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Archiv "Kassenärztetag: Raus aus der miesen Verteilungswirtschaft: Oesingmann kündigte in Bad Segeberg die Rückkehr zur Einzelleistungsvergütung an" (17.10.1991)

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Academic year: 2022

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Kritische Stimmen auf dem Kassenärztetag: Die Geduld ist zu Ende ... Foto: Maus

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

TAGUNGSBERICHTE

Dr. Eckhard Weisner brachte die allgemeine Stimmung exakt auf den Punkt: „Wir wollen endlich raus aus der miesen Welt der Vertei- lungswirtschaft!" Weiter kam der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein fürs erste nicht, denn donnernder Ap- plaus ebbte minutenlang nicht ab.

Auf dem 1. schleswig-holsteinischen Kassenärztetag in Bad Segeberg machten rund 300 niedergelassene Ärzte ihrem Unmut gegenüber den Krankenkassen Luft. Zugleich hat- ten sie aber auch Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand der regio- nalen und bundesweiten Honorarpo- litik zu informieren.

Während Weisner aus regiona- ler Sicht ein ernüchterndes Fazit der letzten Jahre zog und die Ignoranz der Kassen gegenüber den ärztlichen Standpunkten beklagte, konnte Dr.

Ulrich Oesingmann, der Erste Vor- sitzende der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung, durchaus ermutigen- de Signale setzen. Gut zwei Jahre nach der Amtsübernahme sei der jet- zige KBV-Vorstand kurz vor der Er- reichung eines wesentlichen Zieles:

der endgültigen Rückkehr zur Ein- zelleistungsvergütung.

Oesingmann verwies auf den ausgehandelten Ersatzkassen-Ver- trag (Deutsches Arzteblatt, Heft 38/1991) und die anstehende Bun- desempfehlung mit den Primärkas- sen. In beiden Fällen scheint der Durchbruch gelungen, wenngleich die Ergebnisse des letzten Abrech- nungsquartals (plus 14 Prozent bei der ärztlichen Behandlung) neue Gespräche mit den Ersatzkassen er- fordern. Gespräche, die Oesingmann freilich nicht scheut, weil die von au-

ßen herangetragenen Einflüsse auf den medizinischen Versorgungsbe- darf der Bevölkerung ohnehin ein klärungsbedürftiges Thema zwischen der Ärzteschaft und den Kassen sind.

Die demographische Entwick- lung und die daraus folgende zuneh- mende Behandlungsbedürftigkeit,

neue Untersuchungs- und Behand- lungsmethoden, inflationsbedingte Kostensteigerungen: All das sind ex- ogene Faktoren, denen sich die Kas- sen zu stellen haben. Mit der bevor- stehenden Rückkehr zur Einzellei- stungsvergütung (ausgenommen da- von ist das Labor) wird so auch folge- richtig das Morbiditätsrisiko wieder von den Ärzten auf die Krankenkas- sen verlagert. Über die vereinbarte Höhe der Punktwerte mag zwar ge- stritten werden können, räumte der KBV-Vorsitzende ein. Doch die Be- seitigung des leidigen „Honorar-

Deckels" sei ein Erfolg, an den viele vor zwei Jahren nicht ernsthaft ge- glaubt hätten.

Nach dem Abschluß der Verein- barungen können die Kassenärzte endlich wieder mit festen Punktwer- ten kalkulieren. Bei den Ersatzkas- sen wird der Punktwert bei 11,1 Pfennigen liegen, bei der Bundes- empfehlung für den Bereich der Pri- märkassen soll der feste Punktwert regional ausgehandelt werden — in- nerhalb eines Punktwertrahmens von 9,2 bis zu 10,7 Pfennigen für 1992 und 9,8 bis 11 Pfennigen für 1993.

Das erste Ziel der KBV-Hono- rarpolitik wäre damit erreicht, zwei weitere stehen noch an: die struktu- relle Qualitätsverbesserung der kas- senärztlichen Versorgung (Stichwort Hausarztkonzept) durch zusätzliche Zahlungen der Krankenkassen und die konsequente Anhebung des

Punktwertes auf ein angemessenes Vergütungsniveau.

Die anstehenden Honorarverein- barungen, so das Fazit der Bad Sege- berger Veranstaltung, werden von entscheidender Bedeutung für das künftige Verhältnis zwischen Ärzten und Kassen sein. Daß die Zeiten des hinhaltenden Taktierens für die Kas- senärzte ein für allemal vorüber sind,

daran ließen die Teilnehmer am Kas-

senärztetag keinen Zweifel. Die hoch- rangigen Kassenvertreter haben das als Gäste in Bad Segeberg wohl sehr deutlich mitbekommen. JM

Kassenärztetag

Raus aus der miesen Verteilungswirtschaft

Oesingmann kündigte in Bad Segeberg die Rückkehr zur Einzelleistungsvergütung an

Dt. Ärztebl. 88, Heft 42, 17. Oktober 1991 (25) A-3493

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