Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Kollagenose NOTIZEN
Selten entsteht eine interstitielle Pneumonitis (Abbildung 11), häufi- ger sind basale Atelektasen infolge Minderventilation bei Schwäche der Atemmuskulatur.
Am Intestinaltrakt wurde gelegent- lich eine Pneumatosis intestini ge- funden.
4. Vaskulitiden und Kollagenerkrankungen
Liegen allen Kollagenosen letztend- lich lokale oder generalisierte Vas- kulitiden zugrunde, so zeichnet sich doch eine Gruppe von Krankheitsbil- dern klinisch dadurch aus, daß der entzündliche Gefäßprozeß und sei- ne unmittelbare Folgeerscheinung ganz im Vordergrund stehen. Die kli- nisch bedeutsamen Arteriitiden sind im Beitrag von K. Rehn, der in einem der nächsten Hefte erscheint, aufge- führt. Bei der Panarteriitis nodosa finden sich an mittelgroßen Arterien, insbesondere an deren Teilungsstel- len Ektasien, kleinere Aneurysmen und Gefäßverschlüsse. Diese sind zwar angiographisch nachweisbar, andere, insbesondere feingewebli- che Untersuchungen sind zum Nachweis jedoch von weit größerer Bedeutung. Die Vaskulitis, deren Diagnose und Krankheitsverlauf vor- wiegend röntgenologischen Unter- suchungen zugänglich ist, ist unter dem Namen Wegenersche Granulo- matose bekannt. Sie spielt sich im Respirationstrakt ab; kennzeich- nend ist eine Vaskulitis kleinerer bis mittelgroßer Arterien und Venen der Lunge.
Die Folge sind nekrotisierende und damit typisch einschmelzende Entzündungsprozesse. Röntgenolo- gisch finden sich knotige, tumorarti- ge, bis zehn Zentimeter im Durch- messer betragende Lungenver- schattungen (Abbildung 12), die häufiger in den Unterfeldern und pe- ripher, pleuranahe gelegen sind. Der zentrale Nekroseprozeß führt zu ei- ner Einschmelzung der Infiltration, wobei dicke und irreguläre Wände entstehen, die nicht verkalken (Ab- bildung 12 b). Als typisch gilt die gleichzeitige Rückbildung beste-
hender Infiltrationen in einem Lungenabschnitt und das Aufschie- ßen neuer Herde in einem anderen.
Pleurabeteiligung mit Erguß und en- dobronchiale Granulome, die zur Lappenatelektase führen (Abbildung 12 a), werden beobachtet. Sekundä- re Infiltrationen durch Infarkt und Hämorrhagien kommen vor. Bei er- folgreicher Therapie und günstigem Verlauf werden die Kavernen glatt- randig, Infiltration und Wanddicke nehmen ab, schließlich schrumpft der Prozeß zu einer kleinen Rest- höhle (Abbildung 12 c). Der Befall der Nieren ist klinisch von größter Bedeutung, hat jedoch kein typi- sches röntgenologisches Korrelat im Urogramm.
Literatur
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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Gerhard Baldauf Medizinische Universitäts- Poliklinik Heidelberg Hospitalstraße 3 6900 Heidelberg
Avil-Injektionslösung — Umstellung des Wirkstoffs
Im Laufe des vergangenen Jahres hat die Firma Albert-Roussel Phar- ma GMBH ihre Arzneispezialität Avil® Injektionslösung zur Verbesse- rung der Stabilität von Pheniramin- p-aminosalicylat auf Pheniramin-hy- drogenmaleat umgestellt. Pro Am- pulle sind jetzt, wie die Firma mit- teilt, in 2 ml Injektionslösung 45,5 mg Pheniramin-hydrogenmaleat enthalten. Der Wirkstoff ist gegen- über dem bisher enthaltenen äqui- molar und entspricht 50 mg Phenira- min-p-aminosalicylat. Die Dosierung bleibt deshalb unverändert. Die Fir- ma bittet, alle noch vorrätigen Pak- kungen von Avil® Injektionslösung (Praxisbedarf und Muster), die in der Chargenbezeichnung nicht die Buchstaben H oder W tragen, nicht mehr zu verwenden und schadlos zu beseitigen oder an Albert-Roussel Pharma GMbH, Postfach 11 60, 62 Wiesbaden, zurückzusenden. AR/DÄ
ECHO
Zu: „Das Symptom diffuser Haar- ausfall" von Prof. Dr. med. Hans- otto Zaun, im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT, Heft 10/1980, Seite 583 ff.
Haarausfall
durch Anti-Baby-Pille
„Die Einnahme der Anti-Ba- by-Pille führt bei jungen Frauen gelegentlich zu Haar- ausfall, der allerdings medi- zinisch rückgängig zu ma- chen ist. Veränderungen im Hormonhaushalt des Kör- pers, die häufig nach der Niederkunft, aber auch bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva eintreten, füh- ren dazu, daß gleichzeitig mehr Haare als sonst in die Ruhephase eintreten." (nach dpa in Offenburger Tage- blatt und zahlreichen ande- ren Tageszeitungen)
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 11 vom 12. März 1981 509
