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Archiv "Bundeshaushalt 2008: Mehr Geld für Bildung und Forschung" (14.12.2007)

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A3442 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 5014. Dezember 2007

A K T U E L L

GESUNDHEITSKARTE

Ärzte weiter skeptisch

Die niedergelassenen Ärzte stehen der Einfüh- rung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) weiterhin skeptisch ge- genüber. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Marktforschungs- institut „Wegweiser“ ge- meinsam mit mehre- ren Industrieverbänden durchgeführt hat.

Demnach glaubt ge- rade mal ein Viertel der niedergelassenen Ärzte, dass mit der Karte die Qualität der Patientenversorgung ver- bessert werden kann. Nur rund 37 Prozent hegen die Hoffnung, dass mit der neuen Technik Kosten gespart werden können. Entsprechend haben sich nur 17 Prozent der Praxen auf die Einführung der Gesundheitskarte vorbereitet. Bei den Krankenhäusern sind es 25 Prozent. Von den Apothe- ken haben sich bereits 36 Prozent für die Einführung der eGK gerüstet.

„Diese Zahlen sollte sich die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte zuständige Pro- jektgesellschaft gematik vor Augen führen“, sagte Wegweiser-Geschäfts-

führer Oliver Lorenz bei der Vor- stellung der Studie in Berlin. Au- genscheinlich bestehe unter den Ärzten großer Informationsbedarf.

Michael Vogt, Hauptgeschäfts- führer des Hartmannbundes, glaubt nicht, dass die Ärzte der neuen Technik per se ablehnend gegenüber- stehen. Für die Ärzte müsse aber ge- währleistet sein, dass „die Karte ab- solut sicher ist und alle technischen Probleme noch vor deren Ein- führung ausgeräumt werden“. Vor

allem müsse die Finanzierung der neuen Technik von den Kranken- kassen übernommen werden.

Für die Studie befragt wurden rund 15 000 Entscheider aus Kran- kenhäusern, Arztpraxen, Kranken- kassen, Apotheken und Organisatio- nen der Selbstverwaltung. Die Er- gebnisse der Untersuchung wurden beim Kongress „Prozessoptimie- rung, eHealth und Vernetzung im deutschen Gesundheitswesen“ am 6./7. Dezember 2007 präsentiert. SR

STAMMZELLEN HEILEN ANÄMIE – BEI DER MAUS

US-Forscher haben bei Mäusen eine Sichel- zellanämie geheilt. Sie infundierten den Tieren Stammzellen, die sie vorher durch Reprogram- mierung von Fibroblasten aus dem Schwanz der Tiere gewonnen hatten. Ihre Publikation in Science (2007; doi: 10.1126/science.1152092) belegt die Praktikabilität einer adulten Stamm- zelltherapie, ist aber derzeit aus Sicherheits- gründen kaum auf den Menschen übertragbar.

Erst vor wenigen Tagen hatten zwei Forscher- gruppen berichtet, dass sie menschliche Fibro- blasten der Haut mithilfe von vier Genen in induzierte pluripotente Stammzellen (iPS)

„zurückverwandeln“ könnten.

Um eine Sichelzellanämie zu behandeln, seien zwei Schritte notwendig gewesen, berich- tet die Gruppe um Prof. Dr. med. Rudolf Jae- nisch vom Whitehead Institute for Biomedical Research in Boston. Zunächst mussten die iPS

in hämatopoetische Stammzellen ausdifferen- ziert werden, was die Forscher seit Langem be- herrschen. Doch mit diesen hämatologischen Stammzellen hätten die Wissenschaftler die Sichelzellanämie nicht behandeln können.

Da sie vom erkrankten Tier selbst stammen, enthalten sie die Mutation an Position 6 der Beta-Untereinheit des Hämoglobingens, die Ursache der Sichelzellanämie ist.

Aber auch dies stellt heute keine unüber- windliche Hürde mehr dar. Mittels Gene-Target- ing (Nobelpreis 2007) können einzelne Gene in Zellen ausgetauscht werden. Der Rest ist in der Stammzelltherapie hämatologischer Erkran- kungen seit Langem Routine. Die Forscher zerstörten das Knochenmark der Tiere durch Bestrahlung, um es dann durch die genetisch korrekten Zellen wieder neu aufzubauen. Am Ende waren die Tiere von der Sichelzellanämie

geheilt. Eine Anwendung beim Menschen kommt derzeit aber nicht infrage. So konnte das Problem der möglichen Krebsinduktion noch nicht gelöst werden. Die Forscher entfer- nen zwar das für die Reprogrammierung nötige Onkogen c-MYC wieder aus den Stammzellen, bevor sie die Zellen transplantierten. Es bleibe jedoch ein Restrisiko, das sich daraus ergebe, dass zur Reprogrammierung Retroviren einge- setzt würden, deren Sicherheit nicht über alle Zweifel erhaben sei, wie Jaenisch anmerkt.

Die Wissenschaftler arbeiten deshalb daran, die vier für die Reprogrammierung notwendi- gen Gene auf andere Weise in die Zelle zu schleusen oder die in der Zelle vorhandenen Versionen dieser Gene zu aktivieren. Bis dies gelungen sei, werde die Forschung auf em- bryonale Stammzellen nicht verzichten können,

sagt Jaenisch. rme

Der Haushalt 2008 des Bundesmi- nisteriums für Bildung und For- schung (BMBF) steigt auf 9,35 Mil- liarden Euro – das sind rund 832 Mil- lionen Euro oder nahezu zehn Pro- zent mehr an Investitionen in Bil- dung, Ausbildung, Wissenschaft und Forschung als im Vorjahr. Deutsch- land halte weiter an dem Ziel fest, bis zum Jahr 2010 drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung (FuE) auszugeben, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Der Bund leiste mit der erneuten Steigerung der Aus- gaben seinen Beitrag, dass Deutsch-

land im nächsten Jahr bereits 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für FuE ausgeben werde.

Forschungsbereiche, die beson- ders von dem zusätzlichen Geld pro- fitieren werden, sind die Klimafor- schung sowie die Gesundheitsfor- schung und die Medizintechnik. Für die Lebenswissenschaften einschließ- lich der Medizintechnik stehen mehr als 400 Millionen Euro zur Verfü- gung – 13 Prozent mehr als 2007.

Informationen zu den Eckdaten zum Haushalt 2008 sind im Internet unter www.bmbf.de/pub/eckdaten_

epl30_2008.pdf abrufbar. EB Um die Akzeptanz

unter den Ärzten zu steigern, sollen die Kassen die neue Technik bezahlen.

Foto:Keystone BUNDESHAUSHALT 2008

Mehr Geld für Bildung und Forschung

Referenzen

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