenstein MdB sowie Professor Dr. Josef Stockhausen teilnahmen) war die Vorlage eines voluminösen Berichtes über den zweiten gesundheitspolitischen Kongreß der Partei, der am 22. und 23. November 1974 in Kiel stattge- funden hatte (ein ausführlicher Be- richt mit Dokumentation dazu fin- det sich in Heft 49/1974 des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES). Der Kongreß stand im Zusammenhang mit der Ausarbeitung eines ge- sundheitspolitischen Programmes der CDU. Beske kündigte auf der Pressekonferenz an, das Pro- gramm werde voraussichtlich noch in diesem Jahr vorliegen. NJ
FDP erarbeitet
gesundheitspolitisches Programm
Der Bundesfachausschuß der FDP für Soziales, Jugend, Familie und Gesundheit will noch vor den Bun- destagswahlen 1976 ein gesund- heitspolitisches Programm erarbei- ten. Wie der Ausschußvorsitzende Hansheinrich Schmidt (Kempten) MdB in Bonn ankündigte, soll das Programm neben grundsätzlichen Aussagen zum Gesundheitswesen insbesondere die Bereiche der me- dizinischen Versorgung der Bevöl- kerung, der psychiatrischen Ver- sorgung und der Kostenentwick- lung im Gesundheitswesen umfas- sen. Die Programmkonzeption soll bis zum Frühjahr 1976 zur Be- schlußfassung vorgelegt und im Rahmen eines gesundheitspoliti- schen Kongresses in Bad Nauheim der Öffentlichkeit vorgestellt wer- den. fdk/DÄ
Einer, der Hoffnung zu geben wußte
Trauerfeier für Peter Bamm In der schönen, aus dem Jahr 1655 stammenden Kirche von Zollikon, deren Turm weit über den Zürich- see grüßt, nahmen Familienange- hörige sowie Freunde aus Schrift- steller- und Ärztekreisen und dank- bare Freunde seiner Bücher am 7.
April 1975 Abschied von Peter Bamm. Der reiche Blumenschmuck und Schleifen mit letzten Grüßen seiner Kameraden, die mit ihm un- ter der „unsichtbaren Flagge" ge- dient hatten, seiner Verleger, der Deutschen Buchgemeinschaft, des Schweizerischen Schriftstellerver- eins und vieler anderer unterstri- chen die Wertschätzung, die der Verstorbene hierzulande und über die Grenzen genossen hat.
Den Text seiner Abschiedspredigt stellte Pfarrer Konrad Maurer unter ein Wort aus Lukas 24: „Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen" und eines
aus dem ersten Korintherbrief 15:
„Denn da der Tod durch einen Menschen gekommen ist, kommt auch die Auferstehung durch einen Menschen. Christ ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden." — Pfarrer Maurer rollte den bemer- kenswerten Lebenslauf des Ver- storbenen nochmals auf, berichtete von seiner Jugendzeit in Hochneu- kirch in Sachsen, wo er als Sproß eines Geschlechtes von Pastoren und Lehrern aufwuchs, für deren gutes geistiges Erbe er mit seiner Lebensführung gedankt hat, von seinen Studien, seinem Einsatz als Arzt und als Schriftsteller und zi- tierte verschiedene Stellen seiner bekannten Bücher. — 1964 war Dr.
Emmerich mit seiner Familie nach Zollikon bei Zürich gekommen.
Pfarrer Maure'r berichtete vom un- gewöhnlichen Erfolg Peter Bamms, der in seiner zutiefst verwurzelten Menschlichkeit, in seinem Humor lag: Er wußte seinen Lesern Hoff- nung zu geben. — Wieder ist eines Menschen Zeit vorüber; die zu- rückbleiben, sollen nicht nur auf den Himmel warten, sondern an der Welt bauen, sie aus der Hoff- nung, aus der Liebe, aus dem Dienst gestalten, was wohl etwas von dem ist, was Peter Bamm in seiner „Unsichtbaren Flagge" sa- gen wollte.
Herr Bolle vom Droemer-Verlag zeichnete die liebenswerte, geist- reiche, fröhliche und witzige Per- sönlichkeit von Curt Emmerich/Pe- ter Bamm, der mit seinen Plaude- reien Hunderttausende zu entzük- ken vermochte, der als guter Beob- achter scharf zu sehen und zu den- ken verstand. Er schaue nun je- nes ewige Licht, von dem er schon hier auf Erden so unendlich viel gewußt habe. vm
In einem Satz
Werksarztzentren — Vier neue Werksarztzentren sind im Bereich des Unternehmensverbandes Ruhr/
Lenne in Planung, und zwar in Iser- lohn, Schwerte, Menden und Ho- henlimburg. HC
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 19 vom 8. Mai 1975 1327