• Keine Ergebnisse gefunden

Bund Naturschutz kritisiert Wachstumsideologie und fehlende Gemeinwohlorientierung im Entwurf der Staatsregierung für ein neues Landesentwicklungs- programm

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Bund Naturschutz kritisiert Wachstumsideologie und fehlende Gemeinwohlorientierung im Entwurf der Staatsregierung für ein neues Landesentwicklungs- programm "

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Fachabteilung München

Pettenkoferstr. 10 a / I 80336 München

Tel. 089/54 82 98 63 Fax 089/54 82 98 18

fa@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Pressemitteilung

3. Startbahn am Münchner Flughafen durch die Hinter- tür und Freibrief für flächenfressende Supermärkte in jeder Gemeinde:

Bund Naturschutz kritisiert Wachstumsideologie und fehlende Gemeinwohlorientierung im Entwurf der Staatsregierung für ein neues Landesentwicklungs- programm

Der Bund Naturschutz ist enttäuscht über den Entwurf für ein neues Landesentwicklungsprogramm für Bayern, den die Staat- regierung vor kurzem vorgelegt hat. „Statt Leitplanken für eine zukunftsfähige Landesentwicklung, eine ökologische Energie- und Verkehrswende und den Stopp des Flächenverbrauchs durchzusetzen, sollen die letzten Hürden für Flächen fressende Verkehrsprojekte und Supermärkte weggeräumt werden“, kriti- siert der BUND Naturschutz-Landesvorsitzende Hubert Weiger Die Aktualisierung steht ganz unter dem Motto „Deregulierung“

und Schaffung neuer Spielräume für die Kommunen. Doch ge- rade ein Land wie Bayern mit einem stark wachsenden Bal- lungsraum München aber auch abnehmenden Regionen braucht eine geordnete Landesentwicklung. „Die fatalen Folgen des Ab- baus der überregionalen Vorgaben haben schon in den letzten Jahren zu schlimmen Fehlentwicklungen geführt. Bayerns Kommunen sehen vielerorts gleich aus und haben ihr Gesicht verloren“, beklagt BN-Landesbeauftragter Richard Mergner.

„Das LEP ist ein in sich unschlüssiges, unlogisches, wider- sprüchliches und inkonsequentes Papier“ kritisiert BN-Landes- vorstandsmitglied Christian Hierneis, auch Vorsitzender der BN- Kreisgruppe München. „Gerade für den Raum München wird das enorme negative Konsequenzen haben.“

Eine zentral vom BN kritisierte Änderung ist die starke Aufweichung der Vorgaben für Einzelhandelsgroßprojekte: Einzelhandelsgroßpro- jekte dürften künftig für Nahversorgungsbetriebe bis 1200 m² Ver- kaufsfläche generell in allen Gemeinden zugelassen werden. Damit werden bisher noch geltende und schon in den Vorjahren aufge-

München, 27.08.2012 PM 27/12/FA Politik

(2)

Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 2

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 2

weichte Grenzen noch weiter reduziert. „Damit wird der Flächen- versiegelung entgegen aller hehren politischen und fachlichen Vorgaben und des selbst im LEP genannten Grundsatzes des Flächensparens Vorschub geleistet.“ kritisiert Hierneis. Weitere Folgen werden die Zerstörung der traditionellen Kleinbetriebe (Metz- ger, Bäcker) und zunehmender Verkehr zu den meist an den Rand- lagen gebauten Anlagen sein. „Dies ist weder mit der Herausforde- rung Klimawandel noch mit der Herausforderung demographi- scher Wandel vereinbar.“ so Weiger.

Als Affront sieht der BN die Neu-Aufnahme des Zieles einer 3. Start- und Landebahn am Flughafen München. „Die bayerische Staatsregierung versucht damit, die 3. Startbahn gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung und unter Missachtung des Münchner Bürgerent- scheides als verbindliches Ziel der Landesplanung durchzusetzen und stellt sie sogar über den Klimaschutz, der nur als Grundsatz enthalten ist.“ kritisiert die Leiterin der BN-Fachabteilung Christine Margraf.

„Der BN fordert, den Klimaschutz als „Ziel“ aufzunehmen, damit Klimaschutz und Energiesparen auf allen Ebenen endlich von den Behörden auch als verpflichtende Zielsetzung beispielsweise in Raumordnungsverfahren beachtet werden muss“, so Mergner.

Der BUND Naturschutz fordert daher eine grundlegende Überarbei- tung des Landesentwicklungsprogramms.

Bis 21. September läuft die öffentliche Anhörung zum Entwurf des Bayerischen Wirtschaftsministerium zur Fortschreibung des Bayeri- schen Landesentwicklungsprogrammes. Jeder kann sich dazu äußern, auch der BN wird eine ausführliche Gesamt-Stellungnahme abgeben.

Für Rückfragen:

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, 0911/8187815, richard.mergner@bund-naturschutz.de

Dr. Christine Margraf, Leiterin BN-Fachabteilung München, 089/54829889, christine.margraf@bund-naturschutz.de

Christian Hierneis, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe München, Mitglied des Landesvorstandes, 089/331783, hierneis@gmx.de

3 Anlagen:

1. Beispiele für Widersprüchlichkeiten und Aufweichungen im LEP-Entwurf 2. Hintergrundinformationen zum LEP

3. Teil-Stellungnahme des BN zur Aufnahme des Zieles 3. Startbahn im LEP vom 03.08.12

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.: „Spätestens in diesem Verfahren wird die Nicht- Machbarkeit auch für diejenigen

men  zu  setzen.“  Eine  Verlagerung  müsse  dabei  zu  einer  echten  Entlastung  und  nicht  zu  neuem Transitverkehr  auf  der Straße  führen. Nur 

„Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt haben das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit bayerischer Bürger auf dem Altar

„Es ist für uns völlig unverständlich, dass man nun neue Mittel für flächige Gifteinsätze im Wald testet, aber die negativen ökologischen Folgewirkungen der vergangenen

Nach Ansicht des BN lässt sich dieser Wegebau nicht vertreten, weil der Glaswald kein fichtendominierter Waldbestand ist, der umgebaut werden muss, oder bei Borkenkäferbefall

Bund Naturschutz fordert Aufbruch für eine zu- kunftsfähige Wirtschafts- und Umweltpolitik Bayern braucht Neuanfang statt ein „weiter so“.. Der Bund Naturschutz fordert

Auch für den Milchmarkt gilt: Wenn die Nahrungsproduktion immer stärker an den Weltmärkten ausgerichtet wird, werden die multinationalen Unternehmen immer stärker die

„Die neuen Planungen für zwei Stromautobahnen durch Bayern zeigen leider nur ein Hin- und Her-Verschieben bekannter Trassen.. Die wirkliche Hausaufgabe haben weder