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Archiv "Asche-Stiftung für die Gastroenterologie: Deutsche Forscher als Stipendiaten nach USA" (20.06.1987)

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Sie freuen sich, die ersten drei Stipendiaten der Asche-Stiftung (v. 1. n. r.): Dr. Peter Mal- fertheiner, Ulm, Prof. Dr. Michael Manns, Mainz, Dr. Klaus-Dieter Palitzsch, Mannheim

Asche-Stiftung für die Gastroenterologie

Deutsche Forscher als Stipendiaten nach USA

renzierung und Wachstum zu tun ha- ben. Hier bestehen jedoch erst An- sätze für eine zusammenhängende Theorie.

Es bleiben offene Fragen: Gibt es Tumoren, die keinen genetischen Ursprung haben? Was sind die Me- chanismen, die Onkogene rezessiv machen? Wie wirken Onkogene auf Differenzierungsprogramme? Es ist daher angebracht, neben der Muta- tionstheorie des Krebses auch die Möglichkeit anderer Entstehungs- mechanismen einzuräumen. So sieht H. Rubin, einer der Begründer der Tumor-Virologie, im Krebs eine Störung der hierarchischen Bezie- hungen in und zwischen Geweben und Organen. Solche Beziehungen, so Vogt, existieren gewiß, aber sie sind der gegenwärtigen Forschung technisch und konzeptuell nicht zu- gänglich.

Für das Blutspendewesen hat die Diagnostik des HIV-Retrovirus zentrale Bedeutung. Die heute weit- verbreiteten ELISA-Tests suchen nach HIV-Antikörpern in den Blut- konserven mit Hilfe von gereinigtem Virus. Prof. G. Hunsmann, Göttin- gen, wies darauf hin, daß mit diesen Testverfahren in nur etwa 95 Pro- zent gewährleistet ist, AIDS-infi- zierte Blutspender auszuschließen.

Durch die Reinigungsverfahren des HIV-Virus, welches zum Nachweis verwandt wird, löst sich ein Teil der Glykoproteine von der Virusober- fläche ab. Hierdurch kommt es in et- wa fünf Prozent zu falsch-negativen Ergebnissen, das bedeutet: rund fünf Prozent AIDS-infizierter Blut- konserven werden nicht entdeckt.

Hunsmann empfahl daher dringend, zum Screening-Test für Blutspender nur noch gentechnologisch herge- stellte Tests zu verwenden.

Ein weiteres Problem: Antikör- per bilden sich erst einige Wochen bis Monate nach der Virusinfektion.

In dieser Phase sind die Virusträger durchaus infektiös. Die Forschung konzentriert sich daher darauf, das Virus oder seine Bestandteile direkt im Blut nachzuweisen. Schließlich können gewisse Virusvarianten, z. B. HIV-II mit dem verfügbaren Antikörpertest nicht sicher nachge- wiesen werden.

Dr. med. Wolfgang Meschede

Erstmals gab das Kuratorium der „Forschungsstipendien der Deutschen Gesellschaft für Verdau- ungs- und Stoffwechselkrankheiten, gestiftet von der Asche AG" anläß- lich des Internistenkongresses 1987 in Wiesbaden die drei Stipendiaten bekannt, deren Forschungsvorhaben zu Pathogenese, Diagnostik oder Therapie gastroenterologischer Krankheiten mit 135 000 DM geför- dert werden.

Ein Stipendium über zwölf Mo- nate bei Prof. Sando Szabo im Pa- thologischen Institut des Brigham and Women's Hospital in Boston er- hielt Dr. Klaus-Dieter Palitzsch, II.

Medizinische Klinik des Klinikums Mannheim, der sich mit der Thera- pie experimentell erzeugter Duode- nalulzera durch Somatostatin-Ana- loga beschäftigt. Er konnte den Nachweis erbringen, daß Somatosta- tin die Inzidenz von Ulcus ventriculi und duodeni erheblich senkt und das Ausmaß der Endothel-Läsionen re- duziert. Diese vielversprechenden Ergebnisse waren Anlaß, die Soma- tostatine weiter zu erforschen.

Klaus-Dieter Palitzsch möchte, wie Prof. Dr. Werner Creutzfeldt, Göt- tingen, in seiner Laudatio erklärte, seine Studien bei Prof. Szabo, der in der Somatostatin-Forschung welt- weit führend ist, erweitern.

Prof. Dr. Michael Manns, I.

Medizinische Klinik und Poliklinik der Universtität Mainz, hat sich er- folgreich mit Autoantikörper-Anti- gen-Systemen bei chronisch-ent- zündlichen Leberkrankheiten be- faßt. Diese Systeme liefern, wie Prof. Dr. Wolfgang Gerok, Frei- burg, in seiner Lobrede erläuterte, wahrscheinlich einen Schlüssel für

die Pathogenese der chronischen Le- berentzündungen. Ein Sechs-Mona- te-Stipendium ermöglicht Prof.

Manns, im Laboratorium von F. V.

Chisari, Scripps Clinic and Research Foundation in La Jolla/USA, Auto- antigene der antinukleären Antikör- per zu klonen und als Substrate in serologischen Testsystemen oder zur Untersuchung zellulärer Immunre- aktionen einzusetzen.

Mit einem dreimonatigen Sti- pendium bei Prof. E. P. DiMagno an der Mayo Clinic in Rochester be- dachte das Kuratorium Privatdozent Dr. Peter Malfertheiner, Gastroen- terologe an der Universität Ulm, der den „Zusammenhang zwischen in- terdigestiver gastrointestinaler Moti- lität und pankreatikobiliärer Sekre- tion" erforschen möchte. Die Ziel- setzung dieser Arbeit trug in Wies- baden Prof. Dr. Wolfgang F. Caspa- ry, Frankfurt, vor. Geklärt werden soll, ob das Duodenum die entschei- dende Schaltstelle ist, welche Rolle Motilin, pankreatisches Polypeptid und vagovagale Reflexe spielen und welche Kontrollfunktion das Pan- kreas auf die zyklische motorische Aktivität von Magen und Dünndarm ausübt.

Die überaus positive Resonanz auf diese industrielle Stipendienstif- tung begrüßte Dr. med. Hans-Jo- achim Herms, Vorstand der Asche AG, Hamburg. Die drei Asche-Sti- pendien sollen auch in Zukunft jähr- lich zur Förderung der gastroentero- logischen Forschung und des kli- nisch-wissenschaftlichen Nachwuch- ses in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Verdau- ungs- und Stoffwechselkrankheiten vergeben werden. klü A-1866 (106) Dt. Ärztebl. 84, Heft 25/26, 20. Juni 1987

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