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Archiv "§ 218: Schwäche in der Statistik" (05.02.1981)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

ihrer Einstufung unzufrieden sind, da sie sich subjektiv wesentlich kränker fühlen, als es dem ihnen zu- gebilligten Schwerbeschädigungs- grad entspricht. Andererseits kom- men diese Zweit- oder Drittanträge auch von solchen Personen, die den Grad ihrer Beschädigung mit ande- ren Schwerbeschädigten ausgiebig diskutiert und verglichen haben. Da- bei kommt es dann. dazu, daß, wie mir häufig in meiner Praxis gesagt wird, der Herr Sowieso, der die glei- che Krankheit habe wie der Antrag- steller, aber 20 Prozent mehr be- kommen habe als er, und aus die- sem Grunde habe er, der Antragstel- ler, einen Verschlimmerungsantrag gestellt. Ich glaube, es ist wichtig, daß in allen Ärzteversammlungen und in den Beratungen der Kreisstel- lenvorstände Diskussionen stattfin- den, die darauf abzielen, den

„schwachsinnigen Verwaltungs- kram" abzuschaffen, der uns Ärzte in eine entwürdigende Rolle drängt.

Ich hoffe, daß sowohl Ihre Zuschrift als auch mein Beitrag dazu führen mögen, dieses Thema überhaupt erst zu einem Diskussionspunkt zu machen.

Dr. med. Heinz Schweikert Bahnhofstraße 14

4054 Nettetal 2

KLEINER UNTERSCHIED

Zur kostenbewußten Arzneimittelverord- nung:

Eklatante Diskriminierung

Für Krankenhäuser sind die neuen Arzneimittelrichtlinien ebensowenig verbindlich wie der Wirtschaftlich- keitsparagraph. Wir Kassenärzte sind jedoch daran gebunden. Ver- stöße gegen die Arzneimittelrichtli- nien führen bei uns niedergelasse- nen Ärzten auch dann zu Regressen, wenn es sich um Krankenhausthera- pievorschläge handelt. Kollegen, wie lange wollen wir eine solch ekla- tante Diskriminierung noch hin- nehmen?

Dr. med. Friedrich Luce Hellweg 30

4782 Erwitte

FERNSEHEN

Die ARD-Sendung vom 12. September 1980: „32 Stunden im Leben eines Chir- urgen" veranlaßte zu einer kritischen Stellungnahme:

Schmierentheater

... Die Art der Darstellung und das

„schwere Los" des gespielten Medi- ziners erscheinen einem alten erfah- renen Arzt als echtes Schmieren- theater. Im übrigen, eine Klinik, in der für eine Bruchoperation nach Bassini eine Stunde gebraucht wird, in der der operierende Arzt es nötig hat, am Abend vorher nochmal die Operationstechnik nachzulesen, sollte vom Gesundheitsamt ge- schlossen werden. Die Palaver über die anstehenden Operationen sind für die Kenner eines ordnungsmä- ßigen chirurgischen Betriebes eine Groteske. Bereitschaftsdienste, schließlich Nacht- und Feiertags- dienst, sind nun einmal Selbstver- ständlichkeiten im Arztberuf. Der In- haber einer ärztlichen Approbation, dem das nicht paßt, soll sich doch eine der vielen Berufsmöglichkeiten aussuchen, die es für ihn gibt, in denen er in der 40-Stunden-Woche vom Schreibtisch, obendrein ohne Belastung mit der Verantwortung für Leben und Gesundheit anderer, auch seinen Unterhalt verdienen kann.. .

Ich mißgönne den jungen Kollegen von heute keineswegs die Sonder- vergütungen, die sie für diese Nacht- und Bereitschaftsdienststunden er- halten. Bei uns war das in dem Mo- natsgehalt von RM 320 selbstver- ständlich mit drin.

Meine Altersgenossen und ich blik- ken gleichwohl, trotz dieser ungün- stigeren wirtschaftlichen Lage, dankbar auf frohe und lehrreiche As- sistentenjahre zurück.

Wenn drei Kamerateams vom Fern- sehen sich ablösen müssen, um die- sen 45-Minuten-Streifen zusammen- zustellen, ist das Sache des Fernse- hens. Aber ich halte es für töricht, diese Arbeit oder die Tarifvereinba- rungen über Lokomotivführerdienst mit den Eigenarten des Arztberufes,

mit der notwendigen Bindung zwi- schen Patient und Arzt zu verglei- chen. Das „Objekt" ärztlicher Arbeit sind nun einmal keine Lokomotiven und Filmstreifen, sondern kranke Menschen.

Prof. Dr. med. Gerhard Rose Vor den Büschen 46 3063 Obernkirchen

§ 218

Zum Leserbrief von Dr. med. K. Weidner, Heft 40/1980, „Schwarzer Peter", Seite 2376, der sich auf den Artikel von Prof.

Dr. Peter Stoll „Arzt und Schwanger- schaftsabbruch" in Heft 10/1980, Seite 607, bezieht:

Schwäche in der Statistik

Die Zahlenangaben des Herrn Kolle- gen Weidner zeugen von Stärke im Glauben und Schwäche in der Stati- stik. 1970 starben in der Bundesre- publik insgesamt nur 12 955 Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter (zwi- schen 15 und 45 Jahre). 1978 waren es 12 090 (bei stark veränderter Al- tersstruktur).

Selbst wenn alle Frauen an Abtrei- bungen und ihren Spätfolgen ge- storben wären, fehlten immer noch ca. 17 000 tote Frauen an den omi- nösen 30 000, die angeblich „einen pfuscherischen Eingriff mit dem To- de büßen müssen".

Nebenbei: auch der berüchtigten Behauptung von der Million Abtrei- bungen pro Jahr in der Bundesrepu- blik vor faktischer Freigabe der Ab- treibungen kann anhand dieser Zah- len mit der Empfehlung entgegnet werden, niemals diesen Eingriff von einem qualifizierten Arzt vornehmen zu lassen. Die sogenannten Pfu- scher müßten demnach eine Ein- griffsletalität haben, die weit unter den besten ärztlichen Zahlen liegt.

Prof. Dr. med. H. Fassl Direktor des Instituts für Medizinische Statistik und Dokumentation der

Medizinischen Hochschule Lübeck Ratzeburger Allee 160

2400 Lübeck 252 Heft 6 vom 5. Februar 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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