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Archiv "Fortbildung mit der Bundesärztekammer — Ein breites Spektrum anregender Möglichkeiten" (29.11.1990)

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Kollegen stellen sich als Versuchspersonen zur Verfügung

D

ie von der Bundesärztekam- mer durchgeführten Fortbil- dungsveranstaltungen unter- schieden und unterscheiden sich in mancher Hinsicht beträchtlich von den vielen anderen Fortbildungsan- geboten. Das gilt für

> die internationalen, gemein- sam mit der Österreichischen Ärzte- kammer durchgeführten Fortbil- dungskongresse in Davos, Meran, Grado und Montecatini,

I> das Interdisziplinäre Forum

„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin" in Köln sowie

1> den Zentralkongreß für Me- dizinische Assistenzberufe in Augs- burg.

Darüber hinaus wirkt die Bun- desärztekammer mit bei der Gestal- tung des traditionsreichen

> Berliner Fortbildungskon- gresses,

> dem nach Bad Hofgastein verlegten, nun von der Österreichi- schen Ärztekammer durchgeführten Kongreß im Gasteiner Tal.

I

Die internationalen Kongresse

Gemeinsame Besonderheiten al- ler dieser auch im kommenden Jahr in Davos, Meran, Grado und Monte- catini durchgeführten Kongresse, die zum Teil schon seit 39 Jahren beste- hen, ständig aber weiterentwickelt und seminaristischer gestaltet wur- den, sind:

• interdisziplinäre Fortbildung für Ärzte aller Richtungen, die über das informiert, was jeder Arzt wissen muß, vertieft durch besondere Ver- anstaltungen

• eine Woche gemeinsamer Fortbildung mit denselben Referen- ten in denselben Seminaren bei stän- diger Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Referenten auch über Fachgrenzen hinaus

• viele Möglichkeiten der Dis- kussion, zu Fragen, selbstverständ- lich auch außerhalb der einzelnen Veranstaltungen

• Seminare meist in kleinen, zum Teil in sehr kleinen Kreisen

• Praktika und Kurse mit der Möglichkeit des Erwerbs bestimmter Qualifikationen und Bescheinigun-

gen von Kammern und Kassenärztli- chen Vereinigungen

• durch Distanz vom Arbeits- platz keine Störung oder Belästi- gung, sondern eine ganze Woche Zeit zum Nachdenken über Proble- me und Entwicklungen in der Medi- zin, deren Bedeutung man unter Umständen selbst bisher gar nicht er- kannt hat.

Die Produktunabhängigkeit al- ler Kongresse zeichnet sie aus und ermöglicht auch die Behandlung wichtiger Bereiche der Medizin, bei denen Pharmaka und Apparate nicht im Vordergrund stehen. Hervorzu- heben ist schließlich der internatio- nale Kreis der Referenten; sie kom- men aus Deutschland, Osterreich und der Schweiz, gelegentlich auch aus anderen Ländern.

Jeder der Kongreßorte hat sein eigenes charakteristisches Ambiente, das auch den Kongreß entsprechend prägt. In wenigen Worten seien dazu einige Charakteristika hervorgeho- ben:

Davos

In dem im medizinisch und alpin weltbekannten Graubündner Hoch- tal (rund 1500 bis 1600 Meter hoch) gelegenen modernsten, neu gestalte- ten Kongreßhaus Europas findet kurz vor unserem Kongreß jeweils das World Economic Forum statt (und füllt fast eine Woche lang durch wichtige Referate und Besprechun- gen von Top-Politikern und Exper- ten die Medien). Der Bundesärzte- kammer-Kongreß bietet das umfang- reichste Programm unter den inter- nationalen Kongressen der Bundes- ärztekammer Unterkunft in allen Preislagen, von einfachen Pensionen über gutbürgerliche bis zu erstklassi- gen Hotels. Bemerkenswert ist das Kirchner-Museum. Wer sich ganztä- gig fortbildet, erhält umfangreiche Chancen der Begegnung und des Gesprächs — auch beim Spaziergang zum Kongreßhaus und zurück. Wer auf eine steuerliche Anerkennung des Kongresses keinen Wert legt und

Fortbildung mit der Bundesärztekammer — Ein breites Spektrum anregender Möglichkeiten

P. Erwin Odenbach

Dt. Ärztebl. 87, Heft 48, 29. November 1990 (23) A-3811

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Bei gutem Wetter findet Fortbildung im Freien statt (hier: in Grado) Fotos (2): Zündorf sich nur am Vor- oder Nachmittag

mit Fortbildung begnügt, hat auch hervorragende Sportmöglichkeiten.

Auto- und Bahnverbindungen sind ausgezeichnet (auch vom Flughafen Zürich-Kloten aus).

Grado

Der traditionsreiche Vorhafen und Erbe des alten, römischen Aqui- leia wurde später Mutter Venedigs, war tausend Jahre Sitz der Patriar- chen von Aquileia und (später) Gra- do; davon zeugt bis heute die stim- mungsvolle Basilika. Die Fischerin- sel zwischen der Bucht von Triest und der Lagune - seit Jahrzehnten durch einen Damm mit dem Fest- land verbunden - wurde Ende ver- gangenen Jahrhunderts der frequen- tierte Sandstrand der K.u.K.-Dop- pelmonarchie. Heute ist die „isola del sole", die Sonneninsel, nicht nur bei Österreichern, sondern auch bei Deutschen (und zunehmend auch Italienern) besonders beliebt. Die bezaubernde, einladende Altstadt mit vielen kleinen und größeren Re- staurants, mit Plätzen und Terrassen unterscheidet Grado von manch an- derem Adriabadeort. Der beispiel- haft gepflegte, große Sandstrand, zu dem der Eintritt für Kongreßteilneh- mer frei ist (für Begleitung wird Nachlaß gewährt), ist für Kinder ide- al. Das komfortable, moderne Kon- greßhaus wird ergänzt durch das be- nachbarte Freiluft-Auditorium im Pinienhain. Die hier besonders be- liebten sportmedizinischen Möglich- keiten (einschließlich der Abnahme des Sportabzeichens) sind bewährt.

Neben vielen Hotels und Pensionen stehen mehrere Campingplätze zur Verfügung. Über die Autobahn ist Grado leicht erreichbar. Wer es kür- zer will: Mit Flug nach Venedig, noch besser zum Flughafen von Triest (20 Minuten von Grado).

I

Montecatini Terme

Der international bekannte Kur- ort in der Toskana, das „Baden-Ba- den Italiens", hat eine Fülle von Ho- tels und Pensionen aller Preislagen.

Die Thermalanlagen mit herrlicher

Architektur liegen in großen und ge- pflegten toskanischen Parkanlagen.

300 Meter höher liegt, mit ständig verkehrender Standseilbahn oder Auto in Minuten erreichbar, das rei- zende Montecatini-Alto mit herrli- chem Blick über die Toscana. Flo- renz, Pisa, Lucca und Pistoia sind in einer halben bis einer Autostunde erreichbar. Der Kongreß findet in ei- ner alten Therme mit eigenem Park und Freiluft-Auditorium statt. Freier Eintritt zu den Thermen wird Kon- greßteilnehmern und ihrer Beglei- tung geboten.

i n

Meran

BI

Der Kongreß findet zum Teil in einem modernen, schön gelegenen Kongreßhaus, zum Teil im renovier- ten Jugendstil-Kurhaus (beide nahe

beieinander) in herrlicher Umge- bung statt. Südtiroler Lebensart in unvergleichlicher alpiner Landschaft lehren selbst den Fleißigen mit kar- ger Freizeit wenigstens auf dem Weg von und zu Seminaren und Kursen das Land Südtirol und seine Men- schen schätzen. Viele kurze und län- gere Spazierwege bieten sich für denjenigen, der sich nur vor- oder nachmittags am Kongreß beteiligen

will und auf die steuerliche Anerken- nung keinen Wert legt. Alpine Wan- derungen werden auch unter Füh- rung im Rahmen des Sportmedizini- schen Seminars geboten. Freier Ein- tritt für den Kurbereich.

Allgemeines

II

Podiumsgespräche zwischen führenden Experten zu Themen wie Organtransplantation, AIDS, Ster- bebegleitung und vielen relevanten, aktuellen Problemen ergänzen die Programme Die Behandlung auch von über die engere Medizin hinaus- gehenden Randgebieten, zum Bei- spiel ethische, rechtliche Fragen, so- zial-, gesundheits- und berufspoliti- sche Probleme, ist Tradition.

Alle Kongreßorte sind mit öf- fentlichen Verkehrsmitteln und dem

eigenen Auto gut erreichbar. Das Deutsche Reisebüro bietet zudem seit Jahren Reisemöglichkeiten - in Gruppen oder individuell - und steht für Informationen zur Unterbrin- gung und zu den vielfältigen Mög- lichkeiten an den Kongreßorten und in deren Umgebung zur Verfügung.

Die Zahl dieser internationalen Fortbildungskongresse, die die Bun- desärztekammer gemeinsam mit der A-3812 (24) Dt. Ärztebl. 87, Heft 48, 29. November 1990

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Österreichischen Ärztekammer ver- anstaltet, ist aufgrund eines mit drei Stimmen Mehrheit beschlossenen Ärztetagsbeschlusses von acht auf derzeit fünf, ab 1992 auf drei Kon- gresse reduziert worden. Die mei- sten Kongreßteilnehmer hatten für diesen Beschluß allerdings wenig Verständnis, genausowenig wie die vielen deutschen, österreichischen und schweizerischen Referentinnen und Referenten.

I

Interdisziplinäres Forum Seit 1976 führt die Bundesärzte- kammer jährlich das „Interdiszipli- näre Forum Fortschritt und Fortbil- dung in der Medizin" in Köln durch.

Ziel ist Koordinierung, Intensivie- rung und Förderung der ärztlichen Fortbildung. Jedes Jahr werden alle wissenschaftlichen Gesellschaften schriftlich gefragt, welche neuen Er- kenntnisse sie für so bedeutsam hal- ten, daß sie über die Fortbildung möglichst bald allen Ärztinnen und Ärzten wegen ihrer praktischen Re- levanz zur Kenntnis kommen sollten.

Aus den eingehenden Vorschlägen wird das Programm in Zusammenar- beit mit dem Deutschen Senat für ärztliche Fortbildung und dem Wis- senschaftlichen Beirat der Bundes- ärztekammer von der wissenschaftli- chen Leitung ausgewählt. Interdiszi- plinär wird referiert, aber ebenso lange auch diskutiert zu Fragen wie:

Was ist neu? - Was davon ist für die praktische Medizin wichtig? - Ist Prävention möglich? - Welche Me- thoden sind diagnostisch/therapeu- tisch obsolet? - Welche alten Ver- fahren sind zu Unrecht vergessen? - Welche Fehler werden erfahrungs- gemäß häufig gemacht? - Über wel- che nicht-praxisrelevanten neuen Entwicklungen muß der niedergelas- sene Arzt informiert werden? - Wie ist das Kosten-Nutzenverhältnis der empfohlenen oder der verglichenen Diagnostik- und Therapieverfahren?

- Was muß deshalb dringend über die Fortbildung weitergegeben wer- den?

Das Interdisziplinäre Forum fin- det immer im Januar im Maternus- haus, zentral in der Kölner Innen- stadt gelegen, statt.

Eingebettet in die Hügel der Toskana liegt Montecatini — im Tal das bekannte Heilbad Montecatini Tenne, auf einer An- höhe die Altstadt Monte Alio, Foto: Thermen- gesellschaft

I

Zentralkongreß für

Medizinische Assistenzberufe Der Kongreß in Augsburg rich- tete sich bisher in erster Linie an An- gehörige verschiedener medizini- scher Berufe. Vorgesehen ist in Zu- kunft eine gemeinsame Programm- gestaltung mit dem Augsburger Fort- bildungskongreß für praktische Me- dizin zur überprofessionellen Fort- bildungsarbeit.

Berliner Ärztekongreß

Bei dem Ärztekongreß Berlin wirkt die Bundesärztekammer in Zu- kunft bei der Gestaltung verstärkt mit. Dieser Kongreß ist von dem Berliner Flair und der seit 1990 er- freulicherweise umfangreichen Be- teiligung von Ärztinnen und Ärzten aus den neuen Bundesländern ge- prägt. Er findet im Internationalen Congress Centrum/ICC Berlin statt.

I

Ärzte aus neuen Ländern Über 50 Teilnehmer aus den neuen Bundesländern, der damali- gen DDR, die am Interdisziplinären Forum, und 220, die an unseren Spätsommerkongressen in Grado und Meran teilnehmen konnten, wa- ren begeistert und hoffen, im näch- sten Jahr mit vielen weiteren Kolle- ginnen und Kollegen erneut kom- men zu können.

III

Steuer und Bildungsurlaub Vorurteile über die Fortbil- dungskongresse sind weit verbreitet und offenbar beliebt. Überzeugen Sie sich selbst, ob sie berechtigt sind!

Noch können Sie es, bevor sie mögli-

cherweise zu Beginn des einigen Eu- ropas abgeschafft werden. Die deut- sche Finanzrechtsprechung und die schikanöse Handhabung vieler Fi- nanzämter haben leider wesentlich dazu beigetragen, bewährte Fortbil- dungsmöglichkeiten erheblich zu schädigen, doch bieten das Testat- verfahren oder der sonstige Nach- weis (persönliche Aufzeichnungen!) über Präsenz an sechs Stunden über den Tag verteilt auch heute die Mög- lichkeit steuerlicher Anerkennung.

Nach Anerkennung entspre- chend der Bildungsurlaubsgesetze in Hamburg, Hessen und Nordrhein- Westfalen haben Kolleginnen und Kollegen aus diesen Ländern An- spruch auf eine einwöchige Teilnah- me pro Jahr oder auf zwei Wochen alle zwei Jahre.

Die Kongreßprogramme können bei der Bundesärztekammer (Kon- greßbüro) abgerufen werden. Sie werden aber auch mehrfach im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

Ergänzungen sind noch möglich und vorbehalten.

Wichtig: rechtzeitige Anmel- dung zu teilnehmerbeschränkten Kursen und Praktika, wie beispiels- weise Sonographie, Echokardiogra- phie, Dopplerkurs, Arzt im Ret- tungsdienst ist dringend angeraten.

Informationen, welche anderen Veranstaltungen und Seminare als

„Bausteine" zur Anerkennung be- stimmter Qualifikationen verwandt werden können, werden gern erteilt (sind aber in wenigen Fällen auch abhängig von Regelungen in einzel- nen Landesärztekammern).

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. P. Erwin Odenbach Leiter der Abteilung Fortbildung der Bundesärztekammer

Herbert-Lewin-Straße 1 5000 Köln 41

Dt. Ärztebl. 87, Heft 48 , 29. November 1990 (25) A-3813

Referenzen

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