99. 109. 4. 29.

NIEDERRHEIN. Der Nieder­

rhein hat nicht nur eine unglaub­

liche Natur­Vielfalt zu bieten; die Region ist mit ihren historischen Zeugnissen und Sehenswürdig­

keiten geradezu ein Eldorado für alle, die in die interessante Ge­

schichte eintauchen wollen.

Planetenweg

Als älteste Stadt am Unteren Niederrhein versteht es sich, dass Rees und seine Ortsteile in Sachen Sehenswürdigkeiten viel zu bieten haben. Der Skulptu­

renpark mit begehbarer Boden­

sonnenuhr an der Stadtmauer ist Ausgangspunkt des einzigen Planetenweges am Niederrhein.

Aber auch die Rheinpromena­

de mit Pegel­, Zoll­ und Müh­

lenturm sowie Bronzeskulp­

turen wie „Zwiegespräch“ und

„Freundschaft verbindet“, die unterirdischen Festungsanla­

gen, der jüdische Friedhof am Froschteich, der Battenbergturm und die Klosteranlage von Haus Aspel sind sehenswert. Viele der Sehenswürdigkeiten sind im Rahmen von Themen­ und Gä­

steführungen zu erkunden.

„Golden Gate“

Wer über Emmerich spricht, denkt zwangsläufig an die be­

kannte Rheinbrücke, die längste Hängebrücke Deutschlands und aufgrund ihrer Bauweise und Farbgebung auch die „Golden Gate des Niederrheins“ genannt.

Auch die neue, mehr als einen Ki­

lometer lange Rheinpromenade hat sich nach ihrem Umbau zum Wahrzeichen der Hansestadt entwickelt. Weitere Sehenswür­

digkeiten sind das Schlösschen Borghees, der Drususbrunnen Hochelten im Ortsteil Elten so­

wie die verschiedenen Kirchen in der Hansestadt und ihren Ort­

schaften.

Spätgotische Architektur Wer in Xanten vom Marktplatz durchs Michaelstor geht, betritt

die Immunität. Der mächtige Viktorsdom ragt empor, rundum sind die alten Häuser der Kano­

niker und der Ziegelhof, wo einst die Bischofsburg stand. Direkt am Marktplatz steht das Gotische Haus, das 1540 erbaut wurde und zu den wenigen gut erhal­

tenen Beispielen für die spätgo­

tische Architektur am Niederr­

hein zählt. Besonders sehenswert ist das Klever Tor. Von dort aus sieht man die Kriemhildmühle.

Sie wurde auf einen der ehema­

ligen Wehrtürme der Stadtmauer gebaut und Anfang des 19. Jahr­

hunderts in Betrieb genommen.

Basilika

Kevelaer ist der größte Marien­

Wallfahrtsort Nordwesteuropas.

Seine historische Innenstadt ist alljährlich (ausgenommen in der Corona­Pandemie) das Ziel hun­

dertausender Pilger. Geistliches Zentrum ist der Kapellenplatz, der optisch dominiert wird von der imposanten Marienbasilika.

Im Inneren der Basilika dominie­

ren farbenprächtige Ausmalung

des bekannten Künstlers Fried­

rich Stummel und seiner Schü­

ler. Die Orgel ist mit ihren 135 Registern die größte deutsch­

romantische Orgel der Welt. Vis à vis steht die achteckige Gna­

denkapelle mit dem Gnadenbild.

Das historische Ensemble wird ergänzt durch die aus dem Jahr 1645 stammende Kerzenkapelle.

Festungsstadt

Rheinberg, die ehemalige Zoll­ und Festungsstadt, erhielt schon 1233 die Stadt­ und Befe­

stigungsrechte durch den Kölner Erzbischof. Eine Zeitzeugin ist die katholische St. Peter Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Rund um den Marktplatz stehen Bür­

gerhäuser aus dem 16. und 17.

Jahrhundert.

Plaggenhütte

Sehenswert in Alpen­Bön­

ninghardt ist die Plaggenhütte.

Die ersten Siedler kamen um 1770 auf die Bönninghardt. Sie und ihre Nachfahren lebten bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in sehr armseligen Verhältnissen.

Alte Ackergeräte und Innenaus­

stattung zeigen das frühere Leben auf der Bönninghardt.

Schwanenburg

Schon von weitem sieht man die wohl markanteste Sehens­

würdigkeit der Stadt Kleve: die Schwanenburg. Sie wurde 1020 erstmals in den Klosterrather An­

nalen erwähnt. Bekannt ist Kleve auch für die Historischen Gar­

tenanlagen. Besonderer Blick­

fang ist bis heute das Amphi­

theater am Springenberg. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Park durch die Entdeckung einer Heilquelle zum Kurpark. In der Blütezeit von „Bad Cleve“ wurde 1872 das Kurhaus mit Kurhotel und Wandelhalle gebaut.

Stadtmodell

Unbedingt sehenswert ist in Uedem der historische Ortskern

mit seinen Bronzeplastiken an der Vieh­, Mühlen­, Loh ­ und Mosterstraße, die auf die alten Stadttore aus dem Mittelalter hinweisen. Auf dem Markt bildet der Seemann­Brunnen das Ue­

demer Motto „Wej träkke all an een tauw“ (Alle ziehen an einem Strang) ab. Zudem wurde kürz­

lich das Bronzemodell des histo­

rischen Stadtkerns um 1700 auf dem Marktplatz aufgestellt.

Ortskern ist ein Denkmal Mit seinen 120 denkmalge­

schützten Häusern steht der ge­

samte Ortskern der Gemeinde Wachtendonk unter Denkmal­

schutz mit übergeordneter Be­

deutung. Den Besuchern zeigt sich ein malerisches Stadtbild aus der Zeit vergangener Jahr­

hunderte wie kaum anderswo am Niederrhein. Dafür sorgt etwa der unveränderte Stadtgrund­

riss mit der seit 1560 verbürgten Straßenführung. Die geschlos­

sene Stadtsiedlung des 17. und 18. Jahrhunderts ist nahezu voll­

ständig erhalten. Geschichtliche Hintergründe findet man an den Gebäuden – und Tipps für einen Rundgang in der Touristeninfor­

mation Haus Püllen. Ein Abste­

cher lohnt sich auch zur Burgru­

in, die am linken Niersufer am südlichen Ortsrand liegt.

31. WOCHE

Z E I T U N G F Ü R K L E v E , K a L K a R , B E d B U R G - H a U U N d K R a N E N B U R G

MITTWOCH 4. aUGUST 2021

„demnächst wird nun also eine Frau in der ahnengalerie des Gerichts hängen“

Katrin Jungclaus ist in der 201-jährigen Geschich- te die erste Frau an der Spitze. Seite 2

Reichswalder Köhler

laden zum kleinen Meilerfest

Musik, Gottesdienst, Holzkohleverkauf: Mor- gen wird die Festwoche eröffnet. Seite 3

Feiern, treffen, klönen in Kranenburg:

„Wir sind auf der sicheren Seite“

Freitag fällt der Startschuss für die Kirmes. Joachim Janßen erklärt, wie‘s funktioniert. Seite 7-9

WETTER �������������

do. Fr.

23° 13° 22° 16°

Kreissportbund tagt in Präsenz und digital SPORT���������������

Die Mitgliederversammlung des Kreissportbund Kleve findet am 4. September als Hybridveran­

staltung statt: Vereinsvertreter können in Präsenz oder digital teilnehmen. Der Präsenzteil findet im Konzert­ und Büh­

nenhaus Kevelaer, Bury St.

Edmunds­Straße 5, statt. Beginn ist um 11 Uhr. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Eine-Welt-Gruppe und Freundeskreis

Die Eine­Welt­Gruppe Kalkar und der Deutsch­Kolumbia­

nische Freundeskreis mit Sitz in Kalkar nehmen am Tag der Vereine gemeinsam mit einem Stand teil. Dort präsentieren sie sich am Samstag, 7. August, ab 12 Uhr auf dem Kalkarer Markt­

platz. Die beiden Vereine stellen ihre Arbeit und Projekte vor und bieten tolle Bastelaktionen für Kinder an, zu der alle zum Mitmachen eingeladen sind.

Weitere ehrenamtliche Mitar­

beiter im Team des Weltladens Kalkar sind immer willkommen.

Die Öffnungszeiten in der Mon­

restraße 10 sind dienstags bis samstags von 10 bis 12.30 Uhr und dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr. Interessierte kön­

nen sich bei Hildegard Minten (Telefon 02824/ 4421) oder bei Hedi Heck (02824/ 3425) mel­

den. Ansprechpartnerin für den Freundeskreis ist Beate Busch, die auch im Weltladenteam aktiv ist. Infos unter www.dkfev.de.

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genarkaden entstand um 1445. NN-Foto: Theo Leie

Viele Gläubige entzünden bei ihrem Besuch in Kevelaer am Ka- pellenplatz Kerzen, oft im Gedenken an Erkrankte oder Verstorbene.

NN-Foto: Gerhard Seybert

Die Viehhirtin ist das Symbol für die Veepoort.

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www.info-forum-gesundheit.de oder auf unseren AB, Tel.: 02041-54675

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Einladung zum öffentlichen Patientenseminar

Donnerstag, 12. August 2021

Vortragsbeginn 18:00 Uhr

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wasserburg Rindern

Wasserburgallee 120 47533 Kleve

Gastreferent:

Zahnarzt Dr. Harald P. Hüskens, Bahnhofstr. 38, 47589 Uedem Tel.: 02825 370 www.implantate-am-niederrheim.de

Zahnimplantation ohne Skalpell, bezahlbar und sicher

Öffentliche Vortragsveranstaltung am Donnerstag, 12. August 2021 in der Wasserburg Rindern in Kleve

Wir dürfen Sie wieder einladen Seit einiger Zeit dürfen öffentliche Vortrags- Veranstaltungen wieder „Live“ stattfinden.

Das gilt auch für unser Patientenseminar.

Hierbei ist aktuell die anwesende Personen- zahl pro Veranstaltung allerdings auf 25 Per- sonen begrenzt.

Teilnahme-Vorausetzung

Zurzeit wird ein tagesaktueller Negativ-Test, ein Impfnachweis oder ein Dokument einer Corona-Genesung erwartet. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass die be- kannten Hygiene- und Abstandsregeln, die Mund-Nasen-Maskenpflicht und der 1,5 m Sicherheitsabstand eingehalten werden. Un- ser Veranstaltungshotel sichert uns die Maß- nahmen zu und garantiert diese Rahmenbe- dingungen zur Erhaltung Ihrer und unserer Gesundheit.

Unser Patientenseminar

findet am Donnerstag, 12. August 2021, um 18.00 Uhr in der Wasserburg Rindern, Was-

serburgallee 120, in 47533 Kleve statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Laut Corona-Regeln ist eine Anmeldung zur Teilnahme erforderlich. Diese kann über www.info-forum-gesundheit.de oder te- lefonisch auf unserem AB Tel. 02041 54675 erfolgen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Gastreferent des Abends

wird Dr. med. dent. Harald P. Hüskens aus Uedem sein. Als Experte der Implantologie legte Dr. Hüskens schon vor vielen Jahren seinen Tätigkeitsschwerpunkt auf Zahnim- plantate. Er verdeutlicht: „Am Anfang steht immer die gute Beratung, die auch Möglich- keiten und Alternativen zur prothetischen Versorgung auf künstlichen Wurzeln auf- zeigt“.

Sein Vortrag erklärt, wie mit Zahnimplan- taten festsitzender, ästhetischer Zahnersatz entsteht und dass es für bestimmte Mund- und Kieferknochensituationen sogar ver- schiedene Lösungen geben kann.

Sein Vortrag hat folgende Inhalte:

• Zahnverlust - was ist zu tun?

• Feste Zähne an einem Tag

• Zahnimplantate können helfen

• Diagnostik mit DVT

• Implantatieren nach Extraktion

• mit Bohrschablone, ohne Skalpell

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• Aufklärung über Kostenübernahme

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• Hygieneregeln in der Praxis Nutzen Sie die Gelegenheit

Herrn Dr. Hüskens persönlich kennenzu- lernen und verständliche Informationen aus erster Hand zu erhalten. Nach dem Vortrag ist genügend Zeit für persönliche Fragen.

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Durch die Dentale Volumentomografie (DVT) – um hier nur eine Methode anzu- sprechen – werden Kieferknochen, Nerven,

Blutgefäße und von außen nicht sichtbare Besonderheiten über digitale Schichtauf- nahmen dargestellt und ermöglichen somit dem Implantologen eine dreidimensionale und exakte Planung. Durch den Einsatz schonender Behandlungsmethoden ist auch die Zahnversorgung von Patienten mit Vor- erkrankungen problemlos möglich.

Organisator und Veranstalter

ist der gemeinnützige Verein Informations- Forum-Gesundheit e.V.

Im Rahmen unserer über 16-jährigen Ver- einstätigkeit stellen wir immer wieder fest, dass deutschlandweit noch großer Wissens- bedarf besteht. Wichtige Tipps und wert- volle Infos finden Sie auf

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Auf Achse für den Frieden

NIEDERRHEIN. Unter dem Motto „Auf Achse für Frieden und Abrüstung, für Klima- und Umweltschutz“ findet die Frie- dens-Fahrradtour der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte Kriegsdienstgegner) durch NRW statt. Am 6. August, dem 76. Jahrestag des Atom- bombenabwurfes auf Hiroshi- ma, treffen die Friedensradler am Mittag gegen 13.30 Uhr in Kalkar auf dem Marktplatz ein.

Auf der anschließenden Kund- gebung wird Kalkar als Standort der Luftwaffenkommandozen- trale zum Thema werden. Mit der Friedens-Fahrradtour will man auch in Kalkar ein Zeichen setzten für Abrüstung statt Auf- rüstung. Die Aktivisten fordern mehr Mittel für zivile Formen der Konfliktbearbeitung und für die soziale Sicherheit. Nach der Kundgebung in Kalkar geht es weiter mit den Fahrrädern nach Xanten zu einer Gedenkveran- staltung für die Opfer des Atom- bombenabwurfes auf Hiroshima.

KLEVE. Die Zeiten ändern sich.

Gottseidank. „Fast alle Frauen lernen, was Recht ist, erst durch ihre Männer“, soll Heinrich Gotthard von Treitschke (1834 bis 1896), Historiker und poli- tischer Publizist gesagt haben.

Statistik

Sieht man sich in der Statistik um (Quelle: Textsammlung zum Themenbereich Juristinnen von Ulrike Schulz), findet sich fol- gende Information. Im Jahr 1960 betrug der Frauenanteil im Rich- teramt 2,6 Prozent. Im Jahr 2011 waren es 38,45 Prozent. Schulz schreibt: „1930 betrug der Frau- enanteil an den Jurastudierenden zwei bis drei Prozent, waren gan- ze 74 von rund 10.000 Richtern Frauen, und gab es 252 Anwäl- tinnen bei 18.766 Anwälten.“

Wie gesagt: die Zeiten än- dern sich. Einen Tag, nachdem das Landgericht Kleve 201 Jahre alt wurde, trat im Innenhof der Schwanenburg „die Neue“ ihren Dienst als Landgerichtspräsiden- tin an.

Hello and Good-Bye

Katrin Jungclaus ist in der 201-jährigen Geschichte des Klever Landgerichts tatsächlich die erste Frau an der Spitze. Vor- gestellt wurde sie im Rahmen eines kleinen Empfangs vom Präsidenten des Düsseldorfer Oberlandesgerichts, Dr. Werner Richter. „Ich bin sicher, dass Frau Jungclaus die beste Besetzung ist und ich bin ganz sicher, dass auch Sie das in Kürze so sehen werden“, wandte sich Richter an das Publikum.

Richter sagte auch: „Dem- nächst wird nun also eine Frau in der Ahnengalerie des Gerichts hängen.“ (Die Menge lacht.) „Ich meine natürlich, dass dort das

Foto einer Frau hängen wird.“

Begrüßt wurde Jungclaus auch vom Richterkollegen Christian Henckel. Pointe am Rande: Hen- ckel wird in Jungclaus‘ Amtszeit wohl einer der ersten sein, der aus ihren Händen seine Entlas- sungsurkunde erhalten wird.

Hello and Good-Bye.

Ohne zu zögern

Vorgänger von Katrin Jungclaus war Gerd Waldhausen, der mit Ablauf des 31. August in den Ru- hestand trat. Als Waldhausens Nachfolge gesucht wurde, habe er gleich an Katrin Jungclaus gedacht, so Richter. „Und als ich sie gefragt habe, ob Sie sich das vorstellen kann, hat sie ohne Zö- gern Ja gesagt.“ Jungclaus habe bereits eine Wohnung in Kleve und fühle sich wohl.

Vita

„Katrin Jungclaus ist seit 25 Jahren Richterin und begann ihre Laufbahn am Landgericht Wuppertal. 2001 wurde sie an das Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen ab- geordnet, wo sie zuletzt als Refe- ratsleiterin tätig war. Zuständig war sie für die Ausbildung der Juristen und der anderen Berufe in der Justiz.

Noch heute ist sie Prüferin im 2. Juristischen Staatsexamen.

Nach vier Jahren im Ministerium wechselte sie an das Oberlan- desgericht Düsseldorf, wo sie in verschiedenen Zivilsenaten ein- gesetzt wurde und im Jahr 2007 zudem die Leitung des Dezernats für Organisation und Kosten- sachen übernahm. Im Juli 2011 wurde sie Vizepräsidentin des Landgerichts Düsseldorf und leitete dort neben ihrer Tätig- keit in der Gerichtsverwaltung eine Zivilkammer für Bausachen.

Auf der Schwanenburg wird sie als Präsidentin auch den Vorsitz einer Berufungszivilkammer übernehmen“, heißt es in einem Pressetext.

Eine sehr gute Quote

Und wie sieht es beim Kle- ver Landgericht mit der Frau- enquote aus? Ein Anruf bei der Pressestelle: „Derzeit arbeiten 18 Richterinnen und 20 Richter am Klever Landgericht“, teilt Pres- sesprecherin Judith Gottwald mit. Diese Quote kann sich se- hen lassen. Trotzdem hat Katrin Jungclaus als erste Präsidentin des Klever Landgerichts schon jetzt Geschichte geschrieben. Im Namen des Volkes: Willkommen in Kleve.

Übrigens:

Das Landgericht Kleve ist ein Gericht der ordentlichen Ge- richtsbarkeit und eines von sechs Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Düsseldorf.

Das Landgericht Kleve existiert unter diesem Namen seit [dem 1. August] 1820. Der Gerichts- bezirk ist mit rund 1.669 Qua- dratkilometer der größte im Oberlandesgerichtsbezirk Düs- seldorf und umfasst die Städ- te und Gemeinden Emmerich am Rhein, Rees, Geldern, Is- sum, Kerken, Kevelaer, Rheurdt, Straelen, Wachtendonk, Weeze, Bedburg-Hau, Goch, Kalkar, Kleve, Kranenburg, Uedem, Moers, Neukirchen-Vluyn, Al- pen, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten. Das dem Landgericht Kleve übergeord- nete Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Düsseldorf.

Nachgeordnet sind die Amtsge- richte Emmerich, Geldern, Kleve, Moers und Rheinberg.

Heiner Frost

„Demnächst hängt hier dann auch eine Frau“

Katrin Jungclaus ist die erste Landgerichtspäsidentin in Kleve

Das B.C. Koekkoek-Haus in Kleve freut sich über eine Förderung der Beisheim-Stiftung. Im Zusam- menhang mit dem Förderprogramm „Kulturstark“ erhält das Museum finanzielle Unterstützung für die Digitalisierung seiner Sammlung. Das in den vergangenen Jahren mit ehrenamtlichen Kräften initiierte Projekt kann nun intensiv fortgesetzt werden. Zwei Mitarbeiter im Minijob sind seit Juni dabei, das auf Papier geschriebene Inventar der Sammlung von Gemälden, Zeichnungen und anderen Objekten in die Museumssoftware einzugeben. Nachdem die Sammlung vollständig fotografiert und das Inventar digi- talisiert sein wird, soll beides im Internet über ein Museumsportal zugänglich gemacht werden. Foto: privat

Katrin Jungclaus ist in der 201-jährigen Geschichte des Klever Landgerichts die erste Frau an der Spitze.

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Meiler entzündet: Köhlerei lädt zum kleinen Meilerfest

Morgen wird die Festwoche offiziell eröffnet / holzkohle-Verkauf ab 16. August

REICHSWALDE. Mit einem umfangreichen Programm be- geht die Köhlerei Reichswalde normalerweise eine Woche lang das Meilerfest. In diesem Jahr fällt dieses coronabedingt etwas übersichtlicher aus. Der offizi- elle Beginn ist jedoch am mor- gigen Donnerstag. Zur Eröff- nung um 17.30 Uhr wird neben Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing auch Schirmherrin Julia Erkens erwartet.

„Die geschichtliche Entwick- lung der Köhlerei auf der Welt und in Deutschland ist höchst in- teressant und beachtlich. Schon mehrere Infobroschüren haben Wilhelm Papen und sein Team zu diesem Thema veröffentlicht. Sie informieren über die Köhlerei rund um unsere Heimat und im Reichswald. Dabei kommt man immer wieder ins Staunen. Stau- nen über das Handwerk, über die Geschicklichkeit und das Ver- mögen unserer Vorfahren“, sagt Erkens.

Beim etwas mehr als einwö- chigen Meilerfest können sich die Besucher von Papen und seinem Team die Köhlerei er- klären lassen. Den Meiler haben sie bereits vor rund einer Woche angefangen aufzubauen. „Zuerst haben wir das Holz gestapelt und geschichtet. Verwendet haben wir dazu nur gutes Buchenholz,

mit dem man die beste Holzkoh- le gewinnen kann. Darauf haben wir ein Raudach aus einer Sila- ge gelegt, damit die Muttererde nicht direkt durchsickert“, erläu- tert Papen. Insgesamt 4,60 Meter breit und 2,30 Meter hoch ist der Meiler geworden, der am vergan- genen Dienstag bereits entzündet wurde, damit das Team rechtzei- tig zum Ende des Meilerfestes am Sonntag, 15. August, die Kohle gewinnen kann.

Ab dem Zeitpunkt der An- zündung wird der Meiler Tag und Nacht bewacht – und das ist wichtig. „Gerade in den ersten ein, zwei Tagen kann er anfan- gen zu brennen, wenn Sauerstoff in ihn reinkommt. Und wenn er brennt, bekommt man ihn nicht mehr gelöscht”, weiß Papen. Des- halb müssten die Köhler, in dem sie etwaige Löcher zu machen, verhindern, dass Sauerstoff hi- neintritt. „Der Meiler schüttelt sich in dieser Zeit und schmeißt Erde runter. Er darf aber nicht husten, wie wir sagen”, erklärt Papen. Dann sei die Gefahr eines Brandes da. „Immer Zwei Köhler bewachen ihn deshalb rund um die Uhr – auch in der Nacht. Sie dürfen wirklich keinen Augen- blick schlafen”, sagt Papen, der seit rund drei Jahrzehnten die Köhlerei als Hobby betreibt. In der Zeit nach dem Anzünden

müssen die Köhler den Mei- ler ganz genau beobachten. „Er spricht mit uns”, sagt Papen. Am Anfang sei der Rauch weiß, was reinem Wasserstoff entspreche.

Der Rauch werde im Laufe des Prozesses aber Stahlblau. Dann wisse das Team, dass die Kohle beginnt zu brennen. Der Meiler müsse dann geschlossen werden, damit das Holz komplett zu Koh- le verschwelen kann.

Das Rahmenprogramm ist in diesem Jahr zwar abgespeckt, aber jeden Tag ab 16 Uhr kön- nen Besucher den Meiler in Reichswalde, Auf dem Kamp 25, besuchen. Zur Eröffnung am morgigen Donnerstag spielt der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Reichswalde. Am Samstag, 14. August, wird es am 17.30 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst geben. Geplant ist am Sonntag, 15. August, ab 14.30 Uhr außerdem ein musikalischer Nachmittag mit dem Musik- zug der Freiwilligen Feuerwehr Reichswalde und der Jagdhorn- bläser-Gruppe Uedem. Der Ver- kauf der bestellten Holzkohle findet am Montag, 16. August, und Dienstag, 17. August, jeweils von 15 bis 19 Uhr statt. Die Holz- kohle kann am Meiler direkt oder bei Wilhelm Papen unter Telefon 0170/6638356 bestellt werden.

Sabrina Peters Mit einem Raudach bedecken Wilhelm Papen (h.) und sein Team den Meiler. NN-Foto: sP

„Zimmer 13“

öffnet in Kleve

KLEVE. Man geht in ein Schloss oder Hotel – und landet in einem Buch. Benannt nach dem sagen- umwobenen „Zimmer 13“, öffnet die gleichnamige Lesereihe am Mittwoch, 11. August, um 19 und 20 Uhr im Rilano Hotel in Kle- ve mit Mathijs Deen (Unter den Menschen) und Kristin Höller (Schöner als überall) die Tür zu inspirierender Literatur. Die Be- sucher entdecken einen länderü- bergreifenden Kulturraum und Erzählungen aus der Provinz. Es werden für alle Gäste deutsche und niederländische Romane im O-Ton erlebbar gelesen in Ori- ginalsprache mit eingeblendeter Übersetzung). Der Eintritt ist frei.

Anmeldung zur gewünschten Lesestunde per E-Mail an anmel- dung@kulturraum-niederrhein.

de. „Zimmer 13“ ist eine Leserei- he im Rahmen des Themenjahres Provinz 2021/2022 des Kulturhi- storischen Museumsnetzwerkes Rhein-Maas. Sie wird gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes.

KLEVERLAND. Der Künstler Detlev Theinert öffnet am Sonn- tag, 8., 15. und 22. August seinen alteingewachsenen Stadtgarten sowie die Ausstellungsräume in der Frankenstraße in Kleve.

Am 22. August ist außerdem der Garten von Haus Eyl geöffnet, der zum Erleben der Artenviel- falt, Spazieren und Verweilen einlädt. Die Gärten sind von 11 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt drei Euro. Ergänzend gibt es am Sonntag, 8. August um 13 Uhr, eine Kräutergartenführung im Park von Museum Schloss Moyland. Die Besucher werden gebeten, die Abstands- und Hy- gieneregeln einzuhalten. Weitere Informationen zu den Gärten gibt es auf der Internetseite www.

gaerten-kleverland.de.

Gärten Theinert und Haus Eyl Vortrag zu

Zahnimplantaten

RINDERN. Der Verein Infor- mations-Forum Gesundheit lädt am 12. August zu einer öffentli- chen Vortrags-Veranstaltung in der Wasserburg ein. Der Schu- lungsvortrag soll einen Einblick in die neuen Technologien der Zahnmedizin geben. Der aktu- elle medizinische Wissensstand, insbesondere der Einfluss der Zahn- und Mundgesundheit auf den Organismus, kann für viele Menschen von besonderer Wichtigkeit sein. Das Thema:

Zahnimplantation ohne Skalpell, bezahlbar und sicher. Beginn an der Wasserburgallee 120 ist um 18 Uhr, die Teilnahme ist ko- stenfrei. Aus organisatorischen Gründen (Corona-Regeln) ist eine Anmeldung erforderlich:

www.info-forum-gesundheit.de oder telefonisch unter 02041/

54675. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Zurzeit wird ein tagesaktueller negativ Test, ein Impfnachweis oder ein Dokument einer Corona-Gene- sung erwartet. Die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln, die Mund-Nasen-Maskenpflicht und der Sicherheitsabstand wer- den eingehalten.

Auch im August können Besu- cher Gärten erleben. Foto: privat

Von Abba bis Zappa: Am Freitag, 6. August, ab 20 Uhr ist DJ Mike mit seinem Programm „von Ab- ba bis Zappa“ wieder zu Gast im Biergarten vom Red Wagon an der Hochschule. Mit vielen Ol- dies, Hits & Evergreens auf den kleinen und großen Vinyl-Schei- ben und diversen CD gibt es wie- der ordentlich was auf die Ohren.

Der Eintritt ist frei, es geht der Hut rum. Bei Regen fällt die Ver- anstaltung aus. Reservierungen unter Telefon 0172/ 2684279.

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Wir lieferten die Fenster

Wir wünschen allen Kindern und Erziehern/Erzieherinnen viel Freude in den neuen Räumen.

KRANENBURG. (vs) Als im Januar der Baukran aufgebaut und die Bodenplatte gegossen wurde, fiel der Startschuss für den Anbau an der Awo-Kita

„Kinderburg“ in Kranenburg.

Die Arbeiten gingen gut voran.

Kinder, Erzieherinnen und El- tern konnten beobachten, wie die dritte und vierte Gruppe langsam Gestalt annahmen.

Alle Möbel und Einrichtungs- gegenstände sind bestellt und werden pünktlich zur Eröff- nung aufgebaut.

Am 10. August beginnt das Kita-Team das neue Kindergar- tenjahr mit allen Kindern. Die beiden Gruppen, die bisher in der Euregio Realschule unterge- bracht waren, werden dann die neuen Räume beziehen. „Natür- lich freuen wir uns auch auf die neuen Familien und Kinder, die im August zu uns in die Kinder- burg kommen“, sagt Kita-Leite- rin Isabel Beermann. Ausgelegt ist die Einrichtung für 75 Kinder.

„Aber wir sind bereits überbe- legt“, ist Beermann zuversicht- lich, dass ab der kommenden Woche wieder reichlichTrubel in der Kita herrscht. Und nicht nur die Kinder freuen sich – auch das

Team, bestehend aus 18 pädago- gischen Fachkräften in Voll- und Teilzeit, einer Hauswirtschafterin und zwei Integrationshilfen, sind gespannt, wie die neuen Räum- lichkeiten angenommen werden.

Hinzu gekommen sind mit dem

Anbau zwei Gruppenräume mit Nebenraum, ein Snoozleraum und ein Schlafbereich für die Jüngsten. „In unserer Nestgrup- pe nehmen wir Kinder ab einem Alter von sechs Monaten auf“, er- klärt Beermann.

Natürlich wurde bei der Erwei- terung Wert auf Energieeffizienz gelegt. „Das passt auch zu un- serem Konzept“, sagt Beermann.

Schließlich ist auch Nachhaltig- keit ein großes Thema in der Ein- richtung. Beermann: „Wir legen Wert darauf, vorzugsweise Pro- dukte aus der Region zu verwen- den. Unsere Milch kommt zum Beispiel direkt vom Milchbauern vor Ort und beim Nachtisch darf es gern auch Obst aus unserem Kita-Garten sein.“ Das natur- nahe Außengelände der Kinder- burg lädt nämlich nicht nur zum Toben ein – hier werden auch Pflanzen gehegt und gepflegt, ge- gossen, Unkraut gezupft und mit

tatkräftiger Unterstützung der Kinder geerntet. „Die Kinder ma- chen gern mit und freuen sich, wenn sie ihre selbst gezogenen Erdbeeren auch essen dürfen“, weiß Beermann. Die Erweiterung

des Außengeländes wird nun auch so schnell wie möglich an- gestrebt: „Hier hoffen wir wieder auf die tatkräftige Unterstützung der Familien“, sagt Beermann. Ei- gentlich stehen ein- bis zweimal im Jahr Mitmachaktionen für die Eltern auf dem Programm – das gab es während der Pandemie natürlich nicht. „Wir wünschen uns sehr, dass es uns auch bald möglich sein wird, die Familien der Kita-Kinder einzuladen und die erweiterte Kinderburg der Öffentlichkeit vorzustellen“, setzt Beermann darauf, dass Aktionen und Feierlichkeiten wieder an- geboten werden können, sobald sich die Corona-Lage entspannt.

Eine große Einweihungsparty gibt es daher aktuell nicht. „Wir werden aber mit den Kindern in- tern feiern“, stellt Beermann klar, dass die neuen Räumlichkeiten trotzdem gebührend „einge- weiht“ werden. Die Kinderburg ist eine inklusive Einrichtung mit Situationsorientiertem Ansatz.

Der individuelle Bedarf des Kin- des steht im Mittelpunkt. Zudem ist die Kinderburg eine Plus-Kita mit dem Schwerpunkt Sprach- förderung.

Die Vorfreude ist groß: Erzieherin und Kita-Leiterin Isabell Beermann (r.) und Kinderpflegerin Veronika Rother sind gespannt auf den „Einzug“. NN-Fotos (2): gerhard seybert

„Wir freuen uns auf die Kinder“

Nach einem halben Jahr Bauzeit können die Kita-Kinder nun ihre neuen Räumlichkeiten beziehen

Monatelang wurde fleißig an dem Anbau gearbeitet. Jetzt kann er bezogen werden.

Schützen des BSV Kellen wählen neuen Vorstand

Auf der Jahreshauptversamm- lung des Bürgerschützenvereins Kellen haben die ihren Vorstand neu gewählt. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Thomas Ketelaer, 2. Vorsitzender Lambertus Overkamp, 1. Ge- schäftsführer Roland van Hoof, 2. Geschäftsführer Monika Over- kamp, 1. Hauptkassierer Marco Steggers, 2. Hauptkassierer Julian Janßen, 1 Schießleiter Thorsten Ketelaer, 2. Schießleiter: Jürgen

Claassen, 1. Schriftführer Marei- ke Wittich, 2. Schriftführer Ma- riella Overkamp, 1. Jugendleiter Alexa Klunder, 2. Jugendleiter Nadja Küchler. Stolz ist der Vor- stand, dass sich trotz der schwie- rigen Bedingungen im abgelaufe- nen Jahr ohne Schießbetrieb kein Mitglied abgemeldet hat und ein großer Zusammenhalt feststell- bar ist. Ganz besonders bedankt sich der Vorstand bei seinem langjährigen Vorstandsmitglied

Helmut Ketelaer, der aus Alters- gründen nicht mehr für ein Amt kandidiert hat. Coronabedingt können nach wie vor nicht alle Veranstaltungen geplant werden.

Allerdings freuen sich die Schüt- zen auf die geplante Fahrradtour, zu der sich zahlreiche Mitglie- der angemeldet haben, sowie auf weitere Veranstaltungen, die nach derzeitigen Stand unter Beachtung des Coronaverlaufes geplant werden. Foto: privat



KURZ & KNAPP

Golfen und Helfen: Der Land- Golf-Club Schloß Moyland lädt am 7. August zum Benefiz-Golf- turnier zugunsten der Deutschen Krebshilfe ein. Das Turnier ist eines von insgesamt rund 130 Turnieren im Rahmen Europas größter Benefiz-Golfturnierserie.

In diesem Jahr gehen erneut tau-

sende Golfer aus rund 130 Golf- clubs bei den 40. bundesweiten Golf-Wettspielen an den Start, um sich für krebskranke Men- schen einzusetzen. Für die Teil- nehmer des Turniers in Bedburg- Hau gibt es zudem einen sport- lichen Anreiz: Die Brutto- und Nettosieger haben die Chance, sich in einem Regionalfinale für das Bundesfinale am 25. Septem-

ber im Essener Golf-Club Haus Oefte zu qualifizieren. Interes- sierte Golfer können sich direkt beim Golfclub anmelden.

Versammlung: Die Jahreshaupt- versammlung des BSV Mater- born findet am Samstag, 21. Au- gust, um 19.30 Uhr in der Mehr- zweckhalle statt. Der Vorstand bittet um rege Beteiligung.

MOYLAND. Die alternativen spirituellen Heilungskonzepte indigener Schamanen erfreuen sich gegenwärtig eines brei- ten Publikumsinteresses. Beim Themenwochenende im Mu- seum Schloss Moyland am 14.

und 15. August versammeln sich Experten, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten, unter anderem Pro- fessor Gustav Dobos von der Universität Duisburg-Essen, die Kunsthistorikerin Dr. Petra Richter und die Journalistin Annette Maria Rieger.

Los geht es am Samstag von 16 bis 17.30 Uhr mit „Heilen bei Joseph Beuys und im indigenen Schamanismus“ mit Dr. Barba- ra Strieder und Ulrike Bohnet (Kosten: fünf Euro) und dem Vortrag „Heilen im Spannungs- feld von westlicher Medizin und schamanischen Praktiken“ mit Professor Dobos: In den 1970er Jahren wurden trance-induzierte spirituelle Praktiken erstmals Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen der Neurowis- senschaften, wobei der Fokus insbesondere auf veränderten Bewusstseinszuständen der Scha- manen und auf ihren Heilungser- folgen lag. Spezifische wie bei der Hypnose bekannte Trance- oder Placebo-Effekte wurden dabei als Erklärungsversuche herange- zogen. Zwischenzeitlich hat sich die Placebo-Forschung etabliert und bietet die Grundlage für die Erklärung schamanistischer Heilungsprozesse. Im Anschluss

folgt der Vortrag „Joseph Beuys.

Jede Therapie ist eine Therapie des ganzen Lebenslaufes“ mit Dr.

Petra Richter: Für Joseph Beuys krankte das moderne Individu- um an einer einseitig am Materi- alismus und am Nur-Rationalen orientierten Gesellschaft, in der übersinnliche Dimensionen und magisch-mythische Denkweisen abgeschnitten würden. Seinen Beitrag zur „Regeneration, also Umwandlung und Heilung von Schäden“ des therapiebedürf- tigen Individuums suchte Beuys durch die Kraft der Kunst zu leis- ten. Von einem sozial-reforme- rischen Ethos ausgehend, zielte der Künstler in seiner Utopie von Gesellschaft nicht nur auf Heilung, sondern auch auf Revo- lutionierung, um neue Wege in eine humane Zukunft zu weisen.

(Kosten: 18 Euro, ermäßigt 15).

Am Sonntag um 11 Uhr folgen Vortrag und Gespräch zum The- ma „ Altes Wissen, neue Wege:

Zeitgenössischer Schamanismus am Beispiel Tuwa, Südsibirien“

mit der Kuratorin Ulrike Boh- net: In der südsibirischen Repu- blik Tuwa befindet sich nicht nur die geografische Mitte Asiens, sondern auch einer der ‚Hot- spots‘ des wiedererwachenden Schamanismus nach dem En- de der Sowjetherrschaft. Dieser schillernde Prozess zwischen kultureller Wiederaneignung im Post-Sozialismus, internationa- len Verknüpfungen und spiri- tueller Sehnsucht mit schama- nischen Protagonisten aus Ost

und West, zwischen Stadt, Steppe und Cyberspace, Tradition, Tou- rismus, Kunst und Wissenschaft beschäftigt die Ethnologin Ulrike Bohnet seit vielen Jahren. Kosten:

15 Euro, ermäßigt zwölf).

Um 13 Uhr schließen sich ein Gespräch und Filmvorführung

„Die Gabe zu heilen – Ein Film und Gespräch über Geistheiler“

mit der Journalistin Annette Maria Rieger an: Annette Ma- ria Rieger hat den Filmemacher Andreas Geiger begleitet und die Protagonisten seines Do- kumentarfilms sowie weitere Geistheiler in Deutschland, der Schweiz und Österreich porträ- tiert. Sie geht der Frage nach, was diese Seelenkundler, modernen Coaches oder von einer beson- deren Mission durchdrungenen Kräuterkundigen verbindet und was sie in aufgeklärten Zeiten zu Seismographen ganz besonderer Sehnsüchte macht. Kosten: zwölf Euro, ermäßigt zehn).

Im Paketpreis von 40 Euro (35) sind der Museumseintritt sowie die Teilnahme an allen Gesprä- chen und Vorträgen inklusive der Kuratorinnenführung enthalten.

Anmeldung und Information unter Telefon 02824/ 951062 oder kunstvermittlung@moy- land.de. Nach aktueller Corona- Lage ist eine Teilnahme an dieser Veranstaltung ohne Schnelltest möglich. Das Museum richtet sich nach der geltenden Corona- Schutzverordnung und bittet seine Gäste ebenfalls um Einhal- tung der Hygieneregeln.

Spirituelle Heilungskonzepte

themenwochenende am 14. und 15. August im Museum schloss Moyland

Abnahme der Sportabzeichen

BEDBURG-HAU. Die Abnahme des Sportabzeichens in Bedburg- Hau erfolgt am Donnerstag, 19.

und 26. August, sowie Donners- tag, 23., Mittwoch, 29., und Don- nerstag, 30. September, jeweils ab 17.30 Uhr auf der Anton-Riepe- Sportstätte, Antoniterstraße 62.

Bei Bedarf sind weitere Termine möglich. Die Abnahme erfolgt im Springen, Laufen, Werfen, Radfahren und Nordic Walking.

Die Abnahme im Schwimmen erfolgt nach Absprache bei den Schwimmmeistern im Stern- buschbad Kleve und im Bedbur- ger Nass. Anmeldung mindestens zwei Tage vor dem jeweiligen Ter- min unter Telefon 02821/69431.

Moderner Tanz für Kinder

KLEVE. Nach den Sommerferi- en beginnen drei Blockkurse im Modernen Tanz für Kinder und Jugendliche, die auch für Einstei- ger zwischen acht und 16 Jahren geeignet sind. Die Kurse finden im Centrum für Potentialentfal- tung in Kleve statt und werden geleitet von Lena van Bebber.

Eine kostenlose Probestunde ist möglich. Es werden Bodenarbeit, Körperstabilisation, atmungsun- terstützte Bewegung, Sprünge, raumgreifende Phrasen, spiele- rische Improvisationselemente und der Weg zur Choreografie vermittelt. Dabei steht die Freu- de am Tanzen immer im Vorder- grund. Infos: www.barfuss-tanz- kleve.de, Telefon 0179/4161651.