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Leserbrief zu:Akuttherapie von Intoxikationen

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418 Mitteilungen

Communications

© Anästh Intensivmed 2015;56:418 Aktiv Druck & Verlag GmbH

Briefe an die Herausgeber

Letters to the Editor

Leserbrief zu:

Akuttherapie von Intoxikationen

(Anästh Intensivmed 2015;56:164-172)

Ich danke den Autoren für die sehr aus- führliche Darstellung eines notfallmedi- zinischen Bereiches, der im Alltag recht wenig Beachtung findet. Ich möchte aber auf einen Umstand aufmerksam machen, der zur Aktualität des Beitrags beitragen möge:

4-DMAP als einziges sinnvolles Antidot bei akzidentellen oder suizidalen Zya- nid-Intoxikation außerhalb des Rauch- gasumfelds ist seit über einem Jahr nicht mehr lieferbar. Die einzige Hersteller- firma, Dr. Franz Köhler Chemie GmbH, teilte auf Anfrage mit,

„dass auf Intervention der Aufsichtsbe- hörde das Herstellungsverfahren geän- dert werden muss, verbunden mit er- heblichem finanziellem und zeitlichem Aufwand. Das seit mehr als 35 Jahren absolut sichere Herstellungsverfahren wurde nicht mehr genehmigt. Der Vor-

schlag, eine Ausnahmegenehmigung wegen der besonderen Bedeutung von 4-DMAP zu erwirken, wurde abgelehnt.

Die Dr. Franz Köhler Chemie wird sich darum bemühen, den Forderungen der Aufsichtsbehörde zu entsprechen. Mit der Umsetzung kann aus verschiedenen Gründen allerdings erst im Jahre 2016 gerechnet werden. Wir bedauern die Haltung der Aufsichtsbehörde, die zur Konsequenz hat, dass aus rein formalen Gründen eine zeitlich begrenzte Fort- setzung der bisherigen Praxis verboten wurde.“

Somit stehen nur noch die Ampullen zur Verfügung, die jeder in seinem Bereich noch bevorratet und zum Teil mittler- weile trotz abgelaufenen Verwendungs- datums weiter hütet.

Nach der sogenannten EU Seveso-II- Richtlinie (96/82/EG) müssen Unterneh-

men, z.B. in der Galvanik-Industrie, ab einer gewissen Größe Notfallpläne vor- halten, in denen Verfahren beschrieben sind, wenn es zu einem Chemieunfall kommt, der beispielsweise erhebliche Mengen an Zyanidgasen entstehen las- sen könnte. Für den Arbeiter, der unver- mittelt im Rahmen eines Unfalls plötzlich und unerwartet mit einer Zyanidwolke in Kontakt käme, besteht derzeit oder je nach Haltbarkeit des noch vorhandenen 4-DMAP in absehbarer Zeit keine ad- äquate Therapiemöglichkeit.

Dr. med. Frank Naujoks Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Kreis Offenbach

Gottlieb-Daimler-Straße 10 63128 Dietzenbach, Deutschland Tel.: 06074 8180-63836

E-Mail: f.naujoks@erd-kreis-of.de

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