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Archiv "Berichtigung" (24.06.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen FORUM

Autogenes Training mit Kindern

Zur Lösung von Problemen sowie zur Behandlung vegetativer Störun- gen bei Kindern bietet sich das au- togene Training nach meiner Er- fahrung in zwei verschiedenen For- men an:

Für Kinder, die körperlich und gei- stig akzeleriert sind, meist ab zehn Jahren, damit auf Märchen nicht mehr so gut ansprechen, führe ich das autogene Training wie bei Er- wachsenen durch. Nur spule ich die Einführung auf die Lebenssi- tuation des Kindes, auf den schuli- schen Alltag um und lege von hier aus die Übungen an.

Bei der Vermittlung des autogenen Trainings mit Märchen — mit Phantasiegeschichten — handelt es sich um einen Suggestivein- stieg. Ich führe Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren in Form einer Geschichte von der Spannung des Tages über die Spannung des Märchens in die Entspannung ei- ner tiefen Ruhe. Das kann zum Bei- spiel so geschehen: Die Kinder wünschen sich eine Traumreise.

Dabei kann die Erinnerung in die Ferien führen, auf eine Wiese, in die • Berge, ans Meer, oder wir be- suchen den Mond, die Sterne, den Meeresgrund. Auch suchen sie die Wunschvorstellung und -erfüllung aus dem täglichen Leben. Die Vor- stellung unseres Körpers hat eben- so großes Interesse gefunden. Auf diese Weise entstanden die Mär- chen vom Besuch im Herzen der Welt, im Atemberg, in der Leber- werkstatt und im Denkzentrum.

In beiden Formen wird das autoge- ne Training von Randaktivitäten umgeben, das heißt von Bewe- gungsausgleich (Gymnastik, Was- sergymnastik, Wanderungen, sport- liche Spiele), Malen und Zeich- nen, Musik-Hören und -Ausüben und vor allem von dem be- liebten Spontanspiel. Davon spricht am meisten das Spontanspiel an, das von jungen Menschen, die den Kindern nahestehen, gestaltet wird.

So wecken wir schöpferische Im- pulse und vertiefen die Erlebnisfä- higkeit. Das Spontanspiel entsteht aus der Situation, aus dem Alltag heraus, oder aber abenteuerliche zum Teil phantastische Vorstellun- gen werden gespielt.

Das Spontanspiel wird häufig aus den — den Kindern bekannten — Lebenssituationen abgeleitet, zum Beispiel der Besuch beim Zahnarzt, auf dem Fußballplatz. Wir sind mit dem Schiff unterwegs, erleben Abenteuer in einem Rettungsboot, machen eine Wanderung durch den Urwald, begegnen wilden Tie- ren oder landen sogar auf dem Mond. Die Kinder gehen „aus sich heraus", hier wird also ergänzend zum autogenen Training schon ein Teil der Hemmungen abgebaut.

Vor allem haben die Kinder als

„Akteure" Freude daran. Sie be- sprechen ihr Spiel nur von der Thematik her, die Rollen ergeben sich von selbst. Sie werden dabei unmerklich geführt und lernen, sich spontan zu äußern, aber auch, ihre Gefühle in der richtigen Form auszudrücken. Die Kinder werden über die „Vokal-Sing-Übung"

(entspannende Bewegungsform) A—E-1-0—U in die Ruhe des au- togenen Trainings geführt. Mit den Phantasie-Geschichten erfolgt nach und nach die Einstellung auf Schwere, Wärme, Herz, Atmung, Bauch und Kopf.

In der konzentrativen Vorstellung führe ich sie auf eine Insel der

„Besinnung und Sammlung". Wäh- rend sie mit geschlossenen Augen in der Rückenlage auf dem Boden liegen, singen und summen sie die Silbe „OM", die sie vollkommen ru- hig werden läßt. Und im „ruhevol- len Wachen" horchen sie auf die Geschichte, die wiederum ver- schiedene Vorstellungen weckt, damit Impulse hervorruft, die zu Ei- generlebnissen führen. Jüngere — an Märchen interessierte — Kinder empfinden im allgemeinen wohltu- end die sich ausbreitende Ruhe.

Auch bei Kindern kann das autogene Training zur Beru- higung und Entspannung so- wie als Konzentrationshilfe erfolgreich eingesetzt wer- den. Damit gelingt es — so die Autorin aus ihrer Erfah- rung —, eine Harmonie her- beizuführen, die für den Durchbruch der Persönlich- keit, für den Reifungsprozeß eine Hilfe und damit wesent- lich ist.

Die Vorstellung einer Phantasiege- schichte am Abend verbessert z. B.

vielfach den Schlaf. Nach drei bis vier Monaten lösen sie sich vom Übungsleiter; es fällt ihnen leicht, die Übungen selbst zu machen. Im allgemeinen konnten viele Lehrer und Eltern eine Erhöhung der Kon- zentration und Leistung feststellen, was auch durch bessere Noten zum Ausdruck kam.

Noch wesentlicher aber ist die Hil- festellung, die das AT gerade im Alter der Präpubertät für die Per- sönlichkeitsreifung bedeutet.

Anschrift der Verfasserin:

Dr. med. Gisela Eberlein Driescher Hecke 19

5090 Leverkusen-Schlebusch

Berichtigung

In Heft 18 vom 29. April 1976 wurde im Beitrag von Professor Porkert über „Die sachlichen Prämissen für eine wissenschaftliche Diskus- sion der Akupunktur" auf Seite 1243 eine Anmerkung zu 8 aufge- führt, in der auf die in Vorberei- tung befindliche Arbeit von Porkert

„Abriß der chinesischen Diagno- stik" hingewiesen wird. Das in Kürze erscheinende Buch wird nicht im Springer-Verlag, Heidel- berg, sondern im Verlag für Medi- zin Dr. Ewald Fischer, Heidelberg, unter dem Titel „Lehrbuch der chi- nesischen Diagnostik", herauskom- men. vfm

1766 Heft 26 vom 24. Juni 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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