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FORUM-7-2017-Patientenorientierung

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PATIENTENORIENTIERUNG 36

K VB FORUM 7/2017

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ie familiäre Polyposis ist eine vererbbare Krankheit, die auf der ganzen Welt vor- kommt und Frauen wie Männer gleichermaßen betrifft. Unbehandelt geht eine Polyposis nach einer ge- wissen Zeit immer in Krebs über.

Deshalb ist eine Vorsorge bezie- hungsweise Früherkennung und Be- handlung von entscheidender Be- deutung.

Die familiäre adenomatöse Polyposis (abgekürzt FAP), häufig auch als Polyposis coli bezeichnet, ist eine Krankheit, die in der Regel durch das Auftreten zahlrei- cher, typischerweise mehr als 100 Polypen (feingewebliche Adenome) im gesam- ten Dickdarm und Enddarm, gekennzeichnet ist. Monika Wiedemann vom Münch- ner Selbsthilfeverein „Familienhilfe Polyposis coli e. V.“ stellt die Krankheit und die Aktivitäten ihrer Regionalgruppe vor.

LEBEN MIT ERBLICHEM DARMKREBS

Neben der „klassischen“ FAP gibt es „mildere“ Verlaufsformen der adenomatösen Polyposis, bei denen meist weniger als hundert Adenome im Darm auftreten. Hierzu gehören die attenuierte FAP (AFAP) und die MUTYH-assoziierte Polyposis (MAP).

Die klassische FAP und die attenu- ierte FAP (AFAP) werden durch eine Veränderung eines Gens auf Chro- mosom Nummer 5 verursacht. Die- ses Gen wird mit „APC“ (von ade- nomatöse Polyposis coli) bezeich- net. Das APC-Gen spielt eine wich- tige Rolle bei der Kontrolle des Zell- wachstums. Die APC-assoziierte Polyposis wird autosomal-dominant vererbt. Autosomal bedeutet, dass die Vererbung unabhängig vom Ge- schlecht ist. Ein dominanter Erb- gang hat zur Folge, dass die Krank- heit bereits auftritt, wenn nur eine der beiden APC-Genkopien, also die väterliche oder die mütterli- che, die „krankmachende“ Infor- mation trägt. Da ein FAP-Patient an jedes seiner Kinder – nach dem Zufallsprinzip – entweder die nor- male Kopie des APC-Gens oder die veränderte Kopie vererbt, hat jedes einzelne Kind ein Risiko von 50 Prozent zu erkranken. Die FAP kann auch bei einer einzelnen Per- son innerhalb einer Familie auftre- ten. Die Veränderung im Erbgut, die bei diesen Personen zur Poly-

posis coli führt, ist dann bei dieser Person neu aufgetreten (Neumuta- tion). Die Eltern waren gesund.

Auch in diesem Fall wird die Krank- heit nach dem oben beschriebe- nen dominanten Erbgang von dem Patienten an die Nachkommen ver- erbt. Den Patienten und ihren Fa- milienangehörigen wird eine human- genetische Beratung dringend empfohlen.

Die Familienhilfe Polyposis Coli e. V. wurde im Januar 1990 ge- gründet. Sie ist eine bundesweite Selbsthilfegruppe für Familien, die von der FAP betroffen sind und als gemeinnütziger Verein anerkannt.

Regelmäßige Treffen der Regional- gruppen in Bonn, Wuppertal, Hei- delberg, Hamburg, München und Dresden erleichtern die Kontakte zu anderen Betroffenen, um beim Umgang mit der Krankheit Erfah- rungen auszutauschen. Über neue Erkenntnisse der Entstehung, Früh- erkennung und Behandlung von FAP informieren unsere Broschü- ren. Seit Jahren liegt uns ganz be- sonders die Arbeit mit Jugendli- chen und Kindern am Herzen.

Außerdem veranstalten wir Wochen- endseminare mit interessanten und informativen Vorträgen.

Monika Wiedemann (Familienhilfe Polyposis coli e. V.) So erreichen Sie uns

Familienhilfe Polyposis coli e. V.

Öffentlichkeitsarbeit Telefon

0 89 / 7 69 23 00 E-Mail

info@familienhilfe-polyposis.de Internet

www.familienhilfe-polyposis.de

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