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Archiv "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Mesalazin ist auch bei Patienten mit Morbus Crohn wirksam" (04.05.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 18

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4. Mai 2012 A 939 CHRONISCH ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN

Mesalazin ist auch bei Patienten mit Morbus Crohn wirksam

Bei der Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen dreht sich alles darum, die Inflammation in den Griff zu bekommen.

B

ei Patienten mit einer Colitis ulcerosa ist die Gabe von Me- salazin als Standardtherapie etab- liert, wie Prof. Dr. med Axel Dignaß, Frankfurt/M., bei der Falk Gastro-Conference in München dar- legte. Bei vielen Patienten aber wer- de der Wirkstoff noch nicht optimal verabreicht, monierte der Medizi- ner: „Es kommt auf die Wahl der richtigen galenischen Zubereitung und auf ein an die individuel- len Bedürfnisse angepasstes Dosie- rungsregime an“, betonte er. Nur dann sind nach seinen Worten ein guter Therapieerfolg und eine langfristige Compliance zu erwar- ten. So belegen Studien, dass bei der Behandlung der distalen Coli- tis ulcerosa Mesalazin-Granulate den besten Therapieerfolg verspre- chen und am ehesten eine endosko- pisch zu sichernde Mukosaheilung vermitteln.

Bei der Untersuchung verschie- dener Dosisregime hat sich gezeigt, dass eine nur einmal tägliche Ein- nahme von drei Gramm Mesala- zin der dreimaligen Gabe von ein Gramm des Wirkstoffs mindestens ebenbürtig ist. Die einmal tägliche Einnahme aber ist patientenfreund- licher und kann wesentlich zur Ver- besserung der Compliance beitragen.

Das ist nach Dignaß bei der Lang- zeittherapie entscheidend: „Denn wir wissen, dass mit dem Absetzen der Medi kation das Rezidivrisiko mas- siv wieder steigt.“

Noch häufig unterschätzt wird nach den Worten des Mediziners die Rolle von Mesalazin bei der Behandlung des Morbus Crohn.

Das habe wesentliche Gründe dar - in, dass der Wirkstoff in den meis- ten Studien bei einem unselektier- ten Patientenkollektiv untersucht wurde. Eine aktuelle Vergleichsstu-

die hat jedoch ergeben, dass Me - salazin bei Patienten mit aktivem mildem bis moderatem Morbus Crohn in seiner klinischen Wirk- samkeit dem Budesonid nicht un- terlegen ist. „Das belegt einmal mehr, dass es auf eine gute Patien- tenselektion ankommt“, erklärte Di- gnaß in München.

Hoffnungen auf Therapiefort- schritte gründen sich insbesonde- re auf ein besseres Verständnis der pathogenetischen Zusammen- hänge bei den chronisch entzünd - lichen Darmerkrankungen, wie bei der Veranstaltung deutlich wur- de. Als ein mögliches Target für die Entwicklung neuer Therapie- optionen stellte dort Priv.-Doz. Dr.

med. Max Schnurr, München, die Inflammasome vor, große intrazel-

luläre Proteinkomplexe, die Teil des angeborenen Immunsystems sind. „Wir wissen, dass Inflamma- some bei den chronisch entzündli- chen Darmentzündungen und eben- so bei der rheumatoiden Arthritis und der Atherosklerose eine zen- trale Rolle spielen“, berichtete der Mediziner. Unklar ist noch, wie die Aktivität der Proteinkom- plexe reguliert wird. Diese können offenbar die Inflammation unter- halten, sie können andererseits aber wohl auch protektiv wirksam sein und eine Mukosaheilung in-

duzieren.

Christine Vetter

Falk-Symposium 181 „Innate Immunity in gas- trointestinal Disorders: Basic and Therapeutic Con- cepts“ im Rahmen der V. Falk Gastro-Conference, in München

Rückruf aller Chargen von Atorva- statin Basics 10 mg, 20 mg, 40 mg und 80 mg Filmtabletten – Die Ba- sics GmbH informiert in einem Rote- Hand-Brief über den Rückruf aller im Markt befindlichen Chargen von Ator- vastatin Basics, da die Dosierungsan- weisung in der Gebrauchsinformation einen Fehler enthält: Die Angabe zur Tageshöchstdosis für Kinder lautet fälschlicherweise „maximal 80 mg einmal täglich“ anstatt „maximal 20 mg einmal täglich“.

Cave: Auskristallisation bei Carbo- medac® 10 mg/ml und Carboplatin onkovis® 10 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung – Die Hersteller (Medac GmbH, Onko- vis Gmbh) der oben genannten Car- boplatin-haltigen Infusionslösungen

weisen in Rote-Hand-Briefen darauf hin, dass es bei den Präparaten in- nerhalb der Laufzeit zur Bildung von unlöslichen, kristallinen Partikeln kommen kann. Die durchgeführten Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei den Partikeln um eine substanzspezifische Auskristallisation des Wirkstoffs handelt. Trotz dieser Ausfällungen liegt der Wirkstoffgehalt weiterhin innerhalb der Produktspezi- fikationen.

Ab sofort müssen folgende Vor- sichtsmaßnahmen beachtet werden:

Vor der Verdünnung muss bei guter Beleuchtung geprüft werden, ob die Lösung frei von sichtbaren Partikeln ist und keine Trübung aufweist. Char- gen, die sichtbare Partikel enthalten oder Trübungen aufweisen, dürfen nicht angewendet werden. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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