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Archiv "Wie basisdemokratisch soll der Ärztetag sein?" (04.06.2012)

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A 1154 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 22–23

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4. Juni 2012

„Grundsätzlich finde ich die derzeitigen Regelungen in Ord- nung. Als technisch- organisatorische Neuerung könnte ich mir eine TED-Lö- sung für die Abstim- mungen gut vorstel- len, so dass man drü- cken kann und das Ergebnis sofort sieht.

Das würde Zeit spa- ren. Zeit sparen könnte man auch, wenn die Delegierten bei einem Tagesordnungspunkt nur einmal in die ‚Bütt‘ dürften.“

Dr. med. Kerstin Skusa (49), Mecklenburg-Vorpommern

Wie basisdemokratisch soll der Ärztetag sein?

Zu viele Anträge, widersprüchliche Beschlüsse, inhaltliche Doppelungen – es gibt Überlegungen, Spontananträge beim Ärztetag nur

noch eingeschränkt zuzulassen. Was meinen die Delegierten dazu?

„Ich finde die Ärzteschaft sowieso nicht besonders basis- demokratisch. Deswegen ist es notwendig, dass man auch spontan Anträge stellen kann, wenn man nicht alles vorbe- reitet hat. Wir haben gar nicht genügend Zeit, das vorzube- reiten. Wenn wir in einer Diskussion sind, müssen wir auch etwas dazu sagen können. Ganz dringend.“

Ayşe-Bettina Linder (55), Berlin

„Spontananträge sollten schon noch gestellt werden dürfen – sofern sie inhaltlich ein eigenes Thema innerhalb eines Tagesordnungspunktes darstellen. Wenn sie sich auf andere Anträge beziehen, dann sicherlich nur im Sinne von Ände-

rungsanträgen in Bezug auf den Text. Man sollte darauf achten, dass sich Inhalte nicht sinnlos wiederholen.“

Priv.-Doz. Dr. med. Hansjörg Heep (45), Nordrhein

„Wenn Anträge akut aus dem Plenum eingebracht werden, sind Form und Inhalt oft nicht angemessen. Da fehlt schlicht- weg die Qualität der Formulie- rungen. Trotzdem würde ich das System so belassen. Man kann vieles kritisieren – auch die Menge der Anträge. Aber ich halte das schon für ein ziemliches Optimum, wie es hier läuft. Was mich stört, ist, dass ich mir nicht sicher bin, ob immer alle verstehen, worüber abgestimmt wird. Die Be- schlüsse sind manchmal wider- sprüchlich.“

Dr. med. Thomas Lipp (52), Sachsen

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Deutsches Ärzteblatt

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Heft 22–23

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„Grundsätzlich kann ich das Interesse daran, dass man sich auf An- träge vorbereiten möchte, sehr gut nachvollziehen. Denn ich finde es selbst schwierig, in der Flut der Anträge die wichtigen von den viel- leicht nicht so wichtigen Anträgen zu trennen. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch die Möglichkeit haben, spontan Anträge einzu- bringen. Das Problem lässt sich nicht leicht lösen. Man könnte ver- suchen, eine Einreichfrist einzurichten. Denkbar wäre zum Beispiel der Vorabend. Das würde allerdings bedeuten, dass man Tagesord- nungspunkte nicht verschieben darf.“

Dr. med. Olaf Smago (43), Rheinland-Pfalz

„Ich bin der Meinung, dass die Spontananträge bleiben sollten. Damit lässt sich beim Ärztetag ein Stück Basisdemokratie verwirklichen. Das jetzige Antragsverfahren macht den Ärztetag lebendig.

Spontane Anträge beziehen sich häufig auf akute Diskussionspunkte. Das sollte auf jeden Fall beibe- halten werden. Ich bin allerdings dafür, dass der Ärztetag so umstrukturiert wird, dass die Anträge

nicht mehr in Papier- form verteilt, son- dern Online zur Ver- fügung gestellt wer- den. Damit könnte man auch noch Kos- ten einsparen.“

Stephanie Liedtke (42), Schleswig-Hol- stein

video.aerzteblatt.de

www.aerzteblatt.de/video50329 www.aerzteblatt.de/video50263 www.aerzteblatt.de/video50346

„Auf der einen Seite ist die Flut der Anträge, die zum Teil erst im Lauf der Diskussion reinkom-

men, schwierig zu über- blicken. Vor allem beim Tagesordnungspunkt Tä-

tigkeitsbericht kommen Unmengen an Anträgen, die vorher keinen Platz gefunden haben. Da weiß oft niemand mehr, worüber er abstimmt.

Das müsste man anders strukturieren. Anderer-

seits ergeben sich be- stimmte Aspekte oft auch erst aus der Dis-

kussion. Das würde man dann abschneiden, wenn man die Spontananträge nur noch eingeschränkt zulässt.“

Dr. med. Birgit Clever (57), Baden-Württemberg

Fotos (3): Eberhard Hahne

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