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Archiv "Sparpaket: Nullrunde akzeptieren – Bedingungen stellen" (17.01.2003)

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Makro-Ökonomik

Zu dem Beitrag „Durch Gesundheit zu Wohlstand“ von Dr. med. Mat- thias Vennemann und Dr. med. Chri- stoph Benn in Heft 46/2002:

Keine neue Erkenntnis

Sehr schön, dass dieser Arti- kel erschien. Allerdings, die Erkenntnis ist weder neu noch auf Afrika begrenzt.

Auch hierzulande wurde die jüngste wirtschaftliche Re- zession durch „Einsparun- gen“, wie man es nennt, im Gesundheitswesen eingelei- tet. Und das passiert beileibe auch nicht das erste Mal in Deutschland. Die jüngst ab- geschlossene DDR-Ge- schichte belegt ein selbiges, und noch drastischer wird es anhand der Geschichte des Dritten Reiches deutlich.

Immer, sowohl südlich als auch nördlich der Sahara, sind es einige wenige machtgierige Despoten, die den Werktäti- gen die Früchte der Arbeit für eigenen Luxus und Macht entreißen und damit der wirt- schaftlichen Entwicklung die Ressourcen entziehen.

Die von den Autoren gewon- nene Erkenntnis müsste also allgemein formuliert lauten:

Je größer der Anteil des Bruttosozialproduktes, der für die Entwicklung und den Wohlstand (nicht nur für das Gesundheitswesen) des Volkes aufgewendet wird, de- sto günstiger erfolgt die öko- nomische Entwicklung, und desto schneller verbessert sich der Wohlstand. So gese- hen dürfte diese Erkenntnis wohl nicht neu sein, glaube ich zumindest.

Dr. Mato Nagel,Albert-Schweitzer- Ring 32, 02943 Weißwasser

Absolute Gefahr durch Kernenergie

In den armen Ländern sind reversible Faktoren die Ursa- che für Krankheit. Hierzu- lande führen genetisch be- dingte Erkrankungen zu ei- ner schleichenden, irreversi- blen Schädigung der Gesund- heit. Krebs, Allergien, Infekt-

anfälligkeit, unklare Schwächen der Heranwach- senden etc. können trotz be- ster Ernährung und bester Medikamente nicht be- herrscht werden. Was verän- dert Gene? Chemikalien und Radioaktivität. Strahlung ist ein Tabu-Thema wegen des Dosis-Dogmas. Epidemiolo- gische Studien geben Auf- schluss: Tschernobyl hat in den Falloutregionen zu einer hochsignifikanten Zunahme des wichtigsten Parameters für Volksgesundheit geführt – entgegen offiziellen Behaup- tungen. Die p-Werte betra- gen für die belasteten Regio- nen 0,0035 versus 0,6 für die nicht belasteten. Vier Gut- achter bestätigen die Fakten.

Zur Frage gesundheitlicher Wirkungen nach dem Reak- torunfall in Tschernobyl, ver- öffentlicht im DÄ 1995, trifft somit nicht zu. Webb berech- nete auch einen permanen- ten Keimzellschaden. Seine Electron Track Calculations – www.technidigm.org/c5001/t mi.htm – Kapitel Damaging Action of Nuclear Radiation on Body Tissue – zeigen überdeutlich, in welch abso-

luter Gefahr wir uns befin- den, da weitere nukleare Un- fälle absehbar sind.

Dr. med. Ingrid Metz,

Kunstmannstraße 2a, 80997 München

Arztberuf

Zu dem „von schräg unten“-Beitrag von Dr. med. Thomas Böhmeke

„Kleine Titelkunde“ und dem Bei- trag „Den Kern getroffen“ von Martina Merten in Heft 50/2002:

Großes Kompliment

Kurz und heftig möchte ich Ihre Serie „von schräg un- ten“ loben. Jedesmal kann für mich nach der Lektüre am Rest des Tages nichts mehr schief gehen. Großes Kompliment an den Autor.

Kritik an der KV tritt immer wieder auf, nie wird aber klar- gestellt, was (meines Wissens als Nichtjurist) die rechtliche Funktion bzw. die Möglich- keiten der KV sind. Die KV ist keine Gewerkschaft und keine Genossenschaft, son- dern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Dies beinhaltet, dass die KV ledig-

lich die Aufgabe und Weisung hat, die allgemein und grundsätzlich gehaltenen Weisungen des Gesetzgebers in pragmatische Vorschriften für den Ärztealltag umzuset- zen. Außerdem ist sie eine bürokratische „Schnittstelle“, um Geld- und Schriftverkehr zwischen Kassen und Ärzten zu regeln. Eine Interessenver- tretung kann sie höchstens in dem Sinne wahrnehmen, als sie Honorarverhandlungen kollektiv für alle Ärzte mit den Krankenkassen führt.

Daraus ergibt sich, dass die KV eben niemals ein „Kampf- instrument“ für die Ärzte- schaft sein kann – sie wäre in null Komma nichts weg vom Fenster. Die Ärzteschaft hat auf das Grundrecht der Ko- alitionsfreiheit seinerzeit ver- zichtet. Im Sicherstellungs- auftrag hat sie ihr Streikrecht abgeliefert, um im Gegenzug die ärztliche Versorgung der Bevölkerung sowohl zeitlich als auch örtlich umfassend und alleine(!) „sicherzustel- len“. Beim Einkaufsmodell wird nun einseitig diese Ab- machung verletzt, die nur in dieser Kombination von Rechten und Pflichten sinn- voll war und ist. Diese Model- le werden aber wohl nicht zu verhindern sein. Es sei denn, die Ärzteschaft wäre trotz al- ler Ethik bereit, ihrerseits den Sicherstellungsauftrag zu kündigen und finanziell ins kalte Wasser zu springen.

Dr. med. Alexander Ulbrich, Birkheckenstraße 1, 70599 Stuttgart

Sehr erheiternd

Möchte Ihnen mitteilen, dass die neue Glosse vom Kolle- gen Thomas Böhmeke doch sehr erheiternd ist. Dies ist umso erfreulicher, als ich mich mit den Comics von Frau Steiner auch bei wohlwollen- der Betrachtung doch recht schwer tue. Irgendwie haben sie immer etwas Bedrohli- ches, Apokalyptisches. Aber die Jüngeren sollen auch et- was haben, was sie freut. Bin übrigens selbst 42 + nieder- gelassen.

Dr. Tilo Freudenberger, Blücherstraße 14, 68259 Mannheim

A

A114 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 317. Januar 2003

B R I E F E

Sparpaket

Zu dem Beitrag „Harte Einschnit- te für alle“ von Samir Rabbata in Heft 45/2002:

Nullrunde akzeptieren – Bedingungen stellen

Das Gezeter unserer Stan- desfürsten ist auf Gewerk- schaftsniveau. Wir Nieder- gelassenen sollten dem An- spruchsdenken und dem Wohlstands-, Versorgungs-, Auto- und Urlaubsfetischis- mus entgegenwirken und die Nullrunde akzeptieren – und Bedingungen stellen:

Nullrunde bei KV und Ärz- tekammern. Die Bezirksstel- len werden Beratungsstellen ohne Funktionärsüberbau, die Zahl der Delegierten wird halbiert. Der große Bahnhof der Prüfungs- und Beschwerdeausschüsse wird

durch ein Schlichtungs- und Beratungswesen mit Einzel- gesprächen ersetzt. Pseudo- philosophische Hirtenbriefe voller Selbstbeweihräuche- rung sind ja ganz lustig, aber entbehrlich. Nullrunde bei Krankenkassen und Phar- ma-Industrie, wenn nötig, mittels eines Pharma-Bud- gets. Nullrunde bei allen Po- litikern, es ist ein unglaubli- cher Skandal, dass diejeni- gen, die anderen Nullrunden verordnen, ihre Diäten er- höhen. Nullrunde bei An- gehörigen des öffentlichen Dienstes ab der Stufe des Regierungsrats, bei über- durchschnittlichen Pensio- nen und Renten und bei den weltweit einmalig hohen Lohnnebenkosten, die längst die Lohnhauptkosten geworden sind.

Dr. med. Fritz Kerler,Gernotstraße 17, 90530 Wendelstein-Röthenbach

(2)

Apotheken

Zu Auswirkungen des Beitragssatz- sicherungsgesetzes auf Apotheken:

Hilferuf

Da sich die rot-grüne Regie- rung in Berlin anscheinend unter eine vor allem schall- dichte Käseglocke verkro- chen hat, um das nervige Ge- quengel des Volkes nicht län- ger ertragen zu müssen, selbst wenn es mal vernünfti- ge (z. B. gesundheitspoliti- sche) Sachargumente und Vorschläge vorbringt, wende ich mich an Sie. Und ob der Brief in einem Berliner „Re- gierungsschredder“ sein En- de nimmt oder vom „Entsor- gungstrupp“ des Ärzteblattes entfernt wird, ist mir auch schon egal! Ich muss heraus- schreien, was anscheinend in dieser Republik niemand sieht oder sehen will.

In früheren Zeiten war es so, dass die Regierung das Steu- ervieh nur gemolken und ge- schoren hat, nun werden die ersten Stücke zur Schlacht- bank geführt. Mit dem so- eben durch den Vermitt- lungsausschuss geboxten konzeptions- und ziellosen

„Beitragssatzsicherungsge- setz (BSSichG)“ geht’s damit

los: Die Apotheker sind die Ersten. Wo andere Beteiligte im Gesundheitswesen mit Nullrunden davonkommen, werden die Apotheken wie beiläufig nahezu enteig- net . . . Mit dem eingeleiteten Ausrotten der öffentlichen Apotheken werden auch mindestens 20 000 Arbeits- plätze gefährdet: Überwie- gend Arbeitsplätze von Frau- en, die über 90 % der Apo- thekenangestellten ausma- chen und es erfolgreich ge- schafft haben, Beruf und Fa- milie unter einen Hut zu bringen. Wenn Holzmann vor die Hunde geht, ist der Kanz- ler medienwirksam zur Stel- le. Und hier? Lieber an ande- rer Stelle Unternehmensneu- gründungen fordern, denn den Mittelstand gilt es schließlich zu stärken, oder?

Nach vier langen Jahren an der Regierung haben es SPD

und Grüne beschämender- weise immer noch nicht ge- schafft, den alten Holztanker Gesundheitswesen endlich auf Vordermann zu bringen.

Sie geben nur der Crew in- zwischen weniger zu essen und glauben das Meutern oder Kentern verhindern zu können, indem sie es einfach verbieten. Und wenigstens Land in Sicht? Schön wär’s.

Dass jemand nach seiner ei- genen Pleite selbst noch die Konkursverwalterin (Ge- sundheitsministerin Schmidt) einsetzen darf, muss Herrn Schröder schon sehr freuen . . .

Die einzige Vision, welche die Regierung dem Gesund- heitswesen derzeit gibt, ist der vom Kanzler in Aussicht gestellte: „Wettbewerb unter Apotheken“; jener, den die Drogerien schon hinter sich haben. Die Folgen für die Be-

völkerung eines derartigen Vorhabens werden anschei- nend ebenso von der Regie- rung ignoriert (Gefährdung der flächendeckenden Arz- neimittelversorgung in länd- lichen Gegenden etc.).

Martin Meyer,

Jahnstraße 16, 91054 Erlangen

Jodversorgung

Zu dem Medizin-Beitrag „Jodver- sorgung in Deutschland“ von Prof.

Dr. med. Wieland Meng und Prof. Dr.

med. Peter C. Scriba in Heft 39/2002:

Nachhilfe in Demokratie

Entsetzt las ich in dem Arti- kel, dass die Autoren eine

„entschiedene Begegnung von Jodgegnern“ fordern.

Hier soll wohl auf diejenigen Jagd gemacht werden, die be- rechtigte Kritik an der Jodie- rung üben. Wir haben das Recht auf freie Meinungs- äußerung. Die Gegnerin der Zwangsjodierung (nicht der freiwilligen Jodaufnahme!) lässt sich keinen Maulkorb verpassen. Ich empfehle Nachhilfe in Demokratie.

Dagmar Braunschweig-Pauli, M. A., Freie Journalistin (Medizin/NS-Medizin), An der Pferdsweide 60, 54219 Trier

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 317. Januar 2003 AA115

B R I E F E

Zu Leserbriefen

Leserbriefe werden von Autoren und Redaktion sehr be- achtet. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider be- schränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen.

Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

Referenzen

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