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Editorial Starke Landwirtschaft – starke Schweiz

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AGRARForschung 139

Editorial Starke Landwirtschaft – starke Schweiz

AGRARForschung 16 (5): 139, 2009

Die Schweiz braucht die Landwirt- schaft. Dabei geht es unter ande- rem um die Sicherung der inländi- schen Nahrungsmittelproduktion.

Wichtig ist die Landwirtschaft aber bekanntlich auch für die Nutzung von Flächen, vor allem in höhe- ren Lagen und Grenzlagen müs- sen Verbuschung und Verwaldung aufgehalten werden. Die Landwirt- schaft steht aber auch aus weiteren Gründen in einer Wechselwirkung mit der Gesellschaft, zum Beispiel durch den Tourismus, durch den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Branchen. Die drei Ziele von Artikel 104 der Bundes- verfassung (sichere Versorgung der Bevölkerung [mit Nahrungsmit- teln], Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Pflege der Kulturlandschaft, dezentrale Be- siedlung des Landes) haben somit an Aktualität nichts eingebüsst.

Distanz Landwirtschaft – Gesellschaft

Die Landwirtschaft muss in der Wahrnehmung der Bevölkerung wieder mit allen drei Zielen der Landwirtschaftspolitik, besonders aber mit der Versorgung mit Le- bensmitteln, in Verbindung ge- bracht werden. Das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Land- wirtschaft und Lebensmittelpro- duktion ist in weiten Teilen der Be- völkerung verloren gegangen. Dies betrifft auch Aspekte wie zum Bei- spiel die Saisonalität von Lebens- mitteln. So werden die Wege der Nahrungsmittel vom Produzenten zur Konsumentin, zum Konsumen- ten immer länger und weil immer irgendwo auf der Welt für jedes Ge- müse und jede Frucht Saison ist, stören uns Erdbeeren zum Aktions- preis im Februar nicht.

Daniel Guidon, Vizedirektor Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux ALP

Die Ernährung ist aus finanziel- ler Sicht weit weniger wichtig als noch vor 25 Jahren. Der Anteil ei- nes durchschnittlichen Haushalts- einkommens, der für die Ernährung eingesetzt wird, sank innerhalb etwa einer Generation von über 20 % kontinuierlich und liegt heu- te unter 8 %. Die Forderung nach sicheren und qualitativ einwand- freien Lebensmitteln wird dagegen immer wichtiger.

Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft in der Schweiz wer- den auf der anderen Seite zuneh- mend erschwert. Durch das ge- plante Freihandelsabkommen mit der EU und durch die Übernahme der WTO-Bedingungen wird der Grenzschutz für Landwirtschafts- produkte aus der Schweiz stark ab- gebaut. Der Druck auf die Produ- zentenpreise wird somit zunehmen und die Schweizer Bauern zwin- gen, noch effizienter zu produzie- ren. CH-Produkte können nur zu Preisen über dem Weltmarktpreis verkauft werden, falls damit ein Mehrwert in Verbindung gebracht werden kann. Auf der anderen Sei- te entsteht die Gefahr, dass die Be- strebungen um die Nachhaltigkeit der Produktion in der Schweiz in den Hintergrund treten.

Beitrag der Agrarforschung Welchen Beitrag kann nun die land- wirtschaftliche Forschung zur Be- antwortung dieser komplexen Fra- gestellungen leisten? Eine starke Agrarforschung auf allen Stufen kombiniert mit einem fundierten Wissensdialog kann den Akteuren entlang der ganzen Lebensmittel- kette von den Produzenten über die Verarbeiter bis zu den Konsumen- tinnen nützlich sein. Die Resultate der Forschung erzielen durch eine

Veränderung des Verhaltens der Betroffenen eine nachhaltige Wir- kung. Agroscope mit den drei For- schungsanstalten ACW (Agroscope Changins-Wädenswil, Pflanzen- bau und pflanzliche Lebensmittel), ALP (Agroscope Liebefeld-Posi- eux, Futtermittel sowie Produktion und Verarbeitung von tierischen Le- bensmitteln) und ART (Agroscope Reckenholz-Tänikon, Ökologie, Ökonomie und Agrartechnik) leis- tet zu diesem Wissensdialog einen wesentlichen Beitrag. Basierend auf dem Forschungskonzept 2008- 2011 und auf dem Leistungsauftrag des Bundesrats an Agroscope für die gleiche Periode werden neue Erkenntnisse über die Produktion und die Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Lebensmittel erar- beitet. Insbesondere in den bei- den forschungsanstaltsübergrei- fenden Forschungsprogrammen ProfiCrops und NutriScope werden aktuelle und gesellschaftlich wich- tige Fragestellungen zur Sicherung der Zukunft des Schweizer Pflan- zenbaus unter weitgehend libera- lisierten Bedingungen respektive zur Produktqualität und -sicher- heit, Gesundheit und Ernährung bearbeitet. Das dritte Forschungs- programm AgriMontana erforscht den Beitrag der Landwirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung von montanen Räumen. Wichtige Wis- senslücken können mit diesen drei Agroscope-Forschungsprogram- men gefüllt werden. Die Aktivitä- ten der Agroscope-Forschungs- anstalten stehen im Dienste der Landwirtschaft und sollen die- se für die Herausforderungen der Zukunft stärken. Eine starke Land- wirtschaft braucht eine starke Ag- rarforschung und eine starke Land- wirtschaft ist nötig für eine starke Schweiz.

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