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Archiv "Prionen: Bluttest auf BSE in Vorbereitung" (06.07.2001)

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Brustkrebs

Antrag vorgestellt

SPD und B90/Die Grünen wollen ein flächendecken- des Mammographie- Screening-Programm.

D

ie Regierungsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen stellten am 28. Juni in Berlin den Antrag „Brustkrebs – mehr Qualität bei Früher- kennung, Versorgung und For- schung“ vor. Nach der Som- merpause soll er im Parlament eingebracht werden.

Der Antrag sieht die Ein- führung eines flächendecken- den Mammographie-Screen- ing-Programms nach euro- päischen Leitlinien vor. Das Screening sei der wichtige er- ste Baustein der Brustkrebs- Versorgungskette, erklärte die Berichterstatterin für Frauen- gesundheit der SPD-Bundes- tagsfraktion und Mitinitiato- rin des Antrags, Helga Kühn- Mengel. Die Brustkrebssterb- lichkeit könne durch quali- tätsgesichertes, regelmäßiges

Screening um 20 bis 30 Pro- zent gesenkt werden.

Schon jetzt sollen dem An- trag zufolge die Vorausset- zungen für ein flächendek- kendes Screening geschaffen und die Krankenkassen ver- pflichtet werden, ein Pro- gramm nach den europäi- schen Leitlinien bis zum Jahre 2003 durch zertifizierte Mammographie-Einrichtun- gen einzuführen (DÄ, Heft 24/2001). Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigten, dass es keine Alternative zum flächendeckenden Mammo- graphie-Screening gebe, be- tonte Kühn-Mengel. Deshalb wolle man auch nicht die

Auswertung der Modellpro- jekte abwarten. Vor wenigen Tagen ist in Bremen das bun- desweit erste gestartet. Wei- tere vom Bundesgesundheits-

ministerium geförderte Pro- jekte sollen noch in diesem Jahr in den Regionen Weser- Ems und Taunuskreis-Wies- baden beginnen.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 27½½½½6. Juli 2001 AA1789

Prionen

Bluttest auf BSE in Vorbereitung

S

chweizer Forscher haben einen Test entwickelt, der theoretisch in der La- ge ist, kleinere Mengen von infektiösen Prionen nachzuweisen – den vermu- teten Erregern der Bovinen Spongi- formen Enzephalopathie (BSE) und anderer Prionenerkrankungen. Die Grundidee des Tests ist einfach: Ge- webeproben mit infektiösen Prionen (PrPsc) werden mit dem normalen Hirnprotein (PrPC) inkubiert. Dies führt nach der Hypothese von Stanley Prusiner dazu, dass die infektiösen PrPsc die normalen PrPC in einer Ket- tenreaktion allmählich ebenfalls in PrPsc umwandeln. Ein Prozess, der beim infizierten Tier über Monate bis

Jahre hinweg zu den charakteristischen Hirnablagerungen führt, lässt sich auch in-vitro reproduzieren – allerdings in quälender Langsamkeit, denn die Pro- teine lagern sich zu einem Komplex zusammen, der die Umwandlung ab- bremst.

G

abriele Saborio und Mitarbeiter vom Serono Pharmaceutical Re- search Institute in Genf ist es jedoch gelungen, den Prozess zu beschleuni- gen (Nature 2001; 411: 810–813). Sie bestrahlten die Gewebeprobe nach kurzer Zeit mit Ultraschall. Dadurch zerbricht der Proteinkomplex, und die Umwandlung von PrPC zu PrPsc be- ginnt in jedem Fragment von Neuem.

Dieser Zyklus aus Vermehrung und Aufbrechen und erneuter Vermeh- rung, den die Forscher „Protein Misfol- ding Cyclic Amplification“ (PMCA) nennen, ermöglicht es, so an einem Tag das nachzumachen, wofür die Natur

Jahre benötigt. Das Verfahren erinnert im weitesten Sinne an die Polymerase- kettenreaktion (PCR). Hier wie dort kommt man durch die wiederholte Amplifikation zu einer exponentiellen Vermehrung des gesuchten Substrats (hier der Prione, dort der Gene), bis sie mit konventionellen Nachweismetho- den erkannt werden.

W

ie die PCR, so sollte die PMCA theoretisch in der Lage sein, ein einzelnes Molekül nachzuweisen. Die Methode würde sich deshalb auch als Nachweistest im Blut eignen. Ob dies gelingt, ist jedoch noch offen. Bisher funktioniert PMCA erst an mit Scrapie infizierten Hamstern und dort auch nur bei infiziertem Hirnmaterial. Dann müssten Sensitivität und Spezifität des Tests untersucht werden. Schließlich ist längst nicht klar, dass die Prionen im Blut überhaupt über längere Zeit vor- handen sind. Rüdiger Meyer Akut

Z

ukünftig soll es in Berlin neun städtische Kliniken geben, die drei Versorgungsre- gionen zugeordnet werden. Je- weils ein Haus soll dabei als

„Kopfklinik“ eine Vielfalt von Leistungen anbieten, die ande- ren die Versorgung durch er- gänzende Angebote oder Spe- zialeinrichtungen komplettie- ren. Wie viele der bislang 58 Standorte schließen müssen oder verändert werden, ist der- zeit noch offen.

Das geht aus einem Stra- tegiekonzept hervor, dass Vi- vantes in der vergangenen Wo- che vorgelegt hat. In diesem

„Netzwerk für Gesundheit GmbH“ sind die städtischen Kliniken in Berlin seit kurzem zusammengeschlossen. Es um-

fasst 6 300 Betten, mehr als 2 000 Pflegeplätze und be- schäftigt 15 560 Mitarbeiter.

Das Strategiekonzept wurde von einer Strukturkommission ausgearbeitet und ist in den Vivantes-Gremien noch nicht abgestimmt.

Wolfgang Schäfer, Vorsit- zender der Geschäftsführung, wies auf den wirtschaftlichen Druck hin: „Wir sind gut, aber zu teuer.“ Deshalb müssten in Zukunft jährlich „150 Millio- nen DM plus X“ eingespart werden. Da rund 70 Prozent der Ausgaben Personalkosten sind, werden Einsparungen vor allem die Mitarbeiter be- treffen. Schäfer sprach von ei- nem Personalabbau „im vier- stelligen Bereich“.

Krankenhäuser Berlin

Neue Struktur, weniger Geld

Klinik-GmbH hat ein Strategiekonzept vorgelegt.

Keine Alternative zum flächen- deckenden Screening Foto: ddp

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