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Diese beiden Photographien wurden zur Grundlage für zwei wissenschaftliche Arbeiten über Ibn Fadlän's Reisebericht

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Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht Von Hellmut Ritter

Die Meiheder Handschrift, die, unter andern alten und

wichtigen geographischen Texten, den bisher nur aus den

Auszügen in Yäqüt's Mu'gam al-buldän bekannten Bericht

des Ibn Fadlän über seine Gesandschaftsreise zu den Wolga¬

bulgaren im Jahre 309 h enthält, ist, nachdem sie im Jahre

1923 zum ersten Male von A. Zeki Validi Togan untersucht

und in ihrer Wichtigkeit erkannt worden ist, zweimal photo¬

graphiert worden. Die erste Aufnahme machte E. Hbrzfeld,

der seine Photographie der Preußischen Staatsbibliothek

überließ; eine zweite photographische Aufnahme wurde von

dem iranischen Kultusministerium der orientalischen Ab¬

teilung der Russischen Akademie der Wissenschaften im

Jahre 1935 zur Verfügung gestellt. Diese beiden Photographien

wurden zur Grundlage für zwei wissenschaftliche Arbeiten

über Ibn Fadlän's Reisebericht. Beide Arbeiten wurden un¬

abhängig voneinander gemacht und erschienen in dem gleichen

Jahre, 1939. Die erste Arbeit bildet den ersten Band einer von

der russischen Akademie der Wissenschaften eröffneten Serie

von Übersetzungen arabischer Quellen zur Geschichte der

Völker der Sowjetunion und trägt den Titel: HyremecTBHe

H6H-<I)a;^JlaHa na Bojiry. HepeEO^ h KoMMeHTapnö nofl pe-

flaKi;Heö aKafleiuHKa H. K). KpawoBCKoro. HaflaTCJibCTBo

AKa;^eMHH Hayn CGCP. MocKBa, JlenHHrpafl 1939. Auf der

Rückseite des Titelblattes steht: Pe;i^aKTop nasaHHH H. V.

ByflOBHHi^. Welchen Gelehrten man als den eigentlichen

Verfasser des Buches ansehn muß, bleibt unklar. Jemand

spricht S. 51 Krackovskij seinen Dank aus, und das Vorwort

des Buches ist besonders von Krackovskij gezeichnet. Wie

ich aber erfahre, ist der Verfasser Kovalevsku, ein Schüler

(2)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 99

Krackovskij's. Ich werde daher im folgenden das Werk als

Kv. zitieren.

Die andere Arbeit stammt aus der Feder des Entdeckers

der Handschrift selbst und trägt den Titel: Ibn Fadlän's

Reisebericht von A. Zeki Validi Togan. Leipzig: Brockhaus

1939 (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 24, 3).

Um mit der schwerer zugänglichen russischen Arbeit zu

beginnen, so hat sie folgenden Inhalt:

S. 5—6 Vorwort von I. Krackovskij;

S. 7—51 Allgemeine Einleitung über Ibn Fadlän im all¬

gemeinen und die Meäheder Handschrift (im folgenden M)

insbesondere. Sie beginnt mit einem eingehenden Bericht

über den Gang der Forschung an Ibn Fadlän bis zur Ent¬

deckung der neuen Handschrift; dann folgt, (S. 21—29) eine

ausführliche und genaue Beschreibung der Handschrift und

ihres Inhaltes. Dann wird der Plan der Arbeit dargelegt. Der

Verfasser beschränkt seine Aufgabe darauf, eine genaue

Übersetzung der in M vorliegenden Gestalt des Reiseberichts

zu geben, um diese neue Textgestalt den Gelehrten bekannt

zu machen. Er verzichtet absichtlich darauf, auf Grund von

M und den Yäqütauszügen den Urtext zu rekonstruieren und

ihn der Übersetzung zugrunde zu legen. Die Lesarten Yäqüt's

werden aber in dem Kommentar (s. u.) sämtlich zusammen¬

gestellt und auf ihren Wert geprüft. Im folgenden wird dann

betont, daß man sich absichtlich bemüht habe, den Text aus

sich selbst, ohne Heranziehung von historischem und archäo¬

logischem Material zu erklären, also mit philologischen

Mitteln festzustellen, was dasteht und was es bedeutet

(S. 32—^33). Bei der Zusammenstellung der Sekundärüber¬

lieferung, vor allem bei Yäqüt, Qazwini und Ahmad Tüsi

habe man sich nicht gescheut, auch scheinbar unwesentliche

Kleinigkeiten zu buchen, da sie unter Umständen wichtig

werden könnten (S. 34). Es folgen dann Darlegungen über die

Grundsätze, die bei der Gestaltung der Übersetzung ma߬

gebend gewesen sind (S. 34—37), über Transkriptionsfragen

(S. 37—39). Als Zukunftsaufgabe wird bezeichnet: Eine

kritische Ausgabe des Textes mit dem Ziel, möglichst das

(3)

100 H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

Original Ibn Fadlän's zu erreichen (S. 39). Eine Vorarbeit

dazu ist eine Untersuchung über das Verhältnis Yäqüt's zu

Ibn Fadlän, worüber sich schon jetzt einiges Allgemeine

sagen läßt: Y. hat aus IF. nur ausgezogen, was ihm für sein

geographisches Wörterbuch wichtig und brauchbar und nicht

zu weitschweifig erschien. Er hat infolgedessen gestrichen und

gekürzt er hat mehrfach IF.'s ,,ich", das ihm zu aufdringlich

erschien, durch „wir" ersetzt oder gestrichen (S. 40), er hat

ferner mehrfach IF.'s gelegentlich komplizierte und eigenwillige

Ausdrucksweise durch gebräuchlichere Wendungen ersetzt

(S. 41). (Nach meinen Eindrücken handelt es sich eher um

stilistische Glättungen der oft unbeholfenen und dem lite¬

rarischen Stil nicht recht entsprechenden Ausdrucksweise

Ibn Fadlän's. Daß IF. auch der klassischen Grammatik

ziemlich frei gegenübersteht, werden wir bei der Besprechung

des Textes sehen.) Freilich läßt sich oft nicht entscheiden,

ob diese Änderungen auf Yäqüt oder seine Abschreiber zurück¬

zuführen sind. Bei der Vergleichung der Yäqütvarianten

ergibt sich nämlich sehr oft, daß diese der Meäheder Hand¬

schrift näher stehen als der von Wijstenfeld rezipierte Text

(41). (Mit andern Worten: Der Yäqüttext wird durch die neue

Handschrift kontrolliert, und der Wxjstknfbld' sehe Text

verliert durch sie die — allerdings nie große — Autorität,

die er bisher besaß. Weiterer Untersuchung bedarf entsprechend

das Verhältnis zu den übrigen Quellen wie Mas'üdi, Ahmad Tüsi,

Qazwini und anderer (S. 41—42). (Nach Zeki Validi S. XI

kommt z. B. noch Ahmad Räzi's Haft Iqlim in Betracht.)

Auch müßte die Entstehungsgeschichte der MeSheder Biblio¬

thek untersucht werden (S. 42). Es wird dann die Frage der

Glaubwürdigkeit IF.'s erörtert und Gesichtspunkte zur Be¬

urteilung der ,, unwahrscheinlichen" Stellen gegeben: Man

muß unterscheiden zwischen dem, was er selbst beobachtet

hat und beobachten konnte und dem, was er sich hat erzählen

lassen. Gemeinplätze aus der geographischen Fabelliteratur der

Zeit finden sich erfreulicherweise so gut wie keine. (Das hängt

vielleicht mit der nicht sehr bedeutenden literarischen Bildung

dieses Faqih zusammen, die sich auch in seinem Stil verrät.)

(4)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 101

Wenn IF. sich selbst eine hervorragende Rolle bei den Ver¬

handlungen mit dem Bulgarenkörnig zuschreibt, und betont,

daß er dessen vorzügliches Vertrauen genossen habe, so könne

das — zumal angesichts der etwas heiklen Angelegenheit des

nicht an seinen Adressaten gelangten Geldes — auf dem

Wunsche beruhen, seine Tüchtigkeit und Integrität beim

Bagdader Hofe ins rechte Licht zu setzen (S. 49—50). Endlich

mache der Text den Eindruck, nicht ganz vollständig zu sein :

Der eigentliche amtliche Rechenschaftsbericht tritt sehr

zurück. Gewisse Ansätze werden nicht fortgeführt, man

erfährt nicht, was aus Ahmad b. Müsä geworden ist, nicht,

wie sich die Angelegenheit der Farm des Ibn al-Furät weiter

entwickelt hat und anderes mehr. Nimmt man an, daß der

Reisebericht ursprünglich ein offizieller Gesandschaftsbericht

für den Bagdader Hof war, so muß darin mehr rein politisches

gestanden haben als wir heute darin lesen.

Auch ist die Form, in der über den Anlaß der Reise, den

Bagdader Hof usw. erzählt wird, nicht die eines offiziellen

Berichts an den Hof (S. 50, S. 87), sondern der einer Reise¬

erzählung für Leute, die sich für fremde Völker und Länder

interessieren. Diese Leute fanden sich in diesem Falle ofTenbar

eher im Samanidenreich als im Irak. In Persien ist ja auch das

Sammelwerk entstanden, dessen einzige auf uns gekommene

Handschrift der Meäheder Kodex ist. Vielleicht stelle der uns

erhaltene Reisebericht eine Überarbeitung des für den Bag¬

dader Hof bestimmten Gesandtschaftsberichts dar (S. 50, 87).

Nach dieser Einleitung folgt S. 55—86 die Übersetzung.

Sie ist übersät mit Anmerkungsziffern (im ganzen 1237), die

sich auf den folgenden Teil des Buches, den Kommentar

S. 87—171 beziehen. In diesem Kommentar werden sprachliche

Erläuterungen erläuterungsbedürftiger Stellen gegeben, die

genaue Bedeutung einzelner Termini und Ausdrücke erörtert,

und ferner wird die gesamte erreichbare Variantenüberliefe¬

rung mit großer Sorgfalt^) zusammengstellt. Aus welchen

1) Eine Anzahl kleiner Versehen ist mir aufgefallen. Die Lesungen

stimmen ein paarmal nicht mit den Texten, aus denen sie stammen

überein. Das Wichtigste wird unten stillschweigend korrigiert werden.

(5)

102 H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

Quellen diese Lesarten stammen, ist aus der ausführlichen

Quellenübersicht S. 172—182 zu ersehen, wo nicht nur die

gesamte Literatur über Ihn Fadlän, sondern auch alle er¬

reichbaren Yäqüthandschriften zusammengestellt sind. Man

ersieht nun freilich daraus, daß der Verfasser nur zwei in

Rußland befindliche Y.-Handschriften hat direkt benutzen

können, alle andern Lesarten sind den Apparaten früherer

Forscher entnommen. Damit wird natürlich ein erhebliches

Moment der Unsicherheit in den Apparat hineingetragen.

Schon daß die Namen von früheren Forschern mit den Sigeln

für Handschriften in einer Reihe als Bezeichnungen für Text¬

zeugen erscheinen, ist ein höchst mißlicher Umstand. Trotz

aller aufgewendeten Mühe wird ein vollständiges und einwand¬

freies Bild der Überlieferung nicht gewonnen. S. 185—186 ent¬

hält den arabischen Index zum Kommentar, S. 188—193 den

russischen Sachindex. Dann folgt der für den, der sich mit dem

Text beschäftigen will, wichtigste Teil des ganzen Buches,

das Faksimile des Reiseberichtes aus der Mesheder Hand¬

schrift.

Bei dem Bericht über das Buch Zeki Validi Togan's kann

ich mich kürzer fassen, da es für deutsche Leser sehr viel

leichter zugänglich ist als das russische Buch. Der Schwer¬

punkt von ZV.'s Arbeit liegt vornehmlich in den reichen,

erklärenden und sachlichen Anmerkungen zur Übersetzung

(S. 1—104) und in den ausführlichen geographischen und

ethnographischen Exkursen (S. 104—331), in denen der Ver¬

fasser seine rühmlichst bekannte außerordentliche Gelehr¬

samkeit, große Quellenkenntnis und bewundernswerte Be¬

lesenheit in der gesamten Fachliteratur aufs neue doku¬

mentiert. Wenigen arabischen Texten dürfte eine so eingehende

sachliche Kommentierung zuteil geworden sein wie es hier

mit IF. geschieht. ZV.'s Buch wird für lange Zeit das Nach¬

schlagewerk bleiben für alle Sacherklärung von Ibn Fadlän's

Werk. Ich kann die Einzelheiten von ZV.'s Ausführungen

natürlich nicht beurteilen, da mir dazu jede Kompetenz

fehlt. Aus der Einleitung (31 Seiten) will ich nur einige, die

literarischen Anhängigkeiten betreffenden Einzelheiten hervor-

(6)

H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 103

heben. ZV. ist der Meinung, daß Yäqüt, obwohl er I, 113, 15

mehrere Handschriften des Werkes gesehen zu haben be¬

hauptet, den Bericht in einer Handschrift des Sammel¬

werks, wie es in M. vorhegt, gelesen habe (S. VIII). Zwar

sagt Yäqüt an drei Stellen, IF. hätte „alles berichtet was er

gesehen habe von seinem Aufbruch aus Bagdad bis zu seiner

Rückkehr dorthin", aber auch er übermittelt uns keine

Silbe von diesem Bericht über die Rückkehr, ebensowenig

wie irgendein anderer Schriftsteller (S. XIII). Offenbar ist

dieser Teil, wenn er je existiert hat, früh verschollen. Weiter

gelebt hat nur, was in das Sammelwerk aufgenommen worden

war, und Yäqüt hat auch nicht mehr davon gesehen. Dagegen

hat Ahmad Tüsi in seinen 'Agä'ib al-mahlüqät^) mehrfach

Zitate aus IF., die den Schluß nahe legen, daß er IF. in einer

anderen Fassung gelesen hat (S. X, Z. 8—11)*). (Ganz sicher

ist mir das freilich nicht. Man müßte erst sehen, wie Ahmad

Tüsi sonst mit seinen Quellen umgeht.) Ähnlich verhält es

sich mit den Zitaten in Amin Ahmad Räzi's Haft Iqlim

(S. XI—XIII)3). Die Parallelstellen, bzw. Zitate teilt ZV.

in den Anmerkungen zur Übersetzung (leider ohne Seiten¬

zahlen der zitierten Quelle) mit. Diese Zitate enthalten in der

Tat hier und da mehr als was unser IF.-Text bietet. ZV.

schließt daraus (S. XIII), daß diese Zitate aus einer anderen

ausführhcheren Fassung des Reiseberichtes stammen. (Auch

liese Sache bedürfte einer Spezialuntersuchung.) Was

Qazwini anlangt, so betont ZV., daß er seine Quelle sehr will-

[ürhch behandelt hat (S. XIII). Die Frage, ob er nach Yäqüt

ider direkt zitiert, bedarf wohl auch noch genauerer Unter¬

suchung. ZV. meint, er habe IF. vielleicht zuerst durch

Yäqüt kennengelernt, dann aber selbst eine Abschrift des

Reiseberichtes gesehen und danach seine aus Yäqüt ent¬

nommenen Zitate ergänzt.

1) Die beiden Stambuler Handschriften, von denen ZV. S.IX Anm. 1

spricht, sind die folgenden: Fatih 4173. 160 foil. 740 h. Hamidiye Lala Ismail (so richtig!) 554. 184 foil. 806 h.

2) Lies dort: S. 33, Anm. 6; S. 69, Anm. 3; S. 77, Anm. 1.

3) Lies S. Xll Z. 2: S. 96, Anm. 4.

(7)

104 H. RiTTBR, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

ZV. hat die Korrekturen des arabischen Textes erst nach

seiner Übersiedelung nach der Türkei nach Kriegsausbruch

erledigen können und hatte dabei die Photographien nicht

zur Hand. Daher unterliefen manche Druckfehler; auch sind

aus äußeren Gründen die Corrigenda S. 337 unvollständig

geblieben. ZV. bereitet zur Zeit eine neue Ausgabe mit tür¬

kischer Übersetzung vor.

Ich möchte nun auseinandersetzen, was ich selbst zur

Sache beizutragen gedenke. Zur geographischen, historischen

und ethnographischen Erklärung des Textes kann ich, als

nicht kompetent, nichts beisteuern. Auf die literarhistorischen

Probleme kann ich nicht eingehen, da mir nicht eine der

früheren Publikationen über IF. zugänglich ist. Zu den beiden

Übersetzungen wüßte ich als Arabist manches zu sagen, aber

ich verzichte darauf, weil die Voraussetzung für eine endgültige

Übersetzung, der endgültige Text, noch nicht vorhanden ist.

Nun hatte ich zwar begonnen, auf Grund des Faksimiles bei

Kv., des WtJSTENFKLD'schen Yäqüt und des russischen Kom¬

mentars mit seinen Variantenangaben einen Text mit Apparat

für meinen Privatgebrauch herzustellen, habe das aber bald

aufgegeben. Schon Kv. entnimmt seine Varianten zum größe¬

ren Teil nicht den Codices, sondern früheren Publikationen;

ich, dem auch diese Publikationen unzugänglich sind, müßte

das gesamte Variantenmaterial, soweit es nicht bei Wütsen-

FELD steht, Kv. entnehmen; damit würde aber der Isnäd

für die „Lesungen" zu lang werden.

Ich beschränke mich daher darauf, den von ZV. gebotenen

Text auf Grund des Faksimiles, des Wijstenfeld 'sehen Yäqüt

und des von Kv. mitgeteilten Variantenmaterials, das mir

freilich unüberprüfbar bleibt, kritisch durchzunehmen; als

Vorarbeit für eine Neuedition und als Hilfsmittel für die¬

jenigen, die etwa den interessanten Text an der Hand von

ZV.'s Buch zu lesen gedenken. Es handelt sich dabei nicht

lediglich um Richtigstellung von Versehen und Druckfehlern,

die dem Editor etwa unterlaufen sind; der Text der Hand¬

schrift M selbst ist schwer verderbt und an vielen

Stellen, vor allem da, wo Yäqüt nicht hilft, nur durch Kon-

(8)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 105

jektur zu heilen. Kv. und ZV. haben schon viele Anstöße

beseitigt, aber beide haben sich einige Konjekturen ent¬

gehen lassen, deren Mitteilung, wie ich hoffe, den Lesern des

Textes willkommen sein wird. Da ich mich nun aber schon

einmal mit dem Text befasse, gebe ich nun fortlaufend auch

alles übrige an Berichtigungen und Ergänzungen, was ich

mir notiert habe. Bei allem, was ich dabei zu Nutzen des

deutschen Lesers aus Kv.'s Kommentar entnommen habe, ist

Seite und Nummer dieses Kommentars angegeben*).

[Text S. 3 bis S. 4, Z. 7 = Yäqüt-Wüst. I 723, Z. 8—18.]

S. 3, Z. 11. flhi M: lahü Y. Kv. (88,13) bezieht das Prono¬

men auf Bagdad, dann müßte aber doch wohl fihä dastehen.

ZV. (S. 2) übersetzt „in dieser Angelegenheit". Mir scheint

die Lesart Y lahü auch möglich zu sein. Das Pronomen bezieht

sich auf den König der Saqäliba. || fa-nudltii ZV. (Übers. S. 2

Anm. 5). Zu lesen ist sicherlich mit Kv. fa-nudibtu.

S. 4, Z. 18. Das von ZV. ergänzte wahya ist zur Not ent¬

behrlich.

S.6, Z. 14. Baykand az M: ZV. (Übers. S.8, Anm. 1)

konjiziert richtig Baykand an \\ Z. 15. wa-naHihl M: Man

muß wohl ergänzen kadä wa-kadä \\ Z. 16. Kv. (92, 70) stellt

richtig her fal-yamtatilhu \\ Z. 19. wamä bind M: Kv. (92, 72)

und ZV. (S. 337) richtig wa-fätanä \\ Z.22. Surütuhum: im

Sinne von sukük ,, Vertragsformeln".

S. 6, Z. 3. Kv. (S. 57, 14) liest offenbar uhida sufrun

wahdahä, ZV. äharu sufrun wa-hadduhü. Lies uharu sufrun

wahdahü. \\ arba'lna: Müßte klassisch heißen arba'üna, doch

sind die Beispiele für nachlässigen Gebrauch des I'räb in

diesem Texte häufig. 11 Z. 5. Lies mit M yuhaddirünl =

yuhaddirünani, derartige Formen mit Silbenellipse (oder

iddigäm kabir) haben als korrekt zu gelten. || Z. 12. yahillu

ilayya M: Lies wohl besser yahillu ll. || Z. 14. Nadir M: Kor¬

rekt wäre Nadiran.

1) Herr ZV. hatte die Freundlichkeit, diese Arbeit In der Kor¬

rektur durchzusehen. Seine Bemerkungen habe ich im folgenden dank¬

bar benutzt.

(9)

106 H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

[S. 7, Z. 1 bis S. 8, Z. 2 = Yäqüt-Wüst. II 484, Z. 13 bis

485, Z. 15.]

S. 7, Z. 1. Lies fänhadarnä. (Druckfehler.) || Z. 4. Lies mit

M wa-waznuhü. (Drf.) || Z. 7. Lies mit M az-zarärlr. (Drf.) ||

Z. 17. Lies natahaddata (Drf.) || Lies mitM tayyibatan (Drf.) ||

balaga M: ZV. emendiert im Apparat richtig in bälaga ,,wenn

er etwas besonderes, ein übriges tun will"; bälaga heißt so

gut wie nie ,, tibertreiben". So liest auch eine Y-Handschrift

(Kv. 94, 122). II Z. 19. min darähima takänu zuhä talätati

alf ritl M: yakünu waznuhä talätata äläfi ritlin Y min darä¬

hima takänu waznuhä talätata äläfin minhä bi-ritl Kv. (95,

125). Ich möchte am liebsten lesen: min darähima yakünu

zuhäu talätati äläfin <minhä> ritl<^any\ von Dirhams, von

denen etwa 3000 auf ein Ritl gehen", aber ob das sachlich

möglich ist, weiß ich natürlich nicht*). Yäqüt's Kritik der

Angabe IF.'s (ZV. S. 13 Anm. 3) beruht auf seiner offenbar

falschen Lesart. In seinem Texte fehlen die Worte min darä¬

hima, wodurch die ganze Konstruktion verändert wird. M

schreibt beständig alf statt äläf. Es wird sich eher um einen

orthographischen, als um einen grammatischen Fehler

handeln. || Z. 20. Kv. liest wie WtJSTENFKLD su"älihim „ihrer

Bettler", sicher richtig.

S. 8, Z..1. Lies: yastall || Z. 2. In dem Zusatz aus Y ist

das von ZV. hinzugefügte ahada entbehrhch. || Z. 7. li-hawä

bardihä: Ich würde lesen: li-hauli bardihä „wegen ihrer (der

Stadt) entsetzlichen Kälte", man muß aber dann freilich mit

ZV. statt des in M überlieferten wa-anna: anna lesen. || Z. 11.

Korrekt wäre ayyäman statt des überlieferten ayyäm. \\

Kv. (96, 135) will das erste bayt streichen. || Z. 18. li-'uyün:

von Kv. (96, 143) richtig geändert in li-'ubür.

S. 9, Z. 9. Korrekt wäre lätaMa. \\ Z. 13. Lies: al-qa'dati.

S. 10, Z. 1. la-rafa'nähu M: Ich würde lesen: ladafa'nähu,

vgl. S. 12. Z. 13. II Z. 6. auwäli ?-?uhri M: Ich würde das Läm

1) ZV. hält das für ausgeschlossen und besteht auf seiner Kon¬

jektur darähimiliim, wobei er die Gewichtsangabe wie Y auf die

Wagenlast bezieht. Hiergegen aber auch Kv. 1. c.

(10)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 107

streichen und lesen awi ?-?uhri. \\ Z. 7—8. Das in M über¬

lieferte gayr scheint mir verderbt aus al-hagar, das vorher¬

gehende Wort würde ich am liebsten lesen: tahfiru, um eine

Beziehung mit dem folgenden wa-bVl-hufra herzustellen;

näher dem Schriftbild würde stehen tahriqu. Kv. (97, 169)

will lesen: tanhariqu 'aynun, was mir weniger einleuchtet. ||

Z. 15. ZV. streicht tumma, aber der Anakoluth kann ursprüng¬

lich sein. II Z. 16. gama'ü M: Lies doch wohl agma'ü.

S. 11, Z. 5. naldifuhü M: Lies takSifuhü (statt an takSifahü,

vgl. Wright II 26—27), dann weiter mit M: watasünuhü . . .

min an tugattiyahü wa-tumakkina minhu (mit Ellipse des

Objekts). II Z. 16. Das in M überlieferte ^nä vor ibnatahü wird

von ZV. in immä emendiert ; Kv. (98,180) will es gut als Ditto¬

graphie des Anfangs von ibnatahü streichen. || ZV. liest

amrahü mit M; Kv. (98, 181) will ämarahü lesen. Ich ziehe die

Lesung ZV.s vor. || Z. 17 und 19 wäfähu braucht nicht in

wäfaqahü und waffähu (ZV. S. 22, Anm. 2 u. 3) geändert zu

werden; w-f-y II und III bedeuten beide ,, seiner Verpflichtung

voll nachkommen", hier: „den Brautpreis voll bezahlen", so

an beiden Stellen.

S. 12, Z. 3. li-annahä: Es steht in M., stark verwischt,

etwas mehr. Kv. (98, 184) liest, wohl richtig: alä taraunahü

qad tafarrasa fVl-mäH? „Seht ihr nicht, wie er Hydromantik

getrieben hat*)?" || Z. 16. mä lahü: Die beiden Worte sind

getrennt zu schreiben. || Z. 19. fVl-gärah oder fVl-gädah M,

was von Kv. und ZV. fVl-gäddati gelesen wird. Ich würde

lesen: fi ingäzihl; angaza „die Abmachung halten, das Ver¬

sprechen erfüllen". || Z. 20. t-l-t-h M: Unverständlich. Kv.

übersetzt: „er fragt nach einem dritten (cnpocHT o ipcTCM);

ZV. (S. 24, Anm. 2) schlägt vor tälit oder sä'isihi. Ich würde

lesen: näHbihl „seinem Vertreter". || Z. 21. Trenne wieder,

wie Z. 16, mä lahü. || mä yuhdlhi lahü: Kv. (S. 62) „was er

ihm geschenkt hat (hto flapnji eiay); ZV. (S. 24) „was er (der

Muslim) ihm geschenkt hatte." Aber dann müßte es heißen

mä ahdähu. (ZV. übersetzt jetzt: „was er ihm gewöhnlich

schenkt.")

1) ZV. hält das für unmöglich.

(11)

108 H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

S. 13, Z. 14. at-turkl: Vor diesem Wort ist wohl ein in M

nicht überliefertes ilä zu ergänzen. || Z. 20. Lies: aqräs. (Drf.

verbessert, aber mit verkehrter Stellenangabe, S. 337.) {|

Z. 22. näyibatun M: lies na'iyatun.

S. 14, Z. 13. Lies: fa-albasähu (Drf.) || fa-hattahum: in M

steht fa-yah-ttuhum (ohne Punkte unter dem Präfix). Kv. (99,

206) emendiert im Hinblick auf S. 15. Z. 3 sicher richtig: fa-

yagVuhum.

S. 16, Z. 12. ha'da ZV.: in M steht 'anh, was von Kv. (99,

214), dem Schriftbild näher, in 'inda geändert wird. || Die

Ergänzung von {'inda) ist unnötig. || Z. 13. jlhi M: Lies

jlhä. II Z. 14. waqädä M: Braucht nicht unbedingt in waqäda

geändert zu werden. || Z. 20. Lies: Wl-qatagän.

S. 16, Z. 16. walam yuhayyar ll M: Kv. und ZV. nehmen

an dieser Konstruktion keinen Anstoß; m. E. müßte es heißen

walam uhayyar; ich möchte daher lesen walam yaguz ll.

S. 17, Z. 2. da'buhum M: Lies mit ZV. (S. 337) und Kv.

(100, 229) ra'yuhum \\ Z. 3. Wieder unklassische Akkusativ¬

formen, haftän marwl etc. || Z. 3—4. Das erste der beiden

qurtuq ist in M durchstrichen, ergibt aber vielleicht distri¬

butiven Sinn. II Z. 7. wa-ahadü bi'l-atäti {min) al-gimäli '<-

turklyati li-annahä mudauwaratun fa-ga'alühä jl gaufihä hattä

tamtadda: In M steht bVl-inät ul-gimäl. Kv. (65) übersetzt:

H BSHJIH CaMOK Typei^KHX BepÖJnOflOB, TaK KaK OHH KpyrjiH,

B noMccTHJiH Hx B HX nycTOTy (yryÖJicHHe), noKa ohh (mc-

mKH) He pacTHHyTbCH. Nach seiner Meinung nahmen sie also

die weiblichen türkischen Kamele, weil sie rundlicher waren,

und setzten sie in die Mitte der Fellboote bis sie sich aus¬

dehnten. ZV. (S. 31—32): „Und nahmen die Güter (und

Geräte) von den türkischen Kamelen herunter. Und da sie

(die Fellboote) rundlich sind, steckten sie diese (Güter) in ihr

Inneres hinein, damit sie sich ausdehnten." ZV.'s Übersetzung

ist nicht unbedenklich. Ahada min in der Bedeutung „her¬

unternehmen von" müßte erst belegt werden, ebenso ist es

schwierig, das Suffix in li-annahä auf die weit entfernten sujar

zu beziehen. Kv. wird vielleicht mit seiner Auffassung recht

(12)

H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 109

haben. Es ist aber dann der Artikel in al-inät zu streichen;

so wie man ihn S. 33 Z. 14 in al-Sagar streichen muß, es sei

denn, daß man diese ungewöhnliche Konstruktion für mög¬

lich hält. Die Ergänzung eines min vor al-gimäl ist schon ein

stärkerer Eingriff. Man müßte sich also vorstellen, daß die

rundlichen türkischen Kamelinnen nur vorübergehend in die

Fellboote gesetzt werden (denn sie schwimmen ja nachher

über den Fluß), gleichsam zum Aufbügeln der Fellboote vor

dem Gebrauch*). 1| Z. 10. Lies haSab (Drf.) || Z. 11. yagdifüna

richtig, in M steht yahdifüna (Drf.) || Z. 12. na'bura M: Lies

mit Kv. ta'bura \\ Z. 14. In M steht li-yakünü tall'atan IVn-

näs halifah (i ohne Punkte) min (über der Zeile) Wl-BaSgird.

Lies hifatan mina H-BäSgird ,,aus Furcht vor den B." (Der

Infinitif hlfa steht auch S. 35 Z. 14). || Z. 15. Die Anm. f ist

zu streichen. || Das Wort nahr ist nicht überliefert und sollte

in Klammern stehen. || Statt Bagindi liest ZV. S. 32 der

Übersetzung, Anm. 3 Yagmdi. Das gleiche gilt offenbar auch

rückwirkend für Z. 6. || Z. 16. Das Wort nahr ist nicht über¬

liefert. II Z. 19. Beachte die Akkusativformen im Nominativ:

Sadldl, muhallaql \\ Z. 20. Lies mit M 'aSarata.

S. 18, Z. 1. qadimat M.: streiche Anm. a. || Z. 5. sufraian:

Kv. (101, 246) nimmt Anstoß an dem Singular, weil von vielen

ertrunkenen Leuten die Rede ist. || Z. 7. ZV. liest (Über¬

setzung S. 34) Bägäg || Z. 8. Kglw'-. Wie Kv. (101,253) richtig

bemerkt, steht in M zwischen K und g ein unpunktiertes

Häkchen, also l oder n.

[Z. 9 bis S. 19,10 = Yäqüt-Wüst. 1 468,22 bis 469,15. Die

dazugehörige Literatur bei Kr. 101, 253.]

Z. 9. ja-voaqafnä M: wa-waqa'nä Y (Einzelheiten bei Kv.

102, 254). II Z. 10. wa-aqdaruhum Y: wa-aqdaruhum M und

eine Y-Handschrift. Diese Lesart wird von Kv. (102, 256)

wegen des folgenden mit Recht bevorzugt. Vgl. auch ZV.

Übers. S. 35 Anm. 2. || Z. 11. ar-ragulu Y: ar-rahlu M (Einzel-

1) ZV. wendet gegen diese Auffassung ein, daß die Fellboote ge¬

wöhnlich so klein seien, daß nicht einmal Schafe hineingesetzt werden können.

(13)

110 H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

heiten bei Kv. 102, 257). || Z. 12. durüz Y: darz M || Z. 13.

minhum wähidun M: ragulun minhum Y-Wüst., minhum

ragulun zwei Y-Handschriften (Vgl. Kv. 102, 262).

S. 19, Z. 4. af-?älimüna M: wd'l-gähidüna add. Y-Wüst. ||

Z. 7. qauman Y: In M vorher ein undeutlicher Strich, der ein

Alif sein könnte. Kv. (103, 284) erwägt die Lesung aqwäman \\

Z. 9. li-annahä hazamat Y: Kv. (103, 286) liest entsprechend

M (vgl. Anm. b) li-annahü hazama \\ Z. 12. Bäbnäg: In M un¬

klar. ZV. liest in der Übersetzung (S. 37, Anm. 4) Bäynäg.

[Z. 16 bis S. 22, Z.16 = Yaqüt-Wüst. I 723,19 bis S. 725,5.]

Z. 16. wa-ihwänahü M: wa-ihwatahü Y. Kv. entscheidet

sich für die Lesart M und übersetzt entsprechend ,, Kamera¬

den" (vgl. 104, 299). Übersetzt man wie ZV. (39, 4) „Brüder",

so müßte man ihwatahü lesen. || Z. 19. Lies mit M: fa-nata-

rahä. (Drf.)

S. 20, Z. 4. Lies mit M alladayni mit zwei Läm. (Drf.) ||

Z. 10. irtahabaM: Lies mit Kv. richtig irtaggai \\ Z. 14. Lies

mit Kv. (106, 324) wal-lu'luH li'mra'atihl; in M steht ein lw

zu viel. II Z. 16. wa-da'buhum Y-Wüst.: wa-zlyuhum M und

einige Y-Handschriften. Kv. (106, 328) hält daher die Lesart

M für ursprünglich.

S. 21, Z. 2. fa-quddimat M: ilayhi add. Y || Z. 3. al-

maliku Y : huwa M (so nicht umgekehrt). (Drf.) 11 Z. 4. dafa'ahä

M: fä-dafa'ahä Y || Z. 5. ar-rasmu M: rasmuhum Y || Z. 6.

luqmatan M: om. Y || Z. 10. wa-akala Y: wa-akalnä M,

diese Lesart ist möglich. || yuSärikuhü Y: yaSrakuhü M, auch

möglich.

S. 22, Z. 7. Öa'far MY. : Korrekter wäre Öa'faran wie

Z. 14. II Z. 15. Ich lese mit Kv. (108, 376) fa-taqaddam ila

'l-hätib (Y verbessert in das korrektere al-hatlb) bidälika fa-

fa'aliu „Gib dem Kanzelredner entsprechende Anweisung!

Das tat ich denn auch."

S. 23, Z. 8 dirham M: Wieder vulgärer Akkusativ. || Z. 10.

wa-haybatun M: Kv. (108, 388) schlägt zweifelnd vor wa-hay'-

atun, was vielleicht besser zu der Umgebung passen würde. 11

Z. 17. Lies mit M munäparatl. (Drf.) || Lies tainiyatahä. (Drf.)

(14)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht III

S. 24, Z. 4. In M steht lmb(ohne Punkt)TOA:äni (Drf.) ||

Z. 10. Lies bihädihi. (Drf.) || Z. 12. abü M: Beachte den un¬

klassischen Nominativ.

[Z. 13 bis S. 28, Z. 16 = Yäqüt-Wüst. I 725 Z. 5 bis S. 727

Z. 10.]

Z. 15. sautan M: besser mit Y und entsprechend Z. 17

aswätan \\ Z. 18. Lies al-aibäh. (Drf.) || Z. 19. Y hat wa-ata-

bayyanuhä.

8. 26, Z. 3. gäyabanä M ist richtig gegen gäbatä Y. „Dieser

Vorgang dauerte eine Stunde (eine Zeitlang) in der Nacht,

dann entzog er sich unseren Blicken." || Z. 4. innaM: om. Y ||

Z. 4—5. wahum ... mud M: yaqtatilüna kulla 'aiiyatin

mundu Y. Zur Konstruktion : Das Suffix in annahum bezieht

sich, ebenso wie das in känü auf die agdäd; fi kulli laylatin

gehört zu mä 'adimü hädä, „und daß sie das jede Nacht

gehabt hätten, so lange sie wären", d. i. so lange sie sich ent¬

sinnen könnten. || Z. 7. mä yaqrä'u . . . sub'in M: mä yqrr

al-insän nisf sä'a Y. FrAhn hatte bereits richtig konjiziert,

wenn er auch das Wort sub' nicht richtig auffaßte (vgl. Kv.

110, 428). II Z. 9. Lies adän, so auch Übers. S. 53. (Drf.) ||

Z. 10. fal-'iSä' al-ähira M: fa-'iSä^ al-ahira Y-Wüst, fa-

'iSä' al-ähira eine Y-Handschrift (Kv. 111, 431) || Z. 12.

näma: füge mit Y hinzu: al-layla^) \\ al-gadätM: as-subhY \\

Z. 18. Lies battatan-\\ Z. 17—18. Die Varianten der Y-Hand¬

schriften zu dem Zusatz Y's sind bei Kv. III, 441 zusammen¬

gestellt. II Z. 20. Y hat: waH-qamaru innamä yatlu'u fl or^äH

^s-samä'i.

S. 26, Z. 1. baladihl Y: baUat M (vgl. ZV. S. 337). i| Z. 3.

yahmarru Y-Wüst : thmar M. Die möglichen Lesungen disku¬

tiert Kv. 112, 449. II Z.4. kablratun ist nicht überliefert. kbryY,

kbr' M, aber mit 2 oder 3 Punkten darunter. Kv. (112, 452)

will kibaran „an Größe" lesen. Dem Sinne nach paßt natürlich

am besten kablratun jj Z. 7. maslrat M: masäfat Y || Z. 8.

Y-Wüst hat: ilä H-gatamati ilä waqti tulü'i H-kawäkib || Z. 11

al-kiläb M: al-kalb Y || Z. 12. Der Zusatz von Y ta'tl 'alayhim

1) Besser wäre laylatan (ZV.).

(15)

112 H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

ist offenbar Zutat von Yäqüt und zu streichen. || Z. 13. hattä

idä M: hattä inna Y, vielleicht Stilverbesserung Yäqüt's.

Die idä al-fuga'lya ist eine von IF. besonders beliebte Aus¬

drucksform. II aS-Sagarati M: aS-Sagari Y || Z. 16. fa-zä'anl

M: Lies mit Kv. (113, 469) fa-rä'anl \\ Z. 20. fa-idä ana M:

Lies fa-aränä „er zeigte uns". (Kv. 113, 475 versehentlich

wa-aränä).

S. 27, Z. 1. Überliefert ist in M: ka-riqqati H-migzali wa-

atwalu fihi. Der Emendationsvorschlag von ZV. ist gut, nur

muß man dann annehmen, daß vor fihi ein minhu (beide sind

sich graphisch ja sehr ähnlich) ausgefallen ist. Will man das

vermeiden, so könnte man lesen fi riqqati H-migzali watülihi

,,so dünn und so lang wie eine Spindel." || Z. 2. mafrüS M:

ZV. schlägt in Anm. d mafrüSatun vor; dann könnte man über¬

setzen: „und auf sie hingebreitet ist wie (ein selbständiges)

Gewächs." Man hat wohl an eine kürbis- oder erdbeerartige

Pflanze zu denken, die Ranken aussenden, die dann wieder

Wurzeln schlagen und dann wie selbständige Pflanzen aus¬

sehen. Vgl. ZV. Übersetzung S. 58. || Z. 4. natba'uhü M: Ich

würde lieber natatabba'uhü lesen. || Z. 6. fa-yusammä 'alayhi

M: fayasmanna Y. ZV.'s Übersetzung (S. 59) „und danach

werden sie auch (Mädchenäpfel) genannt" ist sprachlich be¬

denklich. Es muß wohl doch fa-yasmanna 'alayhi gelesen

werden „werden fett dabei". (Vgl. auch Kv. 113, 483 und für

die Konstruktion Mubarrad Kämil [Kairo 1936] I, 9: fas-

sa'dänü nabtun ... tä'kuluhä l-ibilu fatasmanu 'alayh.) \\ Z. 10.

ya'midüna Y: yagüzu M; das Letztere ist natürlich yagVüna

zu lesen. Yäqüt's Lesung ist wieder eine Stilverbesserung. ||

Z. 12. in M: wa-in Y || Z. 16. Lies mit M fi kulli sanatin min

kulli baytin; Y hat: min kulli baytin. (Drf.) || Z. 19. Lies mit

M: sauda'u. (Drf.)

S. 28, Z. 4—5. Die Lesart Y lautet: wa-laysa . . . as-samaki

fa-innahum yuqlmünahü muqäma 'z-zayti wa-''S-5iragi fahum.. .

azfirin || Z. 6. Lies yahsünahü (in M hat das Präfix keine

Punkte). II Z. 8. Das zweifelhafte Wort hat im Original den

Punkt über dem 'ayn. Die Emendation ZV.'s: tays hat viel

für sich. Kv. (116, 526) will lesen bi-galasin oder bi-gabasin und

(16)

H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 113

übersetzt (S. 73) „wenn es früh am Morgen ist" (Kor^a ÖLisaeT

pannee yrpo) was mir weniger einleuchtet. || fayat'amu min

M: Kv. (116, 527) liest fatafamu min. Ich vermute in An¬

lehnung an den Vorschlag ZV.'s (Übers. S. 63 Anm. 1), daß

aus den beiden Worten ein Wort gemacht und gelesen werden

muß fayut'amna ('l-lahma) „dann bekommen sie Fleisch zu

essen". || Z. 10. yakünu M: om. Y || Z. 12. ilä rWüsihim M:

fauqar. Y 11 ilä H-malikiM-.'alä H-maliki Y (Stilverbesserung). 11

Z. 14. Lies äbätikim \\ Das aus Yäqüt stammende, in eckige

Klammern gesetzte Stück fehlt nicht in M; in M steht

vielmehr tumma aumau ilayhi biru^üsihim wa-galasä tumma

qämü. II Z. 15. yaglisu M: galasa Y || Z. 17. Lies tasa 'u; in M

hat das Präfix keine Punkte und nach dem s steht noch

ein n. II Z. 18. Lies mit M: mugaSSan \\ Z. 21. hsnihlM: Kv.

(117, 550) liest hissatihi, weil von Erbrecht die Rede sei. Ich

möchte lesen hainihl „ich habe größeres Recht als sein Vater

ihn großzuziehen."

S. 29, Z. 1. Lies dl-mawärlt; so offenbar auch M, wo die

Schriftzüge etwas unklar sind.

[Z. 3 bis 3. 30, Z. 11 = Yäqüt-Wüst. I S. 727 Z. 10—21.]

Z. 3. hilädihim Y: baladihim M || Z. 6. bihl auch in M ||

qatalahü : So verbessert von ZV. aus qatalühu in M. ZV. be¬

trachtet die folgende Aussetzung in einem Kasten als eine

Strafe für den Totschläger. Die von ihm S. 65 Anm. 2 an¬

gezogene Stelle aus Ahmad Tüsi bestätigt diese Auffassung.

Kv. (117, 559—61) behält das überheferte qatalühu bei und

betrachtet die Aussetzung in einem Kasten als Bestattung für

den Erschlagenen. || Z. 8. aS-Sabäyih: In M steht al-sabä?h

(? = Zähnchen ohne Punkt). Kv. schlägt vor: as-sabänig,

unbelegter arabischer Plural zu dem persischen Wort siban§

„Pfluggrendel". ZV.'s Lösung macht an sich keine sprach¬

lichen Schwierigkeiten, nur scheint das Wort selten zu sein

und die Angaben der Lexika über seine Bedeutung (vgl. ZV.

S. 65) sind nicht recht klar. Man muß sich wohl drei zusammen¬

gestellte Stangen vorstellen, so wie im Orient die Galgen

gemacht werden. || Z. 15. ma§äzät: In M steht mahäzät. Kv.

Zeltaduttt d. DMO Bd. 06 (Neue Folge Bd. SI) 8

8 •

(17)

114 H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

(118, 584) und ZV. im Text lesen magäzät. ZV. ändert in der

Übersetzung S. 65 in magälät und übersetzt ,, Wanderorte,

Gebiete der Wanderungen der Nomaden". Da es sich aber

um eine Reise zu Schifi handelt (Z. 16), kommen weder

,, Durchgänge" noch Nomadenwanderungsplätze in Frage.

Zu lesen ist natürlich tigärät ,, Handelsgeschäfte, Handels¬

reisen" (vgl. tigärätihim S. 36 Z. 1). \\ Z. 17. Lies mit M fa-

tawämarü (vgl. Wright I 76 B). (Drf.) || Lies lihidmati. (Drf.)

S. 30, Z. 1. Das Klammersystem bei Textausgaben ist

unpraktisch und führt zu Irrtümern. Will man das von

Yäqüt an Stelle von tiyäbahum M gebotene silähahu zu¬

sammen mit der Lesart M in den Text nehmen, so muß der

Apparat etwa lauten: silahahü wa-tiyäbahü: tiyäbahü M

silähahu Y || Die Zusätze Qazwini's Z. 1—2 und 3 machen

den Eindruck von Glossen und sind unter den Text zu

setzen. || Z. 2. wa-hädä rasmun lahum M: om. Y || ha??a:

Lies mit MY wa-man hatta 'anhu \\ Z. 3. yata'arradü lahü

Y: ya'riiü lahü M. Y und Qazw. fügen dann hinzu wa-

hädihi sunnatuhum || Z. 5. Im Hinblick auf Z. 9 ist doch wohl

ba'duhum min ba'd zu lesen. || Der Zusatz von Qazw. ist

wieder eine blasse Glosse und gehört nicht in den Text. ||

Z. 6. sikak: Kv. (119, 600) macht darauf aufmerksam, daß das

Wort nicht „Pflöcke" oder ,, Pfähle" bedeutet, sondern

„Pflugscharen". || Z. 7. aydan M: om. Y || Z. 9. Lies igtahadtu

(ZV. S. 337); Y hat walaqadi igtahadtu. \\ Z. 10. Ii M: ilayya

Y-Wüst. II Z. 13. fa-rubbamä Kv. (120, 611) ZV.: fhmä M ||

Z.20. Lies mit M bi-Muhammadin. \\ Z.22. min ist über¬

liefert, die Klammer ist zu streichen. (Drf.) || iläM: Kv. (120,

621) liest in, ZV.'s Vorschlag lau scheint mir besser.

[S. 31, Z. 6 bis S. 33, Z. 3 = Yäqüt-Wüst. I 112 Z. 17 bis

S. 113, Z. 13.]

8.31, Z. 10. wa-tagä Y: wa-tafä M. Die Lesart Y wird

richtig sein. Zwar wird bei Dozy s. r. tfw auf Grund einer

Yäqütstelle die Bedeutung „deborder" angegeben, aber dort

wird wohl auch tagä zu lesen sein. Die bei Lane 1861 b aus dem

TA. s. V. tüfän entnommene Bedeutung „the water rose.

(18)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 115

became high" ist offenbar eine erfundene Bedeutung, um dem

Worte tüfän eine arabische Etymologie zu verschaffen. ||

Z. 11. qad qafä 'alä 'l-ma' MY: Schon Rosen (Kv. 122, 643)

schlug vor, qad tafä ... zu lesen, (tagä bei ZV. Text, Anm. f

und Übers. S. 71 Anm. 4 ist wohl Druckfehler). Sowohl ZV.

(Übers. S. 71) als Kv. wollen die überlieferte Lesung qafä

beibehalten. ZV.: ,,Es ist ein Mann dem Strom folgend an¬

gekommen." Ehe Belege für qafä 'alä H-mäH in dieser Be¬

deutung beigebracht werden, vermag ich an diese Deutung

nicht zu glauben. Außerdem finde ich, daß der Bericht über

das Hochwasser, der vorhergeht, bei dieser Deutung den Sinn

verliert. Das Hochwasser war doch offenbar der Grund für

das Erscheinen des fremden Riesen, tafä fauqa H-mäH heißt

„an der Oberfläche des Wassers erscheinen, an der Oberfläche

des Wassers treiben". Ich stelle mir vor, daß der Mann von

dem Hochwasser aus einer fremden Gegend, noch lebendig,

angetrieben worden ist. Vohkommen richtig Ahmad Tüsi (ZV.

S. 69) Saxse bar sar-i äb ?ähir Sud . . . veyrä äb äwurda ast. \\

Z. 13. ilä 'n-nahr: wa-waqaftu 'alayhi add. Y, doch nicht in

allen Handschriften (Kv. 122, 648). || Z. 14. akbar M: Lies

mit Y Qazw. ka-akbari. \\ Z. 15. Lies takünu; im M ohne

Punkte. II fazä'ani M: Lies mit Y fa-rä'ani. \\ Z. 16. illä

yanzur ilaynä M: Y ändert den ungeschickten Ausdruck in

das literarisch elegante wa-lä yazidu 'alä ^n-nazari ilaynä

(so, nicht flnä).

S. 32, Z. 1. Lies mit M yu'arrifüni. Eine derartige Form

ist uns schon oben (S. 6, Z. 5) begegnet. || Z. 2 'urät: Wie Kv.

(123, 665—667) überzeugend darlegt, ist dies Wort in M in

die falsche Zeile geraten und gehört in Z. 3 zwischen al-baha'im

und yankaku. Kv. will dort mit Y. lesen al-bahä'imi 'l-hämilati

'urätun hufätun. Der Schreiber von M, meint Kv., habe

vielleicht die Adjektiva al-hämila, al-hufätu absichtlich aus¬

gelassen, um seinen Fehler zu verbergen. Ich halte es auch für

denkbar, daß Yäqüt ein paar klischeeartige Ausdrücke in die

Feder geraten sind. || kulla M: fi kulli Y || Z. 4. In M steht

auf zwei Zeilen: wa-ma'ahumä, Imudyatu. Kv. (123,672) ändert

richtig in wa-ma'ahu H-mudyatu \\ fa-yahtazzu eine Y-Hand-

8*

(19)

116 H.Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

Schrift und Fleischer (Y-Wüst. V S. 11, 15; Kv. 123, 673):

fa-yagtazzu Y-Wüst. Kv., fyhbr (y ohne Punkte) M. Der

Bedeutung nach ist yahtazzu das allein Passende. 11 Z. 6. wa-

rufi'at M: Lies mit Kv. (124, 680) wa-dafa'at. Zu dafa'a in

intransitiver Bedeutung vgl. Dozy 448b: dafa'a fi „se jeter

dans". II Z. 8. Lies mit Kv. (124, 683) uhara. \\ Z. 13. Lies

'asarahü. (Drf.) || Kv. (125, 693—97) zeigt, wie die Lesart Y,

die einen gänzlich anderen Tod des Mannes beschreibt, gra¬

phisch aus dem Text von M 'allaqtuhü , . . 'äliya verderbt

ist. II Lies 'äliyatin. (Drf.) || Z. 15. Lies mit M däka. || Statt

des ganzen Passus von Z. 13 his S. 33 Z. 3 hat Yäqüt nur das

kurze Sätzchen „und ich ging hinaus und sah seine Knochen

und sie waren ganz entsetzlich" (S. 33, Anm. b). Zu dieser

Kürzung ist er durch seine Textverderbnis oben genötigt

worden, zu der das Folgende nicht paßte. (Ein ähnlicher Fall

oben S. 7. Z. 19.)

S. 33, Z. 1. In M steht: Sa§arun 'izämun faq-d-fanl. Kr.

bringt keinen Änderungsvorschlag und übersetzt: H bot yate

pasjiOHtHJicH Ha flepcBe . . . ZV. übersetzt (S. 76) nach dem

Zusammenhang richtig: „Er führte mich zu einem Baume",

äußert sich aber nicht zum Text. Zu lesen ist natürlich: fa-

gädanl. \\ Nach dem Wort Sagaratin ist noch der Anfangs¬

strich eines käf zu sehen, das Kv. 125, 699) sicherlich richtig,

zu kdblratin ergänzt. Der Rest der Zeile ist überklebt*). Es ist

Raum für etwa 4—5 Worte. Was da gestanden hat, läßt sich

trotz Ahmad Tüsi (ZV. S. 69) nicht genau ausmachen. Mit dem

Worte wa-rd'suhü fängt in M die neue Zeile an. || Z. 2. Lies

an-ndhli. (Drf.) || Z. 6. hatanihl ZV.: in M steht etwa hsh, aber

die drei Zähnchen des sin stehen so weit auseinander, daß man

sie eher als einzelne Buchstaben auffassen muß. Der Punkt des

Jl steht etwas zu weit links, also eher über dem ersten Zähnchen

Kv. (126, 708) will ginsihl lesen, was mir weniger einleuchtet

als ZV.'s Lesung. || Z. 8. wa-hädihl: Lies mit M wa-hädä. \\

Z. 8—9. Von den von ZV. in runde Klammern gesetzten

1) Auf eine Restauration des Kodex von sachkundiger Hand, die die

von jetzt ab häufigen Überklebungen beseitigte, ist wohl nicht zu hoffen.

(20)

H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 117

Worten ist im Original die untere Hälfte verklebt. Das, was

erhalten ist, läßt sich mit folgender Lesung vereinigen: wa-

hädä H-amru qad qalladanlhi, jaman \\ Z. 13. Von dem Wort

nach ifagar ist nur der Schlußstrich erhalten, der aussieht, wie

der Schlußstrich eines t oder /. Darüber ist ein Zeichen sicht¬

bar, das sich zur Not als zwei Punkte, leichter als Taädid

deuten läßt. Ich lese multaff. Die Lesungen Kv. (127, 721):

wa-yakänu und ZV. : yanbutu flhi (für flhi ist auch kein Platz

da,) scheinen mir beide gleich unwahrscheinlich zu sein. ||

Z. 19. al-hadar M: Lies al-hudrati.

8. 34, Z. 1. amina ZV.: Kv. (127, 725) will das überlieferte

aminat stehenlassen und auf das Pferd beziehen, aber so

konservativ braucht man wohl nicht zu sein. || Z. 4—5. Lies

mit Kv. (127, 729) aS-Sagara H-'äliyata Ulatl yakünu baynahä

„die hohen Bäume, zwischen denen es sich aufhält". Vgl.

Ahmad Tüsi (ZV. 77) va dar mayän-i diraxthä-i xalan§ gardad\\

Z. 9. ball M: Lies bal. — Unter yahmarru versteht Kv. (127,

735) eine Krankheit, aber ich glaube, daß ZV. recht hat

(Übers. S. 78), wenn er unter der roten Farbe die Farbe der

Gesundheit versteht. || wa-bihä: Kv. bezieht das Suffix auf ein

aus dem Zusammenhang zu entnehmendes 'illa „Krankheit",

ich glaube, daß es sich vielmehr auf ein zu supponierendes

balad bezieht: ,,und in diesem Lande". || Z. 10. Lies mit M:

bVl-qaulang. || Z. 11. Der überlieferte Text (siehe Anm. f) ist

vielleicht zu lesen: wa-H-imra^atu 'l-kwärazmlyatu. (Anderer

Vorschlag ZV.'s S. 78, Anm. 2.) al-imra'atu statt al-mar^atu

gilt als möghch, s. Muhit al-muhit II 1962b Z. 6. || gasalühu

ZV.: wa-gasälühu M, fa-gasalühu Kv. (gut) || Z 11. tagurruhü

wa-bayna bayna M : Ich lese : tagurruhü (oder besser tagurruhä)

farasayn; f-r kann leicht zu w entstellt werden, und der Rest

macht keine großen Schwierigkeiten. Die Akkusativform ist

in diesem Text nichts AuffälUges; vgl. z. B. S. 35, Z. 2 as-

sanatayn \\ Lies mit M: bi-mitradin. \\ Z. 14. Das Wort

n-h-w-h ist, wie schon Kv. (128, 742) und ZV. (S. 79, Anm. 1)

in Vorschlag bringen, nahhauhu zu lesen. Der Strich wird

um den Toten gezogen, um das Maß für das Grab zu nehmen,

dann wird er zur Seite geschafft, und das Grab gegraben. ||

(21)

118 H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

Z. 15. ball M: Lies mit Kv. (128, 744) bal. \\ Z. 19. bi-tilka

's-smür M: Lies natürlich bitilka 's-suyür ,,mit diesen Rie¬

men". II Z.20. {jauqa) ZV.: Das Wort ist in M überklebt.

Ich ergänze lieber mit Kv. (128, 749) 'alä.

S. 36, Z. 1. Lies mit M wa-yuhdirüna. (Drf.) || Z. 3. Lies

al-huzni. (Drf.) || Z. 11. Die Ergänzung {anna lahä) ist un¬

nötig. II Z. 13. bintan lahä ZV.: Sicher so richtig; Kv. (129,

759) weniger gut: saHatan. \\ Z. 21. dälika: Lies mit M däka.

[S. 36, Z. 1 bis Ende des Textes = Yäqüt-Wüst. II 834

Z. 21 bis S. 840 Z. 11.]

S. 36, Z. 1. fl tigärätihim M: bi-tigärätihim Y || wa-

nazalü M: fa-nazalü Y || Z. 3. yälbasu ^r-ragulu Y: Verklebt

in M 11 Z. 5. fä'sun wa-sayfun wa-sikklnun M : say fun wa-

sikklnun wa-fä'sun Y || Z. 5—6. gamVu mä dakarnä M und

zwei Y-Handschriften: Om. Y-Wüst, und andere Y-Handschr.,

abadan Qazw. (Kv. 131, 782) || Z. 6. safäih: auch M || Z. 7.

Über die Frage, ob man mahdar (M) oder muhaddar (Y) lesen

soll, ist schon früher diskutiert worden. De Sacy und Fleischer

ändern den Y-Text in mahdar (Kv. 132, 788), und ihre

Lesung wird durch M gestützt. Fleischer übersetzt (Y-Wüst.

V 218) „assemblage, assortiment". Über Bedeutung des

Wortes im Persischen siehe Vullers 1144. Will man, was ZV.

tut, die Form mit Ä lesen, so wird man wohl muhaddarun lesen

müssen als Ijabar zu dem mubtada' min ... ilä 'unuqihl;

Sa^arun etc. wäre dann eine Art badal. „Vom Nagel bis zum

Nacken (= der Teil des Körpers vom Nagel bis zum Nacken)

ist grün tätowiert. Bäume, Figuren u.a." || Z. 8. fa-'alä M

und einige Y-Handschriften (Kv. 133, 791) 'alä Y-Wüst. ||

huqqatun Y: hälqatun M. Der archäologische Befund (ZV.

S. 228—29) spricht für die Richtigkeit der Lesung Y's. Kv.

(133, 796) kommt zu einem anderen Ergebnis, erwartet aber

die Entscheidung der Frage auch von der Archäologie. ||

Z.9. wa-immä min nuhäsin wa-immä min dahabin Y-Wüst.:

wa-immä nuhäsun wa-immä dahäbun M, Varianten der Y-

Handschriften bei Kv. 133, 793. || wa-fl M: /i Y || Z. 10.

maSdüdun M: maSdüdatun Y. Beides ist möglich. || a'näqi-

(22)

H. Rittbb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 119

hinna: Die Varianten der Y-Handschriften bei Kv. 134,

798. II Z. 11 und 12. M schreibt in beiden Fällen alf || Z. 12

bis 13. wa-kadälika . . . li-'mräatihi M: Kv. (134, 802) führt

folgende Y-Variante an: wa-kadälika kullu 'aäarati äläfi.

dirhamin kullamä 'zdäda yazdädu tauqa ^mra'atihl, die dem

Text von M näher steht als Y-Wüst. || Z. 14. yubäyi'üna fihi

M: yubäligüna flhi Y. Kv. (134, 808) und ZV. finden in der

Lesart M keine Schwierigkeiten; ich finde bäyäa flhi, so,

ohne personales Objekt, nicht in den Wörterbüchern; selbst

wenn aber bäyäa flhi „um sie handeln" (ZV. S. 84) bedeuten

könnte, würde durch diese Lesart die Pointe des Berichts

zerstört sein; IF. will doch sagen, daß diese Glasperlen bei

diesen Leuten in einem ungewöhnlich hohen Wert stehen,

nicht einfach, daß sie Handelsobjekte sind. Es ist sicherlich

yubäligüna flhi zu lesen. Nur darf man freihch bälaga nicht

mit ,, übertreiben" (siehe ZV. S. 84, Anm. 3) übersetzen.

Es heißt (vgl. Lane 251) vielmehr „ungewöhnhch hohen Auf¬

wand machen, ungewöhnlich hohe Anstrengungen machen."

Hier übersetzt man am besten „sie zahlen hohe (unvernünftige)

Preise dafür." Zu allem Überfluß steht noch bei Qazw.

yubäligüna fl Sirä ihl. (Kv. 134, 809). || Z. 15. Lies al-harzata.

(Drf.) II minhuY: minhum eine Y-Handschrift (Kv. 134,810). ||

wa-yan?umüna 'uqüdan li-nisäHhim: Die sehr reichlichen

Varianten zu dieser Stelle, deren Sinn ja klar ist, siehe bei Kv.

134, 811—812. Ich möchte am liebsten lesen: wa-yan?umüna

< minhu > 'uqüdan etc. || Z. 16. Lies mit Y yastangüna.

S. 37, Z. 2. Lies al-gawärl \\ Z. 3. wa-raflquhü yan?uru Y:

wa-raqlquhü yan?uru M wäl-äharüna yanzurüna Qazw. (Kv.

136, 830) II Z. 5. hattä Y: au (gut) M || yaqdiyaY: bibäd M.

Yäqüt richtig, auch wenn man vorher au liest. Kv. (136, 838)

liest au bi-ba'di irbihl, was mir weniger einleuchtet. Qazw. fügt

glossierend hinzu tumma yukällimuhü fl tamanihä || Z. 6. mä:

Lies mäin \\ Z. 6—7. wa-lä budda . . . bVl-gadäti M Qazw.,

mehrere Y-Handschriften. (Einzelheiten bei Kv. 136, 840

bis 841): wa-lä budda lahum fl kulli yaumin bVl-gadäti Y-

Wüst. und mehrere Y-Handschriften (Homoioteleuton!)

Y-Wüst, fügt dann, um einen verständlichen Satz zu erhalten.

(23)

120 H. RiTTEE, Zum Text von Ibn Fa(.nän's Reisebericht

hinzu an taHiya V-^äriyatu \\ qas'atun Y: gad'atun M || Z. 8.

Lies fa-tadfa'uhä; M hat fa-yadfa'uhä, Y feiner fa-tuqaddi-

muhä II Z. 8. wa-Sa'ara räsihi Y-Wüst.: wa-kulla Sa'arihi

eine Y-Handschrift (Kv. 137, 846—47), in M wa-k . . ., der

Rest ist überklebt. OfTenbar hat ebenfalls wa-kulla Sa'arihl

dagestanden, und so ist zu lesen. || Z.9. yamtahitu Y:

yamtahit M || S. 9—10. Der in eckigen Klammern stehende

Passus ist in M überklebt. || Z. 11. ilä gänibihi M: yalihiY ||

Z. 11. Man kann mit M lesen mitla ji'li. \\ Z. 12. Lies mit Y

tudlruhä. \\ Z. 14. hädihl: Lies mit der Überlieferung (MY)

hädä. II qad har aga M: yahruguY; ich halte für ursprüng¬

hch fa-yahrugu, dem Stil des Autors angemessen. || Z. 15.

Lies mit Y yuwäfl, M hat twäfy. \\ Z. 19. baladin bäldin

M und eine Y-Handschrift: bilädin bäld andere Y-Hand¬

schriften bilädin bäldatin Y Qazw., bäd Y-Wüst. u. a. (Kv.

138, 874).

' S. 38, Z. 1. wa-gVtuka M: tumma yaqülu waqad (Var. qad)

^Vtuka Y II bi'l-hadiyati: Lies mit der Überlieferung (MY)

bi-hädihl H-hadlyati \\ alladl M und eine Y-Handschrift

(Kv. 138, 879): mä Y-Wüst. || Z. 2. ma'ahü: mina 'l-hubzi

wäl-lahmi add. Qazw. || fa-urldu an M: wa-yaqülu uridu an

Y-Wüst. ; weitere Varr. bei Kv. 138, 881. || danänlru wa-

darähimu katiratun: Varr. bei Kv. 138, 883. || Z. 3. kamä: Varr.

bei Kv. 138, 884. || Z. 4. täniyatin M: uhrä täniyatin Y \\

ta'addara M und einige Y-Handschriften: täaddara 'alayhi

Y-Wüst, und andere Handschriften (Kv. 139, 889). || Z. 5.

wa-säälahum M und eine Y-Handschrift (Kv. 139, 829):

wasäalähä Y-Wüst. Die erstere Lesart ist durchaus brauch¬

bar. II Z. 6. wa-banühu M und einige Y-Handschriften: om.

Y-Wüst, und andere Y-Handschriften (Kr. 139, 893). || falä

M und eine Y-Handschrift: wa-lä Y-Wüst. u. a. (Kv. 139,

895). II yas'aluhä M, mehrere Y-Handschriften: wa-yas'aluhä

Y-Wüst. u. a. (Kv. 139, 895). || Z. 7. Lies rubbamä tasahhala

mit Y, yshal M. rubbamä mit Perfekt ist im Deutschen öfters

präsentisch zu übersetzen (leider habe ich mir für derartige

Dinge keine Sammlungen angelegt, so daß ich Belege bei¬

bringen könnte), das Perfekt wird zudem durch das folgende

(24)

H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 121

fa-bä'a gestützt. || Z. 8. al-ganami awi H-baqari M: al-baqari

wa'l-ganami 'alä dälika Y-Wüst. (Weiteres bei Kv. 139, 899). ||

fa-yaqtuluhä M u. a.: wa-yaqtuluhä Y-Wüst. (Kv. 139,900). ||

Z. 9. Lies mit Y wa-yatasaddaqu: wa-ysdq M || Z. 10. älladlna

M: allall, grammatisch korrelcter, Y || Z. 12. Lies mit M u. a.

radiya rabbi 'anni: radiya 'anni rabbl Y-Wüst. u. a. (Kv. 140,

906). II Z. 14—15. Lies mit Kv. (140, 911) bal yata'ähadünahü

fl kulli talätati ayyämin „sondern sie besuchen ihn alle drei

Tage einmal". Die ausführliche Begründung dieser Lesung

auf Grund der Y-Hand Schriften bei Kv. Zu ihr stimmt auch

Amin Ahmad Räzi: Falls er eine Persönlichkeit ist, die

Freunde und Diener hat, so kommen an manchen Tagen

die Leute heraus und erkundigen sich nach seinem Befinden

(ZV. S. 88, Anm. 1). Der Zusatz maradihl, der von dk Sacy

stammt, wird dadurch unnötig. || m M Y-Wüst, u.a.: idä

Y Kv. u. a. Qazw. || au mamlükan M und eine Y-Handschrift:

au käna mamlükan die übrigen Y-Handschriften (Kv. 141,

914) II Z. 16. yäkuluhü M und zwei Y-Handschriften:

hattä täkuluhü eine Y-Handschrift täkuluhü Y-Wüst, li-

täkulahü Qazw. (Kv. 141, 916). || Z. 17. al-kiläbu wa-gawärihu

H-tayr M, alle Y-Handschriften außer (v): al-kiläbu wa-

^awärihu 't-tuyür Y (v), as-sihä'u wät-tuyüru Qazw. (Kv. 141,

916) II Z. 17. Lies Sagaratin. (Drf.) || Z. 18—19. In M steht wa-

'allaqü[. . .]badä. Das überklebte Stück ergänzt Kv. (141, 919)

nach mehreren Y-Handschriften, so daß zu lesen ist wa-'alla-

qühuflhä abadan. Statt abadan: wa-yabqämu'allaqanY-Wüs,i.\\

Z. 19. Lies yataqatta'u mit zwei Y-Handschriften. (Einzelheiten

der Überlieferung bei Kv. 141, 920) || bVr-riyähi wäl-amtäri

M und mehrere Y-Handschriften: mina 'l-makti immä bi'r-

riyähi awi 'l-amtäriY-Wüat. (Kv. 141, 921). || Z. 20. yaf'alüna

M und mehrere Y-Handschriften: känü yaf'alüna Y-Wüst,

u. a. (Kv. 141, 924).

S. 39, Z. 1. wa-saqafühu M. So hatte schon Fraehn konji¬

ziert. ZV. übersetzt S. 88 nach dieser von ihm im Text ver¬

worfenen Lesart. (Einzelheiten bei Kv. 142, 930.) || Z. 3 atlM

MY: aqsäm Qazw. (Kv. 142, 935). || Z. 4. lahü bihi: In einigen

Y-Handschriften fehlt das bihl, Qazw. hat iStarau bikl (Kv.

(25)

122 H. Ritteb, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

142, 938). II yaSrabünahü: Einige isolierte Varianten bei Kv.

142, 940. II Z. 5. bi'n-nabldi yaSrabänahü M: bVl-hamri

yasrabünahä Y || Z. 6. wa-rubbamä Y: rubbamä M || Z. 8.

wagaba lä M und 4 Y-Handschriften: wagaba 'alayhi lä

Y-Wüst. u. a. (Kv. 143, 947). 'alayhi ist sicher zu tilgen. ||

Z.9. man M: mä Y || yaj'alu dälika ist nicht überliefert.

yaj'alu M: yaj'alu hädä Y || Z. 11. Y hat die normale Ortho¬

graphie ihdähunna \\ Z. 12. haytu mä Y-Wüst, u.a.: haytu M

und drei Y-Handschriften, mä eine Y-Handschrift (Einzel¬

heiten Kv. 143, 953). II Z. 12. gasalatä riglayhä (richtig) Y:

gasalä riglayhimä M || 12—13. wa-ahadü . . . wa-isläh: wa-

hätä li-l-mayyiti wa-lVl-gäriyati tiyäban wa-mä Qazw. (Kv.

143, 955—56). || Z. 14. jarihaian M u. a.: järihaian Y-Wüst,

u.a. (Kv. 143, 958). || Z. 15. yuhraqu ... wal-gäriyatu:

yuhragu H-mayyitu li'l-harqi Qazw. (Kv. 143, 959). ||

jlhi huwa Y: jlhi M || sajlnatuhü jlhi M, eine Y-Hand¬

schrift: jlhi gajlnaluhü Y-Wüst. || Z. 18. muddat: maddühä

Qazw. II gu'ilat MY.: hasalat Qazw. Ich halte diese Lesart

für besser. || Z. 19. In dem verklebtem Passus ist das Wort

jl und teilweise lam yuhrigühu noch zu lesen. || tumma

MY: haUä Qazw. (Kv. 145, 974). || 'alä MY: jl Qazw. (Kv.

145, 976).

S. 40, Z. 1. wa-gä^at M und mehrere Y-Handschriften:

tumma gä'at Y-Wüst, und eine Y-Handschrift, ja-§ä'at Qazw.

(Kv. 145, 979). II Lies mit der Überlieferung 'agüzun \ \ lahäY:

annahä Qazw. (Kv. 146, 981). || Z. 2. al-juruSa Hlatl dakarnä

M: alladl dakarnähu (Var. dakarnä) Kv. || wahiya: wahiya

llatl eine Y-Handschrift (Kv. 146, 985). || taqtulu M und

mehrere Y-Handschriften: taqbälu Y-Wüst. Qazw. (Einzel¬

heiten bei Kv. 146, 986). || Z. 3. guwän blra (das zweite Wort

ohne Punkte unter dem l) M : die Varianten bei Kv. 146, 987.

Vgl. auch ZV. Übers. S. 91. (Die dort gegebene Etymologie

ist sehr gewagt.) || ja-lammä wäfau qabrahä: tumma 'amadä

ilä 'l-mayyiti wa Qazw. (Kv. 147, 988). || Z. 6. yatagayyar Y:

tgyr M || wa-ränan: Frabhn las nach Kv. (148, 1000) ränän;

(die sonstigen Varianten ebenda). || Z. 7. Lies mit der Über¬

lieferung azrär, Plural von zirr (ZV. S. 92 Anm. 1 ist unrich-

(26)

H. RiTTKB, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 123

tig). II dibäg M: min dibäg Y || sammürlyatan M und einige

Y-Handschriften, sammür Y-Wüst und andere Y-Hand¬

schriften (Kv. 148, 1005). II Z. 8. 'alä MY: fl Qazw. (Kv. 148,

1007). II Lies mit der Überlieferung wa-aglasühu. || Z. 9. wal-

fäkihaii M: voäl-fawakihi Y || Z. 10. bi-nisfayni M und

mehrere Y-Handschriften: nisfayni Y-Wüst. u. a. (Kv. 149,

1014). II Z. 11. Lies bi-gamVi Y: gamV M || ahadü däbbatayni

M Y-Wüst.: gä'ü bi-däbbatayni mehrere Y-Handschriften

(Kv. 149, 1017). II Z. 14. turldu tuqtal M: „die getötet werden

will (oder soll). Solch eine Konstruktion ist dem Autor schon

zuzutrauen. Die Y-Handschriften bieten turldu an taqtula

nafsahä, turldu an tuqtal, yurldu an tuqtal, tuqtalu Y-Wüst.,

taqbalu, endlich turldu bi-qatli nafsihä Qazw. (vgl. Kv. 150,

1032). II Z. 15. qibäbihim Y: qbäthm M, wa-tuwaddVuhum add.

Qazw. (Kv. 150, 1024). || Z. 15. sähibu 'l-qubbati M: Y-

Varianten sähibuhä, wähidun wähidun Y-Wüst. Diese Doppel¬

setzung ist, wie Kv. zeigt, für IF.s Stil charakteristisch und

wahrscheinlich das Ursprüngliche. (Kv. 150, 1025). || wa-

yaqülu lahä M Qazw., mehrere Y-Handschriften: yaqülu

lahä mehere andere Y-Handschriften, wa-kullu wähidin

yaqülu lahä Y-Wüst. || Z. 18. malban: ausführliche Er¬

örterungen über dies Wort bei Kv. 151,1032. 11riglayhä M Qazw. :

riglahä Y (Kv. 153, 1034). || Z. 18—19. wa-aSrafat 'alä dälika

H-malban. Kv. liest, ergänzend, wa-aSrafat 'alä mä haulahä

wahiya 'alä dälika H-malban (153, 1034) Malban al-bäb kann

die Bedeutung Türrahmen haben (Kv. 1032). Am natürlich¬

sten ist doch wohl anzunehmen, daß hier eine Art von hoch¬

gestellten Türrahmen oder Fensterrahmen gemeint ist, der

gleichsam als magisches Fenster dient, durch den hindurch

das Mädchen ins Jenseits schaut, um dort ihre Verwandten

und ihren Herrn zu erblicken. Schwierigkeiten macht nur der

Ausdruck wa-aSrafat 'alä dälika H-maWan was normalerweise

heißen würde „sah auf das m herab", aber diese Schwierigkeit

wiegt nicht sehr schwer, denn vielleicht soll nur ausgedrückt

werden, daß das Mädchen so hoch gehoben wurde, daß es über

die untere Fensterbank hinaus, d. h. in das Fenster hinein¬

sehen konnte. (?) || Z. 19. Lies im Hinblick auf S. 41. Z. 1.

(27)

124 H. RiTTBK, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

tälitatan hier täniyatan; so Y-Wüst., at-täniyata M und meh¬

rere Y-Handschriften (Kv. 153, 1036).

S. 41, Z. 2. ilayhä M und einige Y-Hand Schriften: lahä

Y-Wüst. (Kv. 153, 1037). || Z. 4. garäbatl M Y-Wüst.: qarä-

bätl mehrere Y-Handschriften (Kv. 153, 1042). || Z. 5. fl H-

tälüati: in M nur at-tälit ah (z.T. verklebt, aber zu erkennen),

fi H-marrati H-tälitati Y || waH-gannatu hasanatun hadra'u

MY: Nur eine Y-Handschrift (Kv. 154, 1046) hat wa-

tahtahä hasfatun haärä'u „weiches (ebenes) grünes Land"

(Lane 739a). Mir kommt diese Lesart an sich sehr gut vor.

Das Mädchen beschreibt seinen Herren und seine Umgebung:

Er sitzt im Paradies auf einer weichen grünen Aue und um ihn

herum sind die Mannen etc. Es wäre nur angenehm, wenn man

ein paar Belege für dies seltene Wort hätte. |{ Z. 6. In M

steht, das ist deutlich zu erkennen, wahwa dä ya[d'üni]:

wahwa yad'ünl Y || Z. 7. Nach fa-marrä lies mit MY bihä \\

känä 'alayhä wa-dafa'athumä M: känatä ma'ahä wa-dafa'

athumä Y || Z. 11. (wa-)ga'a M, mehrere Y-Handschriften

und Qazw.: fa-gä^a (besser) einige Y-Handschriften, wa-^a'ü

Y-Wüst. (Kv. 154,1057). 1| Z. 12. sawähibätihä: Varianten bei

Kv. 155, 1063. II Z. 13. tastahittuhä: Eine Y-Handschrift hat

tasta 'giluhä (Kv. 155, 1064). || Z. 14. duhüla H-qubbati: W und

verschiedenen Y-Handschriften: ad-duhäla ilä H-qubbati

Y-Wüst und eine Y-Handschrift (Kv. 155, 1068). || Z. 16.

wa-ahada: wa-ahadü Y-Wüst. (Kv. 155, 1072). || Z. 17. fa-

yagza'a: Varianten bei Kv. 156, 1074. || wa-lä M: fa-lä Y ||

Z. 19. Lies mit der Überheferung (MY) adgäühä. (Drf.) ||

^änih M und mehrere Y-Handschriften: garib Y-Wüst. u. a.

(Kv. 156, 1077). II Z. 20. Lies mit Y-Wüst, wa-dafäathu. \\

Z. 21. li-yagdibänihlM: Lies doch wohl mit Y li-yagdibähu. \\

Lies hangar (Drf.) || hangarun 'arldu 'n-nasli: In einer

Handschrift sikklnun tawllatun mitlu SuHati ^n-när (Kv. 157,

1085). Die gleiche Handschrift hat Z. 20 statt wa-tuhriguhü

wär-ra^uläni yahnuqänihä: wa-garralhä tumma adhalathä

marr alan uhrä fl gayri maudi'in min bayni adlä'ihä wa-gar¬

ralhä falam tazal tudhilu ^s-sikklna wa-tagurruhä fl maudi'in

maudi'in bayna adlä'ihä (Y-Wüst. V. S. 219, Kv. 157,

(28)

H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht 125

1087—1088). Das doppelte mauii\ das dem Stil IF.s ent¬

spricht, spricht nach Kv. für Ursprünglichkeit dieser Lesart. 11

Lies ydhnuqänihl.

S. 42, Z. 1. dälika Y-Wüst.: fehlt in mehreren Y-Hand¬

schriften und wahrscheinlich in M (Kv. 157, 1091). || wa-

as'alahä M: fa-aS'alahä Y || Z. 2. nahw (Y) fehlt in M und

ist wohl zu streichen. (Vgl. Kv. 158, 1093.) Z. 3. 'alä bäbi

^stihi M: 'alä 'stihi Y || Z. 4. Setzt man den Zusatz der Ber¬

liner Y-Handschrift, den Wüst, in seinen Text aufgenommen

hat, in den Text, wie ZV. es tut, so muß man mit der gleichen

Handschrift auch vorher dälika H-haSaba Hladl qad 'abbauhu

lesen. Über die Varianten der Y-Handschriften siehe Kv. 158,

1099. II Z. 6. ja-tähudu einige Y-Handschriften: wa-yähudu

M und andere Y-Handschriften, wa-ta'hudu eine Y-Hand¬

schrift, fa-ahadat Qazw. (Kv. 159, 1103). || Z. 8. Lies mit der

Überliederung rihun. \\ Lies wa-'dtarama || Z. 10. ma'i M und

eine Y-Handschrift: ma'ahü die übrigen Y-Handschriften

(Kv. 159,1110). II yä ma'ä^irM: määSir Y (Kv. 159, 1112). ||

Z. 11. Die Lücke zwischen hamqä . . . lika wird durch ZV.'s

Ergänzung nicht ganz ausgefüllt. Ich schlage vor: qultu lahü

walima dälika \\ at-turäbu wäl-hawämmu M: al-hawämmu Y.

Ich halte at-turäbu für Dittographie und möchte es streichen. ||

Z. 13. nuhriquhü M und eine Y-Handschrift: nuhriquhü

bVn-näri Y-Wüst. || Z. 16. wäl-gäriyaiu wäl-maulä M:

waH-gäriyatu wal-mayyitu einige Y-Handschriften, wa-r-

ragulu H-mayyitu wäl-gäriyatu Y-Wüst, wä-l-qubbatu bimä

fihä Qazw. (Kv. 161, 1127). || rimädan tumma rimdadan:

Varianten der Y-Handschriften bei Kv. 161, 1128.

S. 43, Z. 3. Lies mit Y wa-tasna'u || Z. 5. dl-gawähir (Y) ist

sinngemäßer. || Z. 7. fa-idä Y-Wüst.: fa-in M Qazw. und

mehrere Y-Handschriften (Kv. 164, 1149). || Z. 7. hägatahü

einige Y-Handschriften: Endung verklebt in M, nach dem

Platz zu urteilen eher hägatan, was besser ist. hägatan Y-Wüst.,

al-hägata Qazw. (Kv. 164,1159). || Z. 9. In M steht wahrschein¬

lich nazal däbbatahü. Man muß wohl lesen yanzila min däbba-

tihi oder mit Y yaküna nuzüluhü 'alayhi. ||

0

(29)

126 H. Ritter, Zum Text von Ibn Fadlän's Reisebericht

[S. 43, Z. 11 bis S. 46, Z. 17 = Yäqüt-Wüst. II S. 438 Z. 11

bis S. 440 Z. 5.]*)

Z. 13. al-guyüSa M: al-gaySa Y.

S. 44. Ich verzichte auf weiteres Eingehen auf Lesarten,

da ich hier, wo die Meäheder-Handschrift nicht mehr zur Ver¬

fügung steht, doch nür Kv. ausschreiben müßte. Nur noch ein

paar Druckfehler sind zu korrigieren:

S. 46, Z. 12. Lies 'äliyatun \\ Z. 14. Lies wa-qäla \\ Z. 15.

Lies illä hudimat la-hadamtu.

1) Bekanntlich steht in YäqOt vor diesem Abschnitt noch ein weiterer über die gazaren (II S. 436, Z. 20 bis S. 438, Z. 11), den er gleichfalls IF. zuschreibt, und der sich auch bei Istahri findet. Durch das Fehlen

dieses Abschnittes in M ist wohl endgültig bewiesen, daß dieser Ab¬

schnitt nicht aus IF. stammt und das Yäqüt ihn fälschlich und ver¬

sehentlich IF. zuschreibt. Vgl. ZV. S. XV—XVI und „Die Reiseberichte Ibn-Fadlän's" (Geistige Arbeit, S.Oktober 1937, 7—8) und Kv. 165, 1157.

(30)

Zwei altiranische Ortsnamen Von Hans Heinrich Schaeder

Zwei Bemerkungen im letzten Heft dieser Zeitschrift (95,3)

geben Anlaß zu den folgenden Mitteilungen.

1. Akouphis und Äkaufaciya

Auf seinem Zuge auf der linken Seite des Kabulflusses von

Ostiran zum Indus kommt Alexander nach der Überschreitung

des Choaspes (Kunar) und vor der des Guraios (Panjkora) in

ein Land, das von einer Aristokratie von dreihundert Edeln

beherrscht wird. Ihre Stadt, eine Gründung des Dionysos,

heißt Nysa, ihr Sprecher, den Alexander zum Satrapen {SnaQ-

Xog) erhebt, heißt "Axovqiig^).

Für diesen Namen hat neuerdings B. Breloer eine Er¬

klärung vorgeschlagen. Oben 95, 334 A. 1 schreibt er: „Akou¬

phis als Akauficiya, ein iranischer Völkername von kaufaBerg,

also ein iranischer Pärvataka identifiziert ZDMG 94 (1940),

281 Anm. 2." Dort heißt es: „Der Name [Akouphis] findet

sich in der Daiva-Inschrift des Xerxes Z. 27 als Akauficiya.

Er erscheint dort als Volksbezeichnung. Die elamische Fassung

Aküpiä läßt keinen Zweifel. Die Ableitung von altpersisch

kaufa „Berg" scheint sicher. Es handelt sich um griech. dgeiot

oder um einen indischen Parvataka. Siehe Hkrtzfeld, AMI

VIII S. 72." Es wird hieraus nicht ganz deutlich, ob "Axowpu;

als der wirkliche, iranische Name des Mannes oder als die ira¬

nische Übersetzung eines indischen * parvataka (*päroataka)*)

gelten und ob dies ein Eigenname oder, was der Hinweis auf

1) Arrian 5, 1, 3. 2, 2 IT.; vgl. Plutarch, Alex. 58, 5. H. Berve, Das

Alexanderreich 2 (1926) 17 Nr. 36. — Schon F. Justi verzeichnete den

Namen im Iran. Namenbuch 12, ohne ihn zu erklären.

2) Belegt ist, soweit ich sehe, keins der beiden Worte.

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