die gefährlichsten Giftspinnen, wie Phoneutria fera, Ph. nigriventer, Atrax robustus , A. formidabilis, Lo- xosceles reclusa und L. laeta im Pschyrembel nichts. Auch einige dieser Spezies werden von Terraria- nern häufig gehalten.
Literatur
1. Bachman, M.: Isolation and partial characte- rization of a toxin from the venom of the east african orthognath spider Pterinochilus sp., Toxicon 20 (3) (1982) 547-552.
2. Jucker, R.: Erfahrungen in der Behandlung von Giftschlangenbissen mit einem neuen Rasterschießapparat „Venomex". Schweiz.
Rundschau Med. (Praxis) 76 (26) (1987) 756-763.
3. Maretie, Z.; Lebez, D.: Araneism, Nolit Publishing House, Pula, Ljubljana 1979
D
ie Frage über „die Wertigkeit der rektalen Untersuchung beim Prostatakarzinom" wird im- mer wieder von Kollegen anderer Fachgebiete an die Urologen gerich- tet, denn die Früherkennungsunter- suchungen beim Mann werden in 52 Prozent von Allgemeinärzten, in 25 Prozent von Internisten und nur in 17 Prozent von Urologen vorgenom- men (1). Mit folgenden Anmerkun- gen versuchen wir, die gestellte Fra- ge zu beantworten.Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß die Wer- tigkeit der rektalen Untersuchung von der Erfahrung und dem Feinge- fühl des einzelnen Untersuchers ab- hängig ist. Bei der rektalen Palpa- tion sind zu unterscheiden ein iso- lierter Knoten, eine strangförmige Veränderung und ein ausgedehnter Befund mit Infiltration der Umge- bung. Der typische Karzinomknoten ist derb, fast holzartig.
Als Differentialdiagnosen ran- gieren die granulomatöse Prostatitis (chronische unspezifische Prostati- tis), der fibrotische Knoten, die Pro- statasteinchen und die Tbc. (Kaver- nen, Verkalkungen). Das Prostata- karzinom entsteht zu 80 Prozent im dorsalen Bereich der Prostata, der
4. Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 255.
Aufl. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986
5. Raven, R.: The spider infraorder Mygalo- morphae (Araneae): Cladistics and Syste- matics. Bull. American Mus. Nat. Hist. 182 (1) (1985) 1-180
6. Schmidt, G.: Vogelspinnen, Lebensweise, Bestimmungsschlüssel, Haltung und Zucht, Albrecht Philler, Minden 1986, 1987 7. Schmidt, G.: Wie gefährlich sind Spinnen-
bißvergiftungen wirklich? Natur und Mu- seum 117 (7) (1987) 197-207
8. Smith, A.: The Tarantula Classification and Identification Guide. Fitzgerald Publishing, London 1986, 1987
9. Southcott, R.: Australian harmful Arachnids and their allies. R. V. Southcott, Micham 1978
Dr. med. Günter Schmidt
Im Schießgraben 7 • 2120 Lüneburg
vom Rektum aus tastbar ist. Davon sind 95 Prozent aller Karzinome der peripheren Drüsenzone zuzuordnen mit 85 Prozent Befall eines Lappens, 5 Prozent mehr als ein Lappen und 10 Prozent die gesamte Prostata (5).
Tumoreinschätzung oft verfehlt
Zu unterscheiden ist die Wertig- keit der rektalen Palpation für die Primärdiagnostik (a) und für das kli- nische Staging (b).
a) Das Prostatakarzinom kann nicht mit dem Finger bewiesen wer- den; die rektale Palpation ergibt nur den dringenden Verdacht. Jeder holzharte Bezirk beziehungsweise Strang oder tastbare Knoten erfor- dert die bioptische Abklärung In 50 Prozent aller Knoten werden Karzi- nomzellen gefunden (6).
b) Prinzipiell gründet sich die klassische Klassifikation, das Sta- ging, des Prostatakarzinoms auf den rektalen Befund (7). Die wirkliche Tumorausdehnung wird aber durch die digitale Untersuchung mit insge- samt ca. 40 Prozent
unterschätzt
(3).Aus größeren Studien, die den klini- schen (T-Stadium) mit dem patholo- gisch histologischen Befund (P-Sta-
dium) verglichen, geht hervor, daß nur die Hälfte der Prostatatumoren klinisch richtig klassifiziert werden (2), wobei die Stadien T 1 und T2 überwiegend falsch, das heißt unter- schätzt werden. Am sichersten ist das klinische Staging im Stadium T3 (2, 4). Grundsätzlich entziehen sich die Stadien To und -Fis (= präinvasi- ves Karzinom) der rektalen Unter- suchung.
Abschließende Bemerkung
■ Die rektale Palpation ist nur ein Teil der erforderlichen primären Diagnostika, ebenso bei der Ver- laufskontrolle.
■ Derzeit sind ca. 80 Prozent aller Patienten mit einem Prostata- karzinom bereits bei der Erstdiagno- se in einem nicht mehr radikal ope- rablen Stadium (T3/T4NxMx). Diese traurige Zahl ließe sich deutlich ver- ringern, wenn von der Vorsorgeun- tersuchung vermehrt Gebrauch ge- macht werden würde. 1982 waren dies 21 Prozent der berechtigten Männer (1987/8 etwa 10 Prozent;
Anmerkung der Redaktion); 3 Pro- zent davon hatten Verdachtsmo- mente für ein Prostatakarzinom (1).
Literatur
1. Blömke, M.: Sozialmedizinische Aspekte von Krankheiten. In: Sozial-Medizin. Hrsg.
Blömke, M., Ferdinand Enke Verlag, Stutt- gart 1986
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5. Gaynor, E. P.: Zur Frage des Prostatakreb- ses. Virch. Arch. path. Anat. 301 (1938) 602-652
6. Kurth, K. H., Altwein, J. E.: Tumoren in Urologie, Hrsg. Altwein, J. E., Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1979
7. Prout jr., G. R.: Diagnosis and staging of prostatic carcinoma. Cancer 32 (1973) 1096-1098
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. J. A. Schneider Urologe
Klinikum Ingolstadt Krumenauerstraße 25 8070 Ingolstadt
Prostatakarzinom
Die Wertigkeit
der rektalen Palpation
Dt. Ärztebl. 85, Heft 28/29, 18. Juli 1988 (57) A-2089