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FORUM-10-2014

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Mit den offi ziellen Rundschreiben und Bekanntmachungen der

Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns

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KVB FORUM

MASERNAUFKLÄRUNG IN DER PRAXIS

Durch umfängliche Beratung Impfquoten erhöhen!

IT IN DER ARZTPRAXIS: Neues Förderprogramm für KV-SafeNet aufgelegt KVB INTERN: Seminarreihe „Fit für die Praxis“

RECHT INTERESSANT: Spezialisierte ambulante Palliativversorgung

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Impfprävention ist harte Arbeit – vor allem harte Überzeugungsarbeit. Das erleben viele von Ihnen täglich in Ihrer Praxis. Radikale Impfgegner argumentieren gegen die ärztlichen Empfehlungen – leider häufi g mit gefährlichem Halbwissen, wahrscheinlich ohne zu ahnen, dass sie damit nicht nur sich selbst oder ihrem Kind, sondern durchaus auch großen Teilen der Bevölkerung schaden können. Darüber, wie riskant zum Beispiel die von Impfkritikern häufi g als „harmlose Kinderkrankheit“ bezeichnete Maserninfektion wirklich sein kann, be- richten Experten im Rahmen des Titelthemas dieser KVB FORUM-Ausgabe.

Den niedergelassenen impfenden Vertragsärzten kommt bei der Masernprävention eine ganz entscheidende Rolle zu. Ihrem Engagement ist es in erster Linie zu verdanken, dass die Impfzahlen – insbesondere bei den Masernimpfungen – von 2010 bis 2013 deutlich er- höht werden konnten. Das beste Mittel, um Impfkritiker dauerhaft zu überzeugen und Vor- urteile abzubauen, ist ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Doch ein solches Vertrauen aufzubauen, kostet Zeit und Energie. Daher fordert Dr. Martin Lang, der Landesvorsitzende der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, den wir dankenswerterweise für ein Interview zu diesem wichtigen Thema (siehe Seite 12) gewinnen konnten, eine Gebüh- renordnungsposition für die eingehende und immer umfassender werdende Impfberatung sowie eine betriebswirtschaftlich adäquate Vergütung für die Durchführung der Impfl eis- tungen. Denn ohne den unermüdlichen Einsatz der niedergelassenen Kolleginnen und Kol- legen können die Impfl ücken in Bayern nicht dauerhaft geschlossen werden. Dies sollte auch Vertretern von Krankenkassen und Politik klar sein.

Dr. Krombholz

Vorsitzender des Vorstands

Dr. Schmelz

1. Stellv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Enger

2. Stellv. Vorsitzende des Vorstands

Ihr KVB-Vorstand

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3 A K T U E L L E S I N K Ü R Z E

K V B F O R U M 10/2 014

Wichtiges für die Praxis

mHEALTH-ANGEBOT – ONLINE-UMFRAGE ZUR BEDARFSERMITTLUNG

In der September-Ausgabe von KVB FORUM haben wir Sie ausführlich über das Thema „mobile Health“, kurz: mHealth, informiert. In diesem Zusammenhang wollen wir in einer Online-Umfrage ermitteln, wo der Bedarf der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten an Mehr- wert generierenden Gesundheits- Apps am größten ist. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, zu verstehen, wie wir Sie in diesem Umfeld bestmög- lich unterstützen können. Deshalb bitten wir Sie, die sieben Fragen un- serer Online-Umfrage zu Ihrer Nutzung von Apps und Ihrem Interesse am Thema mHealth zu beantworten. Der Zeitbedarf für die Beantwor- tung des Fragebogens liegt etwa bei zehn Minuten. Mit Ihren Antworten können Sie auf die mittelfristige Planung des Informations-, Beratungs- und Anwendungsangebots der KVB direkten Einfl uss nehmen.

Sie fi nden die Umfrage noch bis zum 31. Oktober im Internet unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/IT in der Praxis/mHealth. Selbstver- ständlich werden wir Sie zeitnah über die Ergebnisse unserer Umfrage informieren.

Redaktion

Einlegen eines Widerspruchs – was ist wichtig?

Als Körperschaft des öff entlichen Rechts erlässt die KVB laufend und in großer Zahl Bescheide, wie zum Beispiel den Honorarbescheid. Juristisch ge- sehen handelt es sich hierbei um einen Verwal- tungsakt. Hiergegen können Sie, sofern Sie dies wollen, Widerspruch einlegen.

Aus der Rechtsbehelfsbelehrung ergibt sich, dass der Widerspruch innerhalb eines Monats nach Be- kanntgabe des Bescheids eingelegt werden muss.

Diese Frist ist wichtig, da ein Widerspruch, der nach Ablauf der Frist bei der KVB eingeht, grund- sätzlich bereits wegen der Fristüberschreitung zu- rückgewiesen werden müsste. Es fi ndet keine in- haltliche Auseinandersetzung mit dem Widerspruch mehr statt. Bitte prüfen Sie den Bescheid daher rechtzeitig, sodass Sie bei Bedarf noch innerhalb der Widerspruchsfrist einen Widerspruch einlegen können.

Ein Widerspruch ist so einzulegen, dass die Person des Absenders zweifelsfrei festgestellt werden kann. Dies kann schriftlich, zum Beispiel per Brief oder Fax oder zur Niederschrift bei der KVB, erfol- gen – nicht jedoch per einfacher E-Mail. Ein münd- licher oder telefonischer Widerspruch ist hingegen nicht möglich. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Wi- derspruch zu unterschreiben.

Für Widerspruchsverfahren wird, soweit sie nicht erfolgreich sind, eine Widerspruchsgebühr erho- ben. Bitte beziehen Sie diesen Punkt in Ihre Über- legungen, ob Sie Widerspruch einlegen wollen, mit ein.

Wenn Sie sich zur Einlegung eines Widerspruchs entschließen, sollten Sie den Widerspruch unbe- dingt begründen, damit Ihre Argumente bei der Prüfung des Widerspruchs berücksichtigt werden können.

Roland Pfeilsticker (KVB)

ZAHL DES MONATS ZITAT DES MONATS

„Ich rate jedem Kassenchef ganz dringend: Schau dir deine Kosten an!“

Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, in einem Interview zum Thema

„Sparpotenzial in der GKV“

(Quelle: Handelsblatt vom 29. August 2014)

800

Millionen Euro

beträgt die An- hebung der Vergütung, auf die sich die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung Ende August geeinigt haben.

(Quelle: Die Welt vom 28. August 2014 )

VERTRETERVERSAMMLUNGEN 2014

Die letzte Vertreterversammlung der KVB im Jahr 2014 fi ndet an folgen- dem Termin in der Elsenheimerstraße 39, 80687 München, statt:

 Samstag, 22. November 2014, Beginn 9.00 Uhr

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KVB INTERN

18 KVB-Internetseite mit neuer Struktur

Um den Bedürfnissen ihrer Mit- glieder nach mehr Übersicht- lichkeit und Transparenz besser gerecht zu werden, hat die KVB ihrem Internetauftritt seit 1. Ok- tober eine neue, nutzerfreundli- chere Struktur verordnet

20 Seminarreihe „Fit für die Praxis“

Mit einer neuen Seminarreihe wollen die KVB und der Bayeri- sche Hausärzteverband dem demografi schen Wandel ein Schnippchen schlagen und in Unterfranken Anreize für eine Niederlassung als Hausarzt schaff en

14 Eff ektive Impfprävention In seinem Gastkommentar er- läutert Landesarzt Dr. Andreas Zapf, Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, wir- kungsvolle Präventions- und Handlungskonzepte zur Masern- bekämpfung

GESUNDHEITSPOLITIK 15 „Nachhaltig motivieren, da-

mit die Selbstverwaltung in die Gänge kommt“

Welche Erwartungen hat die Politik gegenüber der Kassen- ärztlichen Vereinigung, wenn es darum geht, das Verhältnis zwischen den Versorgungsebe- nen auszubalancieren?

TITELTHEMA

6 Masern – die unterschätzte Gefahr

Eine hohe Durchimpfungsrate könnte Masern endgültig elimi- nieren. Die KVB hat für ihre Mit- glieder ein Informationspaket geschnürt, das ihnen die Impf- beratung zu Masern erleichtern und die Impfquote somit erhö- hen soll

8 Masernimpfungen 2010 bis 2013: Bayern auf gutem Weg Den impfenden niedergelasse- nen Vertragsärzten ist es zu ver- danken, dass die Impfzahlen von 2010 bis 2013 in Bayern deut- lich erhöht wurden

12 „Entscheidend ist ein gutes Vertrauensverhältnis“

Interview mit Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender der Kinder- und Jugendärzte Bayern, über eine gelungene Masernaufklä- rung in der Praxis

Überschaubarere Navigation, bes- ser lesbare Schrif- ten - das sind nur einige von vielen Verbesserungen unter www.kvb.de

18

Trotz einer erfreu- lichen Masern- impfquote bleibt in Bayern noch einiges zu tun

6

Der Vorsitzende des Gesundheits- ausschusses im Deutschen Bun- destag, Dr. Edgar Franke, im Ge- spräch mit KVB- Chef Dr. Wolf- gang Krombholz

15

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5

K V B F O R U M 10/2 014

5 I N H A LT SV E R Z E I C H N I S

30 Leserbriefe

KURZMELDUNGEN 31 KVB weitet Förder-

programme aus 31 Contra Ärzteranking 32 Umfrage unter Medizinstudierenden 32 Vierter bayerischer ADHS-Tag

33 IMPRESSUM

34 KVB SERVICENUMMERN PATIENTENORIENTIERUNG

27 Selbsthilfe bei Huntington Irmingard Walke von der Hun- tington Selbsthilfegruppe Mün- chen berichtet von den Einschrän- kungen, unter denen Betroff ene zu leiden haben. In Deutschland geht man von bis zu 10.000 Huntington-Patienten aus

RECHT INTERESSANT 28 Spezialisierte ambulante Palliativversorgung

Erläuterung einer Versorgungs- form, die der Gesetzgeber im SGB V mit den Paragrafen 37b und 132d verankert hat und die mit Wirkung zum 1. April 2007 in Kraft getreten ist

GESUNDHEITSTELEMATIK 22 eKiosk – Selbstbedienung

bei der Gesundheitskarte?

Wie können gesetzlich Versi- cherte die Daten, die auf ihrer elektronischen Gesundheitskar- te gespeichert sind, kontrollie- ren und managen? Die Lösung könnten Selbstbedienungstermi- nals wie an Flughäfen sein

IT IN DER PRAXIS

24 Neues Förderprogramm für KV-SafeNet aufgelegt

Um das Sichere Netz der KVen mit seinen echten Mehrwerten nutzen zu können, benötigen KVB-Mitglieder zum Beispiel einen KV-SafeNet-Anschluss.

Dieser wird derzeit von der KVB mit bis zu 1.000 Euro bezu- schusst

Die spezialisierte ambulante Pallia- tivversorgung soll die Lebensquali- tät sterbender Patienten so weit wie möglich er- halten

28 24

Die IT-Sicherheit ihrer Mitglieder ist der KVB eini- ges wert. Des- halb können KV- SafeNet-Nutzer eine Förderung beantragen

Drei Viertel der befragten Medi- zinstudenten will später in der sta- tionären Versor- gung tätig wer- den

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I

n Bayern sind Masern auch im Jahr 2013 gehäuft aufgetreten.

Regionale Ausbrüche betrafen vor allem die Stadt München, die nähere Umgebung sowie den Land- kreis Landsberg am Lech (siehe hierzu auch Seite 8 ff .). Wie bereits 2011 erkrankten vor allem Jugend- liche und junge Erwachsene.

Die Erkrankung führt auch bei Er- wachsenen nicht selten zu schwe- ren Komplikationen wie zu einer Entzündung des Lungengewebes (Pneumonie mit einem Risiko von 1 zu 100 Masernfällen) oder auch zu einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis mit einem Risiko von 1 zu 1.000 Masernfällen). Als Fol- gekrankheit von Masern bei Säug- lingen und Kleinkindern ist die sub- akute sklerosierende Panenzepha- litis (SSPE) besonders gefürchtet.

Diese Gehirnentzündung ist eine Spätkomplikation der Masernin- fektion und verläuft immer tödlich.

Meist tritt sie erst Jahre nach einer durchgemachten Maserninfektion auf (im Durchschnitt nach sechs bis acht Jahren), führt zu einem schleichenden Verlust aller geisti- gen Fähigkeiten und endet im Wach- koma, in dem die Betroff enen nach wenigen Monaten oder auch Jah- ren versterben. Eine Heilung der SSPE ist nicht möglich. Eine SSPE tritt häufi ger auf als bisher ange-

Masern sind alles andere als harmlos – auch, wenn genau dies noch immer viele Menschen annehmen. Tatsächlich handelt es sich bei Masern um eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die bei Patienten aller Altersgruppen zu gefährlichen Komplikationen und bleibenden Schäden führen kann. Mindes- tens eine von 10.000 Masernerkrankungen in Deutschland verläuft tödlich.

Dabei sind Masern durch Impfungen sicher vermeidbar.

MASERN –

DIE UNTERSCHÄTZTE GEFAHR

nommen, das Risiko wird heute auf 1 zu 1.700 bis 1 zu 3.300 bei Kin- dern mit Masern im Alter bis zu fünf Jahren geschätzt (31 nachge- wiesene SSPE-Fälle in Deutsch- land von 2003 bis 2009).

Masern sind vermeidbar Obwohl es sich bei Masern um eine hoch ansteckende Krankheit han- delt, ist sie laut Weltgesundheits- organisation (WHO) durchaus ver- meidbar. Dementsprechend hat sich die WHO zum Ziel gesetzt, die- se gefährliche Infektionskrankheit in Europa bis 2015 vollständig zu eliminieren. Als gänzlich ausgerot-

tet gelten Masern dann, wenn min- destens 95 Prozent der Bevölke- rung gegen die Krankheit geimpft sind. Als Indikator hierfür gilt eine Maserninzidenz von dauerhaft we- niger als einem Fall pro Jahr pro ei- ner Million Einwohner (für Deutsch- land also höchstens 82 Fälle pro Jahr). Um dieses Ziel zu erreichen, müsste die Durchimpfungsquote bis zum zweiten Geburtstag bei 95 Prozent liegen. Davon ist Deutsch- land leider noch weit entfernt, wie die jüngsten Masernausbrüche so- wie die unlängst veröff entlichte Ver- sorgungsatlasstudie des Zentralin- stituts für die kassenärztliche Ver- sorgung in Deutschland zeigen

Impfwissen auff rischen

Wir möchten Sie an dieser Stelle auch auf die freiwillige Zertifi zie- rung „Impfex“ sowie auf unsere pharmaneutralen Online- und Prä- senz-Fortbildungen 2014 zum Thema Impfen hinweisen. Die freiwil- lige Zertifi zierung „Impfex“ ist zwei Jahre gültig. Die Fortbildungs- veranstaltung ist pharmaunabhängig. Erfahrene Referenten vermit- teln den neuesten Kenntnisstand zu allen Themen rund um das Impfwesen, insbesondere zu Infektionskrankheiten sowie zur Be- schaff ung und Lagerung von Impfstoff en.

Die Veranstaltung für das freiwillige Fortbildungszertifi kat „Impfex“

wird mit fünf Fortbildungspunkten bewertet. Für jede Online-Fort- bildung erhalten Sie einen Fortbildungspunkt. Nähere Informationen zu den genannten Veranstaltungen fi nden Sie unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Alternative Versorgungsformen/Freiwillige Zertifi - zierungen/Impfex.

(7)

7 T I T E LT H E M A

K V B F O R U M 10/2 014

7

(siehe www.versorgungsatlas.de in der Rubrik Themen/Versorgungs- prozesse/Impfen/Masernimpfun- gen bei Kindern bis zu einem Alter von zwei Jahren). Demnach wurden im Jahr 2013 allein in Bayern 783 Masernfälle gemeldet. Die Impf- quote bei Kindern bis zum Ende des zweiten Lebensjahres lag zwischen 2008 und 2010 im Freistaat bei le- diglich 82,3 Prozent. Nur 56,4 Pro- zent der in der Studie untersuchten Kinder hatten damals zwei Masern- impfungen erhalten.

Dass in Bayern beim Thema Ma- sernimpfschutz also trotz erfreuli- cher Fortschritte noch Nachholbe- darf besteht, liegt auf der Hand.

Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) be- tont immer wieder, dass nur eine vollständige Impfung einen wir- kungsvollen lebenslangen Schutz vor einer Ansteckung bieten kann.

Nur, wenn alle Impfl ücken ge- schlossen werden, ist es möglich, die Krankheit Masern vollständig auszurotten. Dazu empfi ehlt die STIKO, bei allen nach 1970 gebo- renen Erwachsenen eine einmali- ge Masernimpfung durchzuführen (diese wird als Standardimpfung von der Gesetzlichen Krankenkas- se übernommen), sofern diese bis- her nicht gegen Masern geimpft sind, nur einmal in der Kindheit ge- impft wurden oder der Impfstatus gegen Masern unklar ist. Zur Imp- fung soll ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR, Lebendvakzine: Eine Imp- fung während einer Schwanger- schaft ist kontraindiziert) verwen- det werden. Ist aufgrund einer nicht zweifelsfrei durchgemachten frü- heren Masernerkrankung die Ma- sernimmunität oder der Masern- impfstatus bei Erwachsenen, die ab dem 1. Januar 1971 geboren wur- den, unklar, empfi ehlt die STIKO die sofortige Impfung ohne eine vorher- gehende Antikörperbestimmung (siehe hierzu auch Seite 8 ff .).

Kommunikationspaket für alle Praxen

Auch den Vorstandsmitgliedern der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Ilka En- ger, liegt der ausreichende Masern- impfschutz gerade der bayerischen Bevölkerung am Herzen. Ihr Appell richtet sich an die Mitglieder der KVB, in ihren Praxen dafür Sorge zu tragen, den Impfstatus von Kin- dern und Erwachsenen regelmäßig abzufragen und zu überprüfen. „Ge- rade wir niedergelassenen Ärzte können hier als Ansprechpartner für unsere Patienten beziehungs- weise für die Eltern der Kinder und Jugendlichen wichtige Aufklärungs- arbeit leisten“, so der Vorstand. Das Ziel, die Masern auch in Deutsch- land zu eliminieren, könne nur durch die engagierte Arbeit der gesam- ten Ärzteschaft realisiert werden.

Regelmäßig informiert die KV Bay- erns ihre Mitglieder deshalb auf unterschiedlichen Kommunikations- wegen über die Wichtigkeit des Themas, um einen möglichst fl ä- chendeckenden Masernimpfschutz der Bevölkerung zu erreichen. So haben unlängst alle in Bayern nie- dergelassenen Hausärzte und haus- ärztlich tätigen Internisten, alle Kinder- und Jugendärzte sowie alle Frauenärzte ein umfassendes In- formationspaket für ihre Praxen erhalten, in dem besonders auch die Zielgruppe der jungen Frauen mit Kinderwunsch im Fokus stand.

Falls erforderlich können diese Frauen mit einer einmaligen Ma- sernimpfung vor der Schwanger- schaft nicht nur sich selbst, son- dern auch ihr Kind vor und nach der Geburt bis zur Impfung des Säuglings ab dem elften Lebens- monat schützen.

Das umfangreiche Informationspa- ket besteht unter anderem aus den Patientenfl yern:

 „Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln – Schutz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“,

 „Masernimpfung – auch für Er- wachsene! Neue Empfehlungen zur Masernimpfung“,

sowie aus den Tischvorlagen:

 „Impfkalender 2014/2015 – Empfehlungen der STIKO“ und

 „Abrechnungsnummern Impfen“.

Diese Materialien sind unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/

Qualität/Infektionen/Masern in der rechten Downloadleiste unter Patienten- und Arztinformationen verfügbar. Hier fi nden Sie auch FAQ-Listen rund um das Thema Masern mit Antworten auf häufi ge Patientenfragen. All diese Informa- tionen können auch in gedruckter Form kostenfrei per E-Mail an SVS@kvb.de nachbestellt werden.

Bitte beachten Sie außerdem unse- re Informationen unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Qualität/Infek- tionen/Schutzimpfungen.

Redaktion

Auf vollständi- gen Impfschutz achten: Die erste Masern-Mumps- Röteln-Impfung sollte im Alter von elf bis 14 Monaten erfol- gen.

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I

n Deutschland wurden 2013 ins- gesamt 1.771 Masernfälle ge- meldet. Allein in Bayern erkrank- ten 783 Personen. Der Schwer- punkt lag mit fast 90 Prozent der Fälle in Oberbayern, wobei die Kreise München Stadt mit 305 und Landsberg am Lech mit 103 Erkran- kungen am stärksten betroff en wa- ren. Masern traten ab April 2013 gehäuft in München auf und ver- breiteten sich dann rasch in den umgebenden Landkreisen. Bei fast 43 Prozent der gemeldeten Fälle war eine epidemiologische Verbin- dung zu weiteren Masernfällen nachweisbar. Es kam auch zu meh- reren Ausbruchsgeschehen: zwei landkreisübergreifende, von Schu- len ausgehende Masernhäufungen (Ursprung in Landsberg am Lech mit 80 Fällen beziehungsweise in Erding mit 26 Fällen), ein Aus- bruchsherd in einem Kindergarten (in München mit zehn Fällen).

Fast 38 Prozent der Masernfälle betrafen 10- bis 19-Jährige. Es er- krankten aber auch häufi g Erwach- sene bis zur Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen, die relativ oft sta- tionär behandelt werden mussten (über 31 Prozent der Fälle). Die Gruppe der Säuglinge und Klein- kinder bis Ende des zweiten Le- bensjahres war bezogen auf die je- weils altersgleiche Bevölkerung

In den Jahren 2011 und 2013 waren die Masern in Deutschland auf dem Vor- marsch, besonders betroff en war jeweils auch der Freistaat. Der Grund dafür lag in zu niedrigen Impfquoten. Der folgende Artikel geht auf die Frage ein, wie versucht wird, dies zu verbessern, und gibt einen Überblick, wie sich die An- zahl der Masernimpfungen in der vertragsärztlichen Versorgung seit 2010 entwickelt hat.

MASERNIMPFUNGEN 2010 BIS 2013: BAYERN AUF GUTEM WEG

am stärksten betroff en. Zusammen in allen Altersgruppen kam es in Bayern zu 62 Masernfällen pro eine Million Einwohner. Fast alle Erkrank- ten waren nicht oder nur unvoll- ständig gegen Masern geimpft.

(Datenquellen: Bayerisches Landes- amt für Gesundheit und Lebensmit- telsicherheit sowie Epidemiologi- sches Bulletin und Infektionsepide- miologisches Jahrbuch 2013 des Robert Koch-Instituts, RKI).

STIKO-Empfehlungen zur Masernimpfung

Die wirksamste Maßnahme, um einer Masernerkrankung vorzubeu- gen, ist die aktive Impfung mit Le- bend-Kombinationsvakzine gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR;

kontraindiziert in der Schwanger- schaft): als zweimalige Standard- impfung bis Ende des zweiten Le- bensjahres oder einmalig für Er- wachsene (geboren ab 1. Januar 1971) ohne sichere Masernimmu- nität. Die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STI- KO) am RKI sehen Folgendes vor:

 Erste MMR-Impfung im Alter von elf bis 14 Monaten (im Rahmen der U6-Untersuchung). Diese Impfung kann bereits ab dem neunten Lebensmonat durch- geführt werden, wenn der Säug- ling in einer Krippe oder Tages-

stätte aufgenommen werden soll oder Kontakt zu einem Ma- sernerkrankten hatte (Impfung dann innerhalb von drei Tagen).

 Zweite MMR-Impfung (auch als MMRV mit Varizellen-Kompo- nente im Alter von 15 bis 23 Monaten (im Rahmen der U7- Untersuchung): wichtige „Auf- fangimpfung“ für mögliche Non-Responder auf die erste MMR-Impfung, ist also nicht als Auff rischung zu verstehen.

 Versäumte oder verschobene MMR-Impfungen sollten mög- lichst rasch ab dem zweiten Le- bensjahr nachgeholt werden (Nachholimpfungen bis Ende des 17. Lebensjahres).

 Eine MMR-Impfung für alle nach 1970 Geborenen (ab dem 18.

Lebensjahr) mit unklarem Impf- status, ohne (dokumentierte) Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit. Bei un- klarer Immunität: vorab keine Antikörper-Bestimmung, son- dern gleich MMR-Impfung.

Initiativen zur Förderung der Masernimpfung

Um die Impfquoten gegen Masern zu verbessern, wurden 2013 Kam- pagnen begonnen, die insbeson- dere auch auf den unzureichenden Impfschutz bei jungen Menschen Dem hohen

Engagement der impfenden Ärzte ist es zu verdan-

ken, dass sich in Bayern der Schutz der Be-

völkerung vor Masern deutlich verbessert hat.

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9 T I T E LT H E M A

K V B F O R U M 10/2 014

9

aufmerksam machen. So hat zum Beispiel das Bayerische Gesund- heitsministerium zusammen mit der Landeshauptstadt München die Aufklärungskampagne „Ma- sern? Lass dich impfen!“ initiiert.

Diese umfasste einen Kinospot, Plakataktionen und weitere Maß- nahmen, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene für das The- ma Masern sensibilisieren sollen.

Auch die Bundeszentrale für ge- sundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht unter dem Motto „Deutsch- land sucht den Impfpass“ insbe- sondere junge Bevölkerungsgrup- pen an. Damit sollen bestehende BZgA-Informationen für Eltern in Bezug auf die Impfungen im Kin- desalter ergänzt werden.

Auch die KVB hat aufgrund der ge- häuften Masernfälle in Bayern ihr Informationsangebot für die Ver- tragsärzte erweitert und separate Internetseiten zum Thema Masern

und Schutzimpfungen neu einge- richtet. Dort fi nden sich Fachinfor- mationen zur Masernerkrankung und zur Masernimpfung sowie di- rekte Verlinkungen auf hilfreiche externe Angebote. Anfang April 2014 hat die KVB die nächste Initi- ative zur Förderung der Masern- impfung gestartet und ein umfas- sendes Informationspaket an alle in Bayern impfenden niedergelas- senen Ärzte versandt (siehe unser Artikel auf Seite 6).

Masernimpfzahlen in Bayern Wie verlief nun die Entwicklung der Impfzahlen in Bayern in den Jahren 2010 bis 2013?

Abbildung 1 zeigt den Verlauf aller abgerechneten Masernimpfungen (mit Einzel- oder Kombinationsimpf- stoff ) pro Quartal. Insgesamt ist die Entwicklung sehr positiv zu bewer- ten: 2010 über 186.000, 2013 über

234.000 von Vertragsärzten durch- geführte Impfungen, somit eine Zu- nahme von fast 26 Prozent über vier Jahre. In 2011 und 2013 – Jahren mit Masernhäufungen in Bayern, entsprechender Medienpräsenz des Themas und vermutlich auch stärkerer Nachfrage nach der Ma- sernimpfung durch die Bevölkerung – ist dabei jeweils ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr erkennbar. Zu jedem Jahrgang fällt auf, dass im ersten und vierten Quartal die wenigsten Masernimp- fungen durchgeführt wurden. Dies könnte darin begründet sein, dass in den Herbst- und Wintermonaten wegen der saisonalen Atemwegs- infekte („grippale Erkältungszeit“) anstehende Masernimpfungen bei Säuglingen und Kleinkindern zeit- lich verschoben werden. Angezeigt ist dies nur bei fi eberhaften oder stark symptomatischen Verläufen.

Die Impfung ist dann aber mög- lichst bald nachzuholen.

Masernimpfungen: Anzahl pro Quartal (alle Abrechnungsnummern)

Abbildung 1 Quelle: KVB

Q1 2010

Q1 2011

Q1 2012

Q1 2013 Q2

2010

Q2 2011

Q2 2012

Q2 2013 Q3

2010

Q3 2011

Q3 2012

Q3 2013 Q4

2010

Q4 2011

Q4 2012

Q4 2013 80.000

70.000

40.000 50.000 60.000

30.000

20.000

10.000

GOP Häugkeit

0

Quartal

2010: 186.325 2011: 216.769 2012: 207.752 2013: 234.491

(10)

Abbildung 2 zeigt den Verlauf der Masernimpfungen ausgewertet nach den Fachgruppen, die die Impfungen durchgeführt haben.

Der weitaus größte Anteil entfällt erwartungsgemäß in allen Jahren auf die Kinder- und Jugendärzte.

Seit 2010 wird in allen Fachgrup- pen in der Tendenz zunehmend geimpft. Es zeigt sich aber insbe- sondere bei den hausärztlich täti- gen Ärzten (Allgemeinmediziner, Praktische Ärzte und Internisten) und den Frauenärzten ein deutli- cher Anstieg der durchgeführten Masernimpfungen. Diese beiden Gruppen haben ihre Impfzahlen je- weils fast verdoppelt, wobei 2013 die Kinder- und Jugendärzte aber immer noch über 74 Prozent aller Masernimpfungen durchführten.

Abbildung 3 zeigt den Verlauf der Masernimpfungen in Bezug auf die Altersgruppen der Geimpften. Der stärkste Anstieg ist in der Gruppe zu verzeichnen, die zwischen 18 Jahre alt und nach 1970 geboren ist. Mitte 2010 wurde von der STIKO erstmals die einmalige Impfung für alle nach 1970 Geborenen (ab dem 18. Lebensjahr) mit unklarem Impf- status, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit emp-

fohlen. In den Folgejahren wurde diese Impfempfehlung zunehmend angenommen, wobei von 2012 auf 2013 allein eine Zunahme um fast 50 Prozent auf über 39.000 Impfun- gen erreicht wurde. Dies legt die Interpretation nahe, dass die ge- nannten Kampagnen zur Förderung der Masernimpfung insbesondere bei jungen Erwachsenen ankommen und erfreulicherweise zum Erfolg führen. Auch in der Altersgruppe der unter Zweijährigen ist eine leich- te Zunahme an Impfungen über die Jahre zu erkennen. Im Jahr 2013 wurden in dieser Altersgruppe über 131.000 Impfungen durchgeführt.

Bei durchschnittlich etwa 105.000 Lebendgeburten pro Jahr in Bayern (Daten des Bayerischen Landes- amtes für Statistik und Datenver- arbeitung) müsste aber noch mehr gegen Masern bis zum Ende des zweiten Lebensjahres geimpft werden, um eine möglichst voll- ständige und fristgerechte zwei- malige Durchimpfung jedes Ge- burtenjahrgangs nach STIKO-Emp- fehlung zu erreichen. Die bei den zwischen zwei und sechs Jahren alten Kindern etwa 45.000 pro Jahr zusätzlich durchgeführten Impfungen erhöhen zwar die Impf- quote bis zum Schuleintrittsalter,

können aber die Impfl ücken eben- so wie spätere Nachholimpfungen bis zum 18. Geburtstag nicht aus- reichend schließen. Dies belegen die Masernerkrankungen der Jahre 2011 und 2013, die insbesondere auch diese Altersgruppen in Bay- ern sehr stark betroff en haben.

Abbildung 4 zeigt die Veränderung in Prozent der Masernimpfungen in allen Altersgruppen in den baye- rischen Stadt- und Landkreisen dargestellt für das Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr 2012. In insge- samt neun Kreisen wurde ein An- stieg der Impfzahlen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20 Pro- zent erreicht, in München Stadt, im Landkreis Ebersberg und im Landkreis Landsberg am Lech so- gar um mehr als 30 Prozent. Er- freulich ist aber auch, dass nicht nur in Oberbayern, dem im Jahr 2013 vorrangig von Masern betrof- fenen Regierungsbezirk, sondern auch in vielen anderen Regionen und Kreisen die Masernimpfzahlen gesteigert werden konnten. Be- achtet werden sollte jedoch auch, dass in einigen Kreisen 2013 weni- ger, vereinzelt um mehr als zehn Prozent, gegen Masern geimpft wurde als im Vorjahr. Dies bedarf

Abbildung 3 Quelle: KVB

0 100.000 150.000 200.000 250.000

50.000

0

Masernimpfungen: Anzahl nach Altersgruppen

< 2 Jahre 2 - 6 Jahre 7 - 17 Jahre

18 Jahre und nach 1970 Geborene ältere Geimpfte

2010 186.325

2011 216.769

2012 207.752

2013 234.491

GOP Häugkeit

Kinderärzte

2011 216.769

2012 207.752

2013 234.491

Abbildung 2 Quelle: KVB

100.000 150.000 200.000 250.000

50.000

0

Masernimpfungen: Anzahl nach Fachgruppen Frauenärzte

hausärztlich tätige Ärzte

2010 186.325

GOP Häugkeit

Kinder- und Jugendärzte

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11 titelthema

K VB FORUm 10/2014

weiterer Analysen zur Klärung mög- licher Ursachen und eventuell ver- mehrter Anstrengung und lokaler Zusammenarbeit, um die Masern- impfungen dort wieder steigern zu können.

Fazit und ausblick

Insgesamt zeigen die dargestellten Auswertungen zu den Masernimp- fungen in Bayern von 2010 bis 2013 eine sehr positive Entwicklung. Al- len impfenden niedergelassenen Vertragsärzten ist zu danken, dass die Impfzahlen insgesamt und in vielen Altersgruppen im Verlauf an- gestiegen sind und somit der Schutz der Bevölkerung vor den Masern, einer für alle Erkrankten gefährli- chen und höchst kontagiösen In- fektionskrankheit, deutlich verbes- sert werden konnte. Die initiierten Kampagnen und Maßnahmen ver-

schiedener Institutionen und Ver- bände, darunter auch der KVB, zeigen erste Erfolge bei der Ver- mittlung der Bedeutung der Ma- sernimpfung für jeden Einzelnen, aber auch für die gesamte Gesell- schaft. Nun gilt es, den eingeschla- genen Weg konsequent fortzuset- zen. Insbesondere auch Jugendli- che und junge Erwachsene sollten durch die Vertragsärzte auf die MMR-Impfung hingewiesen und bei bestehender Indikation ge- impft werden. Aufgrund ungenü- gender Immunität bei den jungen Erwachsenen ist zu befürchten, dass Masern bei Säuglingen we- gen fehlender schützender müt- terlicher Antikörper und nicht aus- reichendem „Herdenschutz“ zu- nehmen könnten. Auch deshalb wird nicht nur an die Kinder- und Jugendärzte appelliert, die Impf- zahlen weiter zu erhöhen, sondern

insbesondere auch an die haus- ärztlich tätigen Kollegen und die Gruppe der Frauenärzte. Vor allem auch junge Frauen mit Kinder- wunsch sollten vor einer Schwan- gerschaft bei Bedarf gegen MMR geimpft werden.

Gemeinsam ist sogar das Ziel einer Elimination der Masern erreichbar.

Voraussetzung dafür wäre eine 95-prozentige Durchimpfung in al- len Altersgruppen mit Impfemp- fehlung gegen Masern und maxi- mal eine Masernerkrankung pro eine Million Einwohner und Jahr.

Das hieße für Bayern: in Zukunft höchstens zwölf Masernfälle jähr- lich. Dafür sollten alle Patienten- ansprechmöglichkeiten genutzt werden, durchaus auch über den Weg des Impfrecall-Systems in der Arztpraxis, um Impfpässe und andere Impfdokumentationen zu überprüfen und anstehende oder fehlende Impfungen nach STIKO- Empfehlung durchzuführen – nicht nur, aber insbesondere gegen die Masern.

Weitere Informationen zum Thema Masern und Schutzimpfungen fin- den Sie unter

„ www.kvb.de in der Rubrik Pra- xis/Qualität/Infektionen/Masern sowie unter

„ www.kvb.de in der Rubrik Pra- xis/Qualität/Infektionen/Schutz- impfungen.

Esther Scherpf, Luise Mocke, Dr. Lutz Bader (alle KVB) masernimpfungen: Veränderung in prozent 2013 versus 2012 in den

stadt- und landkreisen über alle altersgruppen (patientenwohnort)

Abbildung 4 Quelle: KVB

Zunahme zwischen 10 Prozent und unter 20 Prozent Zunahme über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Um eine elimina- tion der masern zu erreichen, darf in den bis- herigen anstren- gungen nicht nachgelassen werden. Denn nur eine strate- gie zeigt erfolg:

noch mehr imp- fen!

Abnahme zwischen -15 Prozent und unter 0 Prozent Zunahme zwischen 0 Prozent und unter 10 Prozent

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D

er Facharzt für Kinderheil- kunde und Jugendmedizin ist seit fast zwanzig Jahren in eigener Praxis im Herzen von Augsburg niedergelassen und tritt auch als Buchautor in Erscheinung.

Herr Dr. Lang, wie viele Kinder haben Sie dieses Jahr gegen Ma- sern geimpft?

In unserer Augsburger Praxis ha- ben wir in diesem Jahr bis Juli über 200 Kinder gegen Masern geimpft, die Mehrzahl mit dem quadrivalen- ten Impfstoff MMRV.

Sind die Eltern Ihrer Meinung nach genug sensibilisiert für die Wichtigkeit eines Impfschutzes?

Mit welchen Bedenken, beispiels- weise der Angst vor Impfschä- den oder Nebenwirkungen, kom- men die Eltern in Ihre Praxis?

Die Aufklärungsquote hat sich im letzten Jahr gebessert. Nach mei- ner Erfahrung sind sämtliche junge Familien sachgerecht informiert.

85 Prozent akzeptieren den Impf- schutz gegen Masern, Mumps, Rö- teln. In der Praxis erlebe ich einen Anteil von zehn bis 15 Prozent impfkritischer Eltern. Die Hälfte der Impfskeptiker lässt sich durch sachgerechte Information zum Impfstoff und eine realitätsnahe

Wie gelingt es, in der Praxis Masernaufklärung zu betreiben und die Impfquoten zu erhöhen? KVB FORUM hat sich mit Dr. Martin Lang, dem Landesvorsitzenden der Kinder- und Jugendärzte Bayern (BVKJ), unterhalten und ihn nach seinen Erfahrungen im Umgang mit den Impfängsten der Eltern befragt. Entscheidend ist seiner Meinung nach, genug Zeit im Patientengespräch zu haben, um sach- lich und nachvollziehbar über die Verträglichkeit der Impfung zu informieren.

„ENTSCHEIDEND IST EIN GUTES VERTRAUENSVERHÄLTNIS“

Schilderung der Risiken und tödli- chen Langzeitfolgen der Masern überzeugen. Es bleibt ein kleiner Anteil von Eltern, die ihre ableh- nende Impfeinstellung beibehal- ten. Sie sind mitunter durch Laien, medizinische Hilfsberufe, Heilprak- tiker und freie Hebammen dogma- tisch beeinfl usst und verängstigt.

Seit Jahren haben mir auch kriti- sche Eltern keine konkreten nega- tiven Ereignisse nach Impfungen berichtet. Dennoch bleiben einige voreingenommen und kurzfristig für rationale Argumente unzugänglich.

Gibt es unter den Eltern be- stimmte Gruppen, die besonders kritisch oder besonders schwer zu überzeugen sind?

Unter den impfkritischen Eltern fi n- den sich überdurchschnittlich vie-

le Bildungsbürger – beispielsweise Lehrer, Rechtsanwälte, Angehörige von alternativen Heilberufen. Auch manche Eltern eines zweit- oder drittgeborenen Kindes, lassen sich von Impfängsten ihrer Peergroups (zum Beispiel Stillcafé, Kita, Nach- barn) negativ beeinfl ussen, obwohl sie selbst keine schlechten Erfah- rungen bei der Impfung des ersten Kindes gemacht haben.

Wie gestalten Sie Ihre Gesprä- che, um die nötige neutrale In- formation zu vermitteln? Welche Informationsmaterialien bieten Ihnen eine gute Hilfe?

Entscheidend ist ein gutes Ver- trauensverhältnis. Dies erfordert Zeit und ausreichende Hinwendung.

Wir klären sachlich, neutral und nachvollziehbar über die Krankheit und ihre Gefahren sowie über die Verträglichkeit moderner Impfstof- fe auf. Zum Nachlesen empfehle ich beispielsweise die Aufklä- rungsbroschüre von Dr. Uwe Goe- ring „Welche Impfungen braucht mein Kind“, das Informationsblatt

„Masernimpfung“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums, das un- ter Mitwirkung unserer BVKJ-Impf- expertin Dr. Brigitte Dietz entstan- den ist, oder aber auch Broschüren der Bundeszentrale für gesund- heitliche Aufklärung.

Der Landesvor- sitzende der Kin- der- und Jugend- ärzte Bayern, Dr. Martin Lang, plädiert für eine betriebswirt-

schaftlich adäquate Vergü-

tung von Impf- leistungen.

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1 3 T I T E LT H E M A

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Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass sich die Haltung Imp- fungen gegenüber in den letzten Jahren verändert hat?

Die Berichterstattung über die Zu- nahme letal verlaufender Fälle von subakuter sklerosierender Panen- zephalitis, kurz SSPE, als Folge ei- ner Maserninfektion hat zu einem Umdenken der Impfskeptikersze- ne geführt. Mittlerweile werden die Masern nicht mehr als harmlo- se Kinderkrankheit dargestellt. Der traurige Anstieg von SSPE-Erkran- kungen besonders im Säuglings- und Kleinkindalter in Bayern und die Masernimpfkampagne des Ge- sundheitsministeriums und der KVB haben die MMR-Impfrate gebes- sert. Dennoch haben in Bayern zum Schuleintritt erst zirka 90 Prozent der Kinder einen vollstän- digen MMR-Impfschutz.

Das Thema „Herdenschutz“ zielt ja auch besonders auf Gemein- schaftseinrichtungen wie Kinder- tagesstätten oder Schulen ab.

Verstehen die Eltern dieses Ar- gument und wie können die Trä- ger der Einrichtungen eingebun- den werden?

Da heute die Kleinkinder frühzeitig in Krippen und Kindertagesstätten untergebracht werden, sehen die Eltern das Herdenschutzkonzept positiv. Nur ein kleiner Teil von Impf- verweigerern stellt die individuelle Freiheit des Nichtimpfens vor den Schutz der Gemeinschaft. Dass der Herdenschutz aber auch einen bes- seren Individualschutz mit sich bringt, negieren sie. Daher müssen wir die Einrichtungen aktiv in die Ge- sundheitsprävention und Impfstra- tegien mit einbinden. Vor Aufnahme in Gemeinschaftseinrichtungen sollte der Impfstatus erfragt und im Falle von Impfl ücken den Eltern eine verpfl ichtende Beratung bei ihrem Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt auferlegt werden.

Was könnte durch Politik, Kran- kenkassen und Ärzteschaft in Sachen Masernimpfung noch verbessert werden? Ist die ge- genwärtige Vergütung Ihrer An- sicht nach ausreichend?

Die Politik muss den gesetzlichen Rahmen schaff en, dass alle Kinder und Schulkinder in staatlichen oder städtischen Einrichtungen einen STIKO-konformen Grundimpfstatus vorweisen können. Der Öff entliche Gesundheitsdienst sollte bei ange- stellten Mitarbeitern von Kinder- betreuungseinrichtungen, Familien- hebammen und ähnlichen Berufen den erforderlichen Impfschutz prüfen und sicherstellen. Es soll- ten dort Meldestellen eingerichtet werden, bei denen Verstöße ge- gen regelrechte Aufklärung über den vorbeugenden Impfschutz nach den Richtlinien der STIKO ge- meldet, abgemahnt und auch ge- ahndet werden können. Kranken- kassen sollten ihre Versicherten schriftlich auf Impfl ücken hinwei- sen und Bonussysteme für einen nachgewiesenen vollständigen Impfstatus etablieren.

In der vertragsärztlichen Tätigkeit ist eine Gebührenordnungsziff er für die eingehende Impfberatung über- fällig. Dabei ist der erhebliche Zeit- aufwand, insbesondere bei unsi- cheren, impfskeptischen Familien, zu berücksichtigen ebenso die Zu- nahme der impfpräventablen Krank- heiten in den letzten Jahren. Und auch die Durchführung von Impf- leistungen muss endlich betriebs- wirtschaftlich adäquat vergütet werden.

Immer wieder wird der Ruf nach einer „Impfpfl icht“ für bestimm- te Krankheiten laut. Wie stehen Sie dazu?

In einigen Ländern, in denen eine Impfpfl icht besteht, werden die notwendigen Durchimpfungsraten

von 95 Prozent trotz aller Appelle nicht erzielt. Ich fordere, dass die aktuellen Empfehlungen der STIKO Leitliniencharakter bekommen und für alle Personen gelten müs- sen, die berufl ichen Umgang mit Kindern haben, wie Hebammen, Ärzte, Erzieher, Lehrer, Heilprakti- ker. Zur Ausübung ihrer Tätigkeit müssen sie selbst ausreichend ge- impft sein, damit sie Kinder, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, nicht an- stecken.

Masern sind ja nicht nur für Kin- der gefährlich. Sprechen Sie die Eltern auch auf ihren eigenen Impfschutz an?

Selbstverständlich. Wir bitten die Eltern ihren Impfpass mitzubrin- gen, prüfen die Impfl ücken und ver- weisen auf erforderliche Nachhol- impfungen, die sie beim Hausarzt, Frauenarzt oder Kinder- und Ju- gendarzt erhalten. Dabei erklären wir die Bedeutung des gemeinsa- men Schutzraumes in der Familie.

Es ist zu verhindern, dass beispiels- weise Väter gefährliche Krankhei- ten nach Hause mitbringen und erst recht, dass Mütter ihren Un- geborenen und Säuglingen keinen Nestschutz mitgeben, weil sie selbst nicht oder ungenügend geimpft sind. Dies gilt im Falle der Masern insbesondere für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die bei fehlendem oder unbekanntem Impfstatus eine einmalige MMR- Impfung erhalten sollen.

Herr Dr. Lang, vielen Dank für das Gespräch!

Interview Markus Kreikle (KVB)

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I

mpfungen zählen zu den wich- tigsten präventiven Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten, so- wohl aus individualmedizinischer als auch aus bevölkerungsmedizi- nischer Sicht. Das Erreichen einer wirksamen Impfprävention muss daher einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben – auch auf politischer Ebene. Impfprävention kann nur dann eff ektiv sein, wenn alle in diesem Bereich Verantwort- lichen zusammenarbeiten. Impfprä- vention ist somit als gesamtgesell- schaftliche Aufgabe zu verstehen.

Diese Maxime ist verankert im 2006 vom Bayerischen Gesund- heitsministerium in Zusammenar- beit mit dem Bayerischen Landes- amt für Gesundheit und Lebens- mittelsicherheit entwickelten

„Bayerischen Impfkonzept“. Kern- stück dieses Konzepts war die Gründung der Bayerischen Lan-

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersucht unter anderem die gesundheitliche Situation der Bevölkerung in Bayern und entwickelt und bewertet Präventions- und Handlungskonzepte. In sei- nem Gastkommentar würdigt der Präsident des LGL, Landesarzt Dr. Andreas Zapf, das Engagement der niedergelassenen Ärzte als Basis einer eff ektiven

Impfprävention.

EFFEKTIVE IMPFPRÄVENTION

desarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI). Dabei handelt es sich um ein industrieunabhängiges Gremi- um, das alle in Bayern für die Impf- prävention tätigen Akteure und In- stitutionen vernetzt und eine Platt- form für deren partnerschaftliche Zusammenarbeit bietet. Die 2012 entwickelte Bayerische Impfstrate- gie stellt eine Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Bayeri- schen Impfkonzepts dar. Sie fußt auf vier Säulen: zielgruppenspezi- fi sche Öff entlichkeitsarbeit, ver- stärkte Vernetzung, Ausbau des Impfmanagements und Erweite- rung der Datengrundlage. Gemein- sames Ziel der beteiligten Akteure ist es, durch enge Kooperation die Durchimpfungsraten in der bayeri- schen Bevölkerung weiter zu ver- bessern.

Impfen ist und bleibt primäre Auf- gabe der niedergelassenen Ärzte- schaft. Der Öff entliche Gesundheits- dienst (ÖGD) unterstützt und er- gänzt dieses Angebot, indem Mit- arbeiter des ÖGD im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen die Impfausweise aller einzuschulen- den Kinder kontrollieren, die Eltern zur Bedeutung eines vollständigen und altersgemäßen Impfschutzes beraten und im Rahmen eines „Re- call-Systems“ an nachzuholende Impfungen erinnern. Weitere Maß- nahmen sind die Impfbuchkontrol- le in den sechsten Klassen, ein sub- sidiäres Impfangebot an den Ge-

sundheitsämtern sowie die Infor- mation der Ärzteschaft über regionale Durchimpfungsraten.

Bayern ist nicht „impfmüde“. Die bayerischen Schuleingangsunter- suchungen der letzten Jahre bele- gen mit sehr guten Durchimpfungs- raten von 95 Prozent und mehr bei Tetanus, Diphtherie und Polio das starke Engagement der niederge- lassenen Ärztinnen und Ärzte. Er- folgreich sind sie auch bei der Impfung gegen Masern. Die Ma- sernimpfraten sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Schuljahr 2012/2013 sind 95,3 Pro- zent der Vorschulkinder mindes- tens einmal und 90,5 Prozent min- destens zweimal gegen Masern geimpft. Dennoch sind weitere An- strengungen nötig. Das von der Weltgesundheitsorganisation für 2015 erklärte Ziel der Masernelimi- nation ist in Bayern noch nicht er- reicht. Insbesondere bei den Ju- gendlichen und jungen Erwachse- nen bestehen noch große Impfl ü- cken, die immer wieder zu regional begrenzten Masernausbrüchen füh- ren. Ohne das weiterhin unermüd- liche Engagement der niedergelas- senen Ärztinnen und Ärzte werden wir diese Lücken nicht schließen können.

Dr. Andreas Zapf Bayerischer Landesarzt Der Bayerische

Landesarzt Dr.

Andreas Zapf will durch enge Kooperation die Durchimpfungs-

raten in der bayerischen Be- völkerung wei- ter verbessern.

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on klein auf ist Professor Edgar Franke mit der großen Politik vertraut. Bereits sein Vater war Abgeordneter im hessi- schen Landtag. Im Gegensatz zu früher sieht Franke bei den Volks- vertretern heute weniger Ecken und Kanten, sondern vielmehr eine geschmeidige Funktionärsmentali- tät, was er sehr bedauert. Im Ge- spräch merkt man schnell, es geht ihm um die Sache und da kann die Meinung schon mal von der der ei- genen Partei abweichen.

Dr. Wolfgang Krombholz: Herr Dr.

Franke, aktuell stehen die Zeichen in der Selbstverwaltung auf Bundes- ebene gerade wieder auf Sturm. Wie Sie sicher wissen, beklagen die Hausärzte, dass sie nicht angemes- sen in den Gremien vertreten sind.

Nun soll die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung durch die Installierung einer sogenannten Zehnergruppe gerade- zu entmündigt werden. Es würden hier auf lange Sicht die für uns Haus- ärzte ungünstigen Machtverhältnis- se zementiert. Das ist meiner Mei- nung nach keine nachhaltige Lösung der Problematik und nicht zukunfts- weisend. Wie stehen Sie dazu?

Seit dieser Legislaturperiode mischt Professor Dr. Edgar Franke (SPD) in der Gesundheitspolitik auf Bundesebene ganz weit oben mit. Der 54-jährige Jurist mit Wahlkreis in Nordhessen sitzt im Deutschen Bundestag als Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit an einer Schaltstelle, in der die unterschiedlichen Interessen innerhalb der Großen Koalition ausbalanciert und tragfähige Kom- promisse erarbeitet werden. Der KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Krombholz hat ihn in seinem Berliner Büro besucht.

„NACHHALTIG MOTIVIEREN, DAMIT DIE SELBSTVERWALTUNG IN DIE GÄNGE KOMMT“

Prof. Dr. Edgar Franke: Ich habe zu dieser Thematik sehr viele Signale aus der Selbstverwaltung bekom- men und auch viele Gespräche ge- führt. Ich will es mal so beschreiben:

Die Politik möchte nachhaltig mo- tivieren, dass die Selbstverwaltung in dieser Frage selbstständig zu ei- ner Lösung kommt. Ich hege auch große Hoff nung, dass dies gelingt.

Man muss dem noch relativ neuen KBV-Chef, Dr. Andreas Gassen, hier eine faire Chance geben, die schwie- rige Situation zu meistern. Ich hal- te auch nichts davon, wenn die

Politik nun versuchen würde, Haus- ärzte und Fachärzte gegeneinan- der auszuspielen. Wir Politiker kön- nen uns nicht in die Fragen der Selbstverwaltung einmischen, wenn es darum geht, das Verhältnis zwi- schen den Versorgungsebenen zu reparieren. Deren Chefs sind ja da mitunter sehr empfi ndlich. Es ist allerdings, und da spreche ich als

Vorsitzender des Gesundheitsaus- schusses Klartext, fünf vor zwölf.

Sollte sich keine wirkliche Lösung abzeichnen, ist ein politisches Ein- greifen nötig.

Trafen sich An- fang September zum Gedanken- austausch über aktuelle Geset- zesvorhaben:

Professor Dr. Ed- gar Franke (links) und Dr. Wolfgang Krombholz.

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Krombholz: Lösungen wären mög- lich durch eine paritätische Beset- zung in den Gremien. Keiner will eine Spaltung, aber der Gesetzge- ber muss dafür sorgen, dass die Hausärzte ihre berechtigten Inte- ressen vertreten können und da- mit auch die berechtigten Interes- sen der Bevölkerung, die auf eine

fl ächendeckende Versorgung an- gewiesen ist. Das ist auch gar kein speziell bayerisches Problem, das betriff t alle Hausärzte in ganz Deutschland. Mein Ziel ist es, in dieser Frage in Kooperation mit Hausarztverband und Kassenärzt- licher Vereinigung zu agieren und nicht im Dissens. Ruhe wird es erst geben, wenn Parität ernst ge- nommen wird.

Franke: Herr Dr. Krombholz, ich ver- stehe Sie in diesem Punkt sehr gut.

Ich werde in der SPD dem Flügel der pragmatischen Gesundheits- politiker zugerechnet und habe – ebenso wie Sie – die Aufgabe, zwi- schen den Fraktionen zu vermitteln und auf Konsenssuche zu gehen.

Lassen Sie mich es diplomatisch formulieren: Berechtigte Anliegen

der Hausärzteschaft müssen selbst- verständlich Berücksichtigung fi n- den. Die Politik muss jetzt an den richtigen Stellen schrauben, damit die Selbstverwaltung in die Gänge kommt. Nicht aus den Augen ver- lieren dürfen wir aber bei aller Dis- kussion um die Interpretation des Koalitionsvertrags in diesem spe- ziellen Punkt die weiterführende Frage: Wie gelingt es, wieder mehr junge Ärzte für den Beruf des Haus- arztes zu begeistern? Ich weiß aus intensiven Gesprächen in meinem Wahlkreis in Nordhessen, dass es nicht nur die Finanzen sind, die hier entscheidend sind. Es geht auch um neue Strukturen in der Nieder- lassung. Medizinische Versorgungs- zentren, die eventuell von mehre- ren Partnern betrieben werden, könnten beispielsweise dem ge- sellschaftlichen Wandel zum Teil entgegenkommen.

Krombholz: Ein anderes Thema, das uns Ärzten immer wieder bitter aufstößt, ist der Generalverdacht, Teil eines korrupten Gesundheits- wesens zu sein. Hier werden mei- ner Meinung nach von Politik und Medien oftmals Sündenböcke ge- sucht für das Unbehagen, in einem intransparenten Gesundheitssys- tem mit vielen Unsicherheiten und dem Gefühl von Ungerechtigkeit konfrontiert zu sein. Sie selbst wa- ren in der letzten Legislaturperiode Berichterstatter der SPD-Bundes- tagsfraktion zum Thema „Korrupti- on im Gesundheitswesen“ und gel- ten als ausgewiesener Kenner der Materie.

Franke: Zu dieser Funktion bin ich wie die Jungfrau zum Kinde gekom- men, da ich der einzige Jurist in der Gruppe war (lacht). Im Ernst: Wich- tig ist mir, dass der Patient im Mit- telpunkt einer Therapieentschei- dung steht und nicht monetäre Gründe der Mediziner oder der Pharmaindustrie. Ich bin mir si- cher, dass eine gesetzliche Rege-

lung dabei hilft, die ganz große Mehrheit der ehrlichen Ärzte von einigen schwarzen Schafen mit unlauteren Geschäftsmethoden abzugrenzen. Eine Gesetzesände- rung ist auch deshalb sinnvoll, da bisher der gleiche Tatbestand un- terschiedlich beurteilt werden musste, je nachdem, ob es sich um einen niedergelassenen Arzt, einen Krankenhausarzt oder einen Privatarzt handelt. So eine Auf- splittung ist sicher nicht befriedi- gend, deshalb plädiere ich für eine einheitliche Regelung im Straf- recht und nicht im Sozialgesetz- buch.

Krombholz: Es ist mir wichtig, das Themenfeld in der Außendarstel- lung nicht auf die niedergelasse- nen Ärzte einzuschränken, wie es oftmals in der Presse geschieht.

Es stellt sich die Frage, warum nur die Ärzteschaft und nicht alle Frei- berufl er diesen Regelungen unter- worfen werden.

Franke: Es soll ausdrücklich nicht um eine übertriebene Transparenz gehen – nach dem Motto: Jeder geschenkte Kugelschreiber eines Pharmavertreters ist verdächtig. Es darf auch nicht sein, dass sach- fremde Regelungen den Ausbau der integrierten Versorgung unter- höhlen. Vielmehr geht es zum Bei- spiel um das Zusammenwirken von Industrie und Ärzten und handfes- ter Vorteilsnahme, beispielsweise bei der Verordnung von Medika- menten. Hier müssen wir genau hinschauen, insbesondere weil öf- fentliche Gelder, unter anderem die Beiträge der Versicherten, ein- gesetzt werden. Selbstverständ- lich – und da bin ich ganz Ihrer Mei- nung – darf dies keine öff entliche Prangerwirkung entwickeln, wes- halb auch keine „Lex Ärzte“ ent- steht, sondern eine Regelung für alle Heilberufe. Im Übrigen sollte der Pharmaindustrie und der medi- zintechnischen Industrie nicht Dr. Wolfgang

Krombholz wehrt sich dagegen, dass die Niedergelas-

senen beim Thema Korrup- tion unter Gene- ralverdacht ge- stellt werden.

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ideologisch feindselig begegnet werden. Sie sind ebenfalls Partner in der Patientenversorgung.

Krombholz: Heiß diskutiert werden ja auch das Versorgungsstruktur- gesetz II und die Aussagen zur Ter- minvergabe. Provokant gesagt: Mir ist es in dreißig Jahren Praxis nicht passiert, dass ich für einen Patien- ten mit Indikation bei einem Kolle- gen keinen raschen Termin bekom- men habe.

Franke: Zu diesem Thema habe ich viele Anfragen erhalten, daran se- hen Sie, dass es zumindest medial virulent ist. Entscheidend ist hier nach meiner Meinung die Defi niti- on des Begriff s „dringender Fall“

und dass der Termin nur auf Über- weisung möglich ist.

Krombholz: Lassen Sie mich zum Schluss noch auf eine Materie ein- gehen, die gesellschaftspolitisch eine große Herausforderung dar- stellt und sicher nicht nur Ärzte und Psychotherapeuten betriff t.

Wie ich weiß, liegt Ihnen auch per- sönlich das Thema Palliativmedizin und Sterbebegleitung am Herzen.

Franke: Das ist in der Tat so. Erst letzte Woche hatten wir in Ham- burg von der SPD-Bundestagsfrak- tion aus eine Klausurtagung und hochinteressante, ernsthafte Dis- kussionen mit Medizinern und Ver- fassungsrechtlern. Viele in meiner Partei wollen die sogenannten Sterbehilfevereine generell verbie- ten, ich aber fi nde, dass das Straf- recht nur die Ultima Ratio sein kann. Man sollte allgemein über das Vereinsrecht regeln, dass niemand ohne Vorbedingung zur Sterbehilfe beitragen kann. Aber ich weiß von Fällen, in denen auch die Palliativ- medizin nicht mehr lindern kann.

In diesen wenigen speziellen Kon- stellationen sollten wir die Ent- scheidung nicht einfach den Ärzten aufbürden, sondern eine gesetzli-

che Regelung fi nden, die es er- laubt, eine Hilfe zum Sterben, bei- spielsweise durch höhere Morphi- umgaben, zuzulassen.

Ich weiß, dass das ein sehr heikles Feld ist und großen Respekt vor anderen Meinungen erfordert. Das Strafrecht ist hier aber sicher nicht hilfreich. Als ehemaliger Bürger- meister und Chef eines mobilen Pfl egedienstes habe ich eben nicht nur theoretische Einblicke.

Gleichzeitig weiß ich, dass man sehr aufpassen muss, damit keine Drucksituation bei den Patienten entsteht, ihren Angehörigen nicht zur Last fallen zu wollen.

Krombholz: Als Arzt sehe ich na- türlich, wie schwer es im konkre- ten Einzelfall ist, zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe zu diff e- renzieren.

Franke: Deshalb muss die Grenze rechtlich möglichst genau gezogen werden. Ich fände es falsch, den Arzt mehr einzuschränken als bis- her. Er sollte in den beschriebe- nen, äußerst begrenzten Fällen nach seinem Gewissen entschei-

den können. Priorität vor der Ster- behilfe sollte in jedem Fall eine umfassende Sterbebegleitung ha- ben.

Krombholz: Hier ist aber auch die Politik gefordert, sowohl bei der AAPV und der SAPV, also der all- gemeinen und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung.

Bei der SAPV gibt es zwar ent- sprechende Teams, aber die Kas- senärztlichen Vereinigungen ha- ben keinen Sicherstellungsauf- trag. Der Gesetzgeber müsste doch der fl ächendeckenden Ver- sorgung gerade in diesem sensib- len Bereich einen hohen Stellen- wert einräumen.

Franke: In dem gesamten Gebiet muss sich noch viel tun und es wird sich allein schon aus der de- mografi schen Notwendigkeit et- was ändern. Die ältere Bevölke- rung bestimmt zunehmend den politischen Diskurs, an ihren Be- dürfnissen vorbei – insbesondere was die Pfl ege angeht – kann gar kein Weg führen.

Redaktion

Für den Vorsit- zenden des Ge- sundheitsaus- schusses im Deutschen Bun- destag, Profes- sor Dr. Edgar Franke, steht im Augenblick die Diskussion um die Sterbehilfe ganz oben auf der Agenda.

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erade die SuB-Mitarbeiter nutzen den Webauftritt der KVB jeden Tag und erfah- ren in ihren Beratungsgesprächen mit den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten unmittel- bar, welche Informationen oft nur unter erhöhtem Zeitaufwand oder auch gar nicht gefunden werden und welche Themen für unsere Mitglieder von vorrangigem Inter- esse sind. Das Feedback der SuB- Mitarbeiter und die direkten Rück- meldungen verschiedener Ärzte und Psychotherapeuten waren al- so ausschlaggebend, um dem In- ternetauftritt der KVB ein neues strukturelles Konzept zu verleihen.

Mit der äußerst komplexen Aufga- be der kompletten Strukturüberar- beitung wurde eine eigens einge- richtete Arbeitsgruppe (AG Inter- net) – bestehend aus Mitarbeitern von SuB und Mitgliedern der On- line-Redaktion – betraut. Das ge- meinsame Ziel: Die Website www.

kvb.de insgesamt mitgliederorien- tierter und anwenderfreundlicher gestalten. Der bisherige Aufbau aus dem Jahr 2009 mit der Einteilung Mitglieder, Patienten und Partner musste weichen. Stattdessen soll- te die neue Struktur nun in erster

Übersichtlicher, intuitiver, transparenter – so präsentiert sich der Internetauf- tritt der KVB Mitte Oktober. Bis der Wunsch nach mehr Nutzenorientierung für unsere Mitglieder in die Tat umgesetzt werden konnte, war es ein langer Weg, dem im Jahr 2013 bereits eine Befragung unserer Mitarbeiter vom Team Ser- vice und Beratung (SuB) vorausging. Aufgrund ihrer Beratungstätigkeit sind die SuB-Mitarbeiter in ständigem Kontakt mit den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten und wissen deshalb am besten, wo unsere Mitglieder – zum Beispiel beim Thema KVB-Internetauftritt – der Schuh drückt.

KVB-INTERNETSEITE MIT NEUER STRUKTUR

Introtexte und neue optische Elemente leiten auf Themen- seiten wie

„Praxisführung“

oder „Zulassung“.

Optischer Wiedererken- nungswert garantiert: Der Umbau der KVB-Internet- seite betrifft in erster Linie die Struktur.

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Linie die Bedürfnisse der KVB-Mit- glieder in den Vordergrund rücken.

Genau diese Bedürfnisse galt es im Vorfeld exakt zu verifi zieren und prägnante Schwachstellen heraus- zufi ltern. Verbesserungspotential gab es zum Beispiel beim Thema Navigation. Mithilfe der KVB-Fach- abteilungen wurden die einzelnen Navigationsebenen optimiert. Um sicherzugehen, dass die neu erar- beitete Plattform auch tatsächlich den Anforderungen unserer Mitglie- der entspricht, wurde das Konzept unter anderem den Regionalen Vor- standsbeauftragten (RVB) der KVB präsentiert und mit ihnen abge- stimmt. Das positive Feedback der RVB lässt hoff en, dass die KVB mit ihrem neuen Internetkonzept auf dem richtigen Weg ist.

Was hat sich geändert?

Auf der neu strukturierten Internet- seite www.kvb.de wurden die The- menbereiche „Abrechnung“, „Ver- ordnung“, „Service“ und „Nach- wuchs“ als neue Hauptrubriken hinzugefügt. Relevante Unterlagen und Formulare sowie eine Kontakt- möglichkeit stehen jetzt auf den Themenseiten direkt zur Verfügung.

Die alphabetische Sortierung der Navigation wird abgelöst durch eine mitgliederorientierte Priorisierung nach Aktualität und Relevanz.

Die Online-Redaktion hat parallel zusätzlich an einer optischen Ver- besserung der Website – einem sogenannten „TouchUp“ – gear- beitet, das gleichzeitig mit der neuen Struktur implementiert wur- de. Neben neuen Bildformaten, neuen Icons, neuen Modulen, bes- ser lesbaren Schriften und opti- mierten Navigationselementen be- inhaltet dieses auch eine benut- zerfreundlichere Menüführung.

Neue Verlinkungen

Durch den Umzug bestehender In- halte ändern sich Mitte Oktober gezwungenermaßen einige Verlin- kungen. So wird zum Beispiel aus

„www.kvb.de/praxis/abrechnung“

in der neuen Struktur „www.kvb.

de/abrechnung“. Alle Publikatio- nen, Unterlagen und Dokumentati- onen mit Verlinkungen, aber auch Verlinkungen von hausinternen Systemen (zum Beispiel „Meine KVB“ und „FAQs“) oder externe Verlinkungen auf www.kvb.de müssen deshalb überprüft und möglichst zeitnah aktualisiert wer- den, damit unsere Mitglieder im- mer auf dem neuesten Stand sind.

Brigitte Mühlbauer, Sarah Young (beide KVB)

Wie fi nden Sie sich zurecht?

Auch unsere neue Internet- struktur ist nicht in Stein ge- meißelt, sondern befi ndet sich in einem ständigen Ent- wicklungsprozess. Wenn Sie also Anregungen oder konkre- te Verbesserungsvorschläge haben, freuen wir uns, wenn Sie uns diese per E-Mail mit- teilen an Online-Redaktion@

kvb.de. Natürlich freuen wir uns auch über positives Feed- back, zum Beispiel, wie Sie mit der neuen Struktur zu- rechtkommen und ob Sie die optischen Verbesserungen als hilfreich erachten.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Sollten Sie sich unter www.kvb.de Seiten als Favo- riten gespeichert haben, überprüfen Sie bitte die Ver- linkungen, da sich diese even- tuell geändert haben.

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iel der Seminarreihe ist es, den angehenden Hausärz- ten den Start in die Selbst- ständigkeit zu erleichtern und ihnen schon rechtzeitig vor einer Nieder- lassung die Themen nahe zu brin- gen, die für ihre künftige Tätigkeit wichtig sind.

In insgesamt vier Modulen werden den Teilnehmern steuer-, arbeits- und vertragsrechtliche Grundlagen vermittelt. Alle Module fi nden in den Räumlichkeiten der KVB in Würzburg statt. Gestartet wurde am 26. März mit dem Thema „Rechte und Pfl ich- ten bei der Patientenbehandlung“.

Schwerpunkte waren unter ande- rem die Kranken- und Pfl egeversi- cherung, Patientenrechte, Behand- lungsverträge, Aufklärungspfl icht,

Wie allgemein bekannt, macht der demografi sche Wandel auch vor Medizinern nicht Halt. Mit zahlreichen Maßnahmen versucht man auch in Unterfranken Anreize für eine Niederlassung als Hausarzt zu schaff en. Eine davon ist die Seminarreihe „Fit für die Praxis“, die das Fachforum Gesundheit der Region Mainfranken GmbH in enger Kooperation mit der KVB und dem Bayerischen Hausärzteverband ins Leben gerufen hat.

SEMINARREIHE „FIT FÜR DIE PRAXIS“

Schweigepfl icht, Herausgabe von Unterlagen, Betreuungsrecht, Vor- sorgevollmacht, Patientenverfü- gung und Arzthaftungsrecht.

Elf angehende Hausärzte haben am 14. Mai das zweite Seminar- modul zum Thema „Vertragsarzt-

recht“ besucht. Dabei wurden ih- nen der Aufbau und die Organisa- tion der ambulanten vertragsärztli- chen Versorgung erläutert. Außer- dem erhielten sie einen Überblick über Zulassungsvoraussetzungen, Teilnahmeformen, Bedarfsplanung, Versorgungsstrukturgesetz, Abge- bersuche und Kooperationsmög- lichkeiten. Auch Themen wie Kas- senabrechnung, ärztliches Honorar oder Ärztlicher Bereitschaftsdienst

standen auf dem Programm. Als Referenten konnten Michael Heili- genthal, Präsenzberater Praxisfüh- rung, und Uwe Maiberger, Präsenz- berater Abrechnung, beide von der KVB-Bezirksstelle in Würzburg, gewonnen werden. Außerdem als Referent und „hausärztlicher Kol- lege aus der Praxis“ mit an Bord:

Dr. Christian Pfeiff er, Regionaler Vorstandsbeauftragter (RVB) der KVB für Unterfranken. Pfeiff er hat- te das Projekt mit auf den Weg ge- bracht (siehe Interview) und konn- te den Teilnehmern sein Fachwis- sen und seine persönlichen Erfah- rungen als Hausarzt mit auf den Weg geben. Egal, ob es um Fragen zur Dienstbelastung im Ärztlichen Bereitschaftsdienst, der Vergü- tung oder um die Regressangst ging: Der RVB berichtete off en und ehrlich – und das kam bei den künftigen Hausarztkollegen bes- tens an.

Mittlerweile fand am 19. Juli be- reits das dritte Modul mit dem The- ma „Kommunikation – Führung – Organisation“ statt. Den Abschluss bildet das vierte Modul am 24. Sep- tember zum Aspekt „Der Hausarzt als Unternehmer und Arbeitgeber“.

Redaktion Vordere Reihe

von links: Uwe Maiberger, Mad- leen Witzko (BA- Studentin KVB), Michael Heiligen-

thal, Dr. Christi- an Pfeiffer, Theresia Oettle- Schnell (Projekt- leiterin Region Mainfranken GmbH) mit den Teilnehmern der Seminarreihe.

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