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Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und Orts- angabe gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat. DÄ
ANONYM
vielleicht Chirurgen zwingen könn- te, leistungssteigernde Substanzen einzunehmen, damit „weniger Tote auf dem OP-Tisch liegen blieben“.
Die Fehlerquote in der Medizin zu senken, sollte man doch wohl vor allem dadurch erreichen, dass eben nicht übermüdete Ärzte am OP- Tisch stehen und dass überall ein gutes Fehlermanagement bezie- hungsweise eine moderne Fehler- kultur eingeführt wird – damit ließe
sich die Fehlerquote weit mehr sen- ken als durch „Gehirndoping“.
Das Argument, dass es zwischen der Behandlung von Krankheiten und der gezielten Verbesserung des Organismus keine scharfe Grenze gebe, ist in meinen Augen faden- scheinig, auch wenn es teilweise stimmen mag (Beispiel ADHS oder Asthmamittel im Leistungssport).
Wenn gar nicht mehr der Versuch unternommen wird, diese Grenze
zu bestimmen, wird einem Damm- bruch Tür und Tor geöffnet, dessen Auswirkungen ich nur als katastro- phal bezeichnen kann.
Dr. Manfred Ziepert, 07749 Jena
KRA NKENVERS I CHERUNG
Die SPD legt ein de- tailliertes Konzept für eine Bürgerver- sicherung vor (DÄ 43/2011: „Bürger- versicherung: Neues Honorarsystem als Allheilmittel“ von Marc Meißner).
Fragwürdig
„ . . . so dass Arbeitgeber, die hohe Löhne zahlen, stärker zur Kasse ge- beten werden.“
Das verstehe ich nicht: Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmer gut bezahlen, sollen in der Bürgerversicherung mehr zur Kasse gebeten werden als Arbeitgeber, die schlecht bezahlen?
Ja, ist das denn ein Anreiz für Ar- beitgeber, gut zu bezahlen? Wären sie nicht besser dran, schlechter zu bezahlen?
Eine Patientin berichtet mir, sie hät- ten als Gruppe in ihrer Hartz-IV- Maßnahme einen kleinen Laden aufgemacht, der Schwung kriegte und genau deswegen abgeschafft werden musste, aus Konkurrenz- gründen, Hartz-IV-Projekte dürfen keine Konkurrenz für die örtlichen Gegebenheiten werden. Jetzt säßen sie mit dem Laden an einer entlege- nen Stelle, wo kein Mensch vorbei- käme und hätten Ärger, sie würden nicht ernsthaft genug arbeiten.
Die Beispiele lassen sich ja fortset- zen: So wirklich scheint man hier- zulande am wirtschaftlichen Auf- bau nicht so interessiert.
Walta Reuther-Dommer, 78462 Konstanz D
t f s 4 v H Allheilmittel“von Ma
A 2774 Deutsches Ärzteblatt