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Archiv "Schlafapnoe als Krankheitskonstrukt" (03.10.1997)

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A-2534 (14) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 40, 3. Oktober 1997

Schlafforschung

Neue

Möglichkeiten

Markus Herrmann:

Schlafapnoe als Krankheits- konstrukt. Die Mechanisie- rung und Medikalisierung des Schlafes, Campus For- schung, Band 744, Campus Verlag, Frankfurt, New York, 1997, 204 Seiten, kartoniert, 52 DM

„Die Natur hat manches Unbequeme zwischen ihre schönsten Gaben ausge- streut, und so gehört zu den ungeselligsten Unarten des Menschen, daß er schlafend, eben wenn er selbst am tiefsten ruht, den Gesellen durch unbändiges Schnar- chen wachzuhalten pflegt.“

So klagte einst Johann Wolf- gang von Goethe.

Goethe umschrieb einen zentralen Aspekt dessen, was heute unter dem Begriff des Schlafapnoe-Syndroms be- kannt ist. Diesem Syndrom widmet Markus Herrmann sein Buch, in dem er vor al- lem den Prozeß der Entste- hung beziehungsweise der Etablierung eines vorher un- bekannten Krankheitsbildes rekonstruiert.

Markus Herrmann er- schließt aus erkenntnistheo- retischer wie aus medizinhi- storischer Sicht, wie aus Un- päßlichkeiten – Schnarchen, kleinen ungewollten Nicker- chen – Anzeichen einer le- bensbedrohlichen Krankheit werden. Der Autor zeichnet nach, wie nur unter den Vor- aussetzungen neuer compu- tertechnologischer Möglich- keiten die Medizin um ein Krankheitsbild reicher wur- de.

Dabei macht er deutlich, daß schlafassoziierte Be- schwerden und die ihnen zu- grundeliegenden nächtlichen Atemstillstände auf eine spe- zifisch biomedizinische Art gedeutet wurden. Auf diese Weise gelten die Beschwer- den nicht länger als Aus- druck einer psychischen Be- findlichkeit, sondern als Re-

sultat einer organischen Krankheit. Um aber über- haupt von Krankheiten und Diagnosen sprechen zu kön- nen, muß, so die Kritik des Autors, von individuellen Befindlichkeiten und der so- zialen Situation des einzelnen Kranken abstrahiert werden.

Dieser reduktionistische An- satz biomedizinischer Heran- gehensweise, die den kran- ken Menschen mit seiner Le- bensgeschichte und seinen konkreten sozialen Bezügen ausklammert, wird legiti- miert durch naturwissen- schaftliche Modelle, die für die Medizin als bewährt be- trachtet werden. Der Autor wendet ein, daß diese Ratio- nalität historisch verankert wurde und nun nicht mehr auf ihre Berechtigung hinter- fragt wird.

Ingbert Weber, Köln

Wer heute ein Bett oder eine Matratze kaufen möchte, hat die Qual der Wahl: Federkern oder Latex, Daunen- bett oder Seidendecke, schlichter Lat- tenrost oder elektrisch verstellbarer Federholzrahmen? Informativ, op- tisch ansprechend und angenehm sachlich hat sich Stiftung Warentest mit einem Ratgeber „Betten“ des The- mas angenommen. Er enthält die be- kannten Tests, aber auch Tips zur Bet- tenpflege und zum gesunden Schla- fen. Im Kapitel zu Schlaf- und Beruhi- gungsstörungen fehlt der Hinweis nicht, daß die Behandlung von krank- heitsbedingten Schlafstörungen in die Hand des Arztes gehört (test Spezial

„Betten“, 98 Seiten, 12,80 DM, Be- zug über den Zeitschriftenhandel oder Stiftung Warentest, Tel 01 80/2 32 13 13). Rie

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