Flammenphotometer zur routinemäßigen Lithiumbestimmung Werkfoto Zur Fortbildung
Aktuelle Medizin
IN KÜRZE TECHNIK IN DER MEDIZIN
Flammenphotometrische Serum-Lithium-Bestimmung
Therapie
Die für die Lithiumtherapie in der Psychiatrie notwendige ständige Kontrolle des Serum-Lithium-Spie- gels kann routinemäßig mit einem Flammenphotometer durchgeführt werden. Konzentrationen im thera- peutischen Bereich von 0,4 bis 2,0 mval/1 lassen sich mit ihm zuver- lässig bestimmen. Der Richtigkeits- grad seiner Untersuchungsergeb- nisse entspricht den zur Zeit im Rahmen der statistischen Quali- tätssicherung geltenden gesetzli- chen Forderungen.
Mit einer gebrauchsfertigen Ver- dünnungslösung wird die nüchtern gewonnene Patientenprobe 1 : 20 verdünnt. Eine ebenfalls ge- brauchsfertige Lithium-Blindlösung schaltet die Alkalikonzentrationen des Patientenserums aus. Die ge- brauchsfertige Lithium-Eichlösung
wieder — sie enthält eine 1,5-mval- Li/I-Lösung — bildet die Grundlage für die Berechnung der unbekann- ten Lithiumkonzentration des Pa- tienten. Die flammenphotometri- sche Lithiumbestimmung erfordert eine Luft-Acetylen-Gasflamme. Die gemessene Lithiumkonzentration, das heißt, das Patientenserum ist der vorgegebenen Konzentration (Eichlösung 1,5 mval) direkt pro- portional.
Bei geringem Zeit- und Kostenauf- wand ist die Durchführung nicht schwieriger als die üblichen Elek- trolytbestimmungen. Die Methode eignet sich zur Kontrolle des Se- rum-Lithium-Spiegels während der Behandlung Ha Hersteller: Dr. Bruno Lange GmbH, 1 Berlin 37, Hermannstraße 14-18
Chronische periphere arterielle Verschlußkrankheiten in den Fon- taine-Stadien III und IV sind einer konservativen Therapie mit dem Schlangengiftenzym Arwin, das von der malaiischen Grubenotter ge- wonnen wird, zugänglich. An den meisten der mit diesem Enzym Be- handelten verschwanden die isch- ämischen Ruheschmerzen das an- giologische Zustandsbild besserte sich um ein bis zwei Fontaine-Sta- dien. Arwin senkt die Fibrinogen- konzentration und verbessert die rheologischen Eigenschaften des Bluts. Analog zur Antikoagulantien- behandlung ist bei der Artyin-The- rapie mit Blutungen zu rechnen. Es empfiehlt sich daher, dieses Mittel nicht intravenös, sondern subkutan zu verabreichen. Zudem ist die täg- liche Kontrolle der Fibrinogenkon- zentration erforderlich. cb (Ehrly, A. M.: Med. Welt 26 [1975]
446-455)
Arterielle Hypertonie kommt im Frühstadium des Myokardinfarkts vermutlich häufiger vor, als bislang angenommen wurde. Weder bei manifesten Hypertonikern noch bei Nichthypertonikern handelt es sich dabei um eine flüchtige Er- scheinung. Hochdruck beim fri- schen Infarkt birgt die Gefahr, daß sich der infarzierte Bezirk weiter ausdehnt. Eine konsequente Be- handlung ist daher unabdingbar.
Gehen die erhöhten Werte bei Hochdruckkranken nach entspre- chender Lagerung und Gabe von Analgetika und Sedativa nicht zu- rück, ist die intravenöse Applika- tion eines rasch wirkenden und gut steuerbaren Antihypertensivums in- diziert. Bei Nichthypertonikern ist durch Lagerung sowie durch Zu- fuhr von schmerzstillenden und beruhigenden Mitteln in rund der Hälfte der Fälle eine Normalisie- rung zu erzielen. Gelingt dies da- mit nicht, muß Hydergin gegeben werden. cb (Schröder, P., Wagner, K.: Med.
Welt 26 [1975] 583-587)
1756 Heft 23 vom 5. Juni 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT