B E R U F
[94] Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 13|
2. April 2010Vertrauensbonus für die Ärzte: Welche Leistungen und Behandlungsmöglichkeiten von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden, soll zunehmend nach Beurteilung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses entschieden werden. Auf die Frage, wer für diese Entscheidungen in erster Linie zuständig sein soll, antworteten in einer Befragung für das Pharmaunternehmen Janssen-Cilag 54 Prozent der 948 Befragten „Ärzte aus Klinik und Praxis“.
CHARITÉ
Erfolgreicher Sanierungskurs
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2009 zurück. Der Verlust sank im Vergleich zum Vor- jahr um zwei Drittel auf minus 19,3 Millionen Euro. „Hinter dieser Zahl
verbergen sich enorme Anstrengun- gen“, erklärt Matthias Scheller, Di- rektor des Klinikums. Denn der Vorstand musste nicht nur das im Jahr 2008 aufgelaufene Defizit von 56,6 Millionen Euro deutlich redu- zieren, sondern gleichzeitig die durch Inflation und Tarifsteigerun- gen um circa 20 Millionen Euro er- höhten Kosten auffangen. Weitere 13 Millionen Euro büßte die Chari- té durch den erneut sinkenden Lan- deszuschuss für Forschung und Lehre ein.
Erreicht wurden diese Zahlen vor allem durch einen Abbau von 208 Vollzeitstellen in der Medizini- schen Fakultät. Zudem war das Ergebnis der Kliniken um 24 Mil- lionen Euro besser als der Durch- schnitt der deutschen Krankenhäu- ser. „Doch die marode Infrastruktur frisst die wirtschaftlichen Erfolge komplett auf“, kritisiert der Ärztli- che Direktor, Prof. Dr. med. Ulrich Frei. Sie sei die Hauptursache für das noch verbleibende Defizit der Charité. Das Erreichte werde nur nachhaltig sein, wenn die Charité durch Investitionsentscheidungen eine Perspektive erhalte. hil
PRÄVENTION
Neue Internet- plattform
Die Bundeszentrale für gesundheit- liche Aufklärung (BZgA) startet im Rahmen der „Kooperation für nach- haltige Präventionsforschung“ eine neue Internetplattform. Diese infor- miert über aktuelle Entwicklungen und Termine im Bereich der Prä- ventionsforschung. Die Plattform richtet sich gleichermaßen an Wis- senschaftler und Anwender aus Pra- xis, Kommunen, Krankenkassen oder der Politik.
Im Mittelpunkt steht eine Daten- bank, die die vielfältigen Ergebnis- se der Präventionsforschung ent- hält. Die dort vorgestellten Projekte reichen von Ernährung/Bewegung über Suchtprävention bis hin zur allgemeinen Gesundheitsförderung.
Ergänzend dazu findet man Pro - jektmaterial, weiterführende Litera- tur und Links sowie umfangreiche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Studien. Das Portal um-
fasst außerdem aktuelle Mitteilun- gen und Termine rund um Präventi- on und Präventionsforschung.
Die Datenbank und die Internet- plattform wurden im Rahmen des Projekts „Kooperation für nachhal- tige Präventionsforschung“ erstellt.
Initiiert und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, soll die Kooperati- on für nachhaltige Präventionsfor- schung die Ergebnisse der Prä - ventionsforschung bekanntmachen und so deren nachhaltige Umset-
zung stärken. hil
Quelle: Janssen-Cilag