Der Renault 30 TS ist der bisher einzige Sechszylinder mit Vorderradantrieb und
Heckklappe Werkfoto
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Renault 30 TS
Der erstmals in Genf gezeigte vier- türige Renault 30 TS, der vom Spätsommer an in der Bundesre- publik lieferbar wird, besitzt eine V6-Maschine. In Verbindung mit ei- ner besonders aufwendigen Si- cherheitskarosserie wird erhebli- cher Komfort zu vernünftigem Preis geboten. Das neue Fahrzeug soll bei optimaler Ausstattung deutlich unter 19 000 DM angeboten wer- den. Wir haben das Sechszylinder- Modell vor einigen Tagen auf einer 400 km langen Strecke gefahren und entdeckt, daß dieser Wagen gewissermaßen eine bisher nicht bekannte „Autophilosophie" kre- iert. Der Renault 30 TS ist der erste europäische Sechszylinder mit raumsparendem Vorderradantrieb und dem mit der praktischen Heck- klappe verbundenen variablen In- nenraum, den Renault in den letz- ten 15 Jahren populär machte. Der 4,52 m lange, 1,73 m breite und 1,43 m hohe Renault 30 TS ist au- ßerordentlich handlich und auch wegen der Servolenkung (serienmä- ßig) und des engen Wendekreises von nur 10,1 m sehr leicht zu be- dienen. Die zeitlos elegante Karos- serie wurde parallel mit dem Re- nault-Sicherheitswagen entwickelt und besitzt einen gesicherten Pas- sagierraum mit solider Rahmen- konstruktion, kräftige Türholme, Längsverstärkungen in den Türen und starke Dachholme, die erhebli- chen Flanken- und Überschlag- schutz gewähren. Dazu liegt der
67-I-Kraftstofftank sehr tief und in dem bestgeschützten Raum vor der Hinterachse. Front- und Heckparti- en sind verformbar. Eine Verbund- glas-Windschutzscheibe gehört ebenso zur Serienausstattung wie Gürtelreifen, vier Halogenschein- werfer, zwei Rückfahrscheinwerfer, beheizte Heckscheibe und Automa- tik-Sicherheitsgurte vorn.
Der Innenraum ist variabel wie der des Renault 16. Der im Heck be- findliche Gepäckraum (400 Liter) kann mit wenigen Handgriffen auf eine Größe von 1400 Liter verän- dert werden. Das Reserverad befin- det sich unter dem Kofferraumbo- den. Breite Türen ermöglichen ein bequemes Einsteigen. Auch wenn die Sitzflächen ein wenig knapp gehalten sind, gewähren die auf- wendigen vorderen Einzelsitze komfortablen Aufenthalt, zumal die kontinuierlich verstellbaren Rük- kenlehnen mit den integrierten Kopfstützen optimalen Halt garan- tieren und die Sitze so weit nach hinten zu verstellen sind, daß sie selbst von Langbeinern nicht voll ausgenutzt werden.
Vier Rundinstrumente, die u. a.
auch Tageskilometerzähler, Dreh- zahlmesser und eine Zeituhr um- fassen, liegen gut im Blickfeld. Der Schalter für die Außenbeleuchtung befindet sich separiert zur linken Hand. Blinker und 'Scheibenwi- scher werden über zwei Lenksäu- lenhebel bedient. Die wirkungsvol- le Heiz- und Belüftungsanlage ver- fügt über drei bei Dunkelheit be-
leuchtete Hebel und verschiedene Bedienungskränze.
Die Ausrüstung des Renault 30 TS ist geradezu luxuriös. Da sind elek- trische Fensterheber in den Vor- dertüren, ein Zentralverschlußsy- stem, eine Leselampe über dem Beifahrersitz, Zigarettenanzünder, Make-up-Spiegel und ein abblend- barer Innenspiegel. Eine klappbare Mittelarmlehne trennt die Vorder- sitze. Für Kleinutensilien ist viel Platz — u. a. in einem abschließba- ren Hängefach — vorhanden. Die Frontscheinwerfer können der Be- ladung angepaßt und über einen Drehknopf an der Lenksäule blend- frei ausgerichtet werden. Der Ge- päckraum ist beleuchtet.
Der vor der Vorderachse im Bug montierte Sechszylinder-V-Motor mit dem kurzen aus Leichtmetall gefertigten Block entspricht den neuesten technischen Erkenntnis- sen, verfügt über auswechselbare Zylinderlaufbüchsen, zwei über Ketten angetriebene obenliegende Nockenwellen und ein hermetisch verschlossenes Flüssigkeits-Kühl- system. Der mit einer Startautoma- tik versehene 2664-ccm-Sechszylin- der leistet 131 PS bei 5500 U/
min und ermöglicht eine Spitzen- geschwindigkeit von 180 km/h. Der Normverbrauch liegt bei 11,7 1/100 km Superkraftstoff.
Der Renault-Sechszylinder ist aus- gesprochen wartungs- und repara- turfreundlich. So ist eine Renault- Wartungsdiagnose nur einmal im Jahr notwendig, spätestens nach 15 000 km. Ölwechsel soll alle 5000 km erfolgen. Es fehlen weder Dia- gnose-Steckanschlüsse noch Zen- tralsicherungskasten oder ver- schraubbare Vorderkotflügel. Mo- tor, Getriebe oder die hinteren Stoßdämpfer können leicht ausge- baut bzw. ausgetauscht werden.
Aber auch die Leuchten in den Ar- maturen können ohne Herausnah- me des Instrumententrägers ausge- wechselt werden. Ferner sind u. a.
die Auspuffverbindungen so kon- zipiert, daß sie auch bei stark oxy- diertem Zustand leicht gelöst wer- den können. AM
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