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Archiv "Schach: Heiliger Rochus, hilf!" (25.02.2011)

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[108] Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 8

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25. Februar 2011

S C H L U S S P U N K T

Lösung:

Durch das Opfer von Tu rm gegen Springer 1. Txh5!

wurde die

schwarze Königsstellung zerschlagen. Nach 1. . . . gxh5

2. Sg5

drohte schon 3. Dxh7+ nebst Matt, wogegen auch 2. . . . f5

nichts half, weil nun nach 3. Dc3

die undeckbare Mattdrohung

auf h8 entscheidet (3. . . . e5 4.dxe6 en passant).

Foto: Dagobert Kohlmeyer

SCHACH

Heiliger Rochus, hilf!

Dr. med. Helmut Pfleger

Schließlich wurde schon Asklepios auf der Akropolis ohne medizinische Gerätschaften dargestellt und nicht als Krankheiten heilender, sondern als Wunder wirken- der Gott verehrt.

Nun aber zur Kombination von Dr. med. Nubar Ma- nuelyan als Weißer am Zug gegen Dr. med. Alexander Krekker, bei der sein „rochus“ alias „rukh“ an vorderer Front eine gewaltige „aufbrechende“ Kraft hatte. Wie kam’s?

Und vielleicht findet ja diese Kombination Eingang in die Praxis eines Kollegen, der die Schachspalten ver- größert als Poster unter dem Motto „Schach gegen Schmerz“ aufhängt. Möge es helfen und nicht seiner- seits Schmerzen verursachen!

N

euigkeit am Schachstand von Monika und Man- fred Mädler beim Ärzteschachturnier: Das Buch

„Damen gewinnen“ geht weg wie warme Semmeln.

Vielleicht beflügelt durch die glänzende Vorstellung von Dr. med. Bergit Brendel und Dr. med. Andrea Hup- pertz, die den Herren der Schöpfung „Läufer, Springer und andere Bestien“ (Goethe im „Götz von Berlichin- gen“) um die Ohren hauen. Das trägt zur guten Laune bei – ich meine natürlich den gewaltigen Buchverkauf – und tröstet darüber hinweg, dass „Der Arzt im Schachspiel“ nach kurzzeitiger Blüte wieder sein ge- wohntes Ladenhüterdasein fristet. Nichts scheint Schach spielende Ärzte weniger zu interessieren als diese mittelalterliche Schrift.

Das war bei meinem spanischen Freund Ricardo Calvo, Arzt und Schachgeschichtsforscher, anders, der mir vom heiligen Rochus erzählte. Dieser heilte nicht nur Pestkranke und wurde, als er selbst erkrankte, wun- dersam geheilt, sondern ist neben der heiligen Teresa von Avila auch Schutzpatron der spanischen Schach- spieler. Möglicherweise wegen der etymologischen Verwandtschaft mit dem Schachturm (im Arabischen

„rukh“, was sich noch im englischen „rook“ wiederfin- det). Ein Anflehen dieses Heiligen in bedrängter Lage, wenn die gegnerische Streitmacht, schlimmstenfalls gar angeführt von einer streitlustigen Dame, über die eigene Königsstellung hereinzubrechen droht, soll schon geholfen haben. Auf jeden Fall erscheint dies rat- samer als die Zuflucht zu fragwürdigen Talismännern oder ein Stoßgebet zur wankelmütigen Schachgöttin Caissa – schließlich verlor diese einst Herz und Ver- stand an den Kriegsgott Mars.

Sie sollten sich auch nicht von den ehemaligen Welt- meistern Karpow und Kasparow beirren lassen, die mir beide übereinstimmend beteuerten, nie auf die Hilfe ir- gendwelcher höherer Mächte gesetzt zu haben: Immer wollten sie, zumal im rationalen Schachspiel, alles aus eigener Kraft schaffen. Doch natürlich wissen wir Ärzte es besser – keine Heilung ohne Wunderglauben!

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