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Archiv "Börsebius: Blick in den Abgrund" (19.08.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 33

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19. August 2011 A 1757 BÖRSEBIUS

Blick in den Abgrund

W

ann ist ein Crash ein Crash?

Als der DAX dieser Tage binnen Stunden um sagenhafte fünf Prozent fiel, sagte die überhaupt nicht erschrockene Sprecherin bei n-tv doch tatsächlich, der befürch- tete Aktiencrash sei ausgeblieben.

Und das auch noch, nachdem der deutsche Leitindex seit Ende Juli pro Tag zwischen zwei und drei Prozent verloren hatte, zwischen- zeitliche Erholungen blieben bes- tenfalls kosmetisches Stückwerk.

Da hilft kein Schönreden. Natür- lich erleben wir derzeit einen Ak- tiencrash. Es spielt doch überhaupt keine Rolle, ob die Kurse innerhalb weniger Stunden zusammenbre- chen oder binnen zwei Wochen.

Egal ob Einmaldrama oder chinesi- sche Wasserfolter. Fakt ist, dass aus heutiger Sicht die Kurse im Schnitt nahezu ein Viertel gegenüber ihren Höchstständen verloren haben und damit, global gesehen, eine Börsen- kapitalisierung von mehr als drei

Billionen Dollar ausradiert wurde.

Das Elend fing damit an, dass zwar eine Einigung in Sachen Anhebung der US-Defizitobergrenze (also die Ausweitung des Schuldenschwach- sinns) erzielt wurde, das Zustande- kommen aber als dubios empfun- den wurde und die vereinbarten Sparbeträge als kosmetische Al- bernheiten gelten können.

Als dann noch das Rating für amerikanische Staatsschulden fiel, gab es kein Halten mehr, immerhin haben wir ja auch im Euroraum noch genügend Sorgen um Grie- chenland, Spanien, Portugal, und neuerdings gerät ja auch Italien vor die Flinte der Spekulanten.

Kurzum: Investoren verloren den Verstand, Politiker zeigten sich kopflos (nichts Neues), und das Er- gebnis war folgerichtig, dass die Anleger veritabel in den Abgrund blicken mussten und kein Mensch weiß, ob der Höllenschlund nicht noch mehr Kurswerte frisst.

Haltet ein! Besinnt euch! Wir können zwar nicht in die Zukunft sehen, aber nach alledem, was wir derzeit beobachten können, spielen fundamentale Daten keine Rolle mehr, die nackte Angst über ein Ausweiten der Turbulenzen im Rahmen der Schuldendiskussion, die natürlich nicht wegdiskutiert werden darf, überlagert alles. Auf Sicht aber sollte sich die Vernunft wieder durchsetzen, und die funda- mentalen Daten (Unternehmensge- winne, wachsende Weltwirtschaft) dürften die Oberhand gewinnen.

Solange sich die Volkswirtschaften weltweit nicht gegenseitig abschot- ten (das wäre ein ernstes Warnsig- nal), ist das Potenzial zur Sanierung der Haushalte stabil genug.

Vor einiger Zeit schrieb ich an dieser Stelle, dass es lohnend sein kann, zu kaufen, wenn die Kanonen donnern. Das gilt heute mehr denn je. Panik war schon immer ein schlechter Ratgeber. Dem besonne- nen, gleichwohl mutigen Anleger winken heute günstige Einstiegs- kurse bei erstklassigen deutschen Werten. Auch wenn es schwerfällt, gegen den Strom zu schwimmen.

Es kann sich durchaus lohnen.

G E L D A N L A G E

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