DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
ONCRESSNOTIZ
Therapie mit Neuroleptika
Schlußfolgerungen
1. In Mitteleuropa sind etwa die Hälfte der peripheren Lun- genrundherde bösartig, darun- ter ist das Bronchial-Karzinom führend.
2. Jugendliches Alter schließt einen bösartigen Tumor nicht aus.
3. Der größte Teil der Patien- ten mit Lungenrundherden ist beschwerdefrei. Wenn Sym- ptome vorliegen, dann sind diese uncharakteristisch.
4. Es gibt kein eindeutiges röntgenologisches Kriterium zur exakten Differenzierung der Rundherdursache.
5. Auch bösartige Rundherde können über Jahre nach Form und Größe gleichbleiben be- ziehungsweise nur sehr lang- sam wachsen.
6. Die Operationsindikation ist zur raschen Abklärung und zur frühzeitigen Behandlung maligner Tumore bei der Fest- stellung von peripheren Lun- genrundherden umgehend ge- geben.
Literatur
1. Rübe, W.: Der Lungenrundherd, Thieme Verlag, Stuttgart (1967)
2. Ray, F. J.; Lawton, B. R.; Magnin, G. E., et al.: The Coin Lesion Story: Update 1976, Chest 70 (1976) 332-336
3. Vogt-Moykopf, I.; Arens, C.; Zeidler, D.:
Der solitäre Lungenrundherd, Med. Welt 28 (1977) 620-623
4. Toomes, H.; Delphendal, A.; Manke, H.
G.; Vogt-Moykopf, I.: Der solitäre Lungen- rundherd, Dt. Ärzteblatt 78 (1981) 1717-1722
Anschrift für die Verfasser:
Dr. med. habil. Heikki Toomes Klinik Schillerhöhe
Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie 7016 Gerlingen 2
Die Pharmako-Psychiatrie zeich- net sich durch ein breites Spektrum ihrer Vorgehensweisen besonders aus: von der Pharmakologie und Pharmakokinetik über die (metho- disch schwierigen und anspruchsvol- len) vergleichenden Studien ver- schiedener Neuroleptika bis hin zu den Details im täglichen Umgang mit Neuroleptika und zu der aktuel- len Frage der Tranquilizer-Wirkung von Neuroleptika (Einsatz bei Neu- rosen). Die Diskussionen eines Sym- posiums zu dieser Thematik gingen von einem bestimmten Neurolepti- kum (Perazin) aus, was Konkretheit und Praxisbezug gewährleistete. Es ist seit 30 Jahren viel verwendet und besonders intensiv untersucht wor- den. Daher konnte zur Arzneimit-
Akute Atemnot:
Wo Theophyllin nichts nützt
In einer placebokontrollierten Doppelblind-Studie wurde die Ef- fektivität von intravenöser Gabe von Theophyllin in den ersten 72 Stun- den der Hospitalisation von Patien- ten mit akuter Atemnot aufgrund ei- ner obstruktiven Lungenerkrankung überprüft. 30 Patienten wurden in die Studie aufgenommen; 28 davon beendeten sie. Neben i.v.-Gabe von Methylprednisolon (0,5 mg/kg KG alle 6 Stunden), Inhalativ-Gabe ei- nes 132-Sympathikomimetikums und Antibiose mit oral Tetracyclin oder Cotrimoxazol wurde Aminophyllin per Infusion (72-83 !mon) oder Placebo verabreicht. Bei Bedarf er- hielten die Patienten Sauerstoff.
Gemessen wurde die Forcierte Vitalkapazität (FVC) und das For- cierte Expiratorische 1-Sekunden- Volumen (FEV 1 ). Arterielle Blut- gasanalysen wurden bei Aufnahme und nach 72 Stunden durchgeführt.
Vom Arzt wurde der Patient nach dem Grad seiner Dyspnoe befragt, die auf einer Skala mit zehn Abstu- fungen eingetragen wurde.
telsicherheit ausgesagt werden: Sie ist am besten gewährleistet, wenn das Spektrum erwünschter wie uner- wünschter Wirkungen über längere Zeit eingehend untersucht wird, so daß alle Risiken bekannt werden.
Ein Schwerpunkt war die neurolep- tische Therapie aus der Sicht des Pa- tienten und seiner Angehörigen;
denn wie kann ein Psychopharma- kon wirken, wenn es vom Patienten abgelehnt und sodann von den An- gehörigen abgesetzt wird? Die be- merkenswerten Beiträge dieses Symposiums werden in einem Be- richtband nachzulesen sein. Tle
H. Heimchen, H. Hippius, R. Tolle: The- rapie mit Neuroleptika (Perazin). Stuttgart, Thieme 1988.
Ergebnis: Weder bei den spiro- metrischen Parametern noch im Vergleich der Blutgasanalysen, noch subjektiv fand sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Verum- und der Placebogruppe. In der Ver- umgruppe wurden nur mehr Neben- wirkungen gesehen.
Die Autoren schließen, daß in ihrer Studie ein zusätzlich positiver Effekt durch i.v.-Gabe von Theo- phyllin bei gleichzeitiger Medikation mit (32-Sympathikomimetika und Glukokortikoiden nicht gesehen wurde. j hn
Rice, K. L. et al.: Aminophylline for Ac- ute Exacerbations of Chronic Obstructive Pulmonary Disease — A Crontrolled Trial, Annals of Intemal Medicine, 107 (1987), 305-309.
Kathryn L. Rice, M. D., Minneapolis VA Medical Center, Department of Medicine, Pulmonary Section (111N), 54th Street and 48th Avenue South, Minneapolis, MN 55417, U. S. A.
Dt. Ärztebl. 85, Heft 13, 31. März 1988 (63) A-871