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Jahresbericht 2009

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Jahresbericht 2009

Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse

Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Eidgenössisches

Volkswirtschaftsdepartement EVD Agroscope

(2)
(3)

Leitbild 04

Vorwort 05

ACW

Agroscope Changins-Wädenswil 06

ALP

Agroscope Liebefeld-Posieux 14 SNG

Schweizerisches Nationalgestüt 20

ART

Agroscope Reckenholz-Tänikon 24

Forschungsprogramme 32

Internationale Vernetzung 36

Agroscope Staatsrechnung 2009 40 Nationalgestüt Staatsrechnung 2009 42

Kennzahlen 2009 43

Standorte 44

Organigramm 44

Adressen 45

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Agroscope Jahresbericht 2009

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Leitbild

Landwirtschaftliche Forschung für die Schweiz

Agroscope gehört zum Bundesamt für Landwirtschaft und besteht aus den drei Forschungs- anstalten Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Agroscope Liebefeld-Posieux ALP und Agroscope Reckenholz-Tänikon ART. Seit Anfang 2008 stehen ALP und das Schweizerische Nationalgestüt in Avenches als ALP-Haras unter einer gemeinsamen Führung.

Die Vision

Landwirtschaft für Mensch und Umwelt: Wir forschen für gesunde Lebensmittel und eine lebenswerte Landschaft.

Ziel und Zweck

Agroscope ist in der landwirtschaftlichen Forschung die treibende Kraft für nachhaltiges Wirtschaften im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich. Agroscope erarbeitet wissenschaf t- liche Erkenntnisse und technische Grundlagen für agrar- und umweltpolitische Entscheide und den Vollzug der Gesetzgebung.

Die Ausrichtung

Agroscope richtet sich auf die Bedürfnisse ihrer Leistungsempfänger aus: die in der Landwirt- schaft tätigen Personen sowie Konsumentinnen und Konsumenten, Öffentlichkeit und Ver- waltung. Agroscope fördert eine multifunktionale und wettbewerbsfähige schweizerische Landwirtschaft. Agroscope achtet dabei auf wirtschaftliche, ökologische und soziale Anliegen.

Agroscope richtet sich auf zukünftige Herausforderungen aus, gibt transdisziplinären und innovativen Systemansätzen den gebührenden Stellenwert und arbeitet anwendungsorientiert.

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Vorwort

Vielfalt schafft Mehrwert

Der Landwirtschafts- und Ernährungssektor ist heute mehr denn je gefordert, mit einem minimalen Verbrauch von Ressourcen möglichst viele gesunde Nahrungsmittel zu produzieren.

Dazu braucht er massgeschneidertes und aktuelles Wissen.

Eine wesentliche Stärke von Agroscope ist die Kombination von Forschungs- und Entwicklungs- leistungen, wissenschaftsbasierter Politikberatung und Expertise sowie wissenschaftlicher Unter- stützung beim Vollzug von gesetzlichen Aufgaben. Diese drei nicht immer scharf abgrenzbaren Bereiche schaffen gegenseitigen Nutzen. Die Politikberatung basiert auf dem aktuellsten Forschungsstand. Umgekehrt liefert die Vollzugstätigkeit Hinweise auf den Forschungsbedarf.

Die Vollzugsunterstützung ist dank der Aufgabenkombination immer auf dem Stand des aktuellen Wissens. Die Vielfalt der Tätigkeiten schafft somit gegenseitig Mehrwerte.

Die Forschung und Entwicklung von Agroscope zeichnet sich durch einen problemorientierten, praxisnahen und interdisziplinären Ansatz aus. So bringen zum Beispiel Züchtungsprogramme Sorten hervor, die im Anbau umweltfreundlicher sind und bezüglich Nährwert, Genuss und Verwendbarkeit mehr bieten als ihre Vorgänger. Weiterentwickelte Anbaumethoden verein- fachen die Produktion, schonen die Umwelt und reduzieren die Kosten. Neue Produkte eröff- nen neue Absatz- und erweiterte Einkommensmöglichkeiten, gerade auch für Randgebiete.

Solche problem- und systemorientierte Forschung schafft praktische Mehrwerte für die Land- wirtschaft, die Verarbeiter, die Konsumenten und die Gesellschaft.

Mit der Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen und der Vernetzung unter Forschungsbetreibern und -förderern erschliesst sich für Agroscope der Zugang zu neuen Erkenntnissen. Gleichzeitig schafft das von Agroscope erarbeitete Wissen Mehrwerte auf der internationalen Ebene. Der Austausch unter Forschenden setzt neue Impulse für Lösungen von hängigen Themen und induziert somit Mehrwerte.

Agroscope beschäftigt sich seit Jahren mit der Vielfalt der Arten, der genetischen Vielfalt innerhalb der Arten, den Ökosystemen und Lebensräumen sowie den vielfältigen Funktionen und Prozessen in diesen Systemen. Das Ökosystemwissen ist letztlich die Basis für eine um- weltgerechte und ressourceneffiziente Produktion von Agrargütern. Die Erhaltung und Charak- terisierung von Tausenden von Sorten im Bereich der Obst-, Beeren-, Gemüse- und Acker- kulturen leisten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversität, sondern dienen auch der Züchtung von Sorten mit neuen Eigenschaften. Diese Vielfalt schafft wiederum Mehrwerte.

Der vorliegende Jahresbericht stellt eine Auswahl dieser vielseitigen Mehrwerte dar, die durch engagierte und kompetente Agroscope-Mitarbeitende geleistet wurden.

Manfred Bötsch

Vorsitzender der Geschäftsleitung

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Agroscope Jahresbericht 2009

6

ACW befasst sich mit der angewandten Forschung für Pflanzenbau und Lebensmittel pflanzli- cher Herkunft sowie mit den entsprechenden Vollzugsaufgaben. Forschungsziel ist die marktgerechte Produktion von gesunden und attraktiven pflanzlichen Produkten in einer wettbewerbsfähigen, umweltverträglichen Landwirtschaft. Auch mit dem Erhalt der Kulturland- schaft und der Produktionsförderung in Randregionen setzt sich ACW auseinander.

ACW verfügt über 14 Versuchsstandorte in der Schweiz, die für die agrarökologischen Zonen, in denen die ACW-Kunden arbeiten, repräsentativ sind. Die Forschung und die Vollzugsaufga- ben umfassen insgesamt 80 vom Bund finanzierte Projekte sowie über 80 drittfinanzierte Projekte (Nationalfonds, EU, Kantone, Industrie usw.).

Bundesrätin Doris Leuthard stattete dem Standort Changins 2009 einen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit nahm sie Kernprojekte von ACW, ALP und ART von nationaler und internationaler Bedeutung zur Kenntnis. 2009 baute ACW die Akquirierung von Drittmitteln stark aus. Eine Begutachtung von ACW durch anerkannte wissenschaftliche Experten aus ganz Europa (Peer Review) hat ergeben, dass das Portfolio von ACW konsequent auf die Strategie ausgerichtet ist. Die Experten attestieren eine hohe wissenschaftliche Qualität der Arbeiten. Das Aufgaben- profil beurteilen die Peers als anspruchsvoll und nutzbringend.

«Die Peer Review 2009 bestätigt es:

Spitzenforschung im Pflanzenbau und zweckmässige Leistungen für unsere Kunden!»

Jean-Philippe Mayor, Direktor ACW

ACW

Agroscope Changins-Wädenswil

Mit der Konservierung in-vitro steht eine sichere und praktische Methode zur Verfügung, mit der ACW die genetischen Ressourcen der Kartoffel, vor Schadorganismen geschützt, erhält.

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Agroscope Jahresbericht 2009

8

02

Schweizer Soja und Tofu: nichts ist unmöglich!

Die Herstellung von Tofu erfordert viel Know-how und einen Rohstoff bester Qualität. Es wäre grundsätzlich möglich, Tofu aus Futtersoja zu gewinnen. Dennoch wird empfohlen, eine speziell für die Nahrungsmittel- kette bestimmte Sorte zu verarbeiten.

Mit dem Ziel, den Mehrwert dieser Kultur zu steigern, hat ACW neue Forschungen in diesem Bereich unter- nommen. Im Zentrum stehen ins- besondere der Tofu-Ertrag und die Erforschung der Protein-Untereinheiten in der Bohne. Die ACW-Sorte Protéix mit ihrem farblosen Nabel und hohem Eiweiss gehalt ist ein direktes Resultat dieser Arbeiten.

01

Brot und Gluten

Die Proteine, die den Gluten-Komplex bilden, sind für ein gutes Brotvolumen unabdingbar. Düngung, Klima und Sorte beeinflussen den Glutengehalt im Getreide, der von den Schweizer Müllereien bisweilen als zu tief erachtet wird. Das ACW-Getreide- zuchtprogramm ist auf eine hohe Backqualität ausgerichtet und nimmt diese Hinweise ernst. Neue Sorten wie der Winterweizen Suretta oder die neuen Sommerweizenzüchtungen weisen hohe Glutengehalte auf. Neben der Glutenmenge ist auch die Stei- gerung der Glutenqualität Ziel der Programme.

ACW Höhepunkte

Agroscope Changins-Wädenswil

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04

Biozugänglichkeit von sekundären Pflanzenstoffen

Obst und Gemüse leisten positive Beiträge zur Prävention von Zivilisa- tionskrankheiten. Dabei sind die sekundären Pflanzenstoffe wichtig, die Tausende von Substanzen in unter- schiedlichen Stoffgruppen umfassen.

Es ist bekannt, dass die Biozugänglich- keit (die Freisetzung aus dem pflanz- lichen Gewebe) von sekundären Pflanzenstoffen in Obst und Gemüse gering ist und stark von ihrer che- mischen Struktur und der Lebensmit- tel-Matrix abhängt. Darum sind Verbesserungen der Biozugänglichkeit und entsprechende Testmethoden nötig. Als Alternative zu teuren und komplexen in-vivo Modellen hat ACW ein in-vitro Verdauungssystem aufgebaut, welches die Prüfung der Biozugänglichkeit von sekundären Pflanzenstoffen erlaubt.

03

Kosmetikfirmen interessieren sich für alpine Pflanzen

Kosmetikfirmen bevorzugen heute Wirkstoffe aus Pflanzen. Gerade alpine Pflanzen weisen im allgemeinen hohe Gehalte an antioxidativen Inhalts- stoffen auf. ACW domestiziert und züchtet neue, für die Herstellung von Kosmetikprodukten angepasste Sorten von Edelweiss, Enzian, Beifuss und Steinbrech. Weitere Untersuchungen betreffen die Anbau-, Ernte- und Trocknungsmethoden neuer Sorten mit dem Ziel, die Produktion und die Qualität dieser Pflanzen zu optimieren.

Die Arbeiten von ACW erlauben es, Wirkstoffe mit hoher Wertschöpfung für Schweizer Kosmetikfirmen bereit- zustellen sowie der Berglandwirtschaft neue Absatzmärkte zu erschliessen.

05

Schweizer Apfel-Diversität genetisch charakterisiert

Die Kenntnis und Erhaltung alter Sorten sind wichtig als Ressource für die Züchtung und gesunde Ernährung von morgen. ACW charakterisierte über 1000 alte Apfelsorten der Schweiz mit DNA-Profilen. Die ermittelten Profile wurden in eine Datenbank integriert, was eine Sortenbestimmung aufgrund des genetischen Finger- abdrucks ermöglicht. Wenn bei zwei Sorten die Profile übereinstimmen, sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit identisch. So konnten verschiedene Herkünfte mit unterschiedlichen Namen als gleiche «Sorte» identifiziert werden. Die Übereinstimmung der genetischen und pomologischen Bestimmungen sind sehr hoch. Damit ergänzen sich die genetische und die «klassische» Sortenbestimmung in idealer Weise.

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10

07

Fleischproduktion gegen die Verbuschung

Das Projekt PASTO trug 2009 zur Lancierung einer Vermarktungskette

«Race d’Hérens – viande du Valais»

durch lokale Akteure bei. Dieses Projekt wollte ein Tierhaltungssystem mit doppelter Zielsetzung testen:

extensive Fleischproduktion mit Mutterkühen und Pflege von Alp- weiden, die zu verbuschen drohen.

ACW hat die Auswirkungen des Systems auf die Vegetation der Weiden beurteilt und das Verhalten des Viehs analysiert. Bezüglich der Landschafts- pflege entsprach das System den Erwartungen. Ausserdem verlieh die natürliche Vielfalt des vom Vieh verzehrten Grünlands dem Fleisch interessante ernährungsphysiologische Eigenschaften. Das Wachstum der Tiere und die Qualität der Schlacht- körper waren hingegen enttäuschend, die Tiere mussten vor dem Schlachten zusätzlich ausgemästet werden.

ACW Höhepunkte

Agroscope Changins-Wädenswil

Agroscope Jahresbericht 2009

06

Rebsorten für die Ansprüche unserer Gesellschaft

Die Rebsorte aus einer Kreuzung von Gamaret x Bronner (IRAC 2091) verfügt über ein Geschmacksprofil, das jenem von Gamaret sehr ähnlich ist.

Sie ist zudem resistent gegenüber dem falschen Mehltau, der Graufäule und teilweise gegenüber dem echten Mehltau. Sie wurde daher einem DHS-Konformitätstest (Prüfung von Verschiedenartigkeit, Homogenität und Stabilität) unterzogen. Sie ist öko- logisch und ökonomisch wertvoll, da sie in nur sehr beschränktem Masse Pflanzenschutzbehandlungen er- fordert. So werden die dank heutiger Anbautechnik bereits sehr geringen Risiken von Pestizidrückständen in der Umwelt und im Produkt weiter mar- kant gesenkt. Zudem ist diese Rebsorte besonders reich an Antioxidantien, was die Gesundheit der Konsumenten günstig beeinflusst.

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09

In-vitro-Konservierung von Beerensorten

Im Rahmen der Erhaltung der Biodiver- sität werden rund 100 Beerenakzes- sionen in vitro konserviert. Dank dieser Sammlung können alte Beerensorten ohne das Risiko einer Kontamination durch pathogene Organismen erhalten werden. Parallel dazu wurden Arbeiten zur in-vitro-Ansiedlung von Erdbeer- und Himbeerpflanzen mit schwerem Virenbefall (SMYEP, RpRSV und RBDV) vorgenommen. Die ersten in-vitro- Linien befinden sich in beschleunigter Fortpflanzung und dienen als Basis- material für die weiteren Sanierungs- arbeiten: die Krankheitserreger mittels einer Wärmebehandlung (38 °C) desaktivieren und das virusfreie Gewebe (Meristem) anschliessend auf spezi- fischem Kultursubstrat regenerieren.

08

Neuer Schädling bedroht die Tomatenkulturen

Die Tomatenminiermotte (Tuta absolu- ta) ist ein winziger Falter, der aus Südamerika stammt und deren Larve Gänge durch Blätter, Stängel und Früchte frisst. Dieser Schädling wurde in der Schweiz erstmals im Juli 2009 festgestellt, was die rasche Einrichtung eines Überwachungsnetzes (Fallen) auf dem gesamten Gebiet der Schweiz rechtfertigte. Bis Ende 2009 blieben die Fänge insgesamt bescheiden.

Dennoch wurden in einigen Kulturen im Wallis und insbesondere im Tessin ziemlich beunruhigende Populations- niveaus beobachtet. Es wurden umgehend auf diesen neuen Schädling abgestimmte präventive und kurative Bekämpfungsmassnahmen getroffen und den Schweizer Tomatenproduzen- ten kommuniziert.

10

Innovative Analytik für Obst und Gemüse

Die Anwendung von zerstörungsfreien und/oder schnellen Analysemethoden kann die Qualität von Obst und Gemüse fördern. Sie erlauben eine häufigere Probenahme, eine zeitnahe Überwachung der Produktqualität und die Nachverfolgung oder bessere Steuerung der Prozesse in der gesam- ten Produktions- und Logistikkette.

ACW befasst sich intensiv mit diesen neuen Methoden. Die Reifung von Kern- und Steinobst vor der Ernte kann mit tragbaren Nah-Infrarot-Geräten (NIR) verfolgt werden, was für eine bessere Konsumqualität genutzt werden soll. Änderungen in der Obst- qualität während der Lagerung wurden mit Hilfe der NIR-Technik und einer so genannten «Elektronischen Nase» überwacht.

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Agroscope Jahresbericht 2009

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Gebiet 1

Ackerkulturen und Weidesysteme

Die Aktivitäten in diesem Gebiet sollen die Synergien zwischen der Beschaffung von Grundkenntnissen, der angewandten For- schung, den On-Farm-Versuchen, den gesetz- lichen Aufgaben und dem Wissenstransfer optimieren. Folgenden Ereignisse prägten das Jahr 2009:

− Konsolidierung der Versuchsnetze für die Sortenstudie im Ackerbau,

− Errichtung des Forums Recherche Ackerbau Grandes cultures (FRAG) als Anlaufstelle für die passende Ausrichtung von ACW-Projekten,

− Agronomische Beurteilung zahlreicher Gründüngersorten,

− Weiterentwicklung der Forschung zur Effizienz von PK-Düngung im Ackerbau und Grünland,

− Einrichtung eines Versuchs zur gemischten Beweidung auf dem Versuchsgelände von La Frêtaz,

− Organisation eines internationalen Kongres- ses in Les Diablerets zum Thema Bergweiden.

Gebiet 2

Rebbau und Önologie

– Die Rebsorten-Neuzüchtung ist seit 1996 auf die Entwicklung von Rebsorten ausge- richtet, die gegen Pilzerkrankungen resistent sind. Die Rebsorte Mara verfügt über eine gute Fäulnistoleranz und erhielt ihren offiziellen Namen.

– Der Einfluss von Anbautechniken und Umweltstressfaktoren auf die Weinqualität wird in Studien erforscht. Dazu werden im Feld und in akkreditierten Labors entspre- chende Analysen vorgenommen, und die Weine werden verkostet. Daraus geht hervor, dass Stickstoff ein entscheidender Qualitäts-

faktor beim Aroma von Weisswein darstellt.

– Messungen von Wasserflüssen in der Pflanze erklären das Auftreten physiologischer Störungen, die die Traubenqualität und das Verhalten von endophytischen Pilzen, die Esca hervorrufen, direkt beeinflussen.

Gebiet 3

Beeren, Medizinalpflanzen und Gewächshauskulturen

– Die neue Agroscope-Thymiansorte Varico 3 hat ihre hohen Gehalte an ätherischem Öl sowie ihre gute Produktivität bestätigt.

– Das Projekt Schnittblumen mit alpinen Pflanzen sorgte sowohl bei Produzenten als auch in touristischen Kreisen und Medien für viel positives Echo.

– Für verschiedene Gewächshauskulturen konnte gezeigt werden, dass mit der Temperaturintegration Energieeinsparun- gen in der Höhe von 10 bis 30 % ohne Ertrags- und Qualitätsverluste möglich sind.

– Bei Erdbeeren wurde gezeigt, dass die gesundheitliche Qualität der Früchte vor allem durch die Sorte und in einem weit geringeren Ausmass durch Umwelt- und Kulturfaktoren beeinflusst wird.

Gebiet 4

Pflanzenschutz in Ackerkulturen, Reben und Horti kultur

– Die Arbeiten zum Kartoffel-Y-Virus (PVY) haben ergeben, dass die Häufigkeit der verschiedenen Stämme, ihre Infektionskraft und ihr Verbreitungspotenzial durch Blatt- läuse stark variieren und sich in den vergan- genen zehn Jahren gewandelt haben. Die Epidemiologie der Krankheit hat sich somit verändert und machte eine Aktualisierung der Bekämpfungsstrategie erforderlich.

ACW Tätigkeitsbereiche

Agroscope Changins-Wädenswil

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– Das Vorkommen der bivoltinen Rasse des Maiszünslers wurde mithilfe eines Fallen- netzes, das sich über die ganze Schweiz erstreckte, kartografiert. Diese Rasse tritt derzeit nur im Tessin und am Genfersee auf.

– Im Bereich der Herbologie wurde beim Windhalm, einer Begleitflora der Getreide- kulturen, das Auftreten von Biotypen, die gegenüber Sulfonylharnstoffen Resistenzen entwickelten, nachgewiesen.

Gebiet 5

Pflanzenschutz und Extension Obst und Gemüse

– Quarantäneorganismen und potentiell invasive Schädlinge und Krankheiten werden intensiv überwacht und Bekämpfungs- strategien entwickelt.

– Um die Auswirkungen der zu erwartenden Klimaveränderungen besser abschätzen zu können, werden Simulationsmodelle ent- wickelt, die erlauben, künftige Risiken durch einheimische und exotische Schäd- lingsarten für unsere Landwirtschaft zu prognostizieren.

– Dank grosser Fortschritte in der molekularen Diagnostik können heute Organismen nicht nur eindeutig identifiziert, sondern auch ihre Herkunft bestimmt und neue Bekämpfungs- trategien entwickelt werden. Mit der voll- ständigen Sequenzierung des Erbguts des Feuerbranderregers leistet ACW Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

Gebiet 6

Ackerpflanzenzüchtung und genetische Ressourcen

– Sechs neue Getreide- und Sojazüchtungen wurden 2009 in die Liste der empfohlenen Sorten aufgenommen. Dank der Charakteri-

sierung von Weizen und Dinkel der natio- nalen Genbank konnten einige seltene Glutenin-Allele mit hohem Molekulargewicht auf Weizen nachgewiesen werden.

– Im Rahmen des Nationalen Forschungspro- gramms 59 «Nutzen und Risiken der Freiset- zung gentechnisch veränderter Pflanzen»

nahmen die ETH Zürich und die Universität Zürich auf der Anlage von Pully Versuche mit gentechnisch verändertem Weizen vor.

– Dank des Monitorings der Virulenzen von Pilzerkrankungen wurden 2009 neue Stämme von Gelbrost in der Schweiz entdeckt. Die meisten ACW-Neuzüchtungen sind gegenüber diesen Stämmen wenig anfällig.

Gebiet 7

Produktequalität und -sicherheit, Ernährung und Gesundheit

– Die Forschung auf dem Gebiet der sekundär- en Pflanzeninhaltsstoffe in Obst und Gemüse zeigt Erfolge: Ergebnisse zur Bioverfügbar- keit von Carotinoiden unter verschiedenen Anbaubedingungen wurden an internationa- len Tagungen präsentiert und diskutiert.

– Neue Apfelsorten überzeugen Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten. Dies hat eine Konsumentenstudie in der Schweiz im Rahmen eines EU-Projektes verdeutlicht.

– An diversen Anlässen hat ACW die Besucher in die Kunst des Degustierens von Destillaten eingeführt und die Grundlage zur Qualitäts- beurteilung von Spirituosen aufgezeigt.

– Fortschritte wurden bei der Untersuchung von humanpathogenen Bakterien in pflanz- lichen Lebensmitteln erzielt. Diese Pathogene können die Ernährung in modernen Gesell- schaften bedrohen. Eine schnelle Identifikati- onstechnik steht vor der Anwendungsreife.

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Agroscope Jahresbericht 2009

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ALP forscht vom Futtermittel über die Produktion und Verarbeitung bis zum Lebensmittel tierischer Herkunft. Unser Ziel ist es, dass diese Lebensmittel das volle Vertrauen von Kon- sumentinnen und Konsumenten geniessen. Mit unseren Forschungs-, Vollzugs- und Beratungs- aktivitäten tragen wir zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Produktion von Milch, Fleisch und Honig bei, aber auch zu deren Verarbeitung zu gesunden, sicheren und qualitativ hochwertigen Produkten. Rund 300 kompetente Mitarbeitende unterstützen diese Ziele an den Standorten Liebefeld und Posieux.

Im 2009 konnten wir die nationale und internationale Zusammenarbeit verstärken und unsere Drittmittel wunschgemäss erhöhen. Das vom Zentrum für Bienenforschung von ALP gegründete und geleitete Netzwerk COLOSS hat zum Ziel, die Völkerverluste der Bienen gemeinsam auf internationaler Ebene zu koordinieren und zu bekämpfen. In diesem arbeiten mittlerweile 166 Mitglieder aus 42 Ländern eng zusammen. Letztes Jahr wurden erfolgreich zwei Konferenzen, je eine in Zagreb und Montpellier, sowie 5 Arbeitstreffen durchgeführt. Im Weiteren hat ein neues Modell zur Finanzierung unserer mikrobiellen Kulturenproduktion im 2009 erfolgreich die Testphase bestanden

«Wir vereinen Kompetenz vom Futtermittel bis zum Lebensmittel unter einem Dach»

Michael Gysi, Direktor ALP-Haras

ALP

Agroscope Liebefeld-Posieux

Für eine erfolgreiche Fleischproduktion braucht es gezielte Fütterungsempfehlungen. Das regel- mässige Wägen von Tieren in Fütterungsversuchen ist eine von vielen Messgrössen an ALP.

ALP gehört zur Einheit ALP-Haras

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Agroscope Jahresbericht 2009

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ALP Höhepunkte 2009

Agroscope Liebefeld-Posieux

02

Die vielversprechende Weidekuh aus Neuseeland

Neuseeländische Holsteinkühe fühlen sich wohl auf schweizerischen Bio- weiden. Sie sind kleiner als einheimi- sche Kühe, entwickeln sich prächtig und geben im Verhältnis zum Körper- gewicht mindestens gleich viel Milch.

Die stark zunehmende Milchleistung pro Kuh führte in der Vergangenheit zu mehr gesundheitlichen Problemen und einer abnehmenden Lebens- dauer, was vor allem den Zielen des Biolandbaus widerspricht. Im Gras- land Schweiz ist es wichtig, die Vorteile der Weidehaltung wie zum Beispiel günstige Futterkosten, Tierwohl und eine ausgezeichnete Milchqualität mit einem angepassten Kuhtyp noch besser zu nutzen. Zusammen mit der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft und weiteren Partnern ist ALP deshalb daran zu untersuchen, ob sich neuseeländische Holstein- kühe für ein Vollweidesystem in der Schweiz eignen.

01

Rohmilchkäse muss mikro- biologisch sicher sein

…da sind sich die Wissenschaftler/

innen einig. Wie der von ALP zu- sammen mit dem SAFE Consortium, der europäischen Gesellschaft für sichere Lebensmittel, organisierte Workshop zeigte, gibt es aber noch Wissens lücken, die durch nationale und internationale Zusammenarbeiten geschlossen werden müssen. Ein Schwerpunkt liegt bei Giftstoff produzierenden Kolibakterien (STEC), die gesundheitliche Störungen bis hin zu akutem Nierenversagen bewir- ken können. Bislang ist in der Schweiz kein durch Rohmilchkäse verursachter STEC-Krankheitsausbruch bekannt geworden, das Potenzial dafür ist aber vorhanden. In einer Doktorarbeit an ALP zur Charakterisierung und Überlebensfähigkeit von STEC in Rohmilchkäse werden nun wichtige Grundlageninformationen erarbeitet.

03

Rissigem Kochschinken auf der Spur

Kochschinken mit hellen rissigen Zonen lassen sich schlecht schneiden und verkaufen, sie führen jährlich zu hohen wirtschaftlichen Schäden.

Solche «destrukturierte Zonen», wie sie im Fachjargon heissen, zeigen eine veränderte Proteinstruktur und einen erhöhten Proteinabbau. Als wichtige Einflussgrössen wurden der Verlauf des pH-Wertes und die Kühlung der Stotzen identifiziert.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Doktorarbeit, die ALP zusammen mit der ETH Zürich realisiert hat. Die Spur, weshalb sich die Proteine verändern und vermehrt abgebaut werden, wird ALP zusammen mit Partnern weiter verfolgen.

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04

Verschiedene Bakterienarten tummeln sich in Ziegeneutern

Hinter der lateinischen Bezeichnung

«Staphylococcus aureus» befindet sich ein gefürchtetes Bakterium, das für Euterentzündungen bei Ziegen verantwortlich ist. ALP hat nun gezeigt, dass auch eine ganze Reihe weiterer Staphylokokkenarten in Ziegeneutern vorkommen. Sie sind es wert, dass man genauer hinschaut, vor allem bei hartnäckigen Infektionen.

Denn Euterentzündungen vermindern die Milchleistung und wirken sich negativ auf den Ziegenkäse aus.

Gesunde Euter sind daher auch bei Ziegen wichtig, um rentabel qualitativ hochwertige Produkte herzustellen.

Durch die Erkenntnisse dieser Unter- suchung sind die Verbreitung und Auswirkung von Euterinfektionen im schweizerischen Milchziegenbestand bekannt.

06

Der Bienenplage Varroa geht’s nachhaltig an den Kragen

Identifizierte ätherische Öle und Sexuallockstoffe, aber auch aus der Varroamilbe isolierte, krank machende Pilze sind erste Erfolge im nachhaltigen Kampf gegen die Varroamilbe, die das Zentrum für Bienenforschung von ALP zusammen mit internationalen Partnern verbuchen kann. Die Varroa- milbe steht ganz zuoberst auf der Liste der Verdächtigen, die für das Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Rund ein Viertel der

mensch lichen Nahrung hängt direkt oder indirekt von der Bestäubung durch die Biene ab. Ein starker Rückgang der Bienenvölker hätte verheerende wirtschaftliche und ökologische Folgen. Das Zentrum für Bienenforschung koordiniert das Netzwerk COLOSS, das weltweit dem Ausmass und den Ursachen des 05

Neues Finanzierungsmodell eröffnet neue Perspektiven für ALP

Mehr Umsatz = mehr Mittel. Dies umschreibt vereinfacht das neue Finanzierungsmodell der ALP-Kulturen- produktion. Mikrobielle Kulturen von ALP tragen entscheidend zur weltweiten Qualitätsführerschaft von traditionellem Schweizer Hart- und Halbhartkäse bei. Die steigenden Absatzmengen können die nötigen Investitionen für die Kulturen- produktion zukünftig über zusätzliche Mittel decken. Ein Erfolgsmodell, von dem letztlich alle profitieren: bald stehen Kulturen zur Verfügung, die einen sortenspezifischen Herkunfts- nachweis ermöglichen (AOC), Aroma- kulturen oder gefriergetrocknete Kulturen für Alpkäse, regionale Spezialitäten und die Hofverarbeitung.

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Agroscope Jahresbericht 2009

18

Gebiet 1

Milch- und Fleischproduktion

− Neue Erkenntnisse zu Stoffwechselstörungen während des Abkalbens bei der Milchkuh sollen dazu beitragen, dass solche verhindert und früh erkannt werden.

− Der Einfluss des Laktationsstadiums und des Brunstzyklus der Kuh auf die Milchfett- qualität sollen bekannt sein.

− Der Einfluss der Pflanzenart und des Ent- wicklungsstadiums auf das Fettsäurenmuster im Futter wird untersucht.

− Mit vertieften Untersuchungen wird der Energieumsatz der Milchkuh auf der Weide noch genauer ermittelt.

− Es wird überprüft, ob sich NZ-Holsteinkühe in weidebetonten Milchproduktionssystemen unter Biolandbaubedingungen im Vergleich zu einheimischen Holsteinkühen besser eignen.

− Fleisch aus weidebetonten Produktionssyste- men wird charakterisiert und Möglichkeiten zur Rückverfolgbarkeit evaluiert.

− Mit gezieltem Einsatz von Antibiotika und tiergerechter Fütterung will man den Anforderungen der Mastkälber an die Gesundheit gerecht werden.

− Nährwerte von tanninhaltigen Futterpflanzen werden ermittelt und in die Futterwert- tabellen aufgenommen, neue Regressions- gleichungen für Mais werden geprüft.

− Der Einfluss der Calcium-/Phosphor-Versor- gung auf das Beinschwächesyndrom beim Schwein wird vertieft untersucht.

− Der Einfluss der vorgeburtlichen Entwicklung auf das Wachstum, die Schlachtkörper- und Fleischqualität der Mastschweine wird bestimmt.

− Beim Mastschwein werden unterschiedliche Energiebewertungssysteme miteinander verglichen.

− Verschiedene Management- und Fütterungs- massnahmen sollen dazu beitragen, ohne vorbeugenden Antibiotikaeinsatz die Sterblichkeit neugeborener Ferkel zu reduzie- ren und Absetzferkel gesund zu erhalten.

Gebiet 2

Milch- und Fleischverarbeitung

− Optimierungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, damit Schweizer Käse hinsichtlich Qualität und Natürlichkeit weltweit führend bleiben und ausgewählte Milch- und Fleischprodukte ihre Export- fähigkeit steigern können.

− Es werden neue mikrobielle Kulturen für fermentierte Milch- und Fleischprodukte, (AOC-Kulturen, Kulturen für Herkunftsnach- weis sowie Aroma- und Schutzkulturen) entwickelt.

− Aufbau des Profit-Centers Kulturenproduk- tion, inklusive eines neuen Geschäftsfeldes mit gefriergetrockneten mikrobiellen Kulturen.

− Erkenntnisse zur Bedeutung von Milch, Milchprodukten, Fleisch und Fleischproduk- ten in der menschlichen Ernährung werden erweitert und verfeinert.

− Anhand einer ersten grösseren klinischen Humanstudie wird die Wirkung von natür- lichen Transfettsäuren auf die menschliche Gesundheit überprüft.

− Einsatz von Omics-Technologien zum besseren Verständnis des Stellenwertes von tradi- tionellen Lebensmitteln in einer gesunden Ernährung.

− Verfahren zur Gewinnung, Anreicherung und Funktionalität ausgewählter Milch- inhaltsstoffe werden dokumentiert und für die Praxis geprüft.

ALP Tätigkeitsgebiete

Agroscope Liebefeld-Posieux

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Gebiet 3

Sicherheit und Qualität

− Der Gesundheits- und Täuschungsschutz von Mensch, Tier und Umwelt wird durch die regelmässigen Inspektionen der Produktions- und Handelsbetriebe von Futtermitteln sowie durch die Analyse und Überprüfung der hergestellten und gehandelten Produkte gewährleistet.

− Fragen der Lebensmittelsicherheit in der Kette der tierischen Produktion werden anhand von Risikoanalysen bearbeitet und Risiken abgeschätzt, beurteilt und gezielte Massnahmen eingeleitet.

− Damit die Qualität der Milch- und Milch- produkte sichergestellt ist, stellt das nationale Referenzlabor von ALP der milchwirt- schaftlichen Laborpraxis Referenzmaterialien zur Verfügung, führt Eignungsprüfungen (Proficiency Testings) durch und bietet Schulungen an.

− Im Bereich des Lebensmittelrechts werden den Bundes- und kantonalen Stellen die nötigen Grundlagen geliefert und die fachliche Vollzugsunterstützung gewähr- leistet.

− Mit gezielten Qualitäts- und Beratungs- programmen unterstützt ALP die milch- und landwirtschaftliche Praxis, um die Produkte- qualität zu sichern und zu verbessern.

− Käseproduzenten und -reifer werden in der Früherkennung und Lösung von Problemen bezüglich der EU-Hygienerichtlinie unter- stützt.

− Das Zentrum für Bienenforschung an ALP koordiniert internationale Forschungsprojek- te und unterstützt die Verbände beim Aufbau der Branchenorganisation.

− Bienenkrankheiten und Bienenschädlinge werden nachhaltig bekämpft, um eine funktionierende Imkerei aufrechtzuerhalten

und rückstandsfreie Bienenprodukte zu produzieren.

− Durch gezielte Beratung wird die Imkerei- branche auf dem aktuellen Stand des Wissens gehalten, damit diese gemäss der

«guten imkerlichen Betriebsweise und guten Herstellungspraxis» arbeitet und qualitativ hochwertige Bienenprodukte hergestellt werden.

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Agroscope Jahresbericht 2009

20

Das Nationalgestüt verbessert als Kompetenzzentrum für das Pferd die Zucht-, Haltungs- und Nutzungsbedingungen des Pferdes in der Schweiz. Die Landwirtschaft braucht im Bereich Pferd Unterstützung in Form von Ausbildung, Information, Forschungsresultaten und Beratung, um marktgerecht und konkurrenzfähig produzieren zu können. Das Nationalgestüt stellt bundesweit Zuchthengste in über 30 Stationen zur Verfügung. Zusammen mit verschiedenen Institutionen erarbeiten wir Studien zu Fragen der Biodiversität (die einheimische Freiberger- rasse), Ethologie, Genetik und Gesundheit des Pferdes. Am Standort Avenches engagieren sich rund 50 Mitarbeitende für diese Ziele.

Im Jahr 2009 starteten wir mit der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft erfolgreich den neuen Zertifikatslehrgang Equigarde® Plus, der schon nach kurzer Zeit sehr gut gebucht war. Ebenfalls auf grosses Interesse stiess der Anlass «Equus Helveticus», der vier Sport-, Zucht- und Freizeitanlässe rund ums Pferd in Avenches unter einem Hut vereinigte. Ein «runder Tisch» zum sensiblen Thema «Ethik und Pferd» hatte zum Ziel, für alle gangbare Wege im Umgang mit dem Pferd zu finden.

«Wir fördern die nachhaltige, wettbewerbsfähige und

tiergerechte Pferdehaltung.»

Pierre-André Poncet, Direktor Schweizerisches Nationalgestüt bis 31. Mai 2009

SNG

Schweizerisches Nationalgestüt

Das Nationalgestüt gehört zur Einheit ALP-Haras

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02

Eine Pferdeplattform mit römischen Wurzeln

Unter dem lateinischen Namen

«Equus Helveticus» nahm in Avenches 2009 ein Novum seinen Anfang:

während vier Tagen fand ein Festival für das Pferd statt. Dem National- gestüt gelang es, zusammen mit dem Institut Equestre National Avenches IENA und weiteren Partnern, eine Plattform zur Aufwertung des Pferdes in der Schweiz zu schaffen, die vier Sport-, Zucht- und Freizeitanlässe vereinigt. Damit konnten sämtliche Pferdeinteressierte nach Avenches geholt werden. Dem Fachpublikum bot der Anlass die Möglichkeit, einen fachlichen Austausch über Rassen und Disziplinen hinweg zu führen. Dem breiten Publikum wurde die Rolle des Pferdes als Brückenfunktion zwischen Stadt und Land anhand eines Lehr- pfades und speziellen Kindertagen

Höhepunkte SNG

01

Netzwerkarbeit für die Pferde- forschung par excellence

Mittels einer Impfung, die als GnRH- Vakzination bezeichnet wird, hat das Nationalgestüt die Eierstockaktivi- tät bei der Stute und die Hodenfunk- tion beim Hengst hemmen können.

Denn Pferde, die ein unerwünschtes Geschlechtsverhalten an den Tag legen, können unberechenbar und gefährlich werden. Diese erstmals erfolgreich angewandte Alternative zu üblichen hormonellen oder gar chirurgischen Behandlungen hatte weltweit grosses Interesse hervor- gerufen. So bleibt die spätere Frucht- barkeit der Tiere meist unbeeinträch- tigt. Dank vernetzter internationaler Zusammenarbeit konnte das National- gestüt nun auch zeigen, dass diese Impfung erfolgreich als einzige Therapie gegen einen spezifischen Virus beim Zuchthengst eingesetzt

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Agroscope Jahresbericht 2009

22

03

Das unschätzbare Bioarchiv für Freibergerpferde

Tiefgefroren lagern Blutproben von über 7000 Pferden und Samenproben von über 400 Hengsten in Avenches.

Dieses weltweit immense Bioarchiv wurde in den letzten Jahren durch das Nationalgestüt aufgebaut. Die Blut- und Samenproben geben zum Beispiel Aufschluss über die Veranlagung von Körper- und Leistungseigenschaften, Erbkrankheiten und das Verhalten der erfassten Pferde, was vor allem für die Zuchtwertschätzung von Bedeutung ist. Mit den Kompetenzen der schwei- zerischen Hochschule für Landwirt- schaft und der Vetsuisse-Fakultät der Uni Bern in genetischer Forschung will das Nationalgestüt die Wirtschaftlich- keit, die genetische Vielfalt und das Wohlbefinden der einzigen Schweizer Pferderasse, dem Freibergerpferd, schnell und nachhaltig verbessern.

04

Zertifikatslehrgang für Pferdeprofis

Interessierte Pferdefachleute erweitern seit Neustem ihr Wissen in einem der drei CAS-Zertifikatslehrgänge

«Haltung und Nutzung», «Zucht und Ausbildung» oder «Management und Innovation». Unter dem Namen Equigarde® Plus bietet das National- gestüt zusammen mit der Fachhoch- schule für Landwirtschaft in Zollikofen diese Weiterbildung auf Hochschul- niveau an. Sie ist nach dem Bologna- System modular aufgebaut und europaweit anerkannt. Pferdefachleu- te, die alle drei Lehrgänge absolvieren, erhalten nach bestandener Prüfung und Diplomarbeit das Abschlussdiplom DAS auf Bachelor-Niveau. Mit diesen Lehrgängen sind Pferdeprofis gut gewappnet für künftige Herausforde- rungen.

Höhepunkte

SNG

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Gebiet 1

Biodiversität und Ausbildung

− Förderung der Freibergerrasse, der einzigen Schweizer Pferderasse, im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt von Rio de Janeiro.

− Mit selektionierten Zuchthengsten und tiefgefrorenem Samen steht den Landwirtin- nen und Landwirten genetisches Material zur Verfügung, um gezielte Leistungen von hoher Qualität zu erhalten.

− Durch Ausbildung und Beratung für Pferde- halterinnen und -halter sowie weitere Dienstleistungsangebote wird eine wettbe- werbsfähige, nachhaltige und artgerechte Pferdezucht und -haltung gewährleistet.

− Auf- und Ausbau des Fachhochschul-Aus- bildungslehrganges Equigarde® Plus zusam- men mit der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft in Zollikofen.

− Organisation und Durchführung eines «Run- den Tisches» zum Thema «Ethik und Pferd».

− Durch Publikationen und Veranstaltungen erhalten Fachleute und ein breites Publikum aktuelles Wissen vermittelt.

Gebiet 2

Pferdeforschung und Reproduktion

− Untersuchungen zu Haltungsvarianten, Stalleinrichtungen, Managementpraktiken und zum Verhalten geben Aufschluss über das Wohlbefinden des Pferdes. Dabei werden auch Fragen zum Vollzug der Tierschutzverordnung geklärt.

− Mit der Erforschung von Erbkrankheiten, der Leistungsphysiologie und der Fütterung leistet das Nationalgestüt einen Beitrag zur Gesundheit und zur Vorbeugung von Krank- heiten beim Pferd.

− Bei der Zucht stehen die Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsmethoden im Vordergrund.

− Genetische Forschung zu Selektion, Verhalten und Gesundheit: Das «Bioarchiv» wird aus- gebaut und vermehrt genutzt.

− Wissensvermittlung und -austausch sind zentral. Unter anderem werden an der jährlich vom Nationalgestüt organisierten Tagung

«Netzwerk Pferdeforschung Schweiz» sowohl Forschungsbedürfnisse erhoben wie -resultate weitervermittelt.

− Das nationale und internationale Netzwerk wird weiter ausgebaut.

Tätigkeitsgebiete

SNG

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Agroscope Jahresbericht 2009

24

ART forscht für eine umweltschonende und wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Unser besonderes Anliegen gilt einem vielfältigen, ländlichen Raum. Wir entwickeln und beurteilen nachhaltige Produktionssysteme im Pflanzenbau und in der Tierhaltung. Dabei verbinden wir Ökologie, Ökonomie und Agrartechnik in einem ganzheitlichen Forschungsansatz. Wir erarbeiten einerseits wissenschaftliche Grundlagen und andererseits praxisgerechte Ent- scheidungshilfen für die Landwirtschaft, Behörden und Gesellschaft. Diese Kombination von Praxisorientierung und Wissenschaftlichkeit ist unsere Stärke.

ART befindet sich an den zwei Standorten Reckenholz und Tänikon und beschäftigt etwa 350 Mitarbeitende aus den verschiedenen Agrar- und Umweltfachrichtungen. Bald ist Halbzeit des Arbeitsprogramms 2008-2011 und alle Projekte befinden sich in der Realisierungsphase.

Dass wir an wichtigen Themen der Landwirtschafts- und Umweltpolitik arbeiten, die auch die Öffentlichkeit beschäftigen – wie Klimawandel, gentechnisch veränderte Organismen, Öko bilanzen oder die Einkommenslage der Landwirtschaftsbetriebe – zeigen die zahlreichen Anfragen von Politik, Verwaltung und Medien.

Im vergangenen Jahr führten wir wichtige Veranstaltungen durch wie die «10. Wissenschafts- tagung Ökologischer Landbau», die internationale Futterbautagung «Gras09», die ART-Tagung zum Thema «Bodenverluste vermindern» und «last but not least» den «Tag der offenen Tür»

am Standort Tänikon mit über 3000 Besuchenden.

Unsere Akquisition von Drittmitteln für Projekte war auch 2009 erfolgreich und wird stark für den wissenschaftlichen Nachwuchs eingesetzt. So konnten im letzten Jahr 12 neue Doktor- arbeiten gestartet, 8 abgeschlossen und 34 weitergeführt werden.

«Wir forschen für eine nachhaltige Nutzung von Boden, Wasser, Luft und eine vielfältige Landschaft.»

Paul Steffen, Direktor ART

ART

Agroscope Reckenholz-Tänikon

Fremde Samen im Saatgut wie hier in Grassamen sind unerwünscht. ART prüft im Dienst von Samenfirmen und für die Landwirtschaft jährlich über 6000 Saatgutposten.

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Agroscope Jahresbericht 2009

26

01

Wasserbedarf auf Acker- und Grünland

Drei Monate Sonnenschein und kein Tropfen Regen. Das könnte der Sommer der Zukunft sein. Schon heute muss auf rund einem Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz regelmässig mit längeren Trockenperioden gerechnet werden, wie eine Studie von ART zeigt. Um die Landwirtschaft möglichst gut auf das zukünftige Klima vorzubereiten, verfolgt ART die klimatische Entwick- lung und untersucht deren Folgen.

Unter anderem wurden die Klimadaten von 1980 bis 2006 analysiert und eine Karte erstellt, welche die durch Trockenheit gefährdeten Gebiete zeigt. So können Anpassungsmassnah- men wie zum Beispiel zusätzliche Bewässerung besser geplant werden.

02

Erosion auf dem Internet

Während Sie diesen Text lesen, ver- schwindet etwa eine halbe Tonne wertvoller Boden pro Hektare Schweizer Ackerfläche. Bodenerosion ist auch hierzulande ein ernsthaftes Problem für die Landwirtschaft. Um dieser schleichenden Zerstörung unserer Lebensgrundlage ein Gesicht zu geben, hat ART 700 Erosionsbilder im Internet publiziert. Diese können von Medien, Öffentlichkeit, Forschung und Beratung für Vorträge, Vorle sun- gen, Seminararbeiten und andere Zwecke kostenlos herunter geladen werden. Verschiedene Erosionsformen wie Rinnen oder Rillen sowie Erosions- ursachen und -folgen sind in 38 Alben gegliedert. Zu jedem Typ gibt es einen kurzen Erklärungstext.

http://picasaweb.google.com/VolkerPrasuhn

ART Höhepunkte 2009

Agroscope Reckenholz-Tänikon

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04

Vielfalt unter Pilzen

Fusarien sind Pilze, die Getreide und Mais ungeniessbar machen. Sie wachsen auf allen Pflanzenteilen und produzieren dabei verschiedenste Giftstoffe, so genannte Mykotoxine.

Darum müssen stark befallene Mais- posten vernichtet werden. ART hat entdeckt, dass die Vielfalt von Fusarien auf Mais viel grösser ist als bisher angenommen. Bis zu 16 verschiedene Arten sind in der Schweiz vorhanden.

Nun wird untersucht, welches die wichtigsten Arten und Toxine sind und welche Faktoren deren Auftreten fördern. Mit diesen Auswertungen kann Landwirtinnen und Land- wirten gezeigt werden, wie sich das Risiko eines Befalls mit Fusarien verringern lässt.

03

Vaterschaftstest für Mais

Erneut wurde ART von der Internatio- nalen Vereinigung für Saatgutprüfung (ISTA) akkreditiert. Das macht ART zur einzigen international anerkannten Prüfstelle für Saatgutqualität in der Schweiz. Neu wendet ART auch Methoden an zum Erstellen einer Art

«Fingerabdruck» von Saatgut. So lässt sich zum einen feststellen, ob der Sack voll Weizen auch das enthält, was die Sortenbezeichnung auf seiner Etikette verspricht. Zum anderen steht ihr ein «Vaterschaftstest» für Mais zur Verfügung. Dieses Verfahren zeigt, ob bei der Produktion von Hybridsaatgut der gewünschte Vater im Spiel war. Diese neuen Methoden kommen vor allem der inländischen Saatgutproduktion und dem Schweizer Samenhandel zu Gute.

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Agroscope Jahresbericht 2009

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05

Pilze im Kampf gegen Blattläuse

Die Anwendung von Pilzen für eine biologische Bekämpfung von Blatt- läusen ist vielversprechend. Massen- auftreten von Blattläusen führen zu sehr grossen Ertragsverlusten zum Beispiel in Obst-, Getreide-, Kartoffel- oder Mais-Kulturen. Pilze gehören zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Blattläuse. Einige Arten haben sich auf den Befall von Blattläusen spezialisiert, aber über ihr Leben und Verhalten ist noch wenig bekannt.

ART hat mit zahlreichen Untersuch- ungen das Verhalten dieser Pilzarten in der Umwelt untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, wie diese Pilze leben und welche Bedin- gungen für sie wichtig sind. Damit ist die Basis gelegt, um eine natürliche Bekämpfung und Regulierung von Blattläusen zu entwickeln und zu nutzen.

ART Höhepunkte 2009

Agroscope Reckenholz-Tänikon

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Landwirtschaft schafft Landschaft

Die Landwirtschaft prägt Täler, Hügel und Matten wie keine andere Kraft und schafft so eine Vielfalt an Landschaften. Dieser Reichtum wird von ART in einer Karte mit vierund- fünfzig verschiedenen Agrarlandschafts- typen abgebildet. Sie dient unter anderem für die Formulierung von Zielen zum Erhalt der Artenvielfalt im Landwirtschaftsland. Denn in jedem Landschaftstyp sind andere Mass- nahmen sinnvoll. In den Berglandschaf- ten beispielsweise sollte die Ausdeh- nung des Waldes bekämpft werden, da er Arten des extensiven Kulturlands zunehmend den Lebensraum weg- nimmt. Damit erhält die Schweiz eine flächendeckende Grundlage zur Bewertung und Steuerung der Land- schaftsentwicklung.

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07

Stagnierende Einkommen in der obersten Bergzone

Eine Studie von ART beschreibt zum ersten Mal die langjährige Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen innerhalb der Bergregion. Die Auswer- tungen zeigen, dass der Arbeitsver- dienst je Familienarbeitskraft in der Bergzone II (die unterste) in den letzten zehn Jahren um 23 Prozent angestiegen ist, während dieser in der Bergzone IV (die oberste) mit einer Zunahme von lediglich knapp 2 Prozent praktisch stagniert hat. Die unterschiedliche Entwicklung erklärt sich in erster Linie damit, dass mit zunehmender Höhen- lage die Fremdkosten stärker zuge- nommen haben als die Rohleistungen.

08

Möbel schlichten Ziegenstreit

Behornte Ziegen lassen sich nicht im Laufstall halten – so die landläufige Meinung. Doch eine Studie von ART belegt, dass nicht die Hörner das Problem sind, sondern das mangelnde Ambiente. Demnach lässt sich aggres- sives Verhalten im Ziegenstall durch geschickte Möblierung abbauen. Durch hölzerne Trennwände zwischen den Futterplätzen können sich die Ziegen während des Fressens nicht mehr sehen. Resultat: Die Tiere streiten nicht mehr. Zudem schaffen Möbel wie Podeste oder Liegenischen insgesamt eine friedlichere Atmosphäre im Stall, denn sie bieten einer rangtieferen Ziege trotz engen Platzverhältnissen mehr Ausweichmöglichkeiten. Auf diese Weise können auch behornte Tiere gut in Laufställen gehalten

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Agroscope Jahresbericht 2009

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ART Tätigkeitsgebiete

Agroscope Reckenholz-Tänikon

Gebiet 1

Umweltressourcen und Landwirtschaft

− An der «10. internationalen Wissenschafts- tagung Ökologischer Landbau» trafen sich 620 Biolandbauforschende aus der ganzen Welt. Diesen Anlass organisierte ART mit dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL und der ETH Zürich.

− Die ART-Tagung «Bodenverluste vermindern»

war Plattform für den Austausch zwischen Vertretern der Raumentwicklung von Bund und Kantonen, Bodenschutzfachstellen, Beratung und Lohnunternehmen.

− Start des EU-Projektes ACQWA, welches den Einfluss des Klimawandels auf die Wasserver- fügbarkeit untersucht und des Projektes AGWAM «Wasser in Ökobilanzen» als Teil des Nationalen Forschungsprogrammes 61.

− Im Auftrag des Bundesamtes für Landwirt- schaft und von Kantonen klärt ART in einer Studie ab, wo und wie viel Bewässerung für Ackerkulturen unter zukünftigen Klima- bedingungen notwendig sein wird.

− Um genauere Angaben über die Ammoniak- emissionen aus der Landwirtschaft zu gewinnen, wurden nach Gülleausbringung ergänzende NH3-Messungen mit verschiede- nen Messverfahren durchgeführt.

− Auf der neuen, mit 72 Bodenmonolithen grössten Lysimeteranlage Europas haben die ersten Untersuchungen begonnen, die genaue Angaben über das Risiko der Nitratauswaschung ins Grundwasser geben werden.

− Im Monitoring der Schwermetallbelastung von Böden an 105 Standorten des Referenz- messnetzes der Nationalen Bodenbeobach- tung (NABO) wurde die fünfte Beprobungs- runde abgeschlossen.

Gebiet 2

Grasland und Ackerbausysteme

− OTARIA, die erste vollständig an ART gezüchtete, sehr feinblättrige Rohrschwingel- Sorte wurde für den Handel zugelassen.

Es wird eine starke Nachfrage erwartet, weil OTARIA dichte, weidefeste Bestände bildet und von den Weidetieren geschätzt wird.

− Die abgeschlossene Registerprüfung auf Unterscheidbarkeit, Homogenität und Stabilität von insgesamt 7 neuen an ART entwickelten Gräser- und Kleesorten, sowie der Eintrag von 11 Sorten in die Sorten- kataloge verschiedener europäischer Länder, zeugen vom hohen Niveau der Sorten.

− An der «Gras 09 – Internationales Wiesenfest»

in Oensingen konnten 9000 Besuchende aus dem In- und Ausland begrüsst und wich- tige Kontakte zu Praxis und Forschung vertieft werden.

− Mykorrhiza-Pilze können den Pflanzen wertvollen Phosphor liefern. Dieser Mecha- nismus könnte mit der Verknappung der Mineraldüngervorkommen sehr wichtig werden. Deshalb baut ART eine Sammlung von Mykorrhiza-Pilzen auf. Bisher gelang es, 20 Mykorrhizapilz-Isolate zu vermehren.

− Bodenmikroorganismen könnten dazu beitragen, Nährstoffverluste aus Ackerböden zu senken. Dies wird nun im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds bewillig- ten Projektes untersucht.

− Seit Jahren werden die Engerlinge in der Schweiz mit «Beauveria-Pilzgerste», einer an ART entwickelten biologischen Methode bekämpft. Erstmals wurden im Jahr 2009 über 500 ha damit behandelt.

− Die einheimische Produktion von Gras- und Kleesamen hat stark zugenommen. Dies bedingte eine beträchtliche Mehrarbeit bei der Feldbesichtigung und Zertifizierung.

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Gebiet 3

Biodiversität und Umweltmanagement

− Mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel wird die Sömmerung der Alpweiden immer schwieriger. Wie die künftige Nutzung des Sömmerungsgebiets gestaltet werden könnte, wird im Verbundprojekt AlpFUTUR untersucht, das ART und die Forschungs- anstalt WSL gemeinsam koordinieren.

− Der Schweizerische Nationalfonds bewilligte die Weiterführung des Projektes FRAGMENT, das die Zerstückelung der Lebensräume und die Biodiversität in der Agrarlandschaft untersucht.

− Ökobilanzen werden immer wichtiger.

Gesellschaft, Politik und Wirtschaft verlangen immer mehr nach fundierten und nachvoll- ziehbaren Angaben. Die an ART organisierte Ökobilanzplattform über Fleisch und Ge- müse löste daher ein sehr grosses Echo aus.

− In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie führt ART drei Ökobilanz-Projekte durch zu den Themen Zwischenfrüchte, Biogas und Ökoinventare.

− Der globale Handel und die Klimaänderung fördern den weltweiten Transport und das Auftreten neuer Schädlinge. Wie solche Schädlinge an der Ausbreitung in der Schweiz gehindert werden können, unter- sucht ART in einem neuen Projekt.

− Die «Indo-Swiss Collaboration in Biotech- nology» über die Biosicherheit von gen- technisch veränderten Leguminosen ist erfolg- reich abgeschlossen worden.

− Die Resistenz gegen Bakterienwelke von Raigras könnte bald einen wichtigen Schritt weiter kommen, da es gelang, eine nicht- pathogene Mutante des Bakteriums herzu- stellen.

− Die Genomkartierung von Italienischem Raigras konnte mit internationalen Partnern und mit neuen Methoden verfeinert werden.

Gebiet 4

Agrarökonomie und Agrartechnik

− Für das NFP 59 «Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen» sind die Aufwendungen der

«Koexistenzmassnahmen», das heisst die technischen und organisatorischen Mass- nahmen beim gleichzeitigen Anbau von gentechnisch veränderten und konventionel- len Nutzpflanzen systematisch erfasst, zusammengestellt und publiziert worden.

− SWISSland, das neue Prognosemodell, um agrarpolitische Szenarien zu simulieren, konnte für den Kanton Obwalden überprüft werden. Dieses Modell wird im kommenden Jahr auf die gesamte Schweiz übertragen.

− Die agrarökonomische Forschung unterstützt die Branche beim schwierigen Übergang zur neuen Milchmarktordnung. Ein Projekt widmete sich vertieft der Struktur der unterschiedlichen Milchabnahmeverträge und den dabei festgelegten Milchpreis- konditionen.

− Mit der erneuerten Abgasmessanlage können neue Abgasbestandteile gemessen werden. Die Kombination von Leistungs- und Abgasmessung stärkt die Position von ART im Bereich Off-road-Emissionen.

− Energiefragen werden für Politik und Gesellschaft sowie die Landwirtschaft immer wichtiger. So bearbeitet ART seit letztem Jahr die Themen «Biogas-Geruch», «Biogas- Methanverluste» und «Energieeinsparung in der Nutztierhaltung».

− Neueste Entwicklungen im Bereich

«Landwirtschaftliches Bauen» und «Verfah- renstechnik Tierhaltung» wurden an zwei gut besuchten Tagungen präsentiert.

Schwerpunkte der zweiten Tänikoner Melktechniktagung waren «Tiergerechtes Melken», «Menschengerechte Arbeit»

und «Wirtschaftliche Milchproduktion».

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Agroscope Jahresbericht 2009

32

Agroscope führt seit 2008 drei ausgewählte Forschungsprogramme zu zentralen Frage- stellungen aus Landwirtschaft und Ernährung durch: ProfiCrops, NutriScope und AgriMontana.

Die drei Forschungsanstalten und externe Institutionen koordinieren dabei ihre Aktivitäten.

Die Programme sind zeitlich beschränkt und haben klar definierte Ziele. Die Programme gehen aktuelle und gesellschaftlich relevante Fragestellungen an, die nur in einem inter- und trans- disziplinären Forschungsverbund beantwortet werden können.

Die drei Forschungsprogramme erlauben eine flexible Zusammenarbeit über Disziplinen und Institutionen hinweg. Die Programme decken drei Bereiche ab: die Zukunft des Pflanzenbaus in der Schweiz, die Bedeutung der Lebensmittelkette vom Anbau bis zum Konsum auf die Nahrungsmittelqualität und -sicherheit und die nachhaltige Entwicklung der Berglandwirtschaft.

Agroscope misst diesen Themen grosse Bedeutung bei.

Im vergangenen Jahr verstärkten die Forschungsprogramme ihre Zusammenarbeit mit einer wachsenden Anzahl von Partnerinstitutionen. Dabei wurden die Schwerpunkte der Arbeit weiter definiert und die Themenbereiche wo nötig erweitert. Resultate einzelner Teilbereiche liegen in Berichten vor und werden an Tagungen diskutiert. Das ermöglicht den Program- men, alle Ebenen und Akteure miteinander zu verbinden und praktikable Problemlösungen für die Landwirtschaft zu erarbeiten.

Agroscope Forschungsprogramme

Fortschritte erzielen

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Agroscope Jahresbericht 2009

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ProfiCrops

Neue Wege für einen wettbewerbs- fähigen Pflanzenbau

Oberziel von ProfiCrops ist es, einen wettbe- werbsfähigen Pflanzenbau in der Schweiz in einem immer weiter liberalisierten Markt sicherzustellen und das Vertrauen der Kon- sumentinnen und Konsumenten in einheimische Produkte zu stärken. ProfiCrops erarbeitet neue Erkenntnisse, entwickelt sie weiter, bewer- tet sie, tauscht sie aus und gibt sie weiter.

Die ProfiCrops-Partner schaffen Synergien zwischen zahlreichen Akteuren des Pflanzenbaus:

von der Forschung (Agroscope, Fachhochschu- len, ETH Zürich, Universität Genf, FiBL) über die Beratung (AGRIDEA, kantonale Beratungsstellen) bis hin zu den Produzentengruppierungen (Schweizerischer Getreideproduzentenverband, Association du Grillon) und einzelnen Produ- zenten sowie der Privatwirtschaft.

Das Portfolio von ProfiCrops ist klar definiert und strukturiert. Es umfasst neun unterschied- liche, aktuelle Forschungsthemen (Integrierte Projekte und Module), um den Produzenten Lösungen zu bieten, wie sie die Heraus- forderungen eines immer weiter liberalisierten Marktes meistern können.

Das Integrierte Projekt Feuerbrand zum Beispiel bringt die nationalen Forschungsprojekte zusammen und koordiniert sie. Das Integrierte Projekt Zwischenbetriebliche Zusammenarbeit zeigt auf, wie weit die Produktionskosten gesenkt werden können. Das Integrierte Projekt ProfiViti verfügt über Rebsorten, die gegen Pilzerkrankungen resistent sind. Das Modul Rah- menbedingungen befasst sich derzeit mit der Anpassung des Modells SWISSland, um die Aus- wirkungen der agrar politischen Massnahmen auf die Wettbewerbs fähigkeit des Pflanzenbaus zu beurteilen.

Agroscope Forschungsprogramme

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NutriScope

Innovative Forschung für Schweizer Lebensmittel

NutriScope koordiniert die Forschung für qualitativ hochwertige, sichere und gesunde Nahrungsmittel aus der Schweiz. Die Forschungs- schwerpunkte liegen bei der Ernährung, der Qualität und der Lebensmittelsicherheit.

Innerhalb weniger Generationen haben sich die Ernährungsgewohnheiten grundlegend verändert. Unsere Gene und der Stoffwechsel haben kaum Zeit, sich darauf einzustellen.

Ein Humanversuch hat Hinweise ergeben, dass die Einnahme von Milch und Joghurt ent- zündungshemmende Prozesse auslösen kann.

In einer weiteren Arbeit wurde bei Äpfeln der Einfluss von Sorte, Umwelt- und Produktionsfak- toren auf den Polyphenolgehalt untersucht.

Die saisonalen Schwankungen und die Variabili- tät zwischen den Sorten sind viel grösser als die Unterschiede zwischen integrierter und bio- logischer Anbauweise.

Wichtige Arbeiten konnten auch bei der Präven- tion und der Früherkennung von Rückständen in Lebensmitteln, Wasser und Umwelt durchgeführt und publiziert werden. Agroscope hat eine einzigartige Kompetenz bei der Risikobewertung entlang der ganzen Lebensmittelkette aufge- baut.

Forscherinnen von Agroscope und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ist es gelungen, die internationale Konferenz über Sensorik- und Konsumentenforschung

«Eurosense» für September 2012 in die Schweiz zu holen.

AgriMontana

Relevante Fragen zur Berglandwirtschaft

Die Landwirtschaft ist mit ihrer Produktion und den erbrachten multifunktionalen Leistungen sehr wichtig für das Berggebiet. Die Bergbetrie- be und damit ihre Leistungen werden durch die vielfältigen Veränderungen im Umfeld jedoch zunehmend in Frage gestellt. Das Programm AgriMontana erarbeitet Entwicklungsstrategien für die Berglandwirtschaft sowie die ihr vor- und nachgelagerten Branchen. Ziel des Programms ist, den Beitrag der Landwirtschaft zur Entwick- lung von Bergregionen zu stärken.

Die Ausrichtung von AgriMontana bestätigt sich, wie eine Umfrage bei Stakeholdern zeigte.

Mit Blick auf die Zukunft sind Fragen nach einer standort-, markt- und umweltgerechten Pro- duktion, nach einer höheren Wertschöpfung der Berglandwirtschaft oder nach der Erhaltung einer flächendeckenden Bewirtschaftung zu beantworten. Mit der Ausrichtung von einer produktions- und wertschöpfungsorientierten Produktion bis hin zur Minimalnutzung der Nutzflächen steht ein breites Forschungsspekt- rum zur künftigen Entwicklung der Berg - land wirtschaft offen. AgriMontana deckt dieses weitgehend ab.

Ein wichtiger Schwerpunkt im Jahr 2009 war die Einkommensentwicklung in der Berglandwirt- schaft. Weitere Resultate werden in der zweiten Hälfte der Laufzeit von AgriMontana auch an Veranstaltungen präsentiert werden. Im Jahr 2010 konzentrieren sich die Aktivitäten auf die projektübergreifende Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung des Programms im Hin- blick auf das Arbeitsprogramm 2012-2013.

Ziel ist, weitere Projekte in AgriMontana einzu- binden, um thematische Lücken zu schliessen, und konkrete Syntheseprojekte anzustossen.

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Agroscope Jahresbericht 2009

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Forschung und Entwicklung können heute kaum mehr im Alleingang durchgeführt werden. Vor allem bei den Naturwissenschaften ist die institutionelle und individuelle Vernetzung der Weg zum Erfolg. Das Verständnis der Dinge geht immer mehr in die Tiefe und die eingesetzten Methoden und Infrastrukturen werden zunehmend komplexer. Dazu braucht es die Zusammen- arbeit ausgewiesener Spezialisten, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus verschiedenen Forschungsdisziplinen vereinen.

Den Agroscope-Forschungsanstalten, die mit vielfältigen Fragestellungen konfrontiert sind, ist es nicht mehr möglich, in jedem Forschungsbereich alle benötigten Spezialisten einzustellen und die meist sehr teuren Analyse- und Messgeräte anzuschaffen. Vielmehr arbeiten die Forschergruppen mit Forscherinnen und Forschern aus nationalen und internationalen Instituti- onen zusammen. Die Arbeiten im Forschungsverbund bieten das Potenzial, Forschung und Entwicklung näher zusammen zu führen und den Wissens- und Technologietransfer zu fördern.

Die nationalen und internationalen Forschungsförderer haben daher verschiedene Instrumente zur Forschungsvernetzung geschaffen. Mit der zunehmenden finanziellen Beteiligung der Schweiz an den europäischen Forschungsprogrammen werden die Schweizer Forscherinnen und Forscher aufgefordert, sich dem internationalen Forschungswettbewerb zu stellen. Dies führt zu einer Stärkung des Schweizer Forschungsplatzes, indem sich die nationalen Forschungsgrup- pen mit den besten internationalen Partnern verbünden, um bei einer Projekteingabe erfolg- reich zu sein.

Im Bereich Landwirtschaft und Ernährung sind die EU-Forschungsrahmenprogramme, die Aktionen der European Cooperation in Science and Technology (COST) sowie die European Research Area-Networks (ERA-NET) von spezieller Bedeutung.

Internationale Vernetzung

Die Schweizer Agrarforschung stärken

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An FRP-Projekten mit Agroscope-Beteiligung vertretene Länder

Anzahl Partnerinstitutionen pro Land in Projekten des 6. und 7. FRP mit Agroscope-Beteiligung:

1 – 4 mehr als 4

EU-Forschungsrahmenprogramme

Seit 2004 kann die Schweiz als assoziiertes Land der EU mit allen Rechten und Pflichten an den Forschungsrahmenprogrammen FRP teilnehmen. Das siebte FRP hat eine Laufzeit von sieben Jahren (2007 bis 2013).

Ende 2009 war Agroscope insgesamt an 16 Projekten der EU-FRP beteiligt. Die laufenden Projek- te haben eine Dauer von drei bis fünf Jahren. In den Projektkonsortien sind durchschnittlich Partner aus 25 Institutionen beteiligt. Im Mittel setzten sich die Konsortien aus Vertretern von Universitäten (40%), Forschungsinstitutionen (40%), der Industrie und von KMU (10%) sowie aus Beratungsorganisationen und öffentlichen Ämtern (10%) zusammen. Je nach Konsortium vertreten die Partnerinstitutionen sechs bis 23 Länder wobei 10% aus nicht EU-Ländern stammen.

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Agroscope Jahresbericht 2009

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Projekte im sechsten und siebten EU-Forschungsrahmenprogramm mit Beteiligung von Agroscope

Bezeichnung Thematik

Sechstes FRP, abgeschlossene Projekte

CARBOEUROPE IP Europäische Kohlenstoffbilanz

Grain Legumes Neue Strategien für Körnerleguminosen

QLIF Sicherheit der Lebensmittel aus biologischem Anbau

EUROCROP Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Ackerfrüchten

Sechstes FRP, laufende Projekte

NitroEurope IP Stickstoffkreislauf und Treibhausgase

Endure Pflanzenschutzstrategien

SVAPPAS Nachhaltigkeitsbewertung für die Landwirtschaft

ISAFRUIT Steigerung des Früchtekonsums

Siebtes FRP, laufende Projekte

ACQWA Einfluss des Klimawandels auf den Wasserhaushalt

MULTISWARD Artenreiches Grasland

SOLIBAM Züchtungsstrategien für biologische und extensive Anbausysteme

BioBio1 Indikatoren für Biodiversität und extensive Anbausysteme

QBOL DNA-Etikettierung zur Bestimmung von Quarantäneorganismen

Qdetect Methoden zum Nachweis von Quarantäneschädlingen

BEE DOC Honigbienen und ihre Krankheiten

STEP Zustand und Entwicklung der Blütenbestäuber (Bienen)

1Agroscope ist Koordinator des Projekts

COST

COST ist keine Struktur der EU, unterhält jedoch enge Beziehungen zu dieser und wird durch das EU-Forschungsrahmenprogramm finanziert. Sie verfügt über eigene Strukturen und Entscheidungsorgane und ist auf die Koordination der Forschung ausgerichtet, nicht auf deren direkte Lenkung. In sogenannten Forschungsaktionen werden innerhalb eines Fachbereichs mehrere miteinander koordinierte Forschungsprojekte durchgeführt. Der bottom-up-Ansatz ermöglicht die freie Wahl von Themen, in denen Forschungsbedarf erkannt wird. Ein Schwer- punkt hat sich dabei im Bereich Landwirtschaft und Ernährung herausgebildet.

2009 war Agroscope an 11 COST-Aktionen beteiligt. Innerhalb dieser Aktionen vernetzen sich an die 600 Partner aus rund 56 Ländern, wobei an einer Aktion durchschnittlich 53 Partner aus 25 Ländern beteiligt sind. Die Gesamtzahl der an diesen Aktionen beteiligten Länder setzt sich aus den 27 EU-Ländern, 9 assoziierten Ländern und 20 anderen Ländern von allen Kontinenten zusammen.

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COST-Aktionen mit Beteiligung von Agroscope

COST-Aktion Thematik

CA 858 Stressmechanismen der Reben

CA 863 Nachhaltiger Beerenanbau

CA 864 Pflanzenschutzstrategien für das Kernobst

CA 866 Green Care in der Landwirtschaft

CA 870 Vermehrung und Anwendung von Mykorrhizapilzen

CA 872 Genomik der Pflanze-Nematoden Wechselwirkungen

CA 873 Bakterielle Krankheiten in Steinfrüchten und Nüssen

CA 924 Sicherheits- und Qualitätsansprüche an Convenience Obst und Gemüse

CA FA0604 Triticeae (Getreide) Genomik

CA FA0803 Vermeidung von Verlusten bei den Bienenvölkern CA FA0802 Tierernährung für gesunde Tiere und Lebensmittel

ERA-NET

Die ERA-NET sind seit dem sechsten FRP das Hauptinstrument zur Förderung der Zusammenar- beit zwischen nationalen Forschungsförderinstitutionen beziehungsweise Programmverwaltern der EU-Mitgliedstaaten und der assoziierten Staaten. Ziel ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen in spezifischen Themenbereichen zu fördern, diese international zu koordinieren und unter Umständen auch gegenseitig in gemeinsamen Forschungsprojekten mit nationaler Finanzierung zu fördern.

2009 beteiligte sich das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) an vier ERA-NET, in dessen Rahmen es den Kontakt mit rund 50 Ministerien der Landwirtschaft und Forschung aus 28 Ländern des EU-Raums pflegt.

ERA-NET mit Beteiligung des BLW

ERA-NET Thematik

CoreOrganic I Stärkung der Qualität, Relevanz und Nutzung der Ressourcen der Biolandbauforschung EUPHRESCO Vertiefung der Kooperation in der nationalen Pflanzenschutzforschung

ICT-AGRI Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) für die Landwirtschaft

RURAGRI Ländliche Entwicklung und Landwirtschaft

Referenzen

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