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Archiv "Rheumatoide Arthritis: Option für therapie-refraktäre Patienten" (23.09.2005)

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M

ancher Besucher der Cha- rité merkt erst jetzt, dass die Ecke Luisen- und Schu- mannstraße ein ausladendes Denkmal ziert. Zurzeit ist es durch große Planen ver- hüllt, auf denen das Objekt nur abgebildet ist, und das fällt ins Auge.

Gewidmet ist es dem Er- neuerer der Augenheilkunde Albrecht von Graefe (1828 bis 1870) und wurde zwölf Jahre nach dessen Tod mit Spenden aus aller Welt errich- tet. Das Denkmal, im Stil der Renaissance, zeigt überle- bensgroß und in Bronze von Graefe, flankiert von zwei far- bigen Terrakottareliefs. Auf dem linken Flügel sind ver- zweifelte Menschen, auf dem rechten glückliche Patienten zu sehen. Der berühmte Au-

genarzt hat sie geheilt, ihm gel- ten Dank und Verehrung. As- soziationen von Verdammnis und Erlösung kommen auf.

Von Graefe operierte als Erster den grünen Star, in sei- nem kurzen Leben (er starb mit 42 an Tuberkulose) soll er mehr als 10 000 Operationen vorgenommen haben, viele Augenkrankheiten sind noch heute nach ihm benannt. Er war weltberühmt, ein Held der Wissenschaft und Helfer der Menschheit.

Praktiziert hatte von Grae- fe von 1852 an in der Karl- straße, heute Reinhardtstraße,

unweit der Charité. Nach sei- nem Tod führte sein Schüler Julius Hirschberg (1843 bis 1925) die Augenheilanstalt fort, errichtete 1908, als das Ge- bäude baufällig wurde, eine neue und übergab sie spä- ter – Hirschberg wandte sich zunehmend der Medizinge- schichte zu – seinem Schüler Wilhelm Mühsam. Der konn- te sie bis 1936 halten, dann vertrieben ihn die Nazis (Wei- teres dazu: „Sog in die Haupt- stadt“ von Sabine Rieser, DÄ, Heft 47/1999).

Heute sind in der ehe- maligen Augenheilanstalt der

Bundesverband der Freien Berufe und (unter anderen) die Berliner Redaktion des Deutschen Ärzteblattes un- tergebracht.

Zurück zu von Graefe und dessen Denkmal. Die Bronze- plastik schuf der Königsber- ger Bildhauer Rudolf Sieme- ring (1835 bis 1905). Die ge- samte Anlage, die als schön- stes Ärztedenkmal Berlins gilt, geht auf die Architekten Martin Gropius (1824 bis 1880) und Heino Schmieding (1835 bis 1913) zurück. Sie sind ansonsten durch Kran- kenhausbauten hervorgetre- ten. Aber nicht nur dadurch:

der Martin-Gropius-Bau, der heute viele Berlinbesucher anzieht, stammt von jenem Gropius. Er war übrigens ein Onkel des Bauhausarchitek- ten Walter Gropius. Das Bau- en lag offenbar in der Familie.

Zum 103. Kongress der Deutschen Ophthalmologi- schen Gesellschaft, verbun- den mit dem 15. Europäi- schen Ophthalmologenkon- gress, soll von Graefes Denk- mal restauriert sein. Vom 25.

bis 29. September werden in Berlin 8 000 Augenärzte er- wartet. Norbert Jachertz

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 38⏐⏐23. September 2005 AA2513

Rheumatoide Arthritis

Option für therapie- refraktäre Patienten

D

er Fusions-Antikörper Abatacept besserte in einer randomisierten kon- trollierten Studie (New England Journal of Medicine 2005; 353: 1114–1123) die Beschwerden von Patienten mit rheu- matoider Arthritis, die nicht auf eine Therapie mit Anti-TNF-Medikamenten angesprochen hatten. Ein Beratergremi- um der US-Arzneibehörde FDA hat in- zwischen einstimmig die Zulassung des Medikamentes befürwortet. Abatacept ist die erste Substanz aus der Gruppe der selektiven Co-Stimulations-Blocker, die für die Behandlung von Autoimmuner- krankungen entwickelt wurden. Diese Wirkstoffe unterbinden eines der beiden Signale, die zur Aktivierung von T-Zel- len erforderlich sind, wenn der Körper

ein Fremd-Antigen entdeckt hat – auch wenn dies im Fall einer Autoimmuner- krankung Bestandteil des eigenen Kör- pers ist. Dieser Therapieansatz ist voll- kommen neu, hat sich aber in einer Pha- se-III-Studie an weltweit 89 Zentren als wirksam erwiesen. In der Studie hatten 258 Patienten über sechs Monate Abata- cept-Kurzinfusionen erhalten, nachdem sie vorher wenigstens drei Monate er- folglos mit Etanercept und/oder Inflixi- mab behandelt worden waren. 133 Pati- enten wurde Placebo verabreicht.

E

ndpunkt war eine Verbesserung um 20 Prozent auf der Skala des American College of Rheumatology (ACR 20), die ein standardisierter Test zur Verlaufs- kontrolle der rheumatoiden Arthritis ist. ACR 20 ist zwar eine relativ beschei- dene Symptomverbesserung, für den einzelnen Patienten kann sie aber von großer Bedeutung sein, schreibt die Gruppe um Mark Genovese von der Stanford-Universität, denn diese Patien-

ten hätten im Durchschnitt einen Befall von 30 Gelenken gehabt. Unter der The- rapie mit Abatacept erzielten 50,4 Pro- zent eine ACR-20-Verbesserung, wäh- rend es im Placeboarm nur 19,5 Prozent waren (p < 0,001). Immerhin 20,3 Prozent der Patienten erreichten eine ACR 50 (versus 3,8 Prozent unter Placebo), und bei 10,2 Prozent besserten sich die Sym- ptome sogar um 70 Prozent. In der Ver- gleichsgruppe waren es nur 1,5 Prozent.

O

bwohl Abatacept die Aktivierung der T-Zellen selektiv hemmt, be- steht theoretisch die Gefahr, dass die Immunabwehr beeinträchtigt wird. Die Publikation gibt die Rate der schweren Infektionen in beiden Gruppen mit 2,3 Prozent an. Laut den Zulassungsunter- lagen lag die Rate der schweren Infek- tionen unter Abatacept bei 3,0 Prozent versus 1,9 Prozent bei Placebo. Art der Infektionen, Schweregrad, Dauer und die Therapieergebnisse seien jedoch gleich gewesen. Rüdiger Meyer Akut

A K T U E L L

Der Bildhauer Rudolf Siemering schuf die Bronzeplastik des Augenarztes von Graefe. Sie wird zurzeit restauriert.

Notiert

Der Arzt als Heiland

Das schönste Denkmal eines Arztes ist Albrecht von Graefe gewidmet.

Foto:Büro Haan

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