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Interpellation Peter A. Vogt: Warum drückt sich der Gemeinde-rat Riehen bei der Sondermüllanlage Grenzach-Wyhlen um seine politische Verantwortung?

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Sitzung des Einwohnerrats vom 6. März 2013

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr. 10-14.714.02

Interpellation Peter A. Vogt: Warum drückt sich der Gemeinde- rat Riehen bei der Sondermüllanlage Grenzach-Wyhlen um seine politische Verantwortung?

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

Der Gemeinderat hat dort Verantwortung zu tragen, wo es seine Aufgabe ist und in seiner Zuständigkeit liegt. Bereits mit seiner Interpellationsbeantwortung vom 30. Ja- nuar 2013 hat der Gemeinderat klar zum Ausdruck gebracht, dass er in dieser Sache auf die zuständigen, mit dem nötigen Fachwissen ausgestatteten Fachstellen des Kantons zählt und sich durch sie bestens vertreten weiss. Und er hat sich vergewis- sert, dass dies auch anlässlich der Informationsveranstaltung in Grenzach-Wyhlen der Fall ist.

Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Warum hat der Gemeinderat die ihm bekannte Informationsveranstaltung nicht selbst besucht?

Anwesend waren fünf Personen vom Regierungspräsidium Freiburg, vier ausge- wiesene Vertreter der Firma Zimmermann, ein Fachmann für Kläranlagen der Firma BASF sowie mehrere Spezialisten, welche für die Umweltverträglichkeits- prüfung für die Sondermüllanlage zuständig waren.

In der Interpellationsbeantwortung zum selben Thema hat der Gemeinderat bereits erwähnt, dass er den Fachstellenleiter Umwelt als Delegierten zu den Fachstellen ent- sandt habe, um wichtige Informationen einzuholen. Von dieser Delegationsmöglichkeit hat er auch am vergangenen Donnerstag anlässlich der Informationsveranstaltung in Grenzach-Wyhlen Gebrauch gemacht, und der Fachstellenleiter hat dem Gemeinderat in der gestrigen Sitzung Bericht erstattet. Bei diesem Fachstellenleiter handelt es sich nicht um irgendeinen pensionierten Mitarbeiter, sondern um Jürg Schmid, der in Mut- terschaftsvertretung der aktuellen Stelleninhaberin dieses Amt interimistisch wieder ausfüllt. Noch wichtiger war aber, dass das Amt für Umwelt und Energie des Kantons mit dem Abteilungsleiter für Gewässerschutz, Manfred Beubler, an der Informations- veranstaltung in Grenzach-Wyhlen anwesend war. Es ist dieses Amt mit seinen Fach- leuten, welches in der Verantwortung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung unseres Kantons steht.

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Seite 2 2. Sind die Gemeinderäte bereits so amtsmüde, dass sie solche Gelegenheiten ver- passen, sich aus erster Hand informieren zu lassen?

Im Gegensatz zur zahlreich und sich kritisch äussernden Bevölkerung von Grenzach-Wyhlen stellte der „Vertreter“ der Gemeinde Riehen keine einzige Fra- ge, weder zur Gefährdung durch neue Belastungen unseres Trinkwassers noch zur weiteren Belastung durch Luftschadstoffe.

Weshalb der Fachstellenleiter Umwelt keine Fragen gestellt hat, ist dem Interpellanten bekannt, nämlich aus demselben Grund, aus denen auch der Interpellant selbst keine Fragen hat stellen können. Als Votanten waren nur Einsprechende zugelassen.

3. Welche Folgen für die Trinkwasserversorgung hätte ein Störfall, falls schadstoff- reiches Wasser in die Langen Erlen gelangen würde?

und

4. Laut Kurzmitteilungen (Bürgermeister Lutz) sollen durch den Betrieb der Sonder- müllanlage wesentlich weniger Emissionen in die Umwelt und damit ins Wasser gelangen, als beim bisherigen Betrieb der BASF.

Welche Belastungsstoffe, Art und Menge sind bisher bekannt?

Die Fragen 3 und 4 können auch nach der Informationsveranstaltung nicht abschlies- send beantwortet werden. Es bleibt Sache der Fachinstanzen AUE und IWB, welche im Rahmen des Bewilligungsverfahrens bereits mit zwei fundierten Stellungnahmen reagiert haben, diesen wichtigen Fragen nachzugehen. Zu den Fragen 5 bis 7 gibt der Gemeinderat aber gerne Auskunft.

5. Muss BASF ihre alte Kläranlage sanieren, wenn die Sondermüllanlage Zimmer- mann in Betrieb genommen wird?

Gemäss Aussagen anlässlich der Informationsveranstaltung ist eine Sanierung der alten Kläranlage durch BASF nicht nötig.

6. Da BASF die „Endreinigung“ der Sondermüllabfälle vornehmen soll und damit letztlich verantwortlich sein sollte, was ins Rheinwasser gelangt, stellt sich die Frage, ob BASF ebenfalls eine Umweltverträglichkeitsprüfung bestehen muss?

An der Informationsveranstaltung ist dazu gesagt worden, dass BASF keine Umwelt- verträglichkeitsprüfung bestehen muss.

(3)

Seite 3 7. Um Klarheit zu erreichen: Für die auf dem Firmengelände BASF und Zimmer- mann in den Rhein eingeleiteten Abwässer: Wer ist verantwortlich: BASF oder die Firma Zimmermann?

Die BASF bleibt verantwortlich. Auch diese Frage wurde so an der Informationsveran- staltung beantwortet.

Abschliessend bleibt zu erwähnen, dass der Widerstand der Bürgerschaft und die vor- getragenen Bedenken in Grenzach-Wyhlen möglicherweise dahin führen, dass über das fragliche Areal eine Veränderungssperre verhängt wird, was nach schweizeri- schem Rechtsverständnis in etwa dem Erlass einer Planungszone entspricht. Zumin- dest hat sich der Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen an einem öffentlichen Anlass des „Zukunftsforums“, einer kritischen Bürgerbewegung, entsprechend geäussert und damit spontanen Applaus geerntet.

Riehen, 5. März 2013

Gemeinderat Riehen

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